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Artikel Tagged ‘Die Zeit Wissen’

Gerald Hüther, eine Würdigung in DIE ZEIT

31. August 2013 100 Kommentare
Gerald Hüther (Bild: ARD)

Gerald Hüther (Bild: ARD)

Gerald Hüther beschäftigt Psiram schon seit einiger Zeit.

Aus ADHS-Selbsthilfeforen erreichten uns bereits vor Jahren Anfragen, was es mit ihm auf sich habe – denn obwohl seine 5-Ratten-Studie (Parkinson!) ihn schon länger aus der wissenschaftlichen Community katapultiert hatte, wurde er in den Medien weiterhin als ADHS-Experte hofiert, auf dessen vom wissenschaftlichen Konsens abweichende Sichtweise sich unter anderem auch der Gesundheitspolitiker Gerd Glaeske in seinem Barmer Report 2002 bezog.

Wer es in Diskussionen auf Selbsthilfeplattformen wagte, Hüthers Autorität in Frage zu stellen, zog eine Invasion ritalinkritischer Trolle auf sich, die auch vor deutlichen Drohungen nicht zurückschreckten. Mehr…

Neues aus dem Laborjournal-Blog

12. März 2010 3 Kommentare

„Alternativmedizin im “Zeit-Wissen-Magazin”“ hatten wir ja schon im Blog, bevor das Heft erschienen war. Das Februarheft und der Artikel über die Phytotherapie waren dann für unser Themenspektrum uninteressant und lohnten eigentlich keinen eigenen Blogartikel. Allerdings scheint der Podcast relativ unkritisch die schamanistischen Praktiken der „Ambulanz für Prävention und Integrative Medizin” der Charite zu beleuchten, wie im Blog des Laborjournals nachzulesen ist (Auszug):

Paramedizin im Qualitätsblatt der Bildungsbürger

Da führe ich mir gestern nichtsahnend das Podcast einer angesehenen, wenn nicht sogar der renommiertesten deutschen Wochenzeitung zu Gemüte, und was passiert: Es wird minutenlang unreflektiert der Paramedizin gelobhudelt.
Das Ganze läuft unter der fetten, überhaupt nicht suggestiven Überschrift „Die Heilkraft der Alternativmedizin”. Bebildert mit Echinacea-Blüten in perfekter Weichzeichner-Idylle lese ich zunehmend entgeistert den ebenfalls total neutralen Anreissertext:

„Nicht alles Lug und Betrug: Was die Naturheilkunde die Schulmedizin noch lehren kann und wie Patienten davon profitieren, erfahren Sie im Audio-Podcast von …” –
na, eben von dieser renommierten deutschen Wochenzeitung. Beziehungsweise in deren Wissensmagazin.

Im Podcast-Hörbeitrag kommen dann Sätze vor, bei denen es mir die Nackenhaare
aufstellt: „Alternativ- und Schulmediziner gehen aufeinander zu, und für die
Patienten hat das Vorteile.” Es gebe „eine Art Friedensprozess” in der Medizin; man
habe während der Recherche zu diesem Podcast einen „Professor Stefan Willich an
der Charité Berlin” besucht. Man „spüre an dessen Institut dieses
Aufeinanderzugehen so richtig”, und im Tonfall schwingt unausgesprochen mit: „Na
endlich sind die Parawissenschaften an der Universität angekommen!”

Laborjournal-Blog
Das Life Science Blog der Laborjournal-Redaktion

Hier ist noch mal der Link zum Podcast, wir müssen uns den auch erstmal selbst zu Gemüte führen, aber das Laborjournal ist so eine gute Quelle, dass wir uns es erlauben, das ohne gründliches Hören des Podcastes zu bringen. Wir sind schließlich Medienamateure und keine hochbezahlten Profijournalisten eines Qualitätsmagazins.

Alternativmedizin im „Zeit-Wissen-Magazin“

13. Januar 2010 12 Kommentare
Alternativmedizin
ZEIT Wissen beantwortet Ihre Fragen

Am 9. Februar startet im ZEIT-Wissen-Magazin eine neue Serie zur Alternativmedizin. Schreiben Sie uns jetzt Ihre Fragen per E-Mail, die dann im Heft beantwortet werden.

In der kommenden Ausgabe von ZEIT Wissen, die am 9. Februar 2010 erscheint, startet eine Serie über Alternativmedizin. Über den Sinn und Unsinn dieser Disziplin wird immer wieder diskutiert.

Fest steht aber, dass viele Patienten sie wollen: Immer mehr Ärzte wenden alternativmedizinische Methoden an – mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland wurde im letzten Jahr zumindest einmal alternativmedizinisch behandelt, bei den Kindern ist der Anteil nach Meinung von Experten wohl noch höher.
Vor allem die Therapie mit Heilpflanzen ist sehr beliebt, deswegen wird es im ersten Teil der Serie auch um diese Phytomedizin gehen. Wichtig ist natürlich die Frage, welche pflanzlichen Präparate wirken und welche nicht. Bekanntes und in seiner Wirkung belegtes Beispiel ist Johanniskraut gegen Depressionen. Aber was ist mit beliebten Mitteln wie Misteln, grünem Tee oder Echinacea?

Wir wollen in der Serie auch unsere Leser zu Wort kommen lassen und interessieren uns dafür, was ihnen wichtig ist, welche Fragen sie haben zur Pflanzenmedizin. Die Antworten darauf werden wir in der kommenden Ausgabe von ZEIT Wissen geben.

Sie können uns Ihre Fragen per Mail schicken an
Alternativmedizin@zeit-wissen.de Wir freuen uns darauf!

Link

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Mal sehen, wie die deutsche Qualitätszeitung das Thema anpackt. Die Phytotherapie ist die Mutter der modernen Pharmakologie. Viele Arzneistoffe stammen aus dem Pflanzenreich, z.B. (Digitoxin, Morphin, Atropin oder auch Pilocarpin. Diese hochwirksamen Substanzen werden natürlich extrahiert und gereinigt, damit man sie genau dosieren kann. Alles andere wäre zu gefährlich. Es geht auch eine Nummer kleiner: Für pflanzliche Gerbstoffe, einige ätherische Öle, Saponine und Bitterstoffe gibt es Anwendungen mit nachgewiesener Sicherheit und Wirkung.
So richtig alternativmedizinisch ist das erste Thema also nicht. Zu pflanzlichen Arzneimitteln gibt es teilweise auch gute Daten.
Die letzte große Studie über Ginkgo-Präparate brachte allerdings mal wieder Ernüchterung.

Hoffentlich bringt uns diese Serie eher Stoff fürs Wiki (als „gute Quelle“) anstatt für den Blog („Medienschelte“). Und hoffentlich knickt niemand vor dem (vorprogrammierten) Aufschrei der Alternativheilerlobby ein.

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