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Alles Gute zum Geburtstag, Herr Darwin!

5. Februar 2009 24 Kommentare

Charles Darwin wird am 12. Februar 200. Jahre alt. Im Sommer geht die Evolutionstheorie, deren „Vater“ er ist, in das 151. Jahr, Respekt. Vieles haben wir seitdem dazugelernt, aber die Fundamente der Grundidee wurden immer stärker und breiter.

Charles Darwin gilt für seine Forschungen und Veröffentlichungen zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler. Die von ihm begründete Evolutionstheorie hat die Biologie grundlegend beeinflusst, da beinahe alle Teildisziplinen angefangen von der Molekularbiologie bis hin zur Ökologie von ihr betroffen sind.

Damit hat er nicht nur ein grundlegendes Verständnis zur Entstehung der Arten geschaffen sowie einen Grundstein der modernen Biowissenschaften gelegt, sondern auch in einer vorher noch nie dagewesenen Weise das Weltbild vieler Menschen erschüttert. Das brachte ihm von Seiten Glaubender Anfeindungen und Spott ein. Darwin hat den Menschen als Ziel einer göttlichen Weltordnung aus dem Zentrum geholt und mit anderen Lebewesen in eine Reihe gestellt. Er hat dem Menschen eine ehrliche und auf Fakten gestützte Geschichte gegeben, indem er seine Funde vorurteilsfrei interpretierte und sich nicht scheute, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen. Darwin hat eine Vergangenheit von uns allen entdeckt, die dem nicht gefällt, der sich lieber als Ebenbild Gottes sehen möchte.

Noch bis in die heutige Zeit wird immer wieder von christlichen Kreationisten und anderen Gläubigen versucht, die Evolutionstheorie in Abrede zu stellen. Beweise, die zur Widerlegung (Falsifizierung) führen könnten, bleiben sie indes schuldig. Schützenhilfe für die Evolutionsbiologie kommt auch aus der Geologie: Moderne Arten, die erst kürzlich entstanden sind, waren in alten Schichten bislang nicht zu finden. Funde in Gesteinsablagerungen lesen sich wie ein Geschichtsbuch des Lebens auf unserem Planeten, das viel dicker ist, als unsere Vorfahren wissen konnten. In aufeinander folgenden Schichten, deren Alter man gut bestimmen kann, kann man nacheinander die schrittweise Entstehung unserer heutigen Pferde aus hundegroßen Vorfahren ohne vernünftigen Zweifel und detailliert nachweisen. Ähnliches gilt auch für den Menschen. In der Fossilgeschichte des Menschen ist kein Platz und kein Bedarf für göttliche Schöpfungsmythen und auch die Arche Noah ist abgewrackt worden.

Trotz der unzähligen Daten auch aus anderen Wissenschaften, welche die Evolutionstheorie stützen, arrangierten sich die Kirchen mit der Evolutionstheorie nur widerwillig, stellt doch diese Theorie nicht nur ihr Menschenbild in Frage, sondern auch die Legitimation ihrer Macht.

Letztendlich man kann mit Recht sagen, dass die Anerkennung oder die Leugnung der Evolutionstheorie ein Gradmesser für aufgeklärtes und erwachsenes Denken darstellt.

Der Mensch ist genauso sicher aus Vorformen entstanden wie die Geschenke nicht vom Weihnachtsmann stammen.
Seit 150 Jahren kann der Mensch erwachsen sein – wenn er denn will.

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