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Impfkritik – Zum Tod der 13-jährigen Natalie an Masern/SSPE

1. November 2011 42 Kommentare

Manchmal wird mir einfach schlecht. Der Impfgegner Hans Tolzin hat vor knapp 2 Wochen unter dem Titel: „Masern: Ärzteverband missbraucht Tod einer 13-jährigen für Impf-Marketing“ einen Artikel über die kleine Natalie, die mit 13 Jahren an den Folgen von SSPE verstarb, geschrieben.

Er behauptet, die Geschichte enthält einige Ungereimtheiten. Das wundert insofern nicht, da Herr Tolzin offensichtlich nicht in der Lage war, die diversen Zeitungsmeldungen, die es zum Thema gab zu lesen. Sein wirres Fantasiepamphlet beginnt gleich mal damit:

Zum einen wird nicht gemeldet, dass Natalie ungeimpft gewesen sei. Es ist als davon auszugehen, dass sie als damals etwa Dreijährig TROTZ ihrer eigenen Masernimpfung an Masern erkrankt ist. Womöglich hätte sie die Masern ohne diese Impfung sogar ganz normal überstanden und hätte danach lebenslang natürliche Immunität genossen.

Fakt ist, dass sich Natalie vermutlich mit 12 Monaten in einer Arztpraxis, in der ein Junge mit Masern saß, angesteckt hat. Nicht als Dreijährige. Kein Wunder, dass sich Herr Tolzin nicht auskennt, wenn er nicht einmal die Trivialfakten richtig wiedergeben kann. Danach geht es gleich weiter, mit der wilden Behauptung, dass sie vermutlich geimpft wurde und wenn sie nicht geimpft worden wäre, vermutlich gesund wäre. Wie kommt man zu so einer wirren Logik? Wenn man keine Fakten hat, erfindet man einfach irgendwas oder wie?

Zum zweiten ist es schon recht abenteuerlich, ohne Nachweis zu behaupten, der 10 Jahre zurückliegende Kontakt zu einem bestimmten ungeimpften Kind sei die Ursache ihres Todes. Natalie hätte sich genau so gut bei einem frisch geimpften Kind anstecken können.

Ach, wird ja immer besser. Jetzt sind es schon die geimpften Kinder, die Natalie angesteckt haben sollen. Was kommt als nächstes? Einbrecher? Außerirdische?

Zum Dritten gibt es für die Masernimpfung gar keinen Wirkungsnachweis. Bei der Zulassung wird ausschließlich die Zahl der spezifischen Antikörper im Blut erhoben. Die zuständigen Bundesbehörden können jedoch laut der kritischen Zeitschrift „impf-report“ keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür anführen, dass Menschen mit hohen Titerwerten gesünder sind als Menschen mit fehlenden Antikörpertitern. Der „impf-report“ hält deshalb die Schutzwirkung des Antikörpertiters für einen wissenschaftlichen Mythos.

Gesteigerte Realitätsverweigerung? Na wie schön, dass Sie das für einen Mythos halten. Lernen Sie mal recherchieren, es gibt da schöne Zusammenfassungen, wie z.B. diese hier.

Als viertes und letztes muss darauf hingewiesen werden, dass zahlreiche Medikamente, die von Schulmedizinern unverantwortlicherweise bei Masern zur Symptomunterdrückung verabreicht werden, als Nebenwirkung eine Gehirnentzündung verursachen können. Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass die angeblichen SSPE durch eine medikamentöse Behandlung ausgelöst wurde.

Tja, als Milchwirt müssen Sie das besser wissen. Ärzte haben ja keine Ahnung.
Immerhin, jetzt wissen wir wenigstens, was als nächstes kommt. Die pösen, pösen Schulmediziner sind schuld! Klar.

Masern sind eine harmlose Kinderkrankheit, die durch die Überwindung der Armut schon vor Jahrzehnten in Deutschland ihren Schrecken verloren hat und in der Regel ohne Komplikationen verlaufen.

Ja, klar. Total harmlos. Laut dem letzten Report für Europa hatten wir dieses Jahr bisher ja nur 28.307 Fälle von Masern. Dabei gab es bei 1.260 Komplikationen in Form einer Lungenentzündung, bei 22 kam es zu einer Enzephalitis und 8 Menschen starben. SSPE Fälle, wie Natalie sind da noch gar nicht berücksichtigt. Man geht von etwa 1 Fall pro 10.000 Infizierten aus. Was soll’s, stirbt ja nur 1 von 3.500 Kindern(mit den Zahlen von 2011, die CDC gibt eine Quote von 1 zu 500-1.000 an). Und ein paar hundert landen auf der Intensivstation. Und ein paar Jahre später sterben noch ein paar nach mehreren Jahren degenerativer Vegetation. Total harmlos.


Die Mörder sind unter uns.

11. August 2008 21 Kommentare

Und zwar in Form fanatischer Impfgegner.

Mit einem Jahr bekam Natalie eine Bronchitis. Anca Knäpp brachte sie zu Kinderarzt Dr. Christoph Holzhausen. Was niemand ahnte: Im Wartezimmer saß ein Junge (11) mit Masern, der sechs andere Kinder ansteckte. Dr.
Holzhausen: »Natalie war zu jung, um bereits geimpft zu sein. 14 Tage später brachen die Masern bei ihr aus.« Mit acht Jahren war Natalie ein ganz normales Mädchen, das sich »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« ansah, sich Tänze ausdachte und mit Freundinnen auf dem Bürgersteig Flohmarkthändlerin spielte.

Seit der Masernerkrankung waren sieben Jahre vergangen, als sich Natalies Leistungen im dritten Schuljahr verschlechterten. »Sie brachte Buchstaben durcheinander und konnte nicht mehr richtig rechnen«, erinnert sich die Mutter. Die Eltern versuchten es mit Nachhilfe – vergeblich. Schlimmer noch: Natalies Wortschatz verringerte sich. Im März 2007 kam es dann zu ersten körperlichen Ausfällen.

»Unsere Tochter fiel hin, ohne sich abzustützen«, sagt Günter Knäpp (41). Am nächsten Tag brachten Mitschülerinnen das Mädchen mit blauen Flecken nach Hause: Natalie war auf dem Heimweg sieben Mal hingefallen. Sie kam in die Kinderklinik Bethel, wo SSPE festgestellt wurde – eine Krankheit, die das Gehirn auflöst. »Ich glaube, Natalie hat damals geahnt, was mit ihr geschieht. Eines Abends sagte sie zu mir: Mama, ich habe in meinem Leben viele schöne Dinge erlebt. Und am nächste Morgen sagte sie, sie habe Angst vor dem Tod«, erinnert sich Anca Knäpp unter Tränen.

Den ganzen Artikel hier:Westfalen-Blatt

Man darf und muss es so drastisch ausdrücken: Impfgegner sind ein assoziales Pack. Der Tod Nathalies durch SSPE wäre problemlos zu verhindern gewesen. Masern ist eine Virus-Erkrankung, die wie Pocken menschgebunden ist und damit wie Pocken grundsätzlich ausrottbar. Gäbe es nicht die idiotischen Impfgegner, müssten wir heute noch nicht mal über hochspekulative herbeiphantasierte Nebenwirkungen mehr diskutieren, die Impfung wäre mangels Krankheit überflüssig geworden. Die WHO hatte sich zum Ziel gesetzt, Masern bis 2010 von diesem Planeten zu eliminieren. Die guten Erfolge in Nord- und Südamerika helfen leider nicht. Idioten in Deutschland, Österreich und der Schweiz schaffen es, durch irreale Impf-Hysterie den Virus am Leben zu erhalten. Während in Nord- und Südamerika Masern quasi ausgestorben ist, gilt Europa diesbezüglich als gefährliches, infektiöses Gebiet mit jährlich hunderten von Fällen.

Natürlich spielen bei diesem Wahnsinn auch wieder unsere anthroposophischen Freunde mit: Waldorfschulen sind immer wieder entsprechende Infektionsherde. Denn laut Steiner sind Masern wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Wer es nicht überlebt, hat früher eine Chance, sein schlechtes Karma abzubauen.

Video über Natalie

Masern in Bad Salzuflen – zweites Kind in Folge an tödlicher Gehirnentzündung erkrankt

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