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Artikel Tagged ‘Antisemitismus’

Nachtrag zu: Werner Rügemer und die „jüdischen Aufsteiger“

11. September 2017 3 Kommentare

Anfang August dieses Jahres haben wir uns schon einmal mit der verschroben antisemitischen Weltsicht des Werner Rügemer befasst.

Dabei bemühten wir uns um Sachlichkeit. Jede Aussage wurde im Zweifel stets zugunsten Rügemers ausgelegt; der Vorwurf des Antisemitismus wurde nur erhoben, wenn er einwandfrei belegbar ist.

Inzwischen liegt uns ein aber ein Gerichtsurteil (*) vor, nach dessen Lektüre wir einräumen müssen, ihn zu wohlwollend kommentiert zu haben.

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Dreckiger Flüchtling

30. Januar 2017 17 Kommentare

„Dreckiger Flüchtling“ – diese Worte bekam Hertha Nathorff öfter zu hören. Sie war ein Flüchtling, arbeitete als Haushälterin, Putzfrau und Küchenmädchen in der neuen Heimat, in der sie nicht willkommen war. Keine Arbeit durfte ihr zu niedrig sein, es ging ums Überleben. Dabei war Frau Nathorff keine ungebildete Frau. Zu Hause, in der geliebten Heimat, hatte sie Medizin studiert und ein Jahrzehnt lang eine Kinderklinik in Berlin-Charlottenburg geleitet.

Sie haben meine Seele verbrannt, mein Leben zerstört, meine Jugend, meinen Frohsinn, mein ganzes Ich ausgelöscht wie der Sturm ein brennendes Licht. …

Hertha Nathorff war eine äußerst emanzipierte Frau, die in ihrem Tagebuch tiefen Einblick in ihr Leben gewährt. Ein Leben als Ärztin, Lebensretterin, Ehefrau, Mutter, Jüdin und Flüchtling. Was ihr Buch und ihr Schicksal so faszinierend macht, ist die Tatsache, dass es kein so ungewöhnliches Schicksal ist. Sie ist nur eine von rund 280.000 Juden Deutschlands, die rechtzeitig das Land verlassen. Eine kluge Frau, die unter der Situation sehr leidet und in ihrem Tagebuch auch von anderen Familien erzählt, Familien mit ähnlichem Schicksal.

Ihr Tagebuch beginnt nach einer hochinteressanten Einleitung, die einen geschichtlichen Rahmen liefert, im Jahr 1933 mit den Worten „Hitler Reichskanzler“ und beschreibt von diesem Zeitpunkt an mit regelmäßigen Tagebucheinträgen den Aufzug der dunklen Wolken, die Finsternis, die da kommen sollte. Eine Finsternis, deren wahres Ausmaß erst später klar wird.

Hertha Nathorff war, wie man aus ihrem Tagebuch erfährt, kein fehlerloser Mensch, kein leuchtendes Idol. Sie war einfach nur ein Mensch. Eine Frau, die sich als „deutsch, deutsch und nichts anderes“ empfand und die ihre Heimat verlor.
Es ist eine tägliche Erzählung kleiner Schmähungen, von Patienten, für die sie viel getan hat und die sie plötzlich nicht mehr kennen, vom Denunziantentum und den Repressalien, denen sie und ihr Ehemann ausgesetzt sind. Sie berichtet, wie sie „ihr Krankenhaus“, für das sie gekämpft hatte, aufgeben muss, der Arisierung weichen, wie sie und alle jüdischen Ärzte schikaniert und drangsaliert werden.

Sie erzählt von den kleinen Enttäuschungen, den feinen Herren, die dem Wind der Zeit folgen, z.B. Apotheker B., Vertreter einer jüdischen Firma, mit dem sie immer Mitleid hatte, dem sie erst „neulich ein paar hundert Mark zur Operation seiner Frau geborgt hatte“ und der eines Tages das Hakenkreuz zeigt, er sei schon länger Mitglied …

Und sie schildert die Angst, wenn das Telefon läutet oder wenn es an der Tür klingelt. Paranoia? Vielleicht. Aber sie schreibt später dann auch, wie es ist, wenn dann tatsächlich die Polizei anruft und sie einbestellt, wenn es an der Tür klingelt und der Ehemann abgeholt wird.

Es ist ein beklemmendes Dokument einer Zeitzeugin, das eine Epoche zeigt, in der man nicht leben möchte. Und die man sich nicht wieder wünscht.

Wir leben heute in guten Zeiten – oh, sie mögen schwierig sein und die Zukunft ungewiss, aber wann war sie das nicht? Aber diese Atmosphäre der Angst, der Unsicherheit, der Verfolgung, der grausamen Willkür, die kann man sich einfach nicht wieder wünschen. Man müsste schon selten stupide sein.

Für unsere Zeit ist vielleicht besonders wichtig zu erfahren, wie schwierig es war zu fliehen, wie schwierig es war, ein Visum zu bekommen und auszureisen (abgesehen von der Reichsfluchtsteuer und anderen Schikanen), weil sie, die „dreckigen Flüchtlinge“, nirgendwo erwünscht waren. Keiner wollte sie haben, die Juden aus Deutschland (und Österreich).

Wie ist es heute? Heute fliehen nicht die Deutschen und Österreicher in die USA, die die falsche Geburtslinie und Religion haben, heute fliehen die Menschen von anderswo in die EU, nach Deutschland, Österreich und die USA. Wie wollen wir sie behandeln?

 

Weiterführende Links

Xavier Naidoo ist ein Antisemit

30. August 2015 114 Kommentare

naidoo

 

Wollten wir einfach mal sagen. Weil es andere nicht mehr sagen dürfen, ohne ihre finanzielle Existenz zu gefährden. Der Mannheimer Schmusesänger mit ganz viel Emotion, Schluchzseufzern und christlich radikaler Aufrichtigkeit ist gnadenlos, wenn er einen Spiegel vorgehalten bekommt. Wer dumm, größenwahnig oder sonstwie ernsthaft in der Selbsterkenntnis begrenzt ist, reagiert darauf ähnlich wie unsere nichtmenschlichen Mitgeschöpfe, die sich in einem Spiegel nicht erkennen und auf Drohmodus schalten. In dem Fall per Anwalt – aber lest selbst, liebe Leser:

Einer, der die Gedankentöterknarre aktuell mit “Dum-Dum-Geschossen” durchgeladen hat, ist Xavier Naidoo. Paradoxerweise jemand, der für sich selbst als “kämpferischer Systemkritiker” die “Meinungs- und Kunstfreiheit” einfordert, nach der er als “kritischer Mensch” auch “nicht-massentaugliche” Äußerungen von sich geben will.

Der ganze, lesenswerte Text hier: www.rheinneckarblog.de

 

Verschwörungstheoretiker sind fast immer Antisemiten. Das ist keine Pauschalisierung, sondern systemimmanent. Wer Verschwörungsfan ist, sucht einfache Erklärungen. Die einfachste sind in unserem Kulturkreis „die Juden“. Das ist bewährt und man muss dabei nicht groß denken, womit die Anforderungen an eine übliche Verschwörungstheorie fast zu 100% erfüllt sind. Xavier Naidoo ist ein Antisemit, ein lupenreiner. Die Belege dafür sind zahlreich und eindeutig.

Das muss man einfach so feststellen, auch ohne daraus größere Forderungen abzuleiten oder über Ursachen zu spekulieren. Wir rufen weder zu einem Konzertboykott auf, noch dazu, dass er seine Ansichten nicht mehr zum Besten geben darf. Aber man muss es einfach sagen und wissen.

Differenzieren ist gut. Aber dort weiter zu differenzieren, wo es nichts mehr zu differenzieren gibt, ist Feigheit.

 

Zum Weiterlesen:

GWUP:  Xavier Naidoo will kein Antisemit und kein Reichsbürger sein und zieht vor Gericht

GWUP: Udo Lindenberg: Xavier Naidoo singt nicht bei Soli-Konzert für Flüchtlinge in Berlin

Indymedia: Reichsbürgeraktivist Xavier Naidoo erpresst Medien und antifaschistische Stiftung

Viele weitere Links zum Thema finden sich im GWUP-Blog

 

Hamersche Herde in Wiesbaden – die Germanische Neue Medizin on tour

20. November 2013 31 Kommentare

Pilhar

Ein Gastbeitrag von Sigrid Herrmann-Marschall:

Antisemitismus aktuell – ein Besuch bei einer Vortragsveranstaltung Helmut Pilhars am 08.11.2013

Helmut Pilhar, die Nummer 2 der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM) oder neuerdings schlicht „Germanische Heilkunde“ genannt, tourt seit vielen Jahren als Handlungsreisender. Ziel dieser Reisen durch ganz Deutschland, die Schweiz und Österreich ist nicht nur der Absatz der Bücher von Ryke Geerd Hamer, sondern auch durch die Einnahmen aus den Veranstaltungen der Broterwerb. Pilhar hat eine österreichische Gewerbezulassung, die sich auf den Vertrieb von Büchern und Medien bezieht. Die Zulassung ist also sehr tieffliegend für die medizinische Hochstapelei, die in Vorträgen und Seminaren angeboten wird. Profitabel sind dabei neben den Einführungsveranstaltungen, die aktuell 10 Euro Eintritt kosten, die nachfolgenden Tagesseminare, die pro Teilnehmer 60 Euro einbringen. Der Hinweis auf die Veranstaltung wurde über seinen Newsletter verbreitet. Im Vorfeld hatte es einen Bericht des Wiesbadener Kuriers gegeben, in dem die Geschichte der „Germanischen Neuen Medizin“ dargestellt wurde und vor den Folgen gewarnt. In Reaktion auf diesen Bericht hatte Pilhar einen aktuellen Newsletter versandt, in dem er aus seiner Haltung gegen die „jüdische Schulmedizin“ keinen Hehl macht. Mehr…

Im Zentrum der Lügen

7. Oktober 2009 Keine Kommentare

Seit Monaten sind auf Webseiten des Wunderheilers Hamer und seiner Anhänger wundersame Behauptungen und Löschaktionen zum Thema Krebs in Israel zu beobachten. Man sollte in diesem Zusammenhang wissen, dass Antisemit Hamer an eine weltweite jüdische Verschwörung aller Krebsärzte (Onkologen) glaubt (also auch inkl. muslimischer und iranischer Onkologen). Heimlich würden sie ausschließlich jüdischen Patienten eine zu 95% effektive Therapie anbieten und die nicht-jüdischen Patienten würden sie heimtückisch durch eine tödliche Krebstherapie umbringen. Sowieso sei laut Hamer-Doktrin unbehandelter Krebs fast nie tödlich. Dass sich die absurden Hamer-Angaben aber nicht mit seriösen Fakten und Veröffentlichungen belegen lassen, sondern diesen widersprechen und auch in sich grotesk widersprüchlich sind, hat sich mittlerweile in der GNM-Szene herumgesprochen. Der laut internem Jargon ‚konstellierte‘ und senile Verschwörungstheoretiker Hamer wird deshalb de facto nicht mehr zitiert. Also was nun? Man greift in der Szene nach jedem geeignet erscheinenden Strohhälmchen, um die eigene Lügenlehre plausibel zu machen. So wirkte ein alter Artikel in der israelischen Haaretz-Tageszeitung, der über einen Newsletter der israelischen Botschaft in fehlerhafter Übersetzung verbreitet wurde, für positive Aufregung: In ganz Israel würden immer weniger Menschen an Krebs sterben. 2003 seien es nur noch 160 Menschen gewesen und 2004 gar nur noch 152 bei 7,4 Millionen Israelis. Jetzt war endlich durch den Botschafts-Newsletter belegt: in Israel stirbt man so gut wie nicht an Krebs, die jüdischen Onkologen machen ganze Arbeit und Nichtjuden müssen ins Gras beißen. Zu schön aus Hamersicht, um wahr zu sein. Denn, im von Laien geschriebenen Haaretz-Originalartikel war gar nicht von absoluten Zahlen die Rede sondern von: […] The number of cancer-related deaths has also declined in recent years: 152 of 100,000 Israelis died of cancer in 2004, a slightly lower figure to the 160 deaths recorded the previous year […], vielmehr war von der Mortalitätsrate die Rede, also von den an Krebs Verstorbenen pro 100.000 Einwohner. Ex-Internist Hamer, dem die unmöglichen Zahlen hätten auffallen müssen, war das egal: Er bejubelte die Zeitungsente auf seiner Webseite in einem offenen Brief vom 3. Juli 2009. Der einzig verbliebene aktive Hamer-Anhänger Pilhar prüfte auch nichts nach und kopierte es stolz auf seine Webseite. Ihm kann man immerhin zu Gute halten, dass er von Medizin nichts versteht. Als ihm der peinliche Irrtum später mittgeteilt wurde und dieser zu offensichtlich war, löschte er einfach den ganzen Hamer-Brief, ließ sich jedoch zu einer kurzen Erklärung herab, anstatt zu wagen, Silberrücken Hamer zu kritisieren. Seitdem wird bei Pilhar nur noch aus einer WHO-Studie zitiert, nach der in Israel die Zahl der jährlichen neuen Krebsfälle in etwa dem unteren Bereich europäischer Krebshäufigkeit entspreche. Die von Pilhar zitierte WHO-Quelle weist übrigens darauf hin, dass jeder vierte Israeli an Krebs verstirbt (Seiten 5, 13 und 27). Ein Vergleich der israelischen Krebsinzidenzen mit umliegenden Ländern zeigt, dass Juden in Israel ein relativ großes Risiko haben, an Krebs zu erkranken: Für Juden in Israel ist die ASR 274 im Gegensatz zu 149 bei israelischen Arabern, in Zypern 164, in Ägypten 143 und im benachbarten Jordanien die Krebsinzidenz nur 113 (jeweils ASR pro 100.000 Einwohner nach SEER-Studie).
Aber Hamers verzweifelter Versuch, seine Absurditäten mit irgendwelchen Zahlen zu untermauern, gingen noch weiter. So zitiert er am 3. September 2009 einen Brief eines gewissen Alain Bonet. Dieser nennt ihm die Zahl von angeblichen monatlich 26.000 neuen Krebsfällen in Israel. Dabei nennt er in Wirklichkeit fälschlich die jährlichen neuen Fälle. Hamer greift auch hier nach diesem Strohhalm und kann so flux auf falsche 312.000 jährliche Krebsfälle in Israel hochrechnen. Dann übernimmt er ohne Prüfung die Zahl der 12.000 israelischen jährlichen Krebs-Todesfälle und errechnet eine absurd niedrige Todesrate von 3,9%. Bei dieser Gelegenheit widerlegt er aber seine eigenen Angaben von lediglich 152 jährlichen Todesfällen in Israel vom 6. Juli 2009. Alle Daten zu Krebs in Israel lassen sich beim israelischen Gesundheitsministerium downladen.

Auch für das Ehepaar Iris und Edgar Muthmann, Geschäftsführer des ‚‚Zentrum der Gesundheit“ (ZDG Ges. für Ernährungsheilkunde GmbH in Sinsheim) sind die falschen Zahlenangaben über Krebs in Israel egal, Hauptsache die Germanische Neue Medizin stimmt und “Dr. Hamer hat recht“. Auf den Webseiten des Zentrum für Gesundheit werden die gleichen falschen Angaben von Hamer wiederholt, obwohl eine Leserin auf den Fehler in einer Mitteilung aufmerksam machte, aber bei dieser Firma darf offenbar nicht am Hamer-Image gekratzt werden. Verschwörungstheorien zu Chemtrails und kolloidalem Silber und zu einer staatlichen Fluoridverschwörung dürfen auch nicht fehlen. Diese Werbe-Webseiten haben nichts anderes zu bieten, als ein Sammelsurium an Unseriösität und Unwahrheiten.

Nächstenliebe vergewaltigt: Gewünschte Hinrichtungen radikal-katholisch im Namen des Herrn?

2. September 2009 26 Kommentare

Wir reden von Religion, wir reden vom Christentum. Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebung und ethisches Handeln in allen Lebenslagen. Dies ist der Codex, den Christen beherzigen und der ihnen auch zugeschrieben wird.

In der Realität sieht es jedoch anders aus, denn unter dem Deckmantel des Christentums tummeln sich radikale Gruppierungen, die, mit Verlaub, eher an diktatorische Regime erinnern als an Verkünder der Botschaft Jesu.

Von unzähligen evangelikalen Strömungen mal abgesehen, findet man auch ein besonders brutales Beispiel in den Reihen der Katholen: Die Anhänger der so genannten Pius-Bruderschaft.

Es ist noch nicht allzu lang her, dass diese Glaubensgemeinschaft durch den Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson in die Schlagzeilen geriet, ansonsten würden sie viele wahrscheinlich gar nicht kennen. Bei einer weltweiten Mitgliederzahl von 600.000 auch nicht verwunderlich.

Aber, selbst wenn es sich nur um eine ganz kleine Minderheit handelt, sollte man diverse Anhänger dieser Bruderschaft unbedingt näher betrachten.

Ein herausragendes Beispiel für die Anschauungen, Werte und Ziele bietet die Internetseite Kreuz.net.

Trotz inhaltlich eindeutiger Stellungnahmen und Sympathien für die Pius-Brüder, bezieht sich das Selbstverständnis diese Seite ganz allgemein auf den katholischen Glauben:

kreuz.net ist die Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind.

Was ist nun so ungewöhnlich und schockierend an ihren Überzeugungen?
Ganz einfach und eindeutig: Alles. Man lese und staune:
– Sie verbreiten Judenhass: http://kreuz.net/article.9697.html

„Die Christen mögen in einem Augenblick umkommen
Bis heute wird in jüdischen Kreisen ein angebliches Gebet verrichtet, das Gott um die Vernichtung und ewige Verdammnis der Kirche bittet. Das 18-Bitten-Gebet ist das jüdische Hauptgebet. Es wird dreimal pro Tag verrichtet.
Die zwölfte Bitte richtet sich gegen die „Abgefallenen und Ketzer“ – insbesondere gegen die Kirche. […]“

– Sie definieren jeglichen Schwangerschaftsabbruch als grausamen Mord:

„[…] Um jeden Widerstand zu beseitigen, benützen die Baby-Völkermörder ähnliche Mittel wie die NS-Völkermörder:
1. Auch im ideologischen Nachfolgestaat des NS-Reiches, der Volks-Tötungs-Demokratie Österreich, wird Morden aus erbgesundheitlichen Gründen bis zur Geburt nicht bestraft.
2. Die obersten Richter der Tötungs-Demokratien betreiben so wie ihre Berufskollegen im Dritten Reich Rechtsbeugung im Sinne der ideologischen Ziele der Herrscher. Sie unterwerfen sich den Forderungen der Tötungs-Ideologen, indem sie sich darauf berufen, daß in Österreich die Kinder-Todesstrafe nach dem Vorbild anderer Länder besteht. […]“

http://kreuz.net/article.9703.html

„[…] Dr. Josef Preßlmayer erkennt: „Wer die an diesem Verbrechen beteiligten Kinderschlächter ehrt, ist selbst ein Verbrecher und macht sich mitschuldig an diesem Baby-Holocaust! […]“

– Sie verdammen den Sexualkundeunterricht in Schulen und sie sprechen Kondomen ihren Nutzen gegen Aids und Geschlechtskrankheiten ab:

„[…] Der Elternverein gibt Beispiele: „So zieht man Kondome über Penisse aus Holz“. „So setzt man ein Diaphragma ein“. Oder: „So hat man Sex“.
Mit solchen Obszönitäten mißbrauchen Schulen im Rheinland acht- und neunjährige Grundschulkinder – empört sich Regine Schwarzhoff vom Elternverein: „Ein absolutes Unding“.
Die Kinder würden „maßlos überfordert“ und „in ihrem Schamempfinden verletzt.“
Minister für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ist Barbara Sommer (60). Sie ist Mitglied der Abtreibungs- und Homopartei CDU. […]“

http://kreuz.net/article.9741.html

„[…] In Benin haben die zivilen Verantwortlichen schon lange verstanden, daß Kondome keinen Schutz bieten und daß sie falsche Freunde und ein wahrhafter Ausdruck des Leichtsinns sind. Ihre Vorzüge sind zweifelhaft, und ihre Wirksamkeit gleich null. […]
Das Präservativ war wie eine schöne, offene Autobahn, welche die freie und schnelle Ausbreitung des Virus ermöglichte. […]“

– Sie propagieren und befürworten den Exorzismus.

– Sie betreiben eine gnadenlose Hetze gegen Homosexualität:

„[…] Auf dem Video-Portal ‘youtube.com’ ist ein Video zu sehen, das vermutlich von homofaschistischen Aktivisten gedreht wurde.
Es zeigt einen Teil des Straßenterrors von Homo-Radikalen bei einem Aufmarsch von Widernatürlichen in Stuttgart.
Auf dem Video sieht man einen geisteskranken Mann im Frauenkostüm. Er versucht, die Gebetsmahnwache der Piusbruderschaft durch Verbalattacken und Fleischesentblößung zu stören. Ihm springen eine unansehnliche Dame und ein weiterer Sodomist bei. Letzterer ist als Priester verkleidet. […]
Es hat sich nur ein Buchstabe geändert. Was für die NS-Faschisten die SA-Aufmärsche waren, sind für die HS-Faschisten die jährlichen Homo-Aufmärsche. […]
Die Teilnehmerzahlen bei den HS-Aufmärschen leiten sich aus der Tatsache ab, daß es etliche Homo-Aktivisten gibt, die von Aufmarsch zu Aufmarsch pilgern, um eine zahlenmäßige Relevanz der Homo-Perversen vorzugaukeln. […]
In Stuttgart behaupteten Widernatürliche im Vorfeld ihres Homo-Aufmarsches, daß in der Stadt 60.000 Widernatürliche lebten.
Seit dem Tag der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Stuttgart am 15./16. März 1933 ist diese Stadt nie mehr so beleidigt worden. […]
Denn Führer Beck hat vor einigen Jahren längst die Endlösung der Sexfrage ins Visier genommen. Nach der gesellschaftlichen Durchsetzung der Homosexualität möchte er nämlich herangehen und als nächstes die Kinderschänderei legalisieren. […]“

Diese Zitate spiegeln den gesamten Artikel und geben einen sehr deutlichen Einblick in den Hass, der hinter den Äußerungen steht. Die kontinuierliche Verwendung des Nazi-Jargons und entsprechende gezielte Gleichsetzungen mit Homosexuellen sind so unglaublich, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob hier nicht ein Straftatbestand vorliegt, zumindest die totale Verharmlosung des 3. Reiches und damit einhergehend des gesamten Holocausts.

– Weil dies jedoch immer noch nicht reicht, um „Schwule & Lesben“ zu diffamieren, ist man selbstverständlich davon überzeugt, dass Homosexualität heilbar sei:

„[…] Heilung von Homosexualität ist sehr ähnlich wie die Heilung von Alkohol, niedrigem Selbstwertgefühl oder lebenslangen ungesunden Gewohnheiten. […]
Nach und nach erfährt der Klient seine Homosexualität als etwas „Fremdes“.
Er beginnt dann, seine homosexuellen Phantasien als ein Symptom, ein Signal, dafür zu nehmen, daß er wichtige Bereiche seines Gefühlslebens vernachlässigt hat.
Er erkennt, daß gewisse Streßmomente der Auslöser dafür sind, daß er sich wieder von Männern angezogen fühlt besonders sind es Ängste, Einsamkeit, Langeweile, Neid, Versagen und vor allem, wenn er sich von andern Männern erniedrigt fühlt. […]“

http://kreuz.net/article.9291.html

„[…] Das Herauswachsen aus der Homosexualität geschieht durch eine Veränderung in der Identität, die über die Lösung des zugrundeliegenden emotionalen Konfliktes erfolgt. […]“

So, und wen sollte es da zu guter Letzt noch wundern, wenn schon von „zugrundeliegenden emotionalen Konflikten“ die Rede ist, dass man hier gleich noch auf die Germanische Neue Medizin des rechtsradikalen Ryke Geerd Hamer verweist?

Ein Blick in die rechte Spalte von Kreuz.net unter „Leserzeitung“ genügt, denn hier findet sich die Bestätigung. Der Link führt zur Internetpräsenz von Helmut Pilhar, dem Hauptpropagandisten der Germanischen Neuen Medizin.

FAZIT: Eine derartige Ansammlung menschenverachtender und antidemokratischer Tendenzen lassen jeden Ungläubigen und jeden gemäßigten Andersgläubigen erschaudern, auch mit Sicherheit jeden liberalen Christen, der beschämt sein muss, dass sich so etwas Christ und Katholik nennen darf. Kaum auszudenken, wenn diese Leute wirklich könnten, wie sie wollten. Was wäre dann?
Die Todesstrafe für Homosexualität und Frauen und Ärzte, die „abtreiben“?
Ganz so spekulativ scheint dies nicht zu sein, denn der Chef der deutschen Pius-Brüder, Schmidberger, hat sich bereits „vorsichtig“ zum Thema geäußert:

Chef deutscher Pius-Brüder plädiert für Todesstrafe, und nennt Aids eine „Strafe Gottes“

Und das alles, wohl gemerkt, im Namen des Herrn!!!

Piusbruderschaft: Gefährliche Minderheit? Video

Jo Conrad

6. März 2009 100 Kommentare

Durch das Fürstentum Germania hat es der Herr Conrad wieder in die Medien geschafft. Eine willkommene Gelegenheit, mal zu sehen was er so denkt, der Herr Conrad. Das macht er uns leicht, denn er hat seine Gedanken in mehreren Büchern festgehalten. Eines heißt „Entwirrungen“ und liegt mir vor. Folgen Sie mir unauffällig auf Seite 18, wo er sich über die Evolution auslässt:

… Eine wirkliche Simulation des Zufalls, aus dem Höheres entsteht, wäre doch nur, wenn man zum Beispiel in BASIC programmierte:
10 A=RND*25+65
20 A$=CHR$(A):PRINT A$;
30 GOTO 10
Das ergäbe nun eine zufällige Buchstabensuppe, vergleichbar mit den zufälligen Aminosäuren, aus denen sich eine DNS-Kette bilden soll. Auch, wenn man dieses Programm Milliarden Jahre laufen lässt, würde niemals ein sinnvoller Text daraus entstehen. Man könnte mal Wörter mit drei, vier oder sogar fünf Buchstaben finden, die einen Sinn ergeben, aber mit jedem Buchstaben wird die Wahrscheinlichkeit immer geringer, bis sie gegen unendlich tendiert.

Das Basic-Programm soll demonstrieren, dass aus Zufall niemals Ordnung entstehen kann. Es lässt aber einen wichtigen Aspekt aus: Die Ausgabe ist nicht auf die Eingabe rückgekoppelt. Dadurch bleibt die Ausgabe natürlich zufällig. In Wirklichkeit gibt es aber eine solche Rückkopplung dadurch, dass manche Moleküle (und später Bakterien oder höhere Lebewesen) sich erfolgreicher vermehren als andere. Wenn man nun eine solche Rückkopplung einprogrammiert, erhält man einen Evolutionären Algorithmus. Solche Algorithmen leisten genau das, was Conrad für unmöglich hält: Sie erzeugen eine (fast) optimale Lösung für ein Problem, ohne dass Informationen über diese Lösung einprogrammiert wären. Vorgegeben werden nur die Kriterien, nach denen ein Zwischenschritt als gut oder schlecht bewertet wird.

Auch mit Herrn Newton steht Conrad auf Kriegsfuß (Seite 19):

Betrachten wir alleine die Bahnen der Planeten, angeblich Urmaterie, die sich verdichtete und von Sonnen „eingefangen“ wurde, in einer Bahn, in der sich Anziehungskraft und Fliehkraft gegenseitig aufhob. Wenn wir uns ein Experiment vorstellen, wo wir einen Magneten in der Mitte einer drehbaren Scheibe haben und nun versuchen, eine Eisenkugel genau in der richtigen Entfernung vom Magneten so zu platzieren, dass sich die Anziehungskraft und die durch die Drehung erzeugte Fliehkraft gegenseitig aufheben, wird jeder Mensch mit einem halbwegs gutem Vorstellungsvermögen annehmen, dass die Kugel entweder rasch vom Magneten angezogen wird oder aber behende aus der Bahn fliegt. Die Bahn der Kugel in unserem Experiment wäre äußerst instabil. In unserem Sonnensystem drehen sich aber neun Planeten „zufällig“ in genau diesen Bahnen, und es eiern auch noch diverse Monde um sie herum. Künstliche Satelliten halten sich ebenfalls nicht sehr lange auf den Umlaufbahnen. Wenn die Steuerdüsen ausgebrannt sind, stürzen sie ab. Ist es da nicht einfältig, ja sogar höchst unrational, sich vorzustellen, dass überall im Universum Sonnen, Planeten und Monde auf ideale Bahnen gefunden haben, ohne irgendeine ordnende Kraft?

An dem Bild von der Eisenkugel ist allerhand schief: Zum ersten sind Magnete Dipole, ihre Wechselwirkung ist eine ganz andere als die zwischen Massen (Massen ziehen sich immer an, Magnete können sich auch abstoßen). Zum anderen erfährt eine Kugel auf einer Scheibe Reibung, wird langsamer und wird deshalb dem Magneten immer näher kommen. Planeten dagegen erfahren keine Reibung und drehen sich deswegen auf immer gleichen Bahnen. Für künstliche Satelliten gilt das gleiche: Nur wenn Sie noch Reibung durch die Ausläufer der Atmosphäre erfahren, werden sie langsamer. Sind sie nur hoch genug fliegen sie ungebremst weiter.

Um all das zu wissen, reicht es in der Hauptschule aufgepasst zu haben. Herrn Conrads Publikum ist daher wohl ein anderes. Das ganze Buch ist voll von Aussagen, an denen bei näherer Betrachtung nichts dran ist. Das ganze wäre lächerlich, gäbe es nicht solche Einschübe wie das folgende, wohlwollende Zitat von Franklin aus Seite 61:

Benjamin Franklin sagte u.a.: „In welchem Land sich die Juden auch immer niedergelassen haben, haben sie die vorhandene Moral gesenkt…. die christliche Religion, auf deren Bestimmungen unsere Nation aufgebaut ist, verspottet und versucht, diese zu unterwandern“ George Washington warnte die Amerikaner: „Die Juden arbeiten effektiver gegen uns, als die Armeen des Feindes. Sie sind hundert mal gefährlicher für unsere Freiheit …“ Und auch Winston Churchill warnte: „Von den Tagen des Spartakus Weishaupt zu denen des Karl Marx, bis zu einem Trotzki, Bela Kuhn, Rosa Luxemburg und Emma Goldmann an, wuchs diese weltweite Verschwörung zur Stürzung von Zivilisationen (…) sie spielte eine wichtige Rolle in der Tragödie der französischen Revolution …“

Luther wird in gleichem Sinne bemüht, und da wird es dann richtig ekelhaft.
Noch Fragen welch‘ Geistes Kind der Mann ist?

Voll einen an der Klatsche

7. Februar 2009 14 Kommentare

Christian Anders, der Schlagerheini, der Älteren noch mit seinem „Zug nach nirgendwo“ in genervter Erinnerung sein dürfte, taucht bei uns im Wiki noch nicht auf, dabei hätte er es mehr als verdient, weil er diesen Zug schon länger selber gefunden hat. Anders ist wirklich anders. Sein Gestammel ist so offensichtlich irre, dass er mit seinen kruden „Theorien“ wirklich nur am äußersten linken Rand der Normalverteilungskurve des IQs fischen kann.
Dort findet man auch die „Rechten“, dazu unten mehr.
Der Herr Anders hat es sogar geschafft, bei einem Privatsender rauszufliegen!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das geht eigentlich nicht.
Die Geschichte:
„Einen an der Klatsche“.
Den Blogeintrag hat er sich allerdings mit diesem Youtube-Video zum Thema Impfungen eingehandelt:
„Christian Anders – Die Impflüge Teil 1“
„Christian Anders – Die Impflüge Teil 2“

Er macht das eigentlich ganz „vorzüglich“. Bessere Argumente gegen das Impfen gibt es wirklich nicht.
Laut Herrn Anders gibt es übrigens auch kein AIDS und er weiß schon seit Jahrzehnten besser über Infektionskrankheiten Bescheid als alle Ärzte außer Buchwald.
Beim Herrn Finkbeiner wird der Universalgeleerte übrigens als
Kenner der Finanzwelt angepriesen.

Das ganze ist in Wirklichkeit gar nicht so lustig. In Hamburg läuft gerade eine Masernepidemie an, in der Schweiz starb ein zwölfjähriges Mädchen an der Dummheit der Impfgegner und die Influenza hat Deutschland fest im Griff.

Nachtrag, 7.2.2009:
Jetzt gibt es einen Wikieintrag:
Christian Anders

Wer wir sind

23. November 2008 10 Kommentare

Für den vermutlich geisteskranken Herrn Steinbach vom Bund für echte Demokratie sind wir Juden. Für HolgerM, ein Pseudonym von Hans Weidenbusch sind wir Nazis. Der Herr Grauer möchte sich dagegen nicht festlegen ob wir links oder rechts sind, er bezeichnet uns daher gleich als Linksfaschisten. Da kann man sich das praktischerweise rausuchen. Und für den Märchenonkel Popp sind wir verurteilte Verleumderinnen und Märchenerzählerinnen.

Wir sind aber gar nichts von dem. Wir sind nur immer wachsam.

Herwig Duschek

18. November 2008 19 Kommentare

Es ist uns immer eine große Freude, über Anthroposophie zu berichten. So haben wir in der Vergangenheit die Vorgänge in Rädel thematisiert oder ein paar üble Aussagen von Felix Hau, dem Redakteur des Anthroposophenblättchens info3 ausgegraben. Heute wollen wir über einen Otto Normalanthroposophen berichten, der uns im Web über den Weg gelaufen ist: Herwig Duschek, verzeichnet unter anderem im Goetheanum. Entdeckt haben wir ihn in der Veranstaltungsliste des Neuen Impulse Treffs. Der Neue Impulse Treff wird vom Verfassungsschutz beobachtet und gilt als Nahtstelle zwischen Scientology und Rechtsextremismus. Da passen die antisemitischen Lügen, die Herr Duschek auf seiner Website verbreitet prima hin. Auch dass er Kornkreise als Manifestation einer Vril-Kraft sieht wird sicher auf Interesse stoßen. Vril ist die Kraft, die die Flugscheiben antreibt. Publizieren tut der Herr Duschek anscheinend im Lochmann Verlag, der so kühne Behauptungen aufstellt wie die Aussage, dass Kennedy von Ausserirdischen ermordet wurde. Als reputable Quelle muss Jan van Helsing herhalten. Das passt.

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