Stefan Björn Ulbrich und Gerhard Popfinger beim Rainbow-Spirit-Festival

Das Rainbow-Spirit-Festival (21.-24.5.2010) zieht offenbar auch bemerkenswerte Teilnehmer vom rechten Rand an: So werden dort einmal mehr die „Visionssucheleiter“ Stefan Björn Ulbrich (Bärenfalke) und Gerhard Popfinger (DolphinDreamer-WalkingMirror) Gelegenheit erhalten, sich darzustellen.

Bei Ulbrich handelt es sich um den Inhaber des ARUN-Verlages, der sein Verlagsprogramm um braun ausgerichtete Publikationen anzureichern weiß (z.B. „Die schwarze Sonne von Tashi Lunpo“, „Werke“ von Julius Evola, Wiliguth, Rahn etc.). Ulbrich ist ehemaliges Mitglied und „Horstleiter“ der verbotenen Wikingjugend, hat Affinitäten zum Thule-Seminar und ist ehemaliger Redakteur der Jungen Freiheit, in der er auch gerne seinen Verlag inseriert. Mittlerweile hat Ulbrich den Verkauf indigener Spiritualität in seine Geschäftstätigkeiten einbezogen und bietet Schwitzhütten, Visionssuche etc. an.

Popfinger, der auch im ARUN-Verlag seines „Schamanen“kollegen Ulbrich erscheint, verkauft ebenfalls indigene Spiritualität und ist laut eigener Angabe seit 1997 in diesem Geschäft. Seine „echt indianischen“ Namen und insbesondere deren Schreibweise zeigen eine Verbindung zum Deer Tribe an – er erweist sich als Schüler von Helmut Christof „Sunwalker“, der wiederum Schüler des Deer Tribe-Gründers Harley „Swiftdeer“ Reagan ist. Christof wiederum mischt fröhlich Versatzstücke indigener, indischer und afrikanischer Spiritualität mit Runen.

Die Zusammenarbeit des ARUN-Verlegers mit dem von einem Deer Tribe-Schüler ausgebildeten Popfinger ist weniger erstaunlich als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Der Deer Tribe-Gründer Harley Reagan gibt zwar vor, von Cherokee und Maya abzustammen, ist jedoch US-Amerikaner irischer Abstammung sowie rechtsstehender Waffenfanatiker, der seine Anhänger aufruft, sich zu bewaffnen und auf den kommenden „Rassenkampf“ gegen eine angebliche Flut von Migranten aus Mittel- und Südamerika vorzubereiten. Vor der Präsidentenwahl 2000 rief er zum bewaffneten Kampf auf, den der Deer Tribe zusammen mit rechten US-Milizen führen sollte, falls Al Gore diese Wahl gewonnen hätte.

4 Gedanken zu „Stefan Björn Ulbrich und Gerhard Popfinger beim Rainbow-Spirit-Festival“

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  2. „Vor der Präsidentenwahl 2000 rief er zum bewaffneten Kampf auf, den der Deer Tribe zusammen mit rechten US-Milizen führen sollte, falls Al Gore diese Wahl gewonnen hätte.“

    Das ist 10 Jahre her. Was macht er heute? Hat er sich mit Obama abgefunden?

  3. Warum haben diese Typen eigentlich die Köpfe verbunden? Haben sie sich schon das große Geschäft aus dem Kopf geschlagen?

  4. In dem verlinkten Artikel (Schamanische Therapie) ist ein Fehler. Dort heisst es: „‚magische Pilze‘ (Peyote)“. Peyote, wissenschaftl. Lophophora Williamsii, ist kein „Pilz“, sondern ein Kaktus, der tatsaechlich von indianischen Kulten verwendet wird. Diese haben in den USA sogar eine Ausnahmegenehmigung deise zu verwenden aufgrund der Religionsfreiheit. Fuer jeden anderen ist schon der blosse Besitz dieser Katki streng verboten.

    Ein wenig zur Wirkung dieses Kaktus. Wirksamer Hauptbestand ist Mescalin. Mescalin wirkt auf zwei Ebenen: Einerseits halluzinogen, aehnlich wie LSD, anderseits verstaerkt es die emotinale Empfaenglichkeit (im Gegensatz zu LSD). Ein solcher Stoff in einem Ritual mit engem Koerperkontakt (Schwitzhuette) und mit entsprechender Untermalung (Trommeln, Taenze, etc.) ist nahezu ein sicheres Rezept fuer „spirituelle“ Erlebnisse. Fuer jemand, der nicht mit der Wirkungsweise dieser Stoffe vertraut ist, ist es fast unmoeglich nicht den Eindruck zu bekommen, mit „hoeheren“ oder „geistigen“ Wesen in Kontakt zu treten.

    Das hat aber nichts mit „uebernatuerlich“ zu tun, sondern schlicht mit etwas aus dem Tritt geratener Hirnchemie.

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