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Gefährlicher Sex: Depressionen und AIDS durch Kondome

18. August 2010 39 Kommentare

Auch eine Promotion schützt nicht davor, wirren Blödsinn von sich zu geben – auch nicht auf dem eigenen Fachgebiet. Ein Highlight der Kategorie „besonders seltsamer und sogar gefährlicher Blödsinn“ gibt die Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychosomatik, Dr. Julia Rüsch auf der Seite die-frau.at von sich:

Kondome machen Frauen depressiv

Kein könnte, nein, eine Tatsachenbehauptung ohne Wenn und Aber. Damit könnte man mit dem Schreiben bereits aufhören, diese Behauptung allein veranlasst einen, abzuwinken und an Loriot zu denken, der mal meinte, dass sich Ehepaare auf lilafarbenen Sofas alle umbringen.

Trotzdem ist der Artikel als Lehrstück interessant. Man sieht förmlich, wie sich da jemand etwas zusammenschwurbelt, an den Haaren herbeizieht, weglässt und überbetont, verdreht, von sich (vermutlich) auf alle anderen schließt, um nur seine fixe Idee bestätigt zu sehen.

Aber man lese selbst:

Wien (OTS) – Kondome sind eine Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, mit Hilfe von Kondomen kann man sich vor einer Ansteckung mit HIV, Syphilis, sowie anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Die Liste, die die Schulmedizin an Vorteilen für die Nutzung des Gummis angibt, ist sehr lang. Was dabei aber übersehen wird, sind die möglichen psychischen und gesundheitlichen Folgen auf den Körper einer Frau.

Was von Frau Rüsch übersehen wird: HIV, Syphilis, Tripper, Herpes Genitalis, Hepatitis C etc. können massive gesundheitliche Auswirkungen haben, deren Folgen sich erst recht psychisch niederschlagen, von den körperlichen – inklusive angeschlagenem Immunsystem – ganz zu schweigen.

Um die Folgen der Nutzung des Kondoms auf die Gesundheit einer Frau zu beschreiben, ist es wichtig, ein richtiges Verständnis für den Geschlechtsverkehr zu haben.

Für einen essentiellen, arterhaltenden und erotischen Akt muss man also erst ein intellektuelles Verständnis entwickeln? Was ist dann mit Essen und Atmen als ebenso rudimentäre Funktionen?

Der Geschlechtsverkehr ist jedes Mal ein fiktives Kinderzeugen, das dem natürlichen Gang entspricht und der Befriedigung der Frau dient, nicht der des Mannes.

Hier fällt es sehr schwer, nicht zu persönlich zu werden. Aber man fragt sich schon, woher Frau Rüsch diese “Erkenntnis” beziehen will …

Bereits das Anlegen des Kondoms, der Anblick auf den „verpackten“ Penis, Besorgung, Vorratshaltung wirken sich negativ auf die Lust der Frau aus.

Also, alle Frauen, die ich so kenne und die keine Kinder wollen, fühlen sich eigentlich durch dieses Verantwortung übernehmen des Mannes eher entspannt. Und vielleicht sollte Frau Rüsch mal wieder mehr Feldforschung betreiben. Heutige Kondome sind keine millimeterdicken Gummipanzer, kaum sichtbar und in Sekundenschnelle übergezogen.

Für den Orgasmus der Frau ist es wichtig zu fühlen, sich zu spüren. Mit einem Gummiding auf dem Penis in der Vagina ist das kaum vorstellbar.

Das sehen aber (vermutlich) Millionen Frauen anders. Zumal sich in der Vagina sehr wenig Nerven befinden, ist diese Aussage nicht haltbar. Vielleicht sollte Frau Rüsch eher an ihrem Vorstellungsvermögen arbeiten …

Das Resultat: Die Frau wird zu einer Onanierpuppe für den Mann, der Geschlechtsverkehr zu einer Fitnessübung.

Falsche Annahme, falscher Schluss: Weil ein Mann ein Kondom benutzt, wird die Frau zur Onanierpuppe. Aha. Ihre Phantasie möchte ich nicht haben, Frau Dr. Rüsch. Im übrigen ist diese Aussage eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber allen Paaren, die sich lieben oder mögen, aber halt verhüten wollen.

Die Folgen sind der negative Einfluss auf die Psyche der Frau mit einem Spektrum an Erkrankungen, die als Ursprung eine hormonelle Störung haben: Asthma, Allergien, Gebärmutterkrebs, Suchtverhalten etc.

Und das alles wegen Kondomen. Faszinierend. Sicher kann es durch Kondome Allergien geben – falls diese Latex enthalten, kann man darauf eine Latexallergie entwickeln. Doch hier gibt es Abhilfe in Form latexfreier Kondome. Andere Allergien aber entstehen nicht. Dazu kommt, dass Frau Rüsch eine falsche Vorstellung von der Entstehung von Süchten hat, denn diese haben ihre Ursache nicht in einem Hormonmangel, sondern im Gehirn.

Abgesehen davon, dass mit der Nutzung des Kondoms die fiktive Kinderzeugung während des Geschlechtsverkehrs auf betrügerische Art und Weise verschwindet, kann eine Frau mit einem Kondom keinen Orgasmus erleben.

Ich glaube, wir brauchen hier keine Umfrage zu starten, um das als völligen Unsinn zu bezeichnen. Das mag Frau Rüschs persönliche Erfahrung sein. Wir schlagen mal einen Blindtest vor.

Als Folge entstehen sexueller Frust, Depressionen, oft auch Selbstmordversuche.

Hier sieht man gut, wie aus falschen Annahmen ein irrwitziges Gebilde an Folgerungen entstehen kann.

Natürliche Verhütung schließt die fiktive Kinderzeugung während jedes Geschlechtsverkehrs nicht aus.

(Hier könnte man einen Kalauer bezüglich “fiktive” Kinderzeugung bringen, der dann aber doch das Niveau des Blogs unterschreitet.)

Ein Mann muss die Fähigkeit besitzen, seine Ejakulation zu kontrollieren und somit eine natürliche Verhütung zu gewährleisten, indem er nicht in der Frau kommt, wenn sie noch nicht bereit ist, ein Kind zu bekommen oder nach dem ersten Kind kein zweites haben will.

Coitus interruptus also, das hat ja schon immer wunderbar funktioniert. Wir wissen ja auch, dass gerade beim Geschlechtsverkehr die rationalen Leistungen des Gehirns besonders vorhanden sind … (Der Pearl-Index beim Coitus Interruptus liegt bei ca. 4-18. Manche sagen bis 30. Das heißt 4 bis 18 (30) Prozent der Frauen werden innerhalb eines Jahres schwanger, wenn diese alte, aus der Not geborene Verhütungsmethode angewendet wird, die meist auch einen gemeinsamen Orgasmus zielsicher verhindert.)

Und wie schützt man sich vor Infektionen? Ein gesunder, immungeschützter Körper ist weniger anfällig für Infektionen, Bakterien und andere Erreger. Ein psychisch beeinträchtigter Körper ist schwach und von hormonellen Störungen geprägt, daher auch für Infektionen anfälliger.

An dieser Stelle ist das Ganze nicht mehr nur lächerlich, sondern sogar gefährlich. Damit werden nicht nur alle Frauen verhöhnt, die bereits an AIDS erkrankt sind, sondern auch falsche Ratschläge zur Prävention dieser Erkrankungen gegeben. Wird jemand krank, ist derjenige selber schuld – war er halt nicht psychisch auf der Höhe, sonst hätte er sich nicht angesteckt. Mit solchen Ansichten befindet man sich – was die Konsequenzen betrifft – in “guter” Gesellschaft mit den AIDS-Leugnern. So etwas als Arzt von sich zu geben, ist verantwortungslos.

Ein gesunder Umgang mit der eigenen Sexualität und das Leben nach der Natur sind die Grundvoraussetzungen für die Gesundheit der Frau.

Leben nach der Natur? Streifen denn Sie, Frau Rüsch nackt und ganz natürlich durch die Savannen? Und im Winter nackt durch den Schnee? Schon die Benutzung des Feuers ist “unnatürlich”.

Alle in diesem Artikel dargestellten Informationen beruhen auf den Beobachtungen und Forschungen der Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychosomatik, Dr. Julia Rüsch.

Es ist zu hoffen, dass solche Kurzschlüsse Schlüsse aus Beobachtungen nicht von noch mehr Personen gezogen werden: Kondom -> psychische Störung -> AIDS erst möglich.

Nächstenliebe vergewaltigt: Gewünschte Hinrichtungen radikal-katholisch im Namen des Herrn?

2. September 2009 26 Kommentare

Wir reden von Religion, wir reden vom Christentum. Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebung und ethisches Handeln in allen Lebenslagen. Dies ist der Codex, den Christen beherzigen und der ihnen auch zugeschrieben wird.

In der Realität sieht es jedoch anders aus, denn unter dem Deckmantel des Christentums tummeln sich radikale Gruppierungen, die, mit Verlaub, eher an diktatorische Regime erinnern als an Verkünder der Botschaft Jesu.

Von unzähligen evangelikalen Strömungen mal abgesehen, findet man auch ein besonders brutales Beispiel in den Reihen der Katholen: Die Anhänger der so genannten Pius-Bruderschaft.

Es ist noch nicht allzu lang her, dass diese Glaubensgemeinschaft durch den Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson in die Schlagzeilen geriet, ansonsten würden sie viele wahrscheinlich gar nicht kennen. Bei einer weltweiten Mitgliederzahl von 600.000 auch nicht verwunderlich.

Aber, selbst wenn es sich nur um eine ganz kleine Minderheit handelt, sollte man diverse Anhänger dieser Bruderschaft unbedingt näher betrachten.

Ein herausragendes Beispiel für die Anschauungen, Werte und Ziele bietet die Internetseite Kreuz.net.

Trotz inhaltlich eindeutiger Stellungnahmen und Sympathien für die Pius-Brüder, bezieht sich das Selbstverständnis diese Seite ganz allgemein auf den katholischen Glauben:

kreuz.net ist die Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind.

Was ist nun so ungewöhnlich und schockierend an ihren Überzeugungen?
Ganz einfach und eindeutig: Alles. Man lese und staune:
– Sie verbreiten Judenhass: http://kreuz.net/article.9697.html

„Die Christen mögen in einem Augenblick umkommen
Bis heute wird in jüdischen Kreisen ein angebliches Gebet verrichtet, das Gott um die Vernichtung und ewige Verdammnis der Kirche bittet. Das 18-Bitten-Gebet ist das jüdische Hauptgebet. Es wird dreimal pro Tag verrichtet.
Die zwölfte Bitte richtet sich gegen die „Abgefallenen und Ketzer“ – insbesondere gegen die Kirche. […]“

– Sie definieren jeglichen Schwangerschaftsabbruch als grausamen Mord:

„[…] Um jeden Widerstand zu beseitigen, benützen die Baby-Völkermörder ähnliche Mittel wie die NS-Völkermörder:
1. Auch im ideologischen Nachfolgestaat des NS-Reiches, der Volks-Tötungs-Demokratie Österreich, wird Morden aus erbgesundheitlichen Gründen bis zur Geburt nicht bestraft.
2. Die obersten Richter der Tötungs-Demokratien betreiben so wie ihre Berufskollegen im Dritten Reich Rechtsbeugung im Sinne der ideologischen Ziele der Herrscher. Sie unterwerfen sich den Forderungen der Tötungs-Ideologen, indem sie sich darauf berufen, daß in Österreich die Kinder-Todesstrafe nach dem Vorbild anderer Länder besteht. […]“

http://kreuz.net/article.9703.html

„[…] Dr. Josef Preßlmayer erkennt: „Wer die an diesem Verbrechen beteiligten Kinderschlächter ehrt, ist selbst ein Verbrecher und macht sich mitschuldig an diesem Baby-Holocaust! […]“

– Sie verdammen den Sexualkundeunterricht in Schulen und sie sprechen Kondomen ihren Nutzen gegen Aids und Geschlechtskrankheiten ab:

„[…] Der Elternverein gibt Beispiele: „So zieht man Kondome über Penisse aus Holz“. „So setzt man ein Diaphragma ein“. Oder: „So hat man Sex“.
Mit solchen Obszönitäten mißbrauchen Schulen im Rheinland acht- und neunjährige Grundschulkinder – empört sich Regine Schwarzhoff vom Elternverein: „Ein absolutes Unding“.
Die Kinder würden „maßlos überfordert“ und „in ihrem Schamempfinden verletzt.“
Minister für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ist Barbara Sommer (60). Sie ist Mitglied der Abtreibungs- und Homopartei CDU. […]“

http://kreuz.net/article.9741.html

„[…] In Benin haben die zivilen Verantwortlichen schon lange verstanden, daß Kondome keinen Schutz bieten und daß sie falsche Freunde und ein wahrhafter Ausdruck des Leichtsinns sind. Ihre Vorzüge sind zweifelhaft, und ihre Wirksamkeit gleich null. […]
Das Präservativ war wie eine schöne, offene Autobahn, welche die freie und schnelle Ausbreitung des Virus ermöglichte. […]“

– Sie propagieren und befürworten den Exorzismus.

– Sie betreiben eine gnadenlose Hetze gegen Homosexualität:

„[…] Auf dem Video-Portal ‘youtube.com’ ist ein Video zu sehen, das vermutlich von homofaschistischen Aktivisten gedreht wurde.
Es zeigt einen Teil des Straßenterrors von Homo-Radikalen bei einem Aufmarsch von Widernatürlichen in Stuttgart.
Auf dem Video sieht man einen geisteskranken Mann im Frauenkostüm. Er versucht, die Gebetsmahnwache der Piusbruderschaft durch Verbalattacken und Fleischesentblößung zu stören. Ihm springen eine unansehnliche Dame und ein weiterer Sodomist bei. Letzterer ist als Priester verkleidet. […]
Es hat sich nur ein Buchstabe geändert. Was für die NS-Faschisten die SA-Aufmärsche waren, sind für die HS-Faschisten die jährlichen Homo-Aufmärsche. […]
Die Teilnehmerzahlen bei den HS-Aufmärschen leiten sich aus der Tatsache ab, daß es etliche Homo-Aktivisten gibt, die von Aufmarsch zu Aufmarsch pilgern, um eine zahlenmäßige Relevanz der Homo-Perversen vorzugaukeln. […]
In Stuttgart behaupteten Widernatürliche im Vorfeld ihres Homo-Aufmarsches, daß in der Stadt 60.000 Widernatürliche lebten.
Seit dem Tag der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Stuttgart am 15./16. März 1933 ist diese Stadt nie mehr so beleidigt worden. […]
Denn Führer Beck hat vor einigen Jahren längst die Endlösung der Sexfrage ins Visier genommen. Nach der gesellschaftlichen Durchsetzung der Homosexualität möchte er nämlich herangehen und als nächstes die Kinderschänderei legalisieren. […]“

Diese Zitate spiegeln den gesamten Artikel und geben einen sehr deutlichen Einblick in den Hass, der hinter den Äußerungen steht. Die kontinuierliche Verwendung des Nazi-Jargons und entsprechende gezielte Gleichsetzungen mit Homosexuellen sind so unglaublich, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob hier nicht ein Straftatbestand vorliegt, zumindest die totale Verharmlosung des 3. Reiches und damit einhergehend des gesamten Holocausts.

– Weil dies jedoch immer noch nicht reicht, um „Schwule & Lesben“ zu diffamieren, ist man selbstverständlich davon überzeugt, dass Homosexualität heilbar sei:

„[…] Heilung von Homosexualität ist sehr ähnlich wie die Heilung von Alkohol, niedrigem Selbstwertgefühl oder lebenslangen ungesunden Gewohnheiten. […]
Nach und nach erfährt der Klient seine Homosexualität als etwas „Fremdes“.
Er beginnt dann, seine homosexuellen Phantasien als ein Symptom, ein Signal, dafür zu nehmen, daß er wichtige Bereiche seines Gefühlslebens vernachlässigt hat.
Er erkennt, daß gewisse Streßmomente der Auslöser dafür sind, daß er sich wieder von Männern angezogen fühlt besonders sind es Ängste, Einsamkeit, Langeweile, Neid, Versagen und vor allem, wenn er sich von andern Männern erniedrigt fühlt. […]“

http://kreuz.net/article.9291.html

„[…] Das Herauswachsen aus der Homosexualität geschieht durch eine Veränderung in der Identität, die über die Lösung des zugrundeliegenden emotionalen Konfliktes erfolgt. […]“

So, und wen sollte es da zu guter Letzt noch wundern, wenn schon von „zugrundeliegenden emotionalen Konflikten“ die Rede ist, dass man hier gleich noch auf die Germanische Neue Medizin des rechtsradikalen Ryke Geerd Hamer verweist?

Ein Blick in die rechte Spalte von Kreuz.net unter „Leserzeitung“ genügt, denn hier findet sich die Bestätigung. Der Link führt zur Internetpräsenz von Helmut Pilhar, dem Hauptpropagandisten der Germanischen Neuen Medizin.

FAZIT: Eine derartige Ansammlung menschenverachtender und antidemokratischer Tendenzen lassen jeden Ungläubigen und jeden gemäßigten Andersgläubigen erschaudern, auch mit Sicherheit jeden liberalen Christen, der beschämt sein muss, dass sich so etwas Christ und Katholik nennen darf. Kaum auszudenken, wenn diese Leute wirklich könnten, wie sie wollten. Was wäre dann?
Die Todesstrafe für Homosexualität und Frauen und Ärzte, die „abtreiben“?
Ganz so spekulativ scheint dies nicht zu sein, denn der Chef der deutschen Pius-Brüder, Schmidberger, hat sich bereits „vorsichtig“ zum Thema geäußert:

Chef deutscher Pius-Brüder plädiert für Todesstrafe, und nennt Aids eine „Strafe Gottes“

Und das alles, wohl gemerkt, im Namen des Herrn!!!

Piusbruderschaft: Gefährliche Minderheit? Video

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