Dieser Artikel wurde am 17.12.2011 bereits bei den Ruhrbaronen veröffentlicht. Wir bedanken uns für die freundliche Möglichkeit zur Übernahme.
Rudolf Steiner um 1905 „Scharlatan und größenwahnsinniger Sektenführer“ (Quelle: Wikipedia)
Die „Techniker Krankenkasse“ (TK) will ab 1. Januar 2012 die Kosten für homöopathische, pflanzenheilkundliche und anthroposophische Medikamente erstatten. Gastautor Martin Ballaschk kommentiert die Entscheidung.
Prof. Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD, forderte im Sommer 2010: „Man sollte den [Kranken-] Kassen schlicht verbieten, die Homöopathie zu bezahlen“. Sein Argument: „Viele Patienten glauben, die Kassen zahlen nur das, was auch nachweisbar hilft. Deshalb adeln die Krankenkassen mit ihrem Vorgehen die Homöopathie.“ Patienten wird durch die Kostenübernahme eine Wirksamkeit vorgetäuscht, wo keine ist: Die Homöopathie ist längst als pseudowissenschaftliches Konzept entlarvt, von dem sich nichtsdestotrotz eine milliardenschwere Industrie ernährt.
Nun hat die Techniker Krankenkasse entschieden, ab dem 1. Januar 2012 „die Kosten für nicht verschreibungspflichtige, aber apothekenpflichtige Arzneimittel der Homöopathie, der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und der Anthroposophie“ zu übernehmen.
Können Homöopathika und anthroposophische Heilmittel überhaupt als „Medikament“ bezeichnet werden, wie es die Techniker Krankenkassetut? Die Homöopathie versucht sich seit 200 Jahren vergeblich an einem Wirksamkeitsnachweis, und die Anthroposophie hat sich ein gescheiterter Philosoph namens Rudolf Steiner ausgedacht.
Rudolf Steiner (1861–1925) war ein populärer Scharlatan und größenwahnsinniger Sektenführer, dessen „Anthroposophie“ so gut wie keinen Lebensbereich unberührt lässt. Seine Heilslehre, die in Anthroposophenkreisen auch irreführend als „Geisteswissenschaft“ bezeichnet wird, gründet sich praktisch vollständig auf den hellseherischen Eingebungen Steiners. Neben bio-dynamischem Gemüse, Heileurythmie und Waldorfschulen haben wir ihm so auch eine anthroposophische „Medizin“ zu verdanken. Das typische anthroposophische Heilmittel ist oft homöopathischen oder pflanzenheilkundlichen Charakters und wird mit einem überdeutlichen Hinweis auf das „Sanfte“ – da „Natürliche“ und „Ganzheitliche“ – vermarktet. Während Homöopathika überwiegend bei Bagatell-Erkrankungen eingesetzt werden, ist bis heute eine anthroposophische Krebstherapie mit Mistelextrakten etabliert, deren Nutzen bestenfalls ungewiss ist.
Wer noch nicht die bizarren Vorstellungen der anthroposophischen Medizinwelt kennt, sollte einen Blick in Rudolf Steiners umfangreichen schriftlichen Nachlass werfen, in dem man Aussagen findet, die von einem zutiefst menschenverachtenden Weltbild zeugen. Krankheit und Schmerz werden von Steiner und linientreuen Anthroposophen als etwas Gutes verstanden: Sie formen den Menschen, machen ihn menschlicher und seien unverzichtbarer Bestandteil seiner Entwicklung. Diese sei besonders im Kindesalter wichtig, damit Körper und Seele später gut zusammenpassen, fassen es die anthroposophischen Mediziner Michaela Glöckler und Wolfgang Göbel in ihrem Buch „Kindersprechstunde“ (Urachhaus, 2006) zusammen:
Im Unterschied zum Menschen ist es dem Tier nicht möglich, durch Leid und Schmerz Erfahrungen zu sammeln, die sein Lebens bereichern und ihm eine neue Entwicklungsrichtung weisen können. […] Der Mensch hingegen kann immer „noch menschlicher“ werden und sich zeitlebens weiterentwickeln. Dabei sind ihm Schmerz und Tod weckende Begleiter. […] Insbesondere in der Kindheit geht es darum, wie sich das seelisch-geistige Wesen des Kindes in seinem Körper „inkarniert“ und sich darin „zu Hause“ fühlen lernt.
(Seite 173)
Die Ursache von Krankheit soll man in Vergehen in früheren Leben suchen, schließlich würde nach dem Tod das Schicksal für ein neu reinkarniertes Erdenleben bestimmt. Krankheit reinige das Karma und man wäre ganz allein daran schuld, wenn man krank wird oder als Behinderter eine „Trottelinkarnation“ ist.
In der Konsequenz werden auch Impfungen von vielen Anthroposophen abgelehnt, man will den Sprösslingen ja keine wichtige entwicklungsfördernde Krankheit vorenthalten. Waldorfschulen und -Kindergärten sind daher bekannt als Brutstätten für die immer wieder aufflammenden Masernepidemien in Deutschland, die Durchimpfungsraten liegen hier weit unter dem Durchschnitt. Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern können schwerste Komplikationen – bis hin zum Tode – nach sich ziehen.
Das alles begründet sich auf Eingebungen des selbst ernannten Hellsehers Rudolf Steiner, der behauptete, in der „Akasha-Chronik“, einem „Geistigen Weltengedächtnis“ und im „Äther“ lesen zu können. Mit Steiners Hellsichtigkeit war es allerdings nicht weit her, wie der Philosophieprofessor Sven Ove Hansson anhand einiger Beispiele belegen konnte. So prophezeite Steiner, dass das von ihm heiß geliebte Quecksilber bald eine Renaissance als Heilmittel bevorstehe:
Und in bezug auf diese Wirkung des Quecksilbers bei syphilitischen Erkrankungen muß man ja auch erwähnen, daß in der neueren Zeit vieles an die Stelle von Quecksilber gesetzt worden ist. Die berühmten neueren Mittel, die an die Stelle gesetzt worden sind, sind aber durchaus erkannt, auch heute schon, in ihrer nicht ganz einwandfreien Wirksamkeit, und sehr bald wird die Medizin auch auf diesem Gebiete wiederum zu den Quecksilberkuren zurückgegangen sein.
Die Wiederkehr der Quecksilberkuren blieb bekanntermaßen aus.
So viel zur anthroposophischen „Medizin“. Zurück zur Techniker Krankenkasse: Vor welchem gesetzlichen Hintergrund fiel deren Entscheidung? Im Rahmen des sogenannten „Binnenkonsenses“ werden anthroposophische Heilmittel, wie auch Homöopathika, als „besondere Therapieeinrichtung“ anerkannt und müssen damit keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen, sondern lediglich registriert werden. Die Hersteller entscheiden de facto über die Wirksamkeit, ganz im Sinne eines Wissenschaftspluralismus, und im Widerspruch zu den Ansprüchen einer solidarisch finanzierten Krankenbehandlung, die sich grundsätzlich nur auf einen fassbaren Wirksamkeitsnachweis stützen kann.
Warum übernimmt die Techniker Krankenkasse die Kosten für so einen ausgemachten Unsinn? Handelt es sich um eine reine Werbeaktion? Nach Karl Lauterbachs Forderung, die Homöopathie abzuschaffen, stiegen sowohl Krankenkassen, als auch Pharmakonzerne auf die Barrikaden. Man sah sich plötzlich im Wettbewerb bedroht, und wies darauf hin, dass „Zehntausende mit der Homöopathie gute Erfahrungen gemacht haben“. Die Techniker Krankenkasse bekannte damals unumwunden: „Rund ein Fünftel unserer Beitragszahler verdienen so viel, dass sie zu einer privaten Kasse wechseln könnten. Wenn wir diese Gruppe im System der gesetzlichen Krankenversicherung halten wollen, müssen wir dafür auch etwas bieten.“
In Zeiten der gesetzlich festgelegten Regelsätze sind diese Angebote also ein willkommenes Mittel der Kassen, ihre Patienten zu halten oder von anderen gesetzlichen Kassen abzuwerben. So scheint es auch die Techniker Krankenkasse mit dem Hokuspokus nicht ganz ernst zu meinen, denn pro Versichertem ist der Erstattungs-Höchstbetrag auf 100 Euro im Kalenderjahr begrenzt. Allerdings werden die alternativmedizinischen Leistungen nicht mehr, wie bisher, durch den eigens erhobenen Zusatzbeitrag gedeckt, sondern als Satzungsleistung von allen Versicherten getragen. Während vorher jeder Einzelne für sich entscheiden konnte, Pseudomedizin zu nutzen und zu finanzieren, wird dies nun auf die Gesamtheit der Versicherten abgewälzt.
Zum Autor: Martin Ballaschk ist Biologe und studierte an der Universität Potsdam. Derzeit arbeitet er an seiner Dissertation an der Freien Universität Berlin und am Leibniz-Institut für molekulare Pharmakologie. Martin Ballaschks Blog „Detritus“ befindet sich bei den SciLogs – den Wissenschaftsblogs des Spektrum-Verlags.
Gibt’s irgendwo eine aktuelle Liste der Eso-Krankenkassen?
Die TK ist ja sicher nicht allein.
Kann man so sehen.
Aber wo liegt die Grenze? Ist das Thema wirklich so wichtig, so besonders, so einzigartig?
Die KK zahlt für so viele Dinge, die Menschen unvernünftigerweise tun. Ist die Konsequenz, dass ein Raucher keine Krebsbehandlung mehr bezahlt bekommt (nein, ich glaube nicht, dass Sie das möchten)? Wie gesagt: Wo liegt die Grenze.
Sind da die 100 Euro im Jahr, die durch den (bei Homöopathie nicht zu verachtenden) so genannten Placebo-Effekt vermutlich bei einigen zur Linderung/Besserung einer Krankheit beitragen, nicht vergleichsweise gut angelegt.
Die KK zahlen Yoga-Kurse, Walking-Treffen und Autogenes Training (entwickelt vom Euthanasie-Befürworter J. H. Schultz). Das bringt vielen Menschen ein mehr an Lebensqualität. Ist dies wissenschaftlich nachweisbar?
Wo liegt die Grenze?
Völlig selbstverständlich zahlen KK in ihrer Wirksamkeit äußerst zweifelhafte Medikamente, Behandlungen und Operationen. Der therapeutische Sinn von Bandscheiben-OPs, Marcumar, Knie-Arthroskopien (um nur einige in letzter Zeit in den Schlagzeilen befindliche Themen zu nennen) wird immer wieder (wissenschaftlich!) in Frage gestellt.
Mir erscheint die Bezahlung von „Kügelchen“, die vielen Menschen schlichtweg gut tun (und ich finde, es steht niemandem an, die Gründe, und seien sie allein „Glaube“ an etwas, zu kritisieren), eine vertretbare Ausgabe.
Die Gemeinschaft zahlt für so viel, was der Einzelne ablehnen mag. Dies kann aber kein Grund sein, Menschen mit schädigendem oder zweifelhaften Verhalten aus der Gemeinschaft auszuschließen. Und im Vergleich nimmt sich der Betrag für Homöopathie gegen die Folgekosten des Autofahrens, Rauchens, Fleischessens, Alkohols, Übergewichts lächerlich gering aus.
Ist die Kritik an diesem TK-Beschluss nicht vor allem Glaube an die Wissenschaft, die allein seligmachende Wissenschaft? Der Wissenschaft, die zu jeder Untersuchung garantiert drei weitere fabriziert, die das Gegenteil beweisen möchten? Die „Glaube“ (oder, noch schlimmer: Religiosität) am liebsten wegrationalisieren würde?
Kann man auch so sehen.
Ich meine, Carsten hat genau die richtigen Fragen gestellt. Falsifizierbarkeit ist nicht alles. Und die Grenzen unserer derzeitigen naturwissenschaftlichen Methodik bekommen wir im Bereich multifaktorieller Erkrankungen und der Umweltmedizin immer wieder deutlich vorgeführt.
Find ich jetzt nicht, er hat hauptsächlich Kategorien und Probleme durcheinandergewürfelt, aber das jetzt ellenlag zu zerlegen, verbietet gerade mein SIWOTI-Detektor.
Nein. Und darum auch nicht nur EBM, sondern auch SBM.
Tatsächlich. Was schlägst Du denn vor? Pendeln? Astrologie? In Eingeweiden lesen?
Da spart die Kasse gleich doppelt. Viele Organerkrankungen oder auch Infektionen mit Spirochäten wie Syphillis und Borreliose kommen mit unspezifischen Allgemeinsymptomen oder einer groÃen Symptomvielfalt daher. Ãrzte deklarieren das kurzerhand als Somatisierungsstörung und behandeln psychosomatisch oder homöopatisch. Die Kasse spart dann die teure Behandlung der Erkrankung ein. Wenn im Spätstadium die Symptome letztlich so offensichtlich werden, dass sie kein Arzt mehr leugnen kann, dann ist die Restlebenserwarung des Patienten nur noch kurz und die Kasse spart ein zweites mal Geld.
Im Fall von Syphillis und Borreliose kommt noch die kostensenkende Suizidquote von 30% hinzu. Denn die Symptome treiben viele Patienten so in die Verzweiflung, dass einige nur noch den Suizuid als Ausweg sehen.
Was soll das heißen? Dass es den Placeboeffekt nur bei der Homöopathie gibt? Und deshalb brauchen wir sie und sollten sie bezahlen?
Anders herum ist es richtig: Den Placeboeffekt hat man bei _jeder_ Behandlung automatisch mit dabei. Dummerweise hat die Homöopathie aber _nur_ den. U.a. deshalb ist sie nutzlos. Das Geld kann besser angelegt werden.
Mir tun meine Urlaubsreisen immer unglaublich gut. Das ist sogar mehr als Glaube. Ich finde, deshalb sollte die TK auch diese bezahlen. Ich finde das vertretbar.
Kurzes Schreiben an die TK vom 13. Dezember:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin vor langen Jahren Mitglied der TK geworden, weil mich u.a. die rationale, rationelle und wohltuend seriöse Art der Geschäftsführung überzeugt hat.
Seit geraumer Zeit sehe ich allerdings mit Erstaunen eine genau gegensätzliche Entwicklung: Allein zum Zwecke der Mitgliederakquise biedert sich die TK einem Kundenkreis an, dem es nicht nur nicht gelingt, die Phantastereien eines Samuel Hahnemanns oder eines Rudolf Steiners von nachgewiesen wirksamer Medizin zu unterscheiden, sondern dessen eigentliches Anliegen es ist, einem geistigen Nischen-Biotop, dessen ideeller Nährboden aus Technikfeindlichkeit, Aberglauben, Zukunftspessimismus und verquaster Naturromantik besteht, universelle Geltung zu verschaffen; nicht zuletzt durch die Anwendung von ideologiekompatibler „Heilverfahren“.
Nun bin ich mir ziemlich sicher, dass das Management der TK nicht einmal ansatzweise an die Heilwirkung dieser alternativen Therapien glaubt, denn so grottendumm wie die mit dem Argument der Kostenübernahme für wirkstofffreie Milchzuckerpresslinge gewonnenen neuen Mitglieder dürften die TK-Manager wohl nicht sein. Und genau das ist der Punkt, um den es geht…
Möglicherweise haben alle die, die tatsächlich davon überzeugt sind, dass jede ihrer Erkrankung allein durch Michzucker zu therapieren sei, nur eine bedauerliche Macke. Möglicherweise gehören sie zu den „dummen Kerlen“, wie Adorno in seinem Ausritt gegen den Okkultismus solche Zeitgenossen nennt, die jeder Idiotie noch ein wenig Sinn abgewinnen können.
Wie es auch sei: Beiden Fraktionen gemeinsam ist die Flucht vor Wissenschaft und Vernunft in den forcierten Selbstbetrug – auf Dauer meist zu eigenem Schaden. Sie sollten deswegen mit einer gewissen Nachsicht behandelt werden.
Ganz anders verhält es sich aber mit schnödem Geschäftssinn, wenn dieser seinen Teil zum Überleben des faulen Zaubers beiträgt. Bedenklich wird es, wenn eine ganze Branche, die, wie die sogenannte „Alternativmedizin“, Unredlichkeit zum Geschäftsprinzip erhoben hat, aus wirtschaftlichen Interessen protegiert wird; entgegen jeder Vernunft und entgegen jeden belastbaren Wissens.
Es sollte doch Anlass zum Nachdenken geben, wenn die wissenschaftliche Gemeinde – unabhängig von der jeweiligen Disziplin – vor der zunehmenden Wissenschaftsfeindlichkeit warnt bzw. auf die Erosion des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns durch die Etablierung esoterischer „Forscher“ an Universitäten hinweist, deren Ergebnisse nur das zeigen, was aus sozialwissenschaftlicher Sicht schon seit Jahren kritisch angemerkt wird:
Alternativmedizin ist – in weiten Zügen – nicht mehr, als eine antiaufklärerische gesellschaftliche Strömung, und unter den „Alternativen Heilern“ sind nicht nur einzelne schwarze Schafe, wie man es der Welt glauben machen will, nicht ein paar bedauerliche Unikate in einer ansonsten seriösen Interessengemeinschaft. Nein, der ganze Laden stinkt.
Wer Excrementum canium als Therapeutikum gegen Morbus Crohn (1) verordnet, ist ein Irrer, der sich daran erfreuen kann, dass die TK in Zukunft diesen Irrsinn auch noch finanziert.
Und es ist eine riesige Herde von Irren, ein Chor der Blöden, eine Gemeinschaft von Narren und Gaucklern, und, vor allem anderen, eine Horde von SnakeOil-Dealern, die diejenigen, die jeden Preis für Heil und Heilung zu bezahlen bereit sind, über den Leisten ziehen.
Diese Branche schreibt sich ihre Referenzen selber, und es ist völlig egal, wie lächerlich diese sind, weil man genau weiß, wie unwichtig der „wissenschaftliche“ Studienkram für die Anhänger des jeweiligen Verfahrens ist.
Dass solche Studien zerlegt werden, kalkuliert die Branche mit ein, dass durch diese Studien, die im Grunde nur ein Parodie wissenschaftlichen Arbeitens sind, auf Dauer das Vertrauen in den wissenschaftlichen Erkenntnisweg nachhaltig zerstört wird, ebenfalls.
Im Gegensatz zu den Junk-Science-Studien der Alternativmedizin zeigt aber jede seriöse wissenschaftliche Untersuchung: Die Heilkraft der Alternativmedizin ist dort, wo tatsächlich Krankheit behandelt werden und nicht nur mit Hilfe von Zuckerkügelchen von banalen Befindlichkeitsstörung abgelenkt werden muss, gleich null.
Belladonna C 30 ist ein Witz, Bepanthensalbe dagegen hilft.
Aber es ist ja nicht nur ein gesamtgesellschaftliches Problem, wenn die Regression in einen mystischen Infantilismus zum satisfaktionsfähigen Denkmodell erhoben wird.
Die Salti rückwärts in die Voraufklärung, die man vollziehen muss, wenn man beispielsweise die Mischung aus Aconitum napellus Dil. D1 0,01 g / Bryonia Dil. D1 0,06 g / Eucalyptus Ø 0,05 g / Eupatorium perfoliatum Dil. D1 0,04 g / Ferrum phosphoricum Dil. D6 (HAB, V. 8a) 0,1 g / Sabadilla Ø(=D1) 0,01 g. als wirksames Mittel gegen eine Grippeerkrankung ansieht, führen ja zu viel weitreichenderen Verwirrungen. Denn wer Steiner auf den großen Holzpfad folgt, und beispielweise Weledas „Ferrum phosphoricum comp.“ gegen die herbstliche Triefnase einsetzt, hat meist auch ein Problem damit, seine Kinder impfen zu lassen, das jedenfalls zeigt eine meist bittere Realität.
Unter den Mitarbeitern meiner Frau (Ärztin im öffentlichen Dienst) kursiert der böse Spruch: „Wenn Du eine Waldorf-Schule suchst, schaue beim RKI nach; im epidemiologischen Bulletin.“
Insoweit sei dem TK-Management empfohlen, die kommenden Feiertage dafür zu nutzen, in einer stillen Stunde Goethes „Zauberlehrling“ zu lesen, und dann ruhig ein wenig länger darüber nachzudenken, wie groß der Anteil der TK am nächsten SSPE-Fall wohl sein mag.
Ich für meinen Teil denke darüber nach, ob ich – angesichts des überaus bemerkenswerten Beitrags der TK zur Volksverdummung – meinem spontanen Impuls folgen soll, meine Mitgliedschaft bei der TK zu beenden.
Hochachtungsvoll
XXXXX XXXXXX
(1) http://www.homoeopathieforschung.de/caninum.htm
Reaktion bisher überhaupt keine, möglicherweise aber auf´s Kündigungsschreiben.
Danke für’s Teilen excanwahn.
Lesetipp zum Thema :
http://bit.ly/sbA9So
Waldorfschulen: Masernepidemie auf Steiners Geburtstagsparty
Der erste Hinweis im Artikel auf Wikipedia ist dort schon nicht zu finden. Weiterlesen wäre also Zeitverschwendung gewesen.
Hallo, in der Tat wäre es vielleicht besser, man würde die „Quelle“ unter dem
Bild durch „Bildquelle“ ersetzen. Das hat schon bei den Ruhrbaronen für Verwirrung gesorgt.
Viele Grüße
Martin
@Freddie: Das Zitat in den Anführungszeichen bezieht sich auf den Haupttext (von mir), nicht auf die Wikipedia.
@ Martin B. | #11
„Das hat schon bei den Ruhrbaronen für Verwirrung gesorgt.“
Das war ein Anthroposoph, der verzweifelt irgendetwas suchte, das er kritisieren kann:
http://www.ruhrbarone.de/techniker-krankenkasse-laesst-versicherte-fuer-anthroposophische-pseudomedizin-bezahlen/comment-page-1/#comment-112407
…………………………………………
„#42 | Influex sagt am 19. Dezember 2011 um 10:36
P.S.: Die Bildunterschrift erweckt den Eindruck, dass Rudolf Steiner in wikipedia als “Scharlatan und größenwahnsinniger Sektenführer” bezeichnet würde.
Ist das beabsichtigt?
Ich konnte nach kurzer Durchsicht des entsprechenden wikipedia-Artikels ein derartiges Zitat jedenfalls nicht finden.“
…………………………………………
Daß der Scharlatan Rudolf Steiner bei wikipedia nicht als „Scharlatan“ bezeichnet wird, liegt daran, daß Anthroposophen die wikipedia-Seiten zu Rudolf Steiner, Anthroposophie, Waldorfschule etc. editieren.
Die TK bezahlt die anthroposophischen und homöopathischen Therapien auch nur deshalb, weil sie auf die Dummheit und Ignoranz großer Teile der allzu leichtgläubigen Bevölkerung spekuliert. Mit diesem Werbetrick sollen neue Mitglieder gewonnen werden. Unter dem Strich verspricht sich die TK (nach Abzug der Kosten für diese pseudowissenschaftlichen Therapien) offenbar ein Einnahme-Plus. Eine der üblichen Werbekampagnen hätte vermutlich keinen vergleichbaren Erfolg bei der Neugewinnung von Mitgliedern erbracht. Somit dürfte diese Spekulation leider aufgehen. Bei der TK weiß man selbstverständlich sehr wohl, dass diese alternativen Therapien keinerlei wissenschaftlich nachweisbare Wirkungen haben.
Wie mir die TK auf Anfrage mitteilte, werden diese Therapien aber nur dann bezahlt, wenn Sie von einem Arzt verschrieben werden. Leider gibt es in Deutschland rund 5000 approbierte Ärzte, die keine Bedenken haben, solche Rezepte auszustellen. Dies nach dem Motto „pekunia non olet“ oder „wenn ich einem Patienten das Rezept nicht ausstelle, tut es unter Garantie ein Kollege !“
Leider funktioniert der Verbraucherschutz in diesem Falle nicht, weil kein Gesetz den Vertrieb alternativer Medikamente verbietet. Scharlatane und Betrüger haben somit in Deutschland freie Jagd auf allzu leichtgläubige Kundschaft. Die meisten Apotheken haben auch keine Hemmungen, Schüssler Salze, Bachblüten und homöopathische Globulis zu verkaufen. Dies nach dem Motto: Mundus vult decipi ergo decipiatur ! (Die Welt will betrogen werden, folglich wird sie betrogen !
Und was die ganze Angelegeheit noch irrer macht, Argus7: Die Betrogenen verteidigen mit Zähnen und Klauen ihre Betrüger.
Also ich habe gestern auch ein kurzes Protestschreiben an die TKK gesendet (allerdings ohne Austrittsdrohung). Und heute früh wurde ich von einer Mitarbeiterin angerufen (was ich positiv anerkenne). Allerdings hatte die Dame wenig Hintergrundwissen. Ich habe den Gesprächsverlauf etwas zusammengefasst hier im Nachtrag aufgeschrieben. Davon, dass die mit unterstützten anthroposophischen „Arzte“ auch schon einmal Eltern die Impfung gegen Masern ausreden, hatte die Dame noch nie etwas gehört. Sie will diesen Umstand aber angeblich in der TKK weitergeben. Naja … hoffen wir es mal.
@Frank
Unwissenheit großer Teile der Bevölkerung ist hier in der Tat ein großes Problem.
Die wenigsten haben sich im Detail mit Medizin und „Alternativmedizin“ beschäftigt und eine geschickte Propaganda seitens der „Alternativen“ tut ihr Übriges.
Auch das das Ansehen der Wissenschaft hat dank diverser VTler, Esos und anderen, die aus unerfindlichen Gründen in den Medien als „Wissenschaftler“ präsentiert werden, stark gelitten.
Aber den Glauben an das rationale Denkvermögen der Menschen habe Ich noch nicht aufgegeben – vielleicht kann man, mit ein wenig subversiver Argumentation, doch einigen noch die Augen öffnen?
@waldorf: Da hat der angebliche Antro aber ganze vier Zeilen lang äußerst verzweifelt suchen müssen …
Vielleicht ein wenig OT, aber vllt. passt es ja doch irgendwie: Gibt es irgendwo eine Art „Fact-Sheet“ über den ganzen Spökes von Homöopathie und Antroposhopie, den man den eher Unwissenden mal unter die Nase halten kann, damit sie sich im Klaren werden, was sie denn da eigentlich gut finden? Oftmals werde ich selbst damit konfrontiert, dass die Homöopathie ja doch gar nicht sooo schlecht sei (und dem Bekannten von Onkel Franz hats ja auch geholfen…) und das ist ja alles soo natürlich, etc.
Das weckt bei mir den Eindruck, dass da wie so oft Medikation auf pflanzlicher Basis mit Zuckerkügelchen zusammengeworfen wird…
@ Rationalisscheissegal
„der angebliche Antro“ – hast Recht, war vielleicht gar keiner von der Rudolf Steiner Sekte, sondern kam von Scientology. Aber ist ja auch richtig schwierig, die Sekten Anthroposophie und Scientology auseinanderzuhalten:
http://www.ruhrbarone.de/techniker-krankenkasse-laesst-versicherte-fuer-anthroposophische-pseudomedizin-bezahlen/comment-page-2/#comment-114255
„#99 | Anonymous sagt am 28. Dezember 2011 um 12:34
Wenn man den Scharlatan mit L. Ron Hubbard vergleicht, so fällt auf, dass die Scientology Organisation in den USA ebenfalls relativ aktzeptiert wird, so wie Steiner in Deutschland. Dabei wird gerne behauptet, der Prophet gelte im eigenen Lande nichts. Scharlatane dagegen also doch.“
Nachtrag zu #16:
Ich wurde soeben noch von einer zweiten Mitarbeiterin der TKK angerufen, die wesentlich kompetenter wirkte. Sie hatte mein Anliegen verstanden und sogar die in meiner Mail mit eingefügten Links verfolgt. Möglicherweise ist alles etwas harmloser. Es werden zwar Behandlungskosten bei Homöopathen übernommen (nach anthroposophischen Ärzten zu fragen, vergaß ich dummerweise), das gibt es aber schon seit vier Jahren. Und die TKK ist nicht die einzige Krankenkasse, die das macht. Das finde ich zwar immer noch nicht so toll, aber ich müsste meine Aufregung nun vier Jahre zurück datieren und auf die anderen Kassen mit erweitern.
Wir besprachen ganz offen die rein ökonomischen Hintergründe. Sie meinte, dass die Internetseite der TKK leider wirklich überarbeitet werden sollte, da hier Fehler enthalten seien. Was ab 1.1.2012 möglich ist, ist das: Wenn ein normaler Arzt (also kein Homöopath) ein homöopathisches Mittel verschreibt und dies auf einer Liste geprüfter Medikamente enthalten ist, dann erstattet das die TKK. Das bedeutet, dass wirkungslose Globuli nicht darunter fallen dürften, sondern lediglich pflanzliche Medikamente mit nachgewiesener Wirkung.
Damit hätte ich kein Problem.
Das widerspricht auch nicht dem Text, den der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) veröffentlicht hat: „Techniker Krankenkassen erstattet ab Januar die Kosten der gesamten ärztlichen Homöopathie“
Dann haben die Fachleute der TKK aber nicht so ganz den Unterschied zwischen Phytotherapie und Homöopathie verstanden.
Geht aber leider den meisten so und die Homöopathen sind nicht wirklich daran interessiert, denn Irrtum aufzuklären.
Da hat die TK-Dame ja schön um das eigentliche Problem herumgeredet.
Das erste Problem ist der Binnenkonsens (nachlesbar hier im Wiki oder bei WP). Die Homöopathiehersteller legen einfach selbst fest, was wirksam sein soll, ohne auch nur einen einzigen Nachweis erbringen zu müssen.
Dazu kommt dann noch der kleine feine Unterschied: Als wirklich wirksam kann nur das gelten, was besser als Placebo wirkt. Und genau da ist es bei der Homöopathie schon wieder vorbei. Es hat bis heute niemand ein derartiges Globuli vorzeigen können. Die Jungs kapern einfach nur den Placeboeffekt, als wäre er nur bei der Homöopathie zu bekommen.
@Torsten: Guck bei uns im Wiki. Da finden sich ein paar Daten zu den Themen.
@ excanwahn: vielleicht schaffe ich es hier auf diesem Wege, zu Deinem Blo@excanwahn g zugelassen zu werden, ueber wordpress funktioniert das nicht.
@excanwahn
super kommentiert!
Sorry,ich bin neu hier,da konnte ich excanwahn nicht richtig zitieren
Nachtrag zu #21: Was die Frau von der TKK mir erzählt hatte (nur Medikamente mit nachgewiesener Wirkung werden bezahlt), war wohl doch falsch, denn ich schrieb auch noch den Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) an:
„Sie schreiben auf Ihrer Internetseite: „Techniker Krankenkassen erstattet ab Januar die Kosten der gesamten ärztlichen Homöopathie“ Laut Auskunft der TKK, deren Mitglied ich bin, werden aber nur bestimmte Medikamente (die auf Listen geprüfter Medikamente erfasst sind) erstattet. Was ist richtig?“
Die Antwort:
„Alle vom Arzt verordneten homöopathischen Arzneien sind erstattungsfähig. Die homöopathischen Arzneien sind apothekenpflichtig und bei einer Bundesbehörde registriert, eine Positiv- oder Negativliste existiert nicht.“
Ich fragte konkreter nach:
„Da Sie schreiben, „alle vom Arzt verordneten homöopathischen Arzneien sind erstattungsfähig“: Betrifft das dann auch Globuli?“
Darauf kam bis heute keine Antwort (ich wartete extra einige Tage). Ich denke, das sagt alles. Das muss man sich einmal überlegen: Im Bereich der normalen, also wissenschaftlichen Medizin gibt es viele Behandlungsmethoden, bei denen sich Krankenkassen jahrelang gegen eine Kostenübernahme sperren – angeblich stehen noch letzte eindeutige Wirksamkeits-Beweise aus! Dieses Argument ist sogar nachvollziehbar. Aber im Falle der Homöopathie und der anthroposophischen Medizin fordert man weder Positiv- noch Negativlisten! Okay – da keine Wirksamkeit von Globuli existiert, sind Positiv- und Negativlisten auch schlecht erstellbar. Aber dass gegenüber wissenschaftlicher Medizin hier problemlose Kostenübernahmen für Behandlungsmethoden ermöglicht werden, für die seit Beginn noch keine Wirksamkeits-Beweise erbracht werden konnten, ist schon hart!
Ich hatte den Link hier schon mal irgendwo eingefügt, aber hier noch mal die komplette Konversation: http://goo.gl/NBmLm
Klasse TKK! Endlich werden die Kosten für anthroposophische und homöpathische Medikamente übernommen!
Wie engstirnige hinterwäldlerische Hilfstaubenzüchter und Vereinsdogmatiker schreiben, ist sehr schön im „Leitartilkel“ des Taubenzüchters von der Spree zu sehen 🙂
Klar, Homöpathie verbieten und alle unmündigen “ User“ einsperren … wie kleinkariert!
@Gonzo
Taubenzüchter von der Spree?
Ich würde Deinem Gedankengang ja gern folgen, das lässt Dein Posting so aber leider nicht zu.
@Mephisto
ok 🙂
Der „Autor“ des Leitartikels stammt aus Berlin ( von der Spree, alter preussischer verarmter Adel 🙂 )
und tut sich sich durch “ Artikel“ bei den Ruhrbaronen „hervor“ , die in dieser Angelegenheit auf dem Niveau einer Taubenzüchterpostille schreiben.
Deren „Chefjournalist“ Laurin betet zu Immanuel Kant und versucht den Psalm 23 zu tanzen, kriegt er aber irgendwie nicht hin.
Ganz fortschrittlich: Zitat Kant:
„Ich habe in meinem Leben viele kluge und gute Bücher gelesen. Aber ich habe in ihnen allen nichts gefunden, was mein Herz so still und froh gemacht hätte, wie die vier Worte aus dem 23. Psalm: ‚Du bist bei mir‘.“ Dieses persönliche Zeugnis stammt von dem großen Königsberger Philosophen Immanuel Kant. Nichts habe er gefunden, was diesen Worten: „Du bist bei mir“ gleichkommt.
Das findet der Taubenzüchter und wahrscheinlich sein Gehilfe, A. Lichte, schön…. 🙂
@ Gonzo – für dich (und deine Anthro-Kumpel):
http://www.publikative.org/2011/12/06/waldorfschule-fur-alle-sekte-fur-alle/
Waldorfschule für alle? – Sekte für alle?
@Gonzo
Aha. Und das rechtfertigt es für Dich, dass Krankenkassen – prinzipbedingt auf Kosten ihrer Mitglieder – Behandlungsmethoden finanzieren, die seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten Wirksamkeitsnachweise schuldig geblieben sind? Oder wie passt das mit dem Inhalt des Artikels zusammen?
Ich sehe hier nur einen Angriff auf die Person, aber kein sachliches Argument. Habe ich etwas übersehen oder missverstanden?
@Mephisto
Aha,
nicht nur die TK ( regelmäßig als eine der besten Krankenkassen ausgezeichnet ….. auch:
http://www.securvita.de/
Wenn der Kunde es verlangt, gern auch Homöopathie! Na logisch – die Menschen lassen sich doch nicht von ein paar Skeptikern in ihrer Freiheit beschneiden…. die sind alle schon groß und schreiben mit Tinte.
Wir brauchen keine dogmatischen Diktatoren, die einem vorschreiben wollen, was gut für uns ist und uns quasi entmündigen wollen. So weit ist es Gott sei Dank noch nicht. Vielen Dank der TK, der Securvita .. 🙂
Als nächstes werden dann Islam, Christentum, etc verboten, weil man Gott seit Jahrtausenden nicht wissenschaftlich beweisen kann.
@Gonzo
Kommt da auch noch was anderes als stumpfe Provokation?
Außer Dir hat hier keiner hat hier von Verboten gesprochen. Und Kritik an der Finanzierung unwirksamer „Heilmethoden“ aus der Tasche der Versicherten muss ja erlaubt sein, denn schließlich brauchen wir als mündige Bürger und Kassenmitglieder ja
Nicht wahr?
Und noch einmal: es geht hier lediglich um den Nachweis einer über den Placebo-Effekt hinausgehenden Wirkung. Das sollte doch für Heilmethoden die angeblich schon sooo vielen geholfen haben sollen die kleinste Übung sein, oder?
@Mephisto
Die Forschung war vor ein paar hundert Jahren nochnicht mal so weit, die Erde nicht als Mittelpunkt des Universums zu beweisen.
Die aktuelle Forschungslage ändert sich alle Nas lang! So weit zu der Zuverlässlichkeit von Wissenschaft. Ist ja auch gut so, nur wird hier Naturwíssenschaft als GOTT ANGEBETET!
Es ist alles relativ einfach: Wenn ich an einem Fersensporn leide, ist es sicherlich sinnvoller mit Osteopathie zu beandeln als teure Kassenleistungskortisonspritzen zu nehmen. Das hat zumindest die Praxis bewiesen. Die so genannte Nicht- Wirksamkeit ist schlichtweg eine Lüge. Wenn du behaupten würdest, dass sie naturwissenschaftlich schwer beweisbar ist, ok. Das ist aber nicht gleich bedeutend mit nicht wirksam.
Und wir benötigen dringend sinnvolle Alternativen um die begrenzte Schulmedizin zu ergänzen, die an viele Grenzen stösst. Und genau das stellen viele Patienten fest.
Die sind durchaus mündig.
Vielen Dank an die TK, deren Mitglied ich seit 15 Jahren bin. 🙂
„Die Forschung war vor ein paar hundert Jahren nochnicht mal so weit, die Erde nicht als Mittelpunkt des Universums zu beweisen“
Was soll das jetzt heissen? Dass man in Zukunft die Heilwirkung von Homoöpathie nachweisen kann?
@Gonzo
Nicht schon wieder dieses Scheinargument!
Ja, die Wissenschaft passt ihr Bild neuen Erkenntnissen an, aber das ist keine Schwäche, sondern der einzige uns bekannte Weg, wirklich etwas zu begreifen!
Sich hinzustellen, irgendetwas zu behaupten und dann ewig darauf zu beharren mag zuverlässiger erscheinen, aber wenn es Erkenntnisse gibt, die diese Behauptungen widerlegen, ist das einfach zuverlässig unsinnig und genau das ist auch das Problem mit der sogenannten Alternativmedizin.
Na für diese Behauptung hätte ich aber jetzt gern mal irgendeinen Beleg! Wirf mal einen Blick in die Diskussion zu dem Artikel Der Kampf gegen die Grüne Gentechnik ist gewonnen. Da wirst Du sehen, dass hier sehr unterschiedliche Positionen vertreten sind.
Dass hier die meisten der Meinung sind, dass die Krankenkassen nicht jeden Firlefanz bezahlen sollten, hat wohl eher etwas mit einem gewissen Realitätssinn zu tun, als mit religiösem Eifer.
Auf diesem Gebiet bin ich kein Experte, aber dafür werden ja schließlich entsprechende Studien gemacht. Also bitte ich Dich, mir eine zu nennen, wo Deine Behauptung belegt ist.
Und wenn dem so sein sollte, dann bin ich natürlich dafür, dass die Kassen diese Leistung in ihren Leistungskatalog aufnehmen, aber die Homöopathie halte ich weiterhin für Unsinn.
1. Von „Nicht-Wirksamkeit“ war hier gar nicht die Rede, sondern von fehlenden Wirksamkeitsnachweisen.
2. Wenn das alles nur eine Lüge ist: wo bleiben die Studien, die diese Wirksamkeit zweifelsfrei belegen?
Es geht einzig und allein darum zu belegen, dass es signifikante, über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkungen gibt. Dazu muss man – vereinfacht gesagt – einfach nur zeigen, dass es einer gewissen Anzahl von Patienten nach einer solchen Behandlung besser ging als vorher. Was soll daran schwer beweisbar sein? Entweder die Erkältung verschwand mit der Therapie schneller als ohne (wirksam) oder sie tat es nicht (unwirksam).
Nein, brauchen wir nicht. Wir können die evidenzbasierte Medizin (das was Du Schulmedizin nennst) mit jedem Verfahren erweitern, das sich als wirksam herausgestellt hat. Oder bist Du der Meinung wir bräuchten eine Alternativbiologie/-zoologie, weil wir noch nicht alle Tierarten kennen?
Ich habe nichts gegen Glauben, aber in einem System, das die medizinische Versorgung für alle sicherstellen soll (schön wär’s ja…) hat er nichts zu suchen. Wer an Methoden glaubt, für deren Wirksamkeit es keine Belege gibt, mag sie bitte auch selbst bezahlen und nicht die Allgemeinheit dafür zur (Kranken-)Kasse bitten.
@ Gonzo:
Viel Unverstand auf in so wenig Zeilen. Erst einmal: Cortison wird bei Fersensporn nicht als kausale Therapie verabreicht, sondern wenn überhaupt, dann nur zur Linderung sekundärer Entzündungsvorgänge. Die kannst Du gerne auch mit irgend einem osteopathischen Kram traktieren, aber bilde Dir nicht ein, das trage irgendwie zur Besserung bei. Und seltsam kommt es mir vor, dass immer gerne von den Grenzen der „Schulmedizin“ schwadroniert wird, aber nie von der Frage, wo eigentlich die Grenzen der Komplementärmethoden verlaufen.
Und abschließend: der Abschied vom geozentrischen Weltbild (ein arger Sprung vom Fersensporn zur Kosmologie, nicht?) ist nicht gegen, sondern durch Wissenschaft durchgesetzt worden, von der Du nichts wissen willst.
Hab die Mal zur Rede gestellt: http://blog.tessarakt.de/archiv/2012/02/16/pseudomedizin-bei-der-techniker-krankenkasse
@mephistel
„Nein, brauchen wir nicht. Wir können die evidenzbasierte Medizin (das was Du Schulmedizin nennst) mit jedem Verfahren erweitern, das sich als wirksam herausgestellt hat. Oder bist Du der Meinung wir bräuchten eine Alternativbiologie/-zoologie, weil wir noch nicht alle Tierarten kennen?“
totaler Quatsch aus dem vorletzten Jahrhundert …
Oh, was für eine „kreative“ Verballhornung meines Nicks … gäääähn
Na Vielen Dank für diesen einleuchtenden und zielführenden Diskussionsbeitrag!
Ich habe mich gestern auch bei der Techniker Krankenkasse beschwert…
…und erhielt diese Antwort:
Mit mehr kann man da wohl auch nicht rechnen?!
@epistates
Naja, wenn die eine Befragung machen, ob man nicht Rauchen an Suchtkrankheit behandeln und Zigaretten bezahlen sollte, wären sicher auch viele dafür. Oder ob die Krankenkasse nicht die Gebühr für den Sportverein übernehmen sollte (um mal etwas sinnvolles zu nehmen), da wären sicher auch viele dafür. Aber es handelt sich um einen Marketinggag, die Begründung, sie würden sich nach Kundenwünschen richten, halte ich für vorgeschoben.