„Alternativmedizin im “Zeit-Wissen-Magazin”“ hatten wir ja schon im Blog, bevor das Heft erschienen war. Das Februarheft und der Artikel über die Phytotherapie waren dann für unser Themenspektrum uninteressant und lohnten eigentlich keinen eigenen Blogartikel. Allerdings scheint der Podcast relativ unkritisch die schamanistischen Praktiken der „Ambulanz für Prävention und Integrative Medizin” der Charite zu beleuchten, wie im Blog des Laborjournals nachzulesen ist (Auszug):
Paramedizin im Qualitätsblatt der Bildungsbürger
Da führe ich mir gestern nichtsahnend das Podcast einer angesehenen, wenn nicht sogar der renommiertesten deutschen Wochenzeitung zu Gemüte, und was passiert: Es wird minutenlang unreflektiert der Paramedizin gelobhudelt.
Das Ganze läuft unter der fetten, überhaupt nicht suggestiven Überschrift „Die Heilkraft der Alternativmedizin”. Bebildert mit Echinacea-Blüten in perfekter Weichzeichner-Idylle lese ich zunehmend entgeistert den ebenfalls total neutralen Anreissertext:
„Nicht alles Lug und Betrug: Was die Naturheilkunde die Schulmedizin noch lehren kann und wie Patienten davon profitieren, erfahren Sie im Audio-Podcast von …” –
na, eben von dieser renommierten deutschen Wochenzeitung. Beziehungsweise in deren Wissensmagazin.
Im Podcast-Hörbeitrag kommen dann Sätze vor, bei denen es mir die Nackenhaare
aufstellt: „Alternativ- und Schulmediziner gehen aufeinander zu, und für die
Patienten hat das Vorteile.” Es gebe „eine Art Friedensprozess” in der Medizin; man
habe während der Recherche zu diesem Podcast einen „Professor Stefan Willich an
der Charité Berlin” besucht. Man „spüre an dessen Institut dieses
Aufeinanderzugehen so richtig”, und im Tonfall schwingt unausgesprochen mit: „Na
endlich sind die Parawissenschaften an der Universität angekommen!”
Laborjournal-Blog
Das Life Science Blog der Laborjournal-Redaktion
Hier ist noch mal der Link zum Podcast, wir müssen uns den auch erstmal selbst zu Gemüte führen, aber das Laborjournal ist so eine gute Quelle, dass wir uns es erlauben, das ohne gründliches Hören des Podcastes zu bringen. Wir sind schließlich Medienamateure und keine hochbezahlten Profijournalisten eines Qualitätsmagazins.
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