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Nina Hagen: „Bekenntnisse“ – Oh, Jesus!

4. Mai 2010 22 Kommentare

Nina Hagen, einer der durchgeknalltesten Nudeln, die man kennt, hat einen neuen Spielplatz entdeckt. Nach ihren vielen Eskapaden, Sex & Drugs & Rock’n Roll, Esoterik, Hinduismus und Ufos, kommt nun die Jesus-Freak Phase.

Momentan meint sie das sehr ernst. Kein Sex mehr, nein, die Braut Jesu will sie sein, eine Nonne also. Lady Gaga bezeichnet sie als eine satanistische Schlampe mit faschistisch und dämonisch-angehauchten Geheimzeichen, die Pop-Prostitution betreibe, und den Papst verteidigt sie aufs Äußerste, wenn es um seine Reaktion zu den Missbrauchsfällen geht.

ÖSTERREICH: Sind Sie böse auf den Papst und seinen Umgang mit dieser Sache?
HAGEN: Gott ist niemals böse auf einen Menschen, aber er hilft durch den Heiligen Geist die Wahrheit zu erkennen. Als letztes Jahr Michael Jackson gestorben ist, kam dadurch plötzlich wieder soviel Licht, Liebe, und Wahrheit zurück. Dadurch bin ich mehr und mehr aufgewacht.“

Nina ist zwar seit 2009 evangelisch getauft, sie hat jedoch auch ein ganz großes Herz für den Katholizismus:

Viele Machtstrukturen der irdischen Kirche und ihrer Institutionen seien ihr jedoch lange fremd geblieben. Ihr atheistischer jüdischstämmiger Vater, die katholische Mutter und eine ebensolche Tante hätten letztlich zu ihrer Glaubensfindung beigetragen. „Ich hätte mich auch fast katholisch taufen lassen“, doch dann habe sie den evangelisch-reformierten Pastor Karl-Wilhelm ter Horst als einen „Christusbruder im Geiste“ erkannt und sich in dessen kleiner niedersächsischen Gemeinde taufen lassen.

Konfessionelle Grenzen spielen für Nina Hagen aber eine eher nebensächliche Rolle, wie sie in dem Interview ausführte: Sie sehe sich als „Vorkämpferin der Ökumene“ und wünsche sich nichts sehnlicher als eine starke Christenheit: „Wir werden uns bald mit der katholischen Kirche vereinen. Da braucht es nur eine geballte Ladung Reformation.“ Sie werde immer die katholische Christenheit „mit umarmen, weil ich so viele gute Katholiken kenne, die mir das Herz geöffnet und mir geholfen haben, auf den richtigen Weg zu kommen“, so Hagen.“

In diesem Sinne gibt es nun auch eine Autobiographie von ihr mit dem glorreichen Titel „Bekenntnisse“ in Anlehnung an die „Confessiones“ des Kirchenvaters Augustinus, in der sie ausführlich ihren Weg zur Taufe beschreibt.

Man darf gerne darüber spekulieren, wo das noch hinführen wird. Unsere Prognose lautet, Ninalein wird Missionarin und Predigerin, als Prophetin Gottes sieht sie sich heute schon. Wöchentlich abgehaltene Online-Gottesdienste, ausgestrahlt von Bibel TV und Gospel Konzerte around the world. Ob Evangelikale, die Piusbrüderschaft, Katholen oder Evangelen, alle werden sie lieben und lobpreisen. Die Heiligsprechung wird zu ihren weiteren Zielen gehören. Und nicht zu vergessen, sie wird natürlich auch „Achtung-Lichtarbeit“ protegieren, die Initiative des evangelikalen Fundamentalisten Eckart Haase, der Esoteriker retten will, indem er sie zu Jesus führt.

Mein Gott, schlimmer geht’s eigentlich nimmer. Amen. 😀

Nächstenliebe vergewaltigt: Gewünschte Hinrichtungen radikal-katholisch im Namen des Herrn?

2. September 2009 26 Kommentare

Wir reden von Religion, wir reden vom Christentum. Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebung und ethisches Handeln in allen Lebenslagen. Dies ist der Codex, den Christen beherzigen und der ihnen auch zugeschrieben wird.

In der Realität sieht es jedoch anders aus, denn unter dem Deckmantel des Christentums tummeln sich radikale Gruppierungen, die, mit Verlaub, eher an diktatorische Regime erinnern als an Verkünder der Botschaft Jesu.

Von unzähligen evangelikalen Strömungen mal abgesehen, findet man auch ein besonders brutales Beispiel in den Reihen der Katholen: Die Anhänger der so genannten Pius-Bruderschaft.

Es ist noch nicht allzu lang her, dass diese Glaubensgemeinschaft durch den Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson in die Schlagzeilen geriet, ansonsten würden sie viele wahrscheinlich gar nicht kennen. Bei einer weltweiten Mitgliederzahl von 600.000 auch nicht verwunderlich.

Aber, selbst wenn es sich nur um eine ganz kleine Minderheit handelt, sollte man diverse Anhänger dieser Bruderschaft unbedingt näher betrachten.

Ein herausragendes Beispiel für die Anschauungen, Werte und Ziele bietet die Internetseite Kreuz.net.

Trotz inhaltlich eindeutiger Stellungnahmen und Sympathien für die Pius-Brüder, bezieht sich das Selbstverständnis diese Seite ganz allgemein auf den katholischen Glauben:

kreuz.net ist die Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind.

Was ist nun so ungewöhnlich und schockierend an ihren Überzeugungen?
Ganz einfach und eindeutig: Alles. Man lese und staune:
– Sie verbreiten Judenhass: http://kreuz.net/article.9697.html

„Die Christen mögen in einem Augenblick umkommen
Bis heute wird in jüdischen Kreisen ein angebliches Gebet verrichtet, das Gott um die Vernichtung und ewige Verdammnis der Kirche bittet. Das 18-Bitten-Gebet ist das jüdische Hauptgebet. Es wird dreimal pro Tag verrichtet.
Die zwölfte Bitte richtet sich gegen die „Abgefallenen und Ketzer“ – insbesondere gegen die Kirche. […]“

– Sie definieren jeglichen Schwangerschaftsabbruch als grausamen Mord:

„[…] Um jeden Widerstand zu beseitigen, benützen die Baby-Völkermörder ähnliche Mittel wie die NS-Völkermörder:
1. Auch im ideologischen Nachfolgestaat des NS-Reiches, der Volks-Tötungs-Demokratie Österreich, wird Morden aus erbgesundheitlichen Gründen bis zur Geburt nicht bestraft.
2. Die obersten Richter der Tötungs-Demokratien betreiben so wie ihre Berufskollegen im Dritten Reich Rechtsbeugung im Sinne der ideologischen Ziele der Herrscher. Sie unterwerfen sich den Forderungen der Tötungs-Ideologen, indem sie sich darauf berufen, daß in Österreich die Kinder-Todesstrafe nach dem Vorbild anderer Länder besteht. […]“

http://kreuz.net/article.9703.html

„[…] Dr. Josef Preßlmayer erkennt: „Wer die an diesem Verbrechen beteiligten Kinderschlächter ehrt, ist selbst ein Verbrecher und macht sich mitschuldig an diesem Baby-Holocaust! […]“

– Sie verdammen den Sexualkundeunterricht in Schulen und sie sprechen Kondomen ihren Nutzen gegen Aids und Geschlechtskrankheiten ab:

„[…] Der Elternverein gibt Beispiele: „So zieht man Kondome über Penisse aus Holz“. „So setzt man ein Diaphragma ein“. Oder: „So hat man Sex“.
Mit solchen Obszönitäten mißbrauchen Schulen im Rheinland acht- und neunjährige Grundschulkinder – empört sich Regine Schwarzhoff vom Elternverein: „Ein absolutes Unding“.
Die Kinder würden „maßlos überfordert“ und „in ihrem Schamempfinden verletzt.“
Minister für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ist Barbara Sommer (60). Sie ist Mitglied der Abtreibungs- und Homopartei CDU. […]“

http://kreuz.net/article.9741.html

„[…] In Benin haben die zivilen Verantwortlichen schon lange verstanden, daß Kondome keinen Schutz bieten und daß sie falsche Freunde und ein wahrhafter Ausdruck des Leichtsinns sind. Ihre Vorzüge sind zweifelhaft, und ihre Wirksamkeit gleich null. […]
Das Präservativ war wie eine schöne, offene Autobahn, welche die freie und schnelle Ausbreitung des Virus ermöglichte. […]“

– Sie propagieren und befürworten den Exorzismus.

– Sie betreiben eine gnadenlose Hetze gegen Homosexualität:

„[…] Auf dem Video-Portal ‘youtube.com’ ist ein Video zu sehen, das vermutlich von homofaschistischen Aktivisten gedreht wurde.
Es zeigt einen Teil des Straßenterrors von Homo-Radikalen bei einem Aufmarsch von Widernatürlichen in Stuttgart.
Auf dem Video sieht man einen geisteskranken Mann im Frauenkostüm. Er versucht, die Gebetsmahnwache der Piusbruderschaft durch Verbalattacken und Fleischesentblößung zu stören. Ihm springen eine unansehnliche Dame und ein weiterer Sodomist bei. Letzterer ist als Priester verkleidet. […]
Es hat sich nur ein Buchstabe geändert. Was für die NS-Faschisten die SA-Aufmärsche waren, sind für die HS-Faschisten die jährlichen Homo-Aufmärsche. […]
Die Teilnehmerzahlen bei den HS-Aufmärschen leiten sich aus der Tatsache ab, daß es etliche Homo-Aktivisten gibt, die von Aufmarsch zu Aufmarsch pilgern, um eine zahlenmäßige Relevanz der Homo-Perversen vorzugaukeln. […]
In Stuttgart behaupteten Widernatürliche im Vorfeld ihres Homo-Aufmarsches, daß in der Stadt 60.000 Widernatürliche lebten.
Seit dem Tag der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Stuttgart am 15./16. März 1933 ist diese Stadt nie mehr so beleidigt worden. […]
Denn Führer Beck hat vor einigen Jahren längst die Endlösung der Sexfrage ins Visier genommen. Nach der gesellschaftlichen Durchsetzung der Homosexualität möchte er nämlich herangehen und als nächstes die Kinderschänderei legalisieren. […]“

Diese Zitate spiegeln den gesamten Artikel und geben einen sehr deutlichen Einblick in den Hass, der hinter den Äußerungen steht. Die kontinuierliche Verwendung des Nazi-Jargons und entsprechende gezielte Gleichsetzungen mit Homosexuellen sind so unglaublich, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob hier nicht ein Straftatbestand vorliegt, zumindest die totale Verharmlosung des 3. Reiches und damit einhergehend des gesamten Holocausts.

– Weil dies jedoch immer noch nicht reicht, um „Schwule & Lesben“ zu diffamieren, ist man selbstverständlich davon überzeugt, dass Homosexualität heilbar sei:

„[…] Heilung von Homosexualität ist sehr ähnlich wie die Heilung von Alkohol, niedrigem Selbstwertgefühl oder lebenslangen ungesunden Gewohnheiten. […]
Nach und nach erfährt der Klient seine Homosexualität als etwas „Fremdes“.
Er beginnt dann, seine homosexuellen Phantasien als ein Symptom, ein Signal, dafür zu nehmen, daß er wichtige Bereiche seines Gefühlslebens vernachlässigt hat.
Er erkennt, daß gewisse Streßmomente der Auslöser dafür sind, daß er sich wieder von Männern angezogen fühlt besonders sind es Ängste, Einsamkeit, Langeweile, Neid, Versagen und vor allem, wenn er sich von andern Männern erniedrigt fühlt. […]“

http://kreuz.net/article.9291.html

„[…] Das Herauswachsen aus der Homosexualität geschieht durch eine Veränderung in der Identität, die über die Lösung des zugrundeliegenden emotionalen Konfliktes erfolgt. […]“

So, und wen sollte es da zu guter Letzt noch wundern, wenn schon von „zugrundeliegenden emotionalen Konflikten“ die Rede ist, dass man hier gleich noch auf die Germanische Neue Medizin des rechtsradikalen Ryke Geerd Hamer verweist?

Ein Blick in die rechte Spalte von Kreuz.net unter „Leserzeitung“ genügt, denn hier findet sich die Bestätigung. Der Link führt zur Internetpräsenz von Helmut Pilhar, dem Hauptpropagandisten der Germanischen Neuen Medizin.

FAZIT: Eine derartige Ansammlung menschenverachtender und antidemokratischer Tendenzen lassen jeden Ungläubigen und jeden gemäßigten Andersgläubigen erschaudern, auch mit Sicherheit jeden liberalen Christen, der beschämt sein muss, dass sich so etwas Christ und Katholik nennen darf. Kaum auszudenken, wenn diese Leute wirklich könnten, wie sie wollten. Was wäre dann?
Die Todesstrafe für Homosexualität und Frauen und Ärzte, die „abtreiben“?
Ganz so spekulativ scheint dies nicht zu sein, denn der Chef der deutschen Pius-Brüder, Schmidberger, hat sich bereits „vorsichtig“ zum Thema geäußert:

Chef deutscher Pius-Brüder plädiert für Todesstrafe, und nennt Aids eine „Strafe Gottes“

Und das alles, wohl gemerkt, im Namen des Herrn!!!

Piusbruderschaft: Gefährliche Minderheit? Video

Das 4. Gebot

19. Februar 2009 21 Kommentare

Scheint für die Piusbruderschaft von enormer Bedeutung zu sein:

Deshalb weisen wir die Schülerinnen in ihre Schranken, wenn sie uns frech kritisieren oder sich mit uns auf eine Stufe stellen. Die so genannte antiautoritäre Erziehung hat es ja erreicht, dass die Kinder heute den Respekt vor den Älteren verloren haben, weil sie von ihren Lehrern systematisch angewiesen worden sind, die Fehler ihrer Eltern und Lehrer bewusst zu machen und zu kritisieren. Dies verstößt massiv gegen das 4. Gebot.

Aber nicht, dass das genügen würde, wo kämen wir denn hin, wenn Kinder einmal im Recht wären und Erwachsene das zugeben müssten, Eltern sind Stellvertreter Gottes und üben dessen Macht aus!

Der Auftrag zu lehren und zu erziehen, ist uns von Gott gegeben. Wir sind – wie die Eltern – Stellvertreter Gottes und von den Schülerinnen als solche zu achten.

Damit ist es dann aber auch noch nicht genug:

Ehrfurcht, Respekt und Achtung erfordern das Bewusstsein der Unterordnung und Eingliederung, das Wissen darum, dass Gerechtigkeit eben nicht meint: „Jedem dasselbe“, sondern: „Jedem das Seine.“


Mehr Erziehungstipps gibt es hier.

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