Raif Badawi – Jeden Freitag 50 Peitschenhiebe

Die Attentäter sind tot, Charb, Cabu, Tignous, Philippe Honoré, Georges Wolinski, Oncle Bernard und zahlose andere Menschen sind tot, viele schwer verletzt.

Und während es noch viel zu sagen gäbe, die Geschehnisse noch lange nicht aufgearbeitet sind, gibt es auch einen, der noch lebendig ist und nicht vergessen werden sollte: Raif Badawi, ein Blogger, der seit fast drei Jahren in Saudi-Arabien im Gefängnis sitzt.

Er wurde zu einer 10-jährigen Gefängnisstrafe und 1000, in Worten EINTAUSEND, Peitschenhieben verurteilt. Mit der Durchführung der Züchtigung wurde letzten Freitag begonnen und jeden folgenden Freitag, noch 19 Mal, soll er wieder ausgepeitscht werden.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das ist: Fünfzig Peitschenhiebe bekommen. Und wenn man das ertragen hat, weiß man: Nächste Woche wieder. Und dann wieder. Und wieder. Und wieder.

Und warum? Weil er ein Terrorist ist und auf seiner Webseite die Meinung vertrat, dass Muslime, Juden, Christen und Atheisten gleichwertig sind. Deswegen wurde er zum Ungläubigen erklärt, für dieses „Vergehen“ ist sogar die Todesstrafe möglich.

Nun wird sich der Leser fragen: Terrorist? Was? Wie bitte?

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Religionsbeleidigung in Griechenland: 10 Monate Bewährung

Der griechische Blogger Filippos Loizos wurde vor wenigen Tagen wegen Religionsbeleidigng zu 10 Monaten auf Bewährung verurteilt. Er hatte im September 2012 Schlagzeilen gemacht, als er wegen einer satirischen Facebook-Seite verhaftet wurde.

Elder Pastitsios
Elder Pastitsios
Die Seite ist dem verehrten „Gerontas Pastitsios“ (ungefähr „Ältester Lasagne“) gewidmet.

Pastitsio ist ein beliebtes Nudelgericht und die Figur damit einerseits eine Hommage an das Fliegende Spaghettimonster, andererseits dem griechischen Mönch Paisios (1994 an Krebs verstorben) gewidmet, der in Griechenland sehr bekannt ist.

Der Mönch Paisios war auch als Hellseher berühmt und wurde mit Nostradamus verglichen. Ein Mann des Friedens, wie er quasi im Buche steht. So sagte für den nahenden dritten Weltkrieg voraus, dass Griechenland davon nur profitieren werde. Die Türkei werde vernichtet und die Griechen Konstantinopel zurückerhalten.

Mit solcher Art Prophezeiungen wurde er zur nationalen Berühmtheit, vor allem in nationalistischen Kreisen.

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Ägyptischer Atheist zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt

Alber_SaberGerade erst haben wir über den Bericht „Freedom of Thought“ geschrieben, der sich mit religiöser Verfolgung befasst. Und quasi gleichzeitig wurde der 25-jährige ägyptische Blogger Alber Saber Ayad (ألبير صابر عياد) zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Der junge Mann war/ist Betreiber einer ägyptischen Facebookseite für Atheisten. Am 12. September, kurz nachdem das „Innocence of Muslims“ Video verbreitet worden war, wurde sein Haus (in dem er mit Mutter und Schwester lebt) von eine Menge umzingelt, die ihn beschuldigte, ein Häretiker und Atheist zu sein.

Seine Mutter rief zum Schutz die Polizei. Diese erschien auch – am nächsten Tag. Und statt den Mob zu zerstreuen, verhaftete sie Alber Saber. Er wurde der „Diffamierung des Islam und des Christentums, Beleidigung des Göttlichen und der Verächtlichmachung religiöser Rituale und Heiliger sowie des Propheten“ beschuldigt, was mit bis zu 6 Jahren Gefängnis geahndet werden kann.

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