Abenteuer Masern

Schon immer: Alles Karma.

Sara Koenen hat ein spannendes Abenteuer erlebt, das sie mit einer Wandertour durchs Hochgebirge vergleicht und von dem sie in der Online-Ausgabe der Zeitschrift „Erziehungskunst: Waldorfpädagogik heute“ berichtet. Was war das für ein Abenteuer? Eine Weltumsegelung vielleicht? Nein: Die Masern.

Nun hatte Frau Koenen allerdings nicht selbst die Masern. Die hatte sie bereits mit 16, und leider kann jeder Mensch nur einmal in seinem Leben in den Genuss dieses „Abenteuers“ kommen. So ganz genossen scheint sie es allerdings nicht zu haben:

Als wohl meine schwerste Krankheit habe ich sie in Erinnerung, gefühltes wochenlanges Fieberdelirium erinnere ich, in welchem ich im Geiste jeden Spruch, jedes Gedicht, das ich auswendig wusste, immerzu wiederholte, und das waren einige als Waldorfschülerin.

Viel mehr hatten ihre drei Kinder die Masern. Das hatte natürlich wiederum den Vorteil, dass Frau Koenen die Unannehmlichkeiten einer eigenen Erkrankung erspart blieben.

Dass Masern nicht angenehm und auch nicht immer harmlos sind, ist ihr nämlich durchaus bewusst:

Bei den Masern beginnt nach einer Inkubationszeit von ca. zehn bis elf Tagen das Vorstadium mit Schnupfen, Husten, Bindehautentzündung, mäßigem Fieber. Nach einer kurzen Entfieberung folgt das sogenannte Exanthem Stadium mit sehr hohem Fieber und einem Ausschlag, der hinter den Ohren beginnt und sich vom Kopf über den ganzen Körper ausbreitet und zusammenfließt. Dieser »gemaserte« Ausschlag, befällt jetzt auch alle inneren Schleimhäute, es kann daher zu Begleiterkrankungen kommen wie Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung und – sehr selten, aber besonders gefürchtet, – Hirnhautentzündung. Verläuft alles komplikationslos, ist man nach etwa fünf Tagen über den Berg, muss sich dann noch eine Woche körperlich schonen und für etwa vier Wochen mit einem geschwächten Immunsystem rechnen.

Und was, wenn nicht alles komplikationslos verläuft? Wenn es gar zur besonders gefürchteten Hirnhautentzündung kommt? Nun, dann hat man wohl einfach Pech gehabt. Oder vielmehr: Es lag halt am Karma.

Noch vor ein bis zwei Generationen galten die Masern als eine normale Kinderkrankheit: Ein Baby war im ersten Lebensjahr durch den von der immunen Mutter weitergegebenen Nestschutz noch gut geschützt, die meisten Kinder erkrankten im Laufe ihrer Kindheit dann an den Masern. […] In ihren Ratgebern schrieben Ärzte, es seien bei ausreichend Ruhe und Pflege keine Komplikationen zu erwarten, und auf Grund der regelmäßig auftretenden Epidemien konnten die Menschen ihren Schutz immer wieder auffrischen (boostern).

Kinderkrankheiten heißen nicht so, weil sie keine „richtigen“ Krankheiten und somit harmlos sind, sondern weil sie vor allem Kinder betreffen und früher, als es noch keinen Schutz in Form von Impfungen gab, auch einen Großteil der Kinder betroffen haben. Und sicherlich gab es in der „guten alten Zeit“ weitaus gefährlichere Krankheiten, neben denen die Masern vergleichsweise harmlos wirkten. Die Kinderlähmung beispielsweise, die zu schweren dauerhaften Behinderungen verursachen kann, oder noch früher die Pocken, die nicht selten zum Tod führten. Die Pocken sind weltweit ausgerottet, und die Kinderlähmung spielt zumindest hierzulande keine Rolle mehr. Wie wurde das erreicht? Durch Impfungen!

Das heißt aber nicht, dass die Masern völlig harmlos sind. Insbesondere die von Frau Koenen erwähnte mögliche Hinhautentzündung kann zu schweren, bleibenden Schäden und auch zum Tod führen. Auch wenn diese Komplikation vergleichsweise selten ist, ist es doch völlig unsinnig, ein Kind unnötig diesem Risiko auszusetzen.

Unser Kind kommt auf die Welt und wir machen uns viele Gedanken, wie es uns gelingen kann, gute Eltern zu sein. Wir müssen wichtige Entscheidungen treffen. Eine solche Entscheidung ist die Impf-Entscheidung. Viele Eltern lassen ihr Kind impfen, und sind davon überzeugt, dass es gut ist. Andere lassen es bewusst nicht impfen.

Ja, es ist wahrlich eine schwere Entscheidung: Soll ich mein Kind einer Krankheit aussetzen, die auf jeden Fall unangenehm und schmerzhaft ist und im schlimmsten Fall zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod führt? Oder sollte ich doch lieber darauf verzichten?

Frau Koenen hat, sicherlich nach langem Überlegen und Abwägen der diversen Vor- und Nachteile, diese schwere Entscheidung höchst bewusst getroffen:

Nun, ich habe als meine Kinder klein waren bereits eine bewusste Impfentscheidung getroffen, gegen die Masern-Mumps-Röteln Impfung. Das heißt im Umkehrschluss für die Krankheit.

Als nun ihre Tochter Maya bei ihrer Freundin Edda übernachtet, deren Bruder Tom die Masern hat, ist eigentlich klar, was kommt. Doch vorher werfen wir noch einen Blick auf die kleine Edda:

Eddas Mama bleibt keine Zeit sich lange zu entscheiden. Ihren kranken Sohn vor Augen lässt sie Edda schweren Herzens impfen. […] Dann wird Edda krank. Trotz Impfung. Eddas Mama ist froh und erleichtert, dass Edda sich entschieden hat, doch noch die Masern richtig durchzumachen.

Ja, richtig gelesen: Eine Mutter, die sich freut, dass ihr Kind krank ist! Kann sie ja auch guten Gewissens, da sich Edda doch selbst „entschieden“ hat, krank zu werden … (Hier zeigt sich wieder die für Anthroposophen und Esoteriker so typische Einstellung: Wenn es dir schlecht geht, bist du selbst schuld, denn im Grunde deiner Seele hast du es ja selbst so gewollt.)

Nun erstmal ein wenig erbauliche Literatur:

Im wöchentlichen Lesekreis arbeiten wir uns durch Rudolf Steiners »Offenbarungen des Karma«. In dem Vortragszyklus geht es um den Sinn und die Bedeutungen, die einzelne Krankheiten in der Biographie eines Menschen ausmachen. Welche Einflüsse, Verhaltensweisen und Eindrücke aus vergangenen Inkarnationen können sich in welcher Krankheit zeigen?

Wenn man natürlich glaubt, dass Krankheiten einen Sinn haben und aus früheren Inkarnationen herrühren, dann ist es kein Wunder, dass man sich über die Krankheit der eigenenen Kinder freut. Erhalten sie doch die wunderbare Gelegenheit, an ihrem Karma rumzuwerkeln!

Jetzt endlich kann aber das Abenteuer für Frau Koenen beginnen, oder eher für Maya und ihre beiden kleinen Schwestern.

Wir warten ab. Ich spreche mit dem Arzt, der Tom, zu Hause begleitet. Er sagt einen Satz, der mich nachhaltig beeindruckt: »Masern durchmachen ist wie in die Berge gehen.« Ich denke nach. Wie ist es, in die Berge zu gehen? Es ist ein steiniger Weg, der zum Gipfel führt, anstrengend und mühevoll, ein schmaler Grat. Mit Ehrfurcht erfüllt mich der Berg. Manche sind umgekehrt. Manche haben es nicht geschafft. Jeder Atemzug, jeder Schritt, kann schmerzen, kann sich aber auch lohnen. Wenn ich den Gipfel erreicht habe: welch ein Triumpf! Ich habe es geschafft!

Ja, so ein Abenteuer ist eine tolle Sache. Und wenn es manche „nicht schaffen“, wird es doch gleich noch viel abenteuerlicher! Was kann also schöner sein als so eine Bergwanderung?

Natürlich gemütlich im Tal zu sitzen und dabei zuschauen, wie die eigenen Kinder ihren Weg durch die Berge finden müssen. Ab und zu kann man sie ein bisschen anfeuern, oder sie bei passenden Gelegenheiten bemitleiden: „Oh, schon wieder eine Lawine! Die armen, armen Kinder!“ Und diese Spannung! Erreichen sie den Gipfel? Wenn ja, kann man irre stolz auf sie sein. Und wenn nicht? Nun ja, manche schaffen es halt nicht.

Wenn die Kinder krank sind, ist es natürlich ähnlich spannend: Überlebt mein Kind? Und wenn ja, bleiben vielleicht doch dauerhafte Schäden zurück? Nur wenn es manche „nicht schaffen“, kommt echte Spannung auf!

Meine drei Mädchen haben alle drei die Masern durchgemacht. Ich durfte sie begleiten auf ihrem Weg durch die Berge. Wie sie sich weigerten, krank zu sein, leugneten, die Masern zu haben. Wie sie sich dann der Krankheit hingaben, zum ersten Mal in ihrem Leben, so hohes Fieber entwickelten. Wie der Vertretungsarzt kam und sie zu dieser Fähigkeit beglückwünschte und uns Wegweiser war im Vorstadium mit den gut unterstützenden anthroposophischen Medikamenten Belladonna, Meteoreisen und Agropyron.

Ich kann’s mir bildlich vorstellen: „Gut macht ihr das! So hohes Fieber, das schafft nicht jedes Kind! Aber wenn ihr euch ganz doll anstrengt, gehen bestimmt noch ein paar Grad mehr!“ Was ist das für ein Arzt, mag man fragen. Aber die verordneten „Medikamente“ beantworten diese Frage: Einer, der sich der anthroposophischen „Medizin“ verschrieben hat!

Für die kleine Maya läuft das Abenteuer allerdings nicht so gut:

Am Abend ist es soweit. Ich bin in eine Lawine geraten, Maya entgleitet mir, ich habe keine Idee, wohin ich den nächsten Schritt setzen kann. […] Ich organisiere den Krankentransport. […] Der Krankenwagen kommt mit zwei Männern im kompletten Seuchenkostüm, Ganzkörperanzug, Mundschutz, Überschuhe, Handschuhe. Während mein Fieberthermometer 39,6 zeigt, misst das Ufoteam 40,3. Das ist ein Unterschied. Hatte sie also die ganze Zeit so hohes Fieber? Ich bin ein Stück weit froh, dass ich vor diesem Wissen geschützt war und auch, dass wir jetzt in die Nähe eines Arztes kommen.

Ja, wenn es schief geht, dann ist es auf einmal doch ganz praktisch, wenn man den Notdienst rufen kann. Was einen nicht davon abhalten muss, sich über das „Ufo-Team“ zu amüsieren, das wegen einer „Kinderkrankheit“ so ein Brimborium macht. Und was ein Glück, dass Frau Koenen nicht vorher mitbekommen hat, wie krank ihre Tochter wirklich ist. Nicht, dass sie womöglich noch ein schlechtes Gewissen oder so bekommen hätte!

Die Ärzte erfreuen sich an den schönen sich ihnen präsentierenden Masernbildern. Alle kommen zur Visite, es wird deutlich, dass die Masern selten geworden sind, ehrfurchtsvoll und mehr oder weniger in die obligatorischen Schutzkleider gehüllt, stehen sie alle vor den Betten, vom Chefarzt bis zum Praktikanten, begutachten die Verläufe und können wunderbar vergleichen. Da wird auch mal fotografiert.

Ja, da kann man als Mutter schon stolz sein. Ein so schön krankes Kind hat wirklich nicht jeder!

Glücklicherweise überstehen sowohl Maya als auch ihre beiden Schwestern die Krankheit unbeschadet. Anfang der Osterferien hat sie begonnen, erst Anfang der Pfingstferien „sind sie wieder ganz in ihrer Kraft“ und halten den Schulalltag wieder durch.

Unser Arzt, aus dem Urlaub zurückgekehrt, nimmt mich zur Seite und sagt: »Jetzt mal ehrlich, es war doch nicht so schlimm, oder? Da wird doch in den Medien völlig übertrieben! Die Gefährlichkeit der Masern wird überbewertet. Komplikationen gibt es nur, wenn falsch behandelt wird. Also ich hatte überhaupt keine Bedenken.«

Komplikationen gibt es also nur bei falscher Behandlung. Stirbt dein Kind, bist du selbst Schuld, hast es ja nicht richtig behandeln lassen …

Nun aber zur wichtigsten Frage überhaupt:

Und was sagt Dr. Steiner?

Glücklicherweise weiß Frau Koenen als ehemalige Waldorfschülerin und gute Anthroposophin auch darauf die Antwort:

»Es gibt keine Möglichkeit, der Krankheit zu entkommen, wenn man die Gesundheit haben will. Jede Möglichkeit, sich gegen die äußeren Einflüsse stark zu machen, beruht auf der Möglichkeit, Krankheit zu haben, krank zu sein. So ist die Krankheit die Bedingung der Gesundheit. (…) Wollen wir die Stärke, die Gesundheit, dann müssen wir ihre Vorbedingung, die Krankheit, mit in Kauf nehmen. Wollen wir stark sein, dann müssen wir uns gegen die Schwäche schützen, indem wir die Schwäche in uns aufnehmen und in Stärke verwandeln.«

Wenn natürlich der große, allwissende Oberspinner, äh, Philosoph Steiner gesagt hat, dass man der Krankheit nicht entkommen darf, um gesund zu sein, dann sind Impfungen natürlich Pfui-Bäh – wer könnte daran zweifeln?

Die Gesellschaft fordert uns geradezu auf, der Krankheit keinen Raum zu lassen. Mütter gehen arbeiten und Kinder in die Kita. Eine mehrwöchige Krankheit ist da nicht vorgesehen.

Ja, schlimm diese Gesellschaft heutzutage! Da möchte man endlich mal wieder so richtig schön lange richtig schön krank sein, und die böse Gesellschaft will einem das einfach nicht gönnen. Wie gemein!

Ist es nicht so, dass etwas in uns bisweilen die Zeit und den Raum benötigt, sich wieder ganz in uns selbst zurückzuziehen, neu zu werden und mit frischer Kraft die nächsten Schritte zu tun? Es ist schon gut, wenn es uns gelingt, täglich etwas Zeit zu haben um wieder neue Kraft zu schöpfen, sei es durch Meditation, Sport oder Mußezeit wie einfach ein Spaziergang durch die Natur […]. Oft jedoch sind wir einfach im Hamsterrad gefangen, Alltag, Arbeit, Wochenendaktivitäten und Ferienprogramm.

Was könnte da erholsamer sein als eine möglichst langwierige, schwere Krankheit? Ich kann mir jedenfalls nichts Entspannenderes vorstellen, als wochenlang krank im Bett zu liegen, wobei es mir dann so richtig beschissen geht. Da ist es doch nur natürlich, dass eine Mutter so etwas auch ihrem Kind wünscht!

Jedenfalls bin ich meinen Kindern überaus dankbar für diese Masernzeit. Es war eine besondere, intensive Zeit. Und ein großes Innehalten. Zeit, die meine Kinder und mich, auch durch das pflegerische, wieder näher zueinander gebracht hat. Unsere Beziehung hat sich vertieft, in diesem für eine Weile von der Welt abgeschlossenen Zusammenseins, vergleichbar nur mit dem Wochenbett. Ich habe es wie einen Segen empfunden, der uns sicher durch die nächsten Jahre tragen wird.

Für die Kinder war es vielleicht schrecklich, aber die Mama hatte das schöne Gefühl, sich kümmern zu können. Und darauf kommt es schließlich an, oder?

Und ich werde nicht vergessen, wie Maya ganz oben auf dem Gipfel des Fiebers aus tiefstem Herzen zu mir sagte: »Mama! Wenn ich mal Kinder habe, dürfen sie auch die Masern bekommen!« Und ich hoffe sehr, dass sie und ihre Kinder diese Freiheit haben werden.

Ob Maya wohl, als es ihr wieder gut genug ging, um klar zu denken, immer noch der Ansicht war, dass Masern etwas so Tolles sind?

Die hier geforderte Freiheit, Masern zu bekommen, geht allerdings noch nicht weit genug, finde ich. Wie wäre es mit der Freiheit, gegen einen hungrigen Löwen zu kämpfen? Diese Freiheit wird Kindern hierzulande immer noch viel zu selten gewährt. Die Mutter könnte währenddessen außerhalb des Löwenkäfigs zuschauen und mit ihrem Kind mitfiebern. Sollte es überleben, macht es bestimmt einen enormen Entwicklungssprung. Und wenn nicht … Nun ja, wie gesagt: Manche schaffen es nicht. Aber das ist bestimmt irre gut fürs Karma und deshalb gar nicht so schlimm …

Abschließend noch eine Bitte: Liebe Frau Koenen, wenn Sie Krankheiten als eine Art Abenteuer verstehen, ist das natürlich Ihr gutes Recht. Die Masern hatten Sie zwar schon, aber keine Sorge, es gibt noch unzählige andere Krankheiten, mit denen Sie sich zwecks Abenteuer infizieren können. So eine Salmonellen-Infektion geht beispielsweise recht einfach und ist bestimmt auch irre abenteuerlich. Aber bitte, bitte, lassen Sie dabei künftig ihre Kinder außen vor! Die können nämlich noch nicht selbst entscheiden, ob sie diese Art „Abenteuer“ auch so toll finden wie Sie. Ebenso wenig wie sie entscheiden können, ob sie das Risiko eingehen möchten, sich ohne jegliche Planung und passende Ausrüstung einen Weg durchs Hochgebirge zu bahnen.

Über dieses „Abenteuer“ berichteten übrigens bereits Bernd Harder im GWUP-Blog und merdeister bei den „Ausrufern“.

35 Gedanken zu „Abenteuer Masern“

  1. @Gast

    Ich fände es mies, gegen diesen einen Menschen vorzugehen, nur weil sie ausgekotzt hat, was ihr vorgekaut wurde. Nicht der Mensch, sondern diese Idiotie/Ideologie ist es, die mE das Ziel sein sollte.

  2. andi :@Gast
    Ich fände es mies, gegen diesen einen Menschen vorzugehen, nur weil sie ausgekotzt hat, was ihr vorgekaut wurde. Nicht der Mensch, sondern diese Idiotie/Ideologie ist es, die mE das Ziel sein sollte.

    Dieser eine Mensch betätigt sich als Multiplikator für eine schurkische Ideologie, die ihre Marotten auf dem Rücken der Kinder hätschelt. Niemand hat diese Sara Koenen gezwungen, die Resultate der anthroposophischen Gehirnwäsche im Internet breitzutreten.

    merdeister hat den passenden Schlusssatz gefunden.

  3. @Andi Das sagen Sie mal den Eltern der Kinder, die noch zu jung zum Impfen waren und sich angesteckt haben mit späteren Folgen.
    Mütter, die ihre Kindern nicht impfen schlagen ja durchaus in Kinderarztpraxen auf, wenn ihre Kinder z.B. Masern haben und es können sich andere noch nicht Geimpfte anstecken.

  4. @editor
    Das Kind war wohl eher aus Unwissenheit der Eltern nicht geimpft – der behandelnde Arzt schrieb 2013 bei Nido.de

    Die Eltern hatten sich über das Impfen offenbar keine Gedanken gemacht, sprachen nur mit Mühe deutsch. „Ich merkte schon, sie verstanden nicht alles, was ich sagte. Einen Impfpass konnten sie nicht vorlegen“, erinnert sich der Arzt heute.

    Also keine Überzeugungstäter, sondern ein Unfall.

  5. Ich könnte schwören, dieser Artikel handelt von einer abergläubischen Afrikanerin, die im tiefsten Afrika lebt, aber erst die Hinweise auf die Herkunft dieser „Mutter“ belehrte mich eines Besseren. Auch in Europa gibt es viel mehr Bedarf an Aufklärungsarbeit.

  6. Catherina: Lass Dich nicht von dem Wort „Aberglaube“ täuschen. Aberglaube steht ebenso für die christlichen, islamischen, esoterischen und alle sonstigen Glaubenssysteme. Es ergibt überhaupt keinen Sinn da irgendeinen Unterschied zu machen. Das ist alles vollkommen gleichwertig bekloppt, einen auch nur im Ansatz „vernünftigen Glauben“ gibt es nicht.

    Die Auswirkungen des kollektiven Wahns haben jedoch regional unterschiedlich ausgeprägte Erscheinungsformen.

    [RS-Fehler korrigiert( G.]

  7. In Hamburg läuft grade eine große Plakat-Aktion zum Thema „Masern sind nicht harmlos“, ganz offiziell von der Gesundheitsbehörde.
    Ob’s was nützt? Hoffen wir’s mal.

  8. Ich habe soeben einen Kommentar auf der Seite „Erziehungskunst“ veröffentlicht:

    „Ich hoffe, dass sich viele Leser Gedanken darüber machen, ob das Erleiden von Kinderkrankheiten heutzutage wirklich noch notwendig ist, es gibt gottseidank Impfungen gegen diese Krankheiten. Ich weiß nicht, ob hier noch Leute schreiben, die zu einer Zeit aufwuchsen, in der es noch keine Impfungen gab. Ich erinnere mich, die Masern gehabt zu haben und ich habe sie überlebt; in meinem Heimatdorf war aber ein Mädchen in meinem Alter, das hatte als Folge der Masern eine Hirnhautentzündung und war seitdem geistig behindert. Ich kannte noch Mitschüler, die durch KInderlähmung eine Körperbehinderung hatten und sich mit Krücken bewegen mußten.
    Ich selbst habe mich deshalb gegen alle möglichen „Kinder“krankheiten, für die es einen Impschutz gibt, impfen lassen – ich will nicht möglicher Überträger von Krankheiten sein für Kinder, die nicht geimpft werden können oder deren Eltern nicht Willens sind, anzuerkennen, dass Kinderkrankheiten verhinderbar und nicht irgendein Karma sind.“

    Ich bin gespannt, ob dieser Kommentar freigeschaltet wird. Es sind nämlich ausschließlich Lobhudeleien unter den Kommentaren zu finden. Wenn ich diese Kommentare dort lese, benötige ich Nitrolingualspray zur Niederhaltung meines Blutdruckes.

  9. @Habra

    Natürlich wird er nicht freigeschaltet werden. Er würde die Fäden des guten Dutzends öliger Belobigungskommentare, die da hinterherbarmen, nur unötig verwirren. Dort wird nicht diskutiert, auch nicht in höflicher Form – dort wird gebetet.

    An deren Parallelwelt ist Hopfen und Malz verloren: Scientology für gebildete Kreise.

  10. Also soweit würde ich nicht gehen,vielleicht ein bisserl doof,von sich selbst überzeugt und dann nicht mehr in der Lage zu sehen das etwas total schiefläuft,
    weil sie sich in einer Umgebung bewegt in der alle anderen auch so sind-
    Und als Klischee noch Schauspielerin-total sensibel(vermeintlich)auf ihre Gefühle hörend 😉

  11. Martin Däniken :
    Also soweit würde ich nicht gehen,vielleicht ein bisserl doof,von sich selbst überzeugt und dann nicht mehr in der Lage zu sehen das etwas total schiefläuft,
    weil sie sich in einer Umgebung bewegt in der alle anderen auch so sind-

    Naja, Münchhausen-by-proxy ist ja auch nicht wirklich intendierte Bösartigkeit, sondern einfach eine sehr, sehr schlimme Form der unreflektierten Ich-Bezogenheit. Und wenn man den „Bericht“ liest, dann fällt die ständige Häufung des Wortes „ich“ schon sehr auf. Das Kind hat hohes Fieber – und Mama ist froh, dass sie das nicht wusste, weil dann hätte sie sich ja Sorgen machen müssen. Dieser Spaß daran, die Kinder wochenlang unter Quarantäne und damit immer im unmittelbaren Zugriff behalten zu haben, ist befremdlich. Die Mütter, die ich kenne, sind anders. Viel mehr in der Lage, Kinder als eigenständige Wesen zu sehen, nicht nur das Verlängerung für sich selbst. Also ist es vielleicht nur deshalb kein Münchhausen, weil sie die Masern „haben“ konnte und so kein Blumenwasser spritzen musste.

  12. Ich überlege grad was wohl aus dem Kind werden könnte(jetzt totalst ohne Klischees):
    Heftiger Drogenkonsument in der Pubertät,gerettet von einer Sekte,landet dann bei einer Pharma/Waffenfirma,steigt aus,zieht auf ne Alm,schreibt seine Biografie und wird von Lanz eingeladen 😉

  13. >> Das Kind hat hohes Fieber – und Mama ist froh, dass sie das nicht wusste, weil dann hätte sie sich ja Sorgen machen müssen. Dieser Spaß daran, die Kinder wochenlang unter Quarantäne und damit immer im unmittelbaren Zugriff behalten zu haben, ist befremdlich.

    Ja, genau deshalb, habe ich die Vermutung angestellt. Danke für die 3 letzten Beiträge Martin Däniken und duester.

    Find ich ziemlich übel diesen „Artikel“ da ich selbst einen zimlichen Anthro-Backgound (Zum Glück raus, aber mit üblen Nebenwirkungen) habe und persönlich weiß, dass diese Leute das ganz, ganz, ganz wirklich so meinen und auch leben.

  14. Ich habe die Frau angezeigt, damit ihr es nicht mehr machen müsst:

    Hiermit erstatte ich Anzeige gegen Sara Koenen, vermtl. wohnhaft in Stuttgart, wegen der Misshandlung Schutzbefohlener sowie aller anderer in Betracht kommenden Delikte.

    Zur Sache:

    Ich habe heute einen Artikel in der waldorfesoterischen Zeitung „Erziehungskunst“ gelesen:
    http://www.erziehungskunst.de/artikel/fruehe-kindheit/masern-zwischen-mut-und-meinung/

    Thema des Artikels ist die Maserninfektion der Kinder von Sara Koenen. In dem Artikel gibt sie zum Beispiel an, ihre Kinder trotz wissenschaftlich-ärztlichen Anratens nicht gekühlt zu haben:

    „Ich frage, ob sie sich mit der Masernerkrankung überhaupt auskennen. Denn man soll um keinen Preis mit künstlichen Mitteln das Fieber senken, da der Körper es benötigt, um mit dem Virus klarzukommen, so dass sich keine der gefürchteten Komplikationen entwickelt.“

    Weiterhin ihrer anderen Kindern zu dem infizierten Kind zu, wohl wissend, dass auch diese sich infizieren und setzt diese damit einer gesundheitlichen Gefahr aus.

    „Nun, ich habe als meine Kinder klein waren bereits eine bewusste Impfentscheidung getroffen, gegen die Masern-Mumps-Röteln Impfung. Das heißt im Umkehrschluss für die Krankheit. Das würde bedeuten, ich lasse mein Kind jetzt bewusst krank werden. Auch die Schwestern werden dann wahrscheinlich angesteckt. Werden sie das? Eddas Mama bleibt keine Zeit sich lange zu entscheiden. Ihren kranken Sohn vor Augen lässt sie Edda schweren Herzens impfen. Ich zögere. Jeden Tag spielen Edda und Maya miteinander. Beide dürfen nicht in die Schule gehen, scheinen aber ganz gesund zu sein.“

    Ich bitte auch, das Sorgerecht über die Kinder zu überprüfen. Bei einer Person, die ihren Kindern wissentlich Schutz vor Infektionskrankheiten vorenthält, sie krank macht, und dies mit abstrusen Behauptungen rechtfertigt würde dies wahrscheinlich auch ein zweites Mal machen.

    Eine Google-Suche ergab eine Person, auf die die Beschreibung aus „Erziehungskunst“ passt: […]

    Ich habe den Artikel gesichert und kann diesen zukommen lassen, sofern er nicht mehr abrufbar ist.

  15. Ha, mein Beitrag wurde freigeschaltet 🙂

    „Mareike Hunschauer“. Unfassbar, aber sag ich ja: man muss schreiben was die gerne beten wollen.

    q.e.d 🙁

  16. hallo Mareike Hunschauer. Ich bin ‚Nike Hohenfeld‘ ich hatte diesen Artikel auch kritisch (aber sachlich) kommentieren wollen. Beide Kommentare wurden von der Moderation ignoriert. Der folgende, ‚pässliche ‚ Kommentar mit meinen erfundenen Kindern wurde natürlich sofort freigeschaltet. Gruselig.

  17. @Regina das in der Tat gruselig.

    Das schreit ja förmlich nach einem Wettbewerb: Wer den bösartigsten Kommentar dort, gegenüber seinen -erfundenen- Kindern, freigeschaltet bekommt, gewinnt … (Eine Maserninfektion) 🙂 oder doch 🙁 mhh …

  18. Probiert es doch mal mit Pocken, dass die eradiert wurden, ist fast kriminell, was hätte das erst für Entwicklungsschübe gegeben! Wie viele hätten nicht so viel Zeit vertrödelt bis zur Wiedergeburt!

    Die ganze moderne Medizin ist eine Karma-Verschwörung, früher war es einfach besser.

  19. „Liebe Frau Koenen,

    vielen Dank für Ihren Bericht. Wir haben auch auf alle Impfungen verichtet. Als Swantje vor ein paar Wochen beim Spielen über einen rostigen Nagel stolperte, geriet auch ich in eine „Lawine“. Nach einer kurzen, intensiven Zeit des Zusammenseins, einem Innehalten, mussten wir Swantje leider gehen lassen. Trotzdem bereue ich Nichts. Ich wollte das Beste für Swantje und mir wurden ganz besondere Wochen geschenkt. Ich möchte Sie in Ihrer Haltung unbedingt bestärken und wünsche Ihnen noch viele Zeiten dieses intensiven Zusammenseins mit ihren Töchtern und vielleicht auch Enkeln.

    Herzlichst, ihre Guinevere Kiesler.“

    Wir bräuchten eigentlich einen Bullshit-Generator: Man gebe ein eine tödlich, impfpräventable Erkrankung, eine bizarre Analogie (Wie Schwimmen lernen! Wie Autofahren ohne Anschnallen! Wie Bonbons mit Verpackung essen!) einen erfundenen Namen für ein Kind und einen erfundenen Namen für die Frau Mama. Der Generator spuckt einen salbungsvollen Text über „diese ganz besondere Zeit“ aus und damit wird dann die Erziehungskunst-Seite geflutet.

  20. @Hans Klaus
    hmm ja. bösartig trifft es genau. Und ich bereue meinen Fakekommentar bei erziehungskunst schon (Nicht nur aus Angst , den von Ihnen ausgerufenen Wettbewerb zu gewinnen). Aber ich habe mich halt aufgeregt, dass die keine Kritik zulassen, und wollte sehen wie schnell die einen Bullshitkommentar, der ihnen in den Kram passt freischalten.

  21. Und ich bereue meinen Fakekommentar bei erziehungskunst schon

    Warum? Im besten Fall guckt demnächst mal die Staatsanwaltschaft drauf. Die bemerkt entweder diese Absurdität oder sie nimmt Ihren Kommentar für bare Münze und ist geschockt, weil Frau Koenen Nachahmer findet. In jedem Fall unterstreicht das den Handlungsbedarf.

  22. @Regina

    > Und ich bereue meinen Fakekommentar bei erziehungskunst schon

    nee, das war Top. Nur nicht kirre machen lassen. Einfach ruhig bleiben.

    @duester

    Ja, in der Richtung. Ist aber noch zu „offensiv“, Das:

    > Trotzdem bereue ich Nichts. Ich wollte das Beste für Swantje und mir wurden ganz besondere Wochen geschenkt. Ich möchte Sie in Ihrer Haltung unbedingt bestärken

    hätte ich weggelassen. Doof sind die ja nicht, nur vernagelt.

    Gruselig, gruselig.

  23. Was mich besonders an dem Artikel ärgert ist das Frau Koenen einerseits behauptet eine „bewusste Impfentscheidung getroffen zu haben“

    „Was tun? Nun, ich habe als meine Kinder klein waren bereits eine bewusste Impfentscheidung getroffen, gegen die Masern-Mumps-Röteln Impfung….“

    aber viel später (als die bewußte Impfentscheidung dazu führte dass ihr Kind an Masern erkrankte) gibt sie ganz offen zu:

    „Was weiß ich über die Masern? Nicht viel.“

    Und das wenige was sie über Masern weiß stammt aus den Erinnerungen an ihre eigene Masernerkrankung.

    Welche Komplikationen es bei Masern geben kann und wie wahrscheinlich diese sind hat Frau Koenen bei ihrer ach so „bewußten Impfentscheidung“ offensichtlich nicht die Bohne interessiert.

    Trotzdem nimmt für sie für sich in Anspruch nach „bestem Wissen“ entschieden zu haben.

    „Viele Eltern lassen ihr Kind impfen, und sind davon überzeugt, dass es gut ist. Andere lassen es bewusst nicht impfen. Aus dem gleichen Grund. Wir entscheiden nach bestem Wissen und Gewissen und somit können wir hinter unserer Entscheidung stehen, sie vertreten. Später zeigt uns das Leben, ob unsere Entscheidung richtig war“

    Selbst das (teils fraglich formulierte) Merkblatt der „Gesellschaft antroposophischer Ärzte“ hat sie nach bestem Wissen bei ihrer Entscheidung offensichtlich ignoriert:

    http://www.gaed.de/fileadmin/gaad/PDF/Aktuelles/Merkbl%C3%A4tter/Merkblatt-Masern.pdf

  24. @Gast
    Leider, vergiss es interessiert das Jugendamt Null. Ist ja eine Mutter, die weiß schon was für das Kind gut ist.
    Versuch mal als Papa dein Kind gegen Masern impfen zu lassen, wenn die esoterische Frau Mutter das nicht will. Da erzählt dir dann das Jugendamt was von freier Impfentscheidung der Mutter und so und natürlich ist das Kind bei der Mutter am besten aufgehoben, weil das ja quasi naturrechtlich so ist, „ein kleines Kind hat eine engere Bindung zur Mutter, das ist ihnen doch klar“, oder weil vielleicht auch weil Klein-Adolf noch nachwirkt.
    Dann kann dir als Papa sogar das Sorgerecht entzogen werden, weil die Wertvorstellung von Vater und Mutter doch zu weit auseinanderliegen und es der Kinderseele doch schaden würde, wenn sie den Walldorf-Anthro-Esoquatsch nicht zu 100% serviert bekommt.

  25. @editor
    Nicht in Deutschland, da sind Kinder Eigentum der Mutter die quasi mit ihnen machen kann was sie will. Aber gut Deutschland ist ja gerade wieder von Europarat ermahnt worden die Kinderrechte zu stärken.

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