Visionssuche in der Wüste, oder: Wie eilig haben Sie es zum Friedhof?

mumie

Dass etliche esoterische Angebote zwar dem Portemonnaie der Anbieter, nicht jedoch der Gesundheit der Kundschaft förderlich sind, ist uns bei Psiram ja nicht neu. Nur wenige allerdings bieten den Kunden einen potenziell derart schnellen Ausweg aus der irdischen Misere wie eine Veranstalterin von Visionssuchen aus Berlin.

Angelika Brosin führt dort eine Shiatsu-“Praxis“, ist aber offenbar auch an Zuverdienst interessiert. Daher organisiert sie für die Kundschaft (maximal vier Teilnehmer) eine Visionssuche in der Wüste, und zwar in der Rub al-Khali. Diese befindet sich im Süden der arabischen Halbinsel; der Name bedeutet auf Deutsch „Leeres Viertel“, und dies darf als Hinweis darauf gesehen werden, wie lebensfeindlich die Umwelt dort ist.

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„Schamanin“ Sonja Raab oder: Wie man Angehörige der First Nations ausbeutet

raabenweib

In der Kronenzeitung durfte Frau Raab sich als „Schamanin“ darstellen – was sie bestimmt erfreut hat, denn ihre diesbezüglichen Meriten scheinen doch ebenso wie ihr Angebot eher spärlich. Selbstverständlich unterhält sie eine eigene Webseite, um ihrem Geschäft auf die Beine zu helfen. Darüber hinaus hat sie die ergreifende Geschichte ihrer „Initiation“ auch selbst ab ca. 2004 allenthalben im Internet gestreut und zwar unter mehreren Namen (Kellermair, Benatzky, Raab) sowie mehreren Nicks (Sonja, majun, bergfrau, Sedna, Raabenweib, Rabenweib).

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Die österreichische Kronenzeitung: Noch immer eine Eso-Sonntagsbeilage

Im März kritisierten wir hier bereits eine absolut unkritische Esoterik-Serie in der Sonntagsbeilage der Kronenzeitung. Die Schreiberin der Artikel, Ingrid Altermann, hatte damals über mehrere Wochen Jubeltexte zu diversen Themen produziert.

Wir schreiben hier übrigens absichtlich nicht Journalistin, denn das impliziert ja, dass man journalistische Arbeit leistet. Und dazu gehört es auch, zu recherchieren und Quellen zu prüfen. Davon konnte jedoch bei den Artikeln, z.B. zur Aura Soma Therapie nicht die Rede sein. Man hatte eher den Eindruck, dass es sich um eine bezahlte Werbeeinschaltung handelt.

Sich zu informieren, ob irgendwelche der Behauptungen einer Überprüfung standhalten, kam der Texterin offenbar überhaupt nicht in den Sinn. Zu den vermeintlichen Wahrsage-Erfolgen der Rosalinde Haller, die in einem Artikel völlig unkritisch dargestellt wurden, ließ sich mit minimalem Aufwand einiges an Material finden.

Auch diesmal darf wieder Rosalinde Haller ihre G’schichtln erzählen, sie besitzt ja angeblich auch die „Heilkraft des Wendens“. Wenden ist ein lokaler österreichischer Begriff für Geistheilung. Wenn man Bullshitbingo spielen würde, hätte man eigentlich damit schon den ersten Begriff. „Uraltes Wissen“ und „alternativ“ kommen dann gleich in der Kurzfassung.

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Christa Schaffrick – „Heilen“ unter falschem Namen und ohne Ausbildung

Wir sind ja von unseren „üblichen Verdächtigen“ einiges gewohnt, aber nur wenige gehen so konsequent daneben vor wie Frau Schaffrick, die sich seit Jahren als angebliche Indianerin und Medizinfrau geriert und es mit ihrer Masche auch schon in diverse Talkshows geschafft hat, u.a. zum notorischen Eso-Fliege und zu Maischberger.

Laut ihrer Legende will Schaffrick die Witwe eines Crow-Medizinmanns sein, mit dem sie „in der Prärie“ gewohnt habe und der sie die Heilmethoden seines Volkes gelehrt haben soll. In Presseartikeln (wie z.B. in der Allgäuer Zeitung) lässt sie sich auch gerne als Indianerin und sogar Stammesmitglied darstellen. Die angebliche Geschichte ihrer eigenen Heilung und Lehrzeit stellt Schaffrick auch bei ihren Medienauftritten dar, wenn sich die Legende auch im Laufe der Zeit – sagen wir mal: entwickelt hat.

Christa Schaffrick bei Maischberger; Foto: KPA
„Christa Schaffrick bei Maischberger; Foto: KPA“

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