Selbst ernannte Skeptiker, raus aus Wikipedia!

Unserem Foristen ajki war ein Beitrag unterlaufen, den wir hier mit seinem freundlichen Einverständnis weiterverwenden:

Neben den esotenüblichen Bestellungen beim Universum [baerbelmohr.de] muß die Ungerechtigkeit der Ignoranz wahrer heilerischer Künste auch anderweitig durchgesetzt werden. Besonders natürlich dort, wo heutzutags kostenfreies Marketing mit hoher Reichweite erzielt werden kann.

Eine solche Plattform ist Wikipedia – dort schlagen alle möglichen Leute weltweit alle möglichen, für sie wichtigen Sachen nach. Deshalb ist es Esoten schon immer wichtig gewesen, in den diversen Artikeln zu ihrem Verkaufskram möglichst positive Texte zu unterhalten – die diversen Edit-Wars auf manchen Seiten sind legendär. Alles, was von einem potentiellen Leser als irgendwie „ungünstig“ empfunden werden könnte (vom einfachen „Citation needed“ über den Standardvorbehalt „… Effekte nicht nachgewiesen…“ bis hin zu den üblichen Kategorisierungen wie „Esoterik“ usw.), wird bekämpft, rerverted, ad nauseam diskutiert und in immer wieder neuen Artikelansätzen unter „neuem“ Begriff eingestellt.

Der Grund ist natürlich klar: neben öffentlicher „Respektabilität“ und Zitierbarkeit ist das reputable Werbung.

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Kopp und das Impfstoff-Imperium

Der Kopp-Verlag – wie immer Garant tagesaktueller, supergut recherchierter Berichte – hat mal wieder zugeschlagen. Brandaktuell wurde präzise erkannt, dass ein Cochrane Review Grippeimpfungen für nutzlos erklärt.

Ok, man muss zugeben, der Artikel ist weder brandaktuell noch präzise, das Review ist von 2010 und Impfungen findet es auch nicht nutzlos. Das Review findet nämlich eine klare Wirkung der Grippeimpfung, aber wegen solcher Kleinigkeiten macht man sich doch keinen Kopp. Von Fakten darf man sich nicht aufhalten lassen!

Der Artikel eines Jon Rappoport behauptet jedenfalls, dass „Impfstoff-Imperium ist zusammengebrochen“, was durch ein Cochrane-Review belegt sei. Kein Grippewirkstoff biete Erwachsenen Schutz vor Grippe. Rumms!

Mutigerweise wird tatsächlich auf eine Zusammenfassung des ursprünglichen Artikels der Cochrane Collaboration verlinkt, vermutlich in der Hoffnung, dass ihn sowieso keiner lesen wird.

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Rumpologie – Erkenntnis aus dem Hintern ziehen

Wer kennt sie nicht, die genitale Martha Olschewski, die auf Astrogenital ihre Dienste als Genitalleserin anbietet. Man braucht ihr nur Penis oder Vagina zu zeigen, es genügt schon ein Foto, und schon wendet sie ihre (nahezu) einzigartigen astrologischen Kräfte an und findet alles über einen heraus.

Tja, die gute Martha wird man allerdings nicht in unserem Wiki finden, denn die Seite ist nur eine Satire. Gut gemacht, denn einen Augenblick zögert man, überlegt, ob das vielleicht ernst sein kann? Man ist ja einiges gewohnt.

Wenn man Poe’s Law kennt, dann weiß man, dass der Irrsinn nicht parodiert werden kann. Genau genommen besagt das Gesetz zwar nur, dass es nicht möglich sei, Kreationismus zu parodieren, ohne dass jemand den eigentlich satirisch gemeinten Text ernst nimmt. Aber dieses Gesetz trifft nicht nur dort zu, im wesentlichen trifft es die gesamte Pseudoszene.

Und wie es das Leben so spielt, ist Astrogenital nicht so weit von der Realität entfernt.

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