bundesamtliche Esoterik
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin lässt es krachen: So ganz nebenbei haben die fleißigen Mitarbeiter die Physik revolutioniert. Respekt! So lässt diese Bundesanstalt verlauten:
Feng Shui bedeutet vielmehr wörtlich übersetzt >Wind und Wasser< und befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten des Fließens von Energie. Dabei geht es allerdings nicht um Ohm, Volt und Ampere – Energie steht hier nicht für Elektrizität, die aus der Steckdose kommt. Gemeint ist vielmehr jene universelle Kraft, die die Welt bewegt.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt allen ernstes, für einen gleichmäßigen „Chi-Fluss“ im Büro zu sorgen. Da fragt man sich, ob nicht eher der Fluss der Vernunft in dieser Anstalt zum Erliegen gekommen ist.
Der Schreiber liefert dann sogar noch eine dümmliche Rechtfertigung:
Wem das alles zu unwissenschaftlich oder gar esoterisch vorkommt, der möge an eine auch von der Schulmedizin akzeptierte Methode denken: die Akupunktur. So wie der Akupunkteur durch Nadelstiche an bestimmten Punkten den Energiefluss im Körper anzuregen und zu beeinflussen versucht, bedient sich der Feng-Shui-Praktiker ganz ähnlicher Hilfsmittel.
Abgesehen davon, dass die letzte große Akupunkturstudie (GERAC) deutlich gezeigt hat, dass es völlig egal ist, wohin man sticht und sich die Effekte durch die bekannte selektive Schmerzwahrnehmung erklären lassen: Der Autor (ich vermute politisch unkorrekt, dass es eher eine Autorin war), fabuliert frei von „Energien“, ohne überhaupt einen Begriff davon zu haben, wie „Energie“ definiert wird, ohne überhaupt zu merken, was er da behauptet.
Man kann nur gespannt sein, ob demnächst von Bundesämtern zum Hexensabbat aufgerufen wird und ob Maschinen zukünftig ein schamanisches Siegel für Sicherheit bekommen.
Der Link dazu hier
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