Ein kleines bisschen Häme

Was passiert, wenn sich planlose Gläubige zusammenschließen und versuchen, gemeinsam eine „Datenbank“ zur Homöopathie zu erschaffen?

So was:

das Wiki Projekt ist gescheitert – die Sammlung interessanter Erfahrungen (zu klein um einen Artikel zu schreiben, zu interessant um es nicht zu teilen) durch viele Praktiker war das Anliegen.

Ausser mir und Norma haben im letzten Jahr kaum jemand etwas beigetragen. Dieses Projekt war ja kein Selbstzweck sondern klar absichtsvoll gestartet worden und gemäss dieser Intention haben sich die Erwartungen an die Community nicht erfüllt.

Ich seh das ganz unprätentiös, es ist kein Problem so was einzustellen – und als Mitvierziger erlebe ich immer seltener die Notwendigkeit die Nächte vor dem Screen zu verbringen um für eine anonyme – tatsächlich nicht existierende – Community zusammenzutragen.

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Tja, da die Anzahl der intelligenten und fleißigen Leute mit Wissen unter den Homöopathe gegen null geht, war dieses Projekt von Anfang an eine Totgeburt.

Völlig klar, daß die sich nicht einigen konnten, welches nächtliche Einnässen, welche übelriechenden und geröteten Körperöffnungen, welche Erlebnisse auf dem Weg zur Arbeit nun genau welchem Mittel aus der Materia Medica zuzuordnen ist.

Wie soll man Sinnloses sinnvoll diskutieren?

Außerdem hätte es vielleicht die Kunden vergrault. Wenn sich die Quacker zu sehr in die Karten schauen lassen, fällt am Ende gar keiner mehr darauf rein.

Eine gute Datenbank aus Original-Homöopathenfeder wäre vielleicht gar nicht so schlecht gewesen.
Aber dazu waren die einfach zu doof.

Zum Nachdenken noch ein originales Hahnemannzitat aus dem „Organon der ächten Heylkunst“:

“ § 1

Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt 1).

1) Nicht aber (womit so viele Aerzte bisher Kräfte und Zeit ruhmsüchtig verschwendeten) das Zusammenspinnen leerer Einfälle und Hypothesen über das innere Wesen des Lebensvorgangs und der Krankheitsentstehungen im unsichtbaren Innern zu sogenannten Systemen, oder die unzähligen Erklärungsversuche über die Erscheinungen in Krankheiten und die, ihnen stets verborgen gebliebene, nächste Ursache derselben u.s.w. in unverständliche Worte und einen Schwulst abstracter Redensarten gehüllt, welche gelehrt klingen sollen, um den Unwissenden in Erstaunen zu setzen, während die kranke Welt vergebens nach Hülfe seufzte. Solcher gelehrter Schwärmereien (man nennt es theoretische Arzneikunst und hat sogar eigne Professuren dazu) haben wir nun gerade genug, und es wird hohe Zeit, daß, was sich Arzt nennt, endlich einmal aufhöre, die armen Menschen mit Geschwätze zu täuschen, und dagegen nun anfange, zu handeln, das ist, wirklich zu helfen und zu heilen.“

Homöopathen verstoßen immer gegen Paragraph eins des Organons.

3 Gedanken zu „Ein kleines bisschen Häme“

  1. Hallo, der für denkende Menschen offensichtliche Schwachsinn namens Homöopathie wird falsch bekämpft: intellektueller Druck und naturwissenschaftliche Argumentation erhöhen die Abwehr der Opfer einer abstrusen und einfältigen medizinischen Denkweise.
    Versuchen wir es doch mal anders herum: Hahnemann war ein sehr großer Arzt, der sich kämpferisch gegen die sogenannte Polypragmasie wandte, d.h. den Hang damaliger und heutiger Ärzte, unkritisch viel zu viel zu verordnen. H. hat als erster die Angina pectoris beschrieben und wertvolle Studien zur menschlichen Hand vorgelegt. Schließlich erkannte er sehr früh den Segen der Pockenimpfung, die 1796 vom engl. Arzt Jenner an dem Knaben Phipps durchgeführt wurde.
    Und hier beginnt der Schwachsinn:
    Hahnemann wusste nichts von Immunologie und den Antikörpern, die eine Impfung auslöst. Aber er beobachtete sehr fein, dass ein Stoff, der eine böse Krankheit wie die Pocken auslöst, in kleinsten Dosen dieselbe verhindern kann. Und er reagierte mutig und logisch, – jedenfalls für das 18. Jhdt.
    Nutzer der Homöopathie müssten konsequenterweise auch mit dem Ochsenkarren zur Arbeit fahren, mit getrocknetem Dung heizen, mit dem Federkiel schreiben und konsequenterweise an lächerlichen Krankheiten versterben. Denn in diese Zeit passt das obskure Denken, dass der Homöopathie zu Grunde liegt.
    Nur in einem Punkt war und ist die Homöopathie Spitze: man kann mit ihr kräftig Geld verdienen, seien es Taler, Dukaten oder Euro. Und so wird sich auch heute in keinem ärztlichen Gremium eine Mehrheit finden, die etwa den folgenden Beschluss trüge: „Wer als Arzt Homöopathie treibt, verliert automatisch seine Approbation, denn er hat bewiesen, dass er/sie von den Grundlagen moderner Medizin nichts verstanden hat“.

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