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Artikel Tagged ‘Wissen’

Was kann man denn noch glauben?

19. Dezember 2010 19 Kommentare

Aus einem Forumsbeitrag, irgendwo im Netz:

Solange niemand von uns persönlich also solche Studien durchgeführt hat, bleibt es letztlich eine Glaubens- bzw. Vertrauensfrage, und der Mensch kann ja immer Glauben was er will…. Eine universelle Wahrheit springt letztlich meist doch nicht bei raus

Ich jedenfalls würde nicht in jedem Fall meine Hand für den Wahrheitsgehalt so mancher Hochwissenschaftlich anmutenden Studie ins Feuer legen und gleichzeitig alle Alternativen Methoden per se als Scharlatanerie bezeichnen, weil hinter Wissenschaft letztlich auch nur Menschen stehen, die ja bekanntlich nicht unfehlbar sind.”

Eine super Erkenntnis, aber was hilft sie uns, wenn wir urteilen müssen? Z. B. wenn wir Kinder haben, und die geimpft werden sollen?

Fast alles, was wir über diese Welt jenseits unserer persönlichen Erfahrung wissen, baut auf der Erkenntnis anderer auf. Doch woher wissen wir, dass das alles stimmt? Im Bereich des “Alltagswissens” ist es relativ einfach: Das Wissen über die Welt muss hier dazu dienen und in der Lage sein, möglichst sichere Vorhersagen zu machen, ansonsten ist es wertlos und eben kein Wissen, sondern Vermutung und Spekulation, wie etwas sein könnte, aber nicht sein muss. Wenn wir ein rohes Ei aus 1m Höhe auf einen Steinboden fallen lassen, wissen wir vorher, dass es kaputt gehen wird.

Die Metasicht
Wenn wir vor dem Problem stehen, zu etwas Stellung beziehen zu müssen, zu dem es widersprüchliche Ansichten gibt und einem spezielles Fachwissen fehlt, kann eine “Metabetrachtung” hilfreich sein, indem man als erstes, ohne groß in Details zu gehen, sehr allgemeine Überlegungen anstellt.

Nehmen wir als beliebtes Beispiel die Homöopathie. Angenommen, wir hätten keinerlei Ahnung, was das ist, außer, dass behauptet wird, man könne damit Krankheiten heilen. Also überlegen wir: Mehr…

Die Faszination des Einfachen

8. Dezember 2008 16 Kommentare

Eine Gesellschaft, die täglich soviel neue Informationen produziert, dass es unmöglich ist, alles aufzunehmen, nötigt den Empfänger zu einer Strategie, damit umzugehen. Er kommt nicht aus. Selbst die Verweigerung, Informationen aufzunehmen, ist eine Strategie: „Ich will es gar nicht wissen.“
Die meisten Menschen wollen erstmal wissen, da sie sich davon Sicherheit in einer unbegreiflichen Welt versprechen. Aber diese Motivation, Wissen zu erweben, wird durch immer mehr Wissen ad absurdum geführt indem jede neue Erkenntnis mindestens eine neue Frage aufwirft. Mit dieser Problematik kann man auf zwei Weisen umgehen:

– Man schafft den Sprung zum intelligenten Wesen, das gelernt und akzeptiert hat, dass es kein absolutes Wissen geben kann.
– Man verabschiedet sich und regressiert in uralte, bewährte Denkwelten, in der sich jeder Gedanke selbst erklärt und schafft sich einen in sich geschlossenen Kosmos, in dem man dann gefahrlos mit seiner Intelligenz spielen kann.

Im ersten Fall lässt man sich die Welt von der Welt erklären mit dem Nachteil, dass man nicht alles versteht und auch ganz schön unangenehme Dinge dabei sind.

Im Zweiten Fall erklärt sich der Mensch die Welt wie er sie braucht. Mit dem Nachteil, dass er seine Erkenntnisfähigkeit künstlich beschränkt. Im ersten Fall wird ein Gebäude erweitert, im zweiten Fall ein Büro halbiert. Mit beiden Methoden lässt sich der Alltag bewältigen. Man kann auch fernsehen, ohne zu wissen, warum das funktioniert.

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