Nach langjähriger Forschungsarbeit in den Tiefen der Psiram-Labs und unter Verwendung üppigster Mittel aus Crowdfunding-Kampagnen – von denen wir allerdings das meiste auf den Kopf gehauen haben – dürfen wir präsentieren:
Das Psiram-Quacktett
Pünktlich zur Freibadsaison ist es nun auch in leichter Bekleidung und ohne Internetzugriff möglich, so vergnüglich wie lehrreich einige Größen der deutschsprachigen Quack-Szene kennenzulernen und dabei den einen oder anderen Stich zu machen. Wer es noch nicht kennt: Als Quartett (wir haben das Wort nur ein wenig abgewandelt ;)) bezeichnet man ein Kartenspiel, das man – unter anderem – so spielen kann: Mehr…
Wer sich durch die unendlichen Weiten des Netzes bewegt und dabei auf den Namen „Psiram“ stößt, wird früher oder später mit Unterstellungen angeblich diverser Straftaten, Prozesse und Urteile konfrontiert. Auf anonymen Webseiten ohne Impressum wird geraunt, es gäbe da dunkle Machenschaften, die dringend an die Öffentlichkeit gebracht werden müssten.
Das hat uns natürlich sehr interessiert, deshalb sind wir der Sache nachgegangen und haben unser Psiram-Wiki genauer untersucht. Und tatsächlich: es wimmelt dort nur so von Gerichtsurteilen, Anklagen und Ermittlungsverfahren. In knapp 200 Artikeln haben wir entsprechende Hinweise und Quellenangaben gefunden, diese sorgfältig aufgelistet und analysiert.
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Diese interaktive Grafik zeigt die Verteilung der im Psiram-Wiki dokumentierten Straftaten und Urteile. Ein Klick auf das jeweilige Segment öffnet eine Tabelle mit Links auf die zugehörigen Artikel.
Die Bandbreite der Kriminalgeschichten reicht von Betrug, Steuerhinterziehung, Volksverhetzung bis hin zu Körperverletzung, Totschlag und Sexualstraftaten. Ein nicht unwesentlicher Teil unserer Wiki-Bewohner hat bereits gesiebte Luft geatmet und wurde zu Haftstrafen zwischen 3 Monaten bis zu 20 Jahren verurteilt, die Summe aller Urteile mit darauf folgendem Freiheitsentzug beträgt mehr als 290 Jahre.
Bemerkenswert: Unter den Kleinkriminellen im Psiram-Wiki finden sich so gut wie keine Betrüger, wenn man minderschwere Fälle von Steuerhinterziehung und Konkursbetrug vernachlässigt. Verurteilungen wegen Betruges fingen sich vorwiegend die Schwergewichte der Scharlataneriebranche ein. Spitzenreiter ist hier ein Anbieter unkonventioneller Krebstherapien, der zu 14 Jahren Haft verurteilt wurde. Gewissermaßen außer Konkurrenz wird die Top-Ten jedoch vom Erfinder des Wasserautos angeführt, der seine Strafe allerdings nie antrat und frühzeitig verstarb.
„Perendev-Generator“ von Mike Brady
Unmögliche Erfindungen und schräge Geschäfte mit dem Geld anderer Leute scheinen ohnehin sichere Tickets in die staatliche Vollpension zu garantieren. Hier seien beispielhaft Andrea Rossi (E-Cat), Horst Kirsten (GFE), Mike Brady (Perendev) und Holger Thorsten Schubart (Neutrino Inc.) erwähnt, die aus ihrer frischluftarmen Vergangenheit immerhin gelernt haben, nur noch leere Versprechungen statt funktionsloser Geräte und geplatzter Kredite zu verkaufen.
Erschreckend fanden wir die Tatsache, dass ein großer Teil der dokumentierten Straftaten Sexualdelikte betrifft, deren Opfer teils minderjährige Personen waren. Diese Verbrechen fanden überwiegend im Umfeld von Sekten und esoterischen Vereinigungen statt.
Ebenfalls grausam sind unterlassene, aber notwendige medizinische Behandlungen, die zu Verurteilungen wegen Körperverletzung und fahrlässiger Tötung durch Unterlassen führten. Unter den Verurteilten finden sich etwa Anhänger der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer, die sich weigerten, ihren Kindern eine Versorgung nach aktuellen wissenschaftlichen Standards zukommen zu lassen, aber auch falsche Heiler, die krebskranke Patienten durch pseudomedizinische Verfahren in den sicheren Tod schickten.
Viele Möchtegern-Mediziner schmücken sich mit falschen Titeln, lassen sich als Doktor und Professor bezeichnen oder glänzen mit Jodeldiplomen von Titelmühlen. Jene, die sich dabei weniger geschickt anstellten, konnten dafür bis zu zwei Jahren Auszeit in ihren Lebenslauf eintragen.
Die gute Nachricht zum Schluss: Eine Auswertung der polizeilichen Führungszeugnisse sämtlicher Wiki-Autorinnen und Autoren bei Psiram ergab übrigens insgesamt eine Zahl von – Moment, nochmal nachrechnen – ja, exakt Null dokumentierten Verurteilungen, auch keine laufenden Strafverfahren und selbst die Hochschulabschlüsse sind alle echt.
Im Psiram-Wiki dokumentierte Haftstrafen – „Top-Ten“
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