Die österreichische Kronenzeitung und das EU-Verbot der Naturheilmittel

Es ist irgendwie verblüffend. Sogar wenn man glaubt, dass ein Thema längst gegessen, längst erledigt und schon zu Tode ausdiskutiert wurde: Weiter geht’s!

Die österreichische Kronenzeitung, sowieso nicht unbedingt bekannt für ihre präzise Berichterstattung (hier sei wie immer auf kobuk.at verwiesen), kann es auch diesmal in ihrer Sonntagsbeilage nicht lassen und hat einen extrem uninformativen Artikel zum Thema „EU-Angriff auf die Naturheilkraft“ abgedruckt.

Und das mit dem „uninformativ“ meinen wir genau so. Nach dem Lesen des Artikels ist man so schlau wie zuvor. Alles, was man erfährt ist, dass die böse, böse, gemeine EU und ihr Handlanger, die gentechnikfreundliche Behörde für Lebensmittelsicherheit – natürlich angestiftet durch die milliardenschwere Pharmamafia -, vorhaben, Naturheilmitteln den Garaus zu machen.

Wie sie das genau machen, welche Richtlinie, welches Gesetz? Nichts. Keinerlei Fakten. Man erfährt nur, dass ein einzelner Widerstandskämpfer (in ganz Österreich) sich diesem schrecklichen Vorhaben entgegenstellt.

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Die Liste der 120.000 Deppen

Das angebliche Heilpflanzenverbot durch die Europäische Union ab 1. April nächsten Jahres ist ein Hoax, der die Gemüter erhitzt. Die Petition Petition: Arzneimittelwesen – Keine Umsetzung des EU-Verkaufsverbotes für Heilpflanzen vom 20.09.2010 verlief sehr erfolgreich, wenn man von der Anzahl der Unterschriften ausgeht. Auf zahlreichen Blogs wurde zur Unterzeichnung der Petition aufgerufen, auf Blogs von schlauen Leuten dagegen nicht. Das hat seinen Grund. Diese große Pharmaverschwörung ist keine.
Vor drei Tagen ging es mit einem fundierten Blogeintrag beim Blog Detritus los:

Das EU-Heilpflanzenverbot, das es gar nicht gibt
von Martin Ballaschk, 09. November 2010, 20:59

Habt ihr schon von der e-Petition „Keine Umsetzung des EU-Verkaufsverbotes für Heilpflanzen“ gehört? Entsprechende Kettenmails und Foreneinträge machen gerade die Runde. Wie es scheint, haben weder die Petenten, noch die Mitzeichner verstanden, worum es in diesem „Verbot“ eigentlich geht, sodass schon der Antragstext der Petition völlig ins Leere läuft …

Beeindruckend ausformuliert wirkt schon die Forderung der Petition:

http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/alternativmedizin/2010-11-09/das-eu-heilpflanzenverbot-das-es-gar-nicht-gibt

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