Stellen Sie sich vor, da behauptet jemand, er könne durch einfaches Handauflegen universale und grenzenlose Heilenergien strömen lassen; Krankheiten und Verletzungen lassen sich damit kurieren, Giftstoffe verlassen den Leib, körpereigene Heilkräfte leben auf. Zimmerpflanzen wachsen davon besser und selbst Hund und Katz gedeihen nochmal so gut, Speisen und Getränke werden davon auch noch gesünder. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt: ein einschlägiges Hand(-auflege-)buch verzeichnet nicht weniger als 385 Störungen, von Allergien und Asthma über Haarausfall, Herpes und Hühneraugen hin zu Tuberkulose, Tumoren und Typhus, die so behandelt werden können. Und das alles nicht nur hier und jetzt, sondern über die Grenzen von Zeit und Raum hinaus, also als Fernwirkung, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Spooky, nicht? Da muss man schon ein hartgesottener Esoteriker sein, um daran zu glauben. Kein Gedanke, dass so etwas Eingang in das Bildungsangebot einer kommunalen Einrichtung wie der örtlichen VHS finden könnte! Oder doch?
Man lasse sich eben etwas einfallen, bezeichne das Ganze mit einem raunend-fernöstlichen Wort „Reiki“, und siehe da: man kann es landauf, landab erlernen und mit Hilfe der VHS sogar in dem dazu gehörenden Hierarchiesystem aufsteigen.