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Artikel Tagged ‘Monsanto’

Monsanto – Ein Feindbild

1. November 2016 23 Kommentare

Wir haben uns hier im Blog schon oft für die Gentechnik ausgesprochen, da wir glauben, dass es sich bei der pauschalen Ablehnung um pure Esoterik handelt und wir diese Technologie als äußerst wertvoll empfinden. Dass wir mit dieser Meinung nicht allein stehen, sieht man auch an dem offenen Brief zum Thema, den inzwischen 119 Nobelpreisträger unterzeichnet haben.

Chemie-Werbung (1980)

Monsanto Chemie-Werbung (1980)

Im Zuge dessen haben wir auch schon mehrfach die Darstellung von Monsanto als „Antichrist“ kritisiert und möchten einmal unseren Standpunkt zum Konzern darlegen.
Monsanto hat es in gewisser Hinsicht geschafft, zu einem der großen Feindbilder der westlichen Welt zu werden. Wenig überraschend sehen wir die Lage etwas differenzierter. Aus unserer Sicht ist Monsanto im Großen und Ganzen ein Konzern wie jeder andere, der einfach „zum Handkuss“ kam und zum besonderen Feind stilisiert wurde, um der bösen Gentechnik ein Gesicht zu geben.

Und natürlich ist Chemie an sich sowieso schon böse. Keine ganz neue Entwicklung, wie man an der Werbung von Monsanto aus dem Jahr 1980 vielleicht erkennen kann.

Monsanto und die Erbschuld
Die Kritik an Monsanto beginnt meist historisch, mit Bezug auf ihre Geschichte in der chemischen Industrie, mit Agent Orange, PCB, DDT usw. Monsanto war ja einer der teils zahlreichen Hersteller, die diese Produkte produziert haben und man zieht diese Tatsache als Beleg dafür heran, dass Monsanto ganz besonders übel ist. Mehr…

Das Monsanto Tribunal – Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

15. Oktober 2016 10 Kommentare

Wir haben hier im Blog ja schon vor einigen Monaten über das sogenannte Monsanto Tribunal berichtet und dieser Tage findet das Schauspiel tatsächlich statt. Grund genug, das noch einmal zu beleuchten.

Unter einem "Känguru-Gericht" versteht man im Englischen einen Schauprozess, bei dem das Urteil schon feststeht.

Unter einem „Känguru-Gericht“ versteht man im Englischen einen falschen Prozess, ohne Rechtsgrundlage, bei dem das Urteil schon feststeht.

Das Monsanto Tribunal ist ein Marketingspektakel, das zum Ziel hat, den Agrarkonzern Monsanto als Antichrist zu präsentieren. Als Vehikel wurde dabei der klassische Schauprozess gewählt. Der Angeklagte ist schuldig, bis – äh – also er ist schuldig. Punkt. Beweise werden da keine gebraucht, nur Zeugen der Anklage. Im Dezember ist man fertig, es wird quasi kurzer Prozess gemacht.

Bei der Veranstaltung wurde als Örtlichkeit Den Haag gewählt hat, wohl um den Anschein zu erwecken, in irgendeiner Form offiziell zu sein. In Den Haag hat ja der Internationale Strafgerichtshof seinen Sitz und man möchte sich wohl vom Schatten dieser Institution ein wenig Pseudolegitimierung holen. Pseudo ist ja bei der Veranstaltung so einiges, ein Pseudo-Gericht mit Pseudo-Gerechtigkeit. Mehr…

Hexenjagd in Den Haag – Das Monsanto-Tribunal

4. Februar 2016 45 Kommentare

mob

Dem folgenden Beitrag eines Foristen merkt man an, was er vom „Monsanto-Tribunal“ hält. Wir schließen uns an.

Man kennt es ja aus alten Horrorfilmen. Das Dorfvolk sammelt sich unter Führung von „Ehrenwerten Herren“, um mit Fackeln und Mistforken zum Unterschlupf des vermeintlichen Monsters/Zauberers zu ziehen und diesem den Garaus zu machen. Ob das Opfer des Mobs schuldig war, ob der Außenseiter eigentlich nur Gutes im Sinne hatte oder einfach nur in Ruhe seinen Geschäften nachgehen wollte, ist einerlei. Einen ordentlichen Prozess gibt es nicht, der Schuldige ist ja schuldig, weil er schuldig ist. Die Welt ist wieder in Ordnung, wenn das Übel vom Antlitz der Erde getilgt wurde; sei es zur Wiederherstellung der gottgewollten Ordnung oder sei es, weil einfach nicht sein kann, was nicht darf. Die Aufpeitscher gerieren sich dabei als „Richter des einzig wahren Guten“. Sie wissen genau, wie die Welt auszusehen hat, in der die Menschen leben sollen. Eigennützige Motive oder schlichte Ideologie, bis hin zu quasi-religiösen Wahn und zu Vernichtungsphantasien, kommen bei ihnen nicht vor.
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Roundup Ready® Soja – OHNE Patente

26. Januar 2015 Keine Kommentare

Pinky&the Brain versuchen die Weltherrschaft zu übernehmenMan hört häufig als Argument gegen Gentechnik, dass diese ja mit Patenten behaftet und darum einfach grundsätzlich böse sei. In den Horrorvisionen grüner Ideologen streben die Saatgutkonzerne mittels Patenten die Weltherrschaft an, indem sie die Kontrolle über das Saatgut der Welt an sich reißen. Monsanto hat ja angeblich schon jetzt ein Monopol.

Abgesehen davon, dass selbst der Marktführer Monsanto nur 23% des Saatgutes weltweit liefert, also von einem Monopol noch ziemlich weit entfernt, ist der zugegebenermaßen rasant wachsende weltweite Saatgutmarkt nur ca. 20 Milliarden US-Dollar schwer. Zum Vergleich vielleicht: Der Industrie-Riese Apple macht jährlich 180 Milliarden Umsatz, der Automobil-Konzern Daimler 118 Milliarden und der Fast-Food Riese McDonalds immerhin noch 28 Milliarden.

Das sind einzelne Firmen, neben denen sich die ganze Saatgutindustrie irgendwie klein ausnimmt. Und wie das speziell mit den Patenten überhaupt funktionieren soll, bleibt auch völlig unklar.

Es ist ein Unsinns-Argument, das allein schon an folgender Tatsache scheitert: Die Laufzeit von Patenten beträgt in Europa und den USA 20 Jahre, d.h. auf jedem Patent klebt ein Ablaufdatum. Selbst wenn eine Firma tatsächlich DAS Wundersaatgut erfinden würde, könnte die Firma es nur 20 Jahre vermarkten.

Man bleibt bei der ganzen Argumentation eigentlich verständnislos zurück.

Wir wünschten uns natürlich auch, dass schon heute viel mehr Patente durch die öffentliche Hand bzw. von Universitäten gehalten würden. Aber dazu braucht es natürlich Forschung, Professoren, Studenten, aber auch Landwirte, die Wissen um die Möglichkeiten und auch Schwierigkeiten der Gentechnik errungen haben. Mehr…

Monsanto vs. Bowman oder der Wert der Innovation

18. Mai 2013 29 Kommentare

Monsanto hat sich ja gerade wieder unbeliebt gemacht, weil es den armen Bauern Vernon Bowman verklagt und gewonnen hat. Die Tagesschau sprach von „David gegen Goliath“, ein Vergleich, den auch andere aufgegriffen haben. Auch wenn „David“ verlor.

Uns ist klar, dass wir uns wohl mit einem Blog zum Thema auch unbeliebt machen, denn so trivial, wie viele es gerne sehen würden, dass Monsanto der Antichrist ist, der einen armen, alten, unschuldigen Bauern fertiggemacht hat, ist es nicht. Im Endeffekt geht es nicht einmal um Monsanto, sondern um Gesetze und Patente. Es ist ein Grundsatzurteil, das den Wert von Patenten untermauert.

Aber beginnen wir mit dem Fall und seiner Geschichte.

Monsanto vs. Bowman

Seit 1999 hat der Landwirt Bowman jedes Jahr Roundup Ready® Sojabohnen für seine Erstaussaat(*) erworben. Im Rahmen des Kaufes unterzeichnete er eine Vereinbarung, dass er die Samen nur für eine Pflanzung verwendet und die Ernte nicht wieder aussäen wird. Herr Bowman ist nicht dumm, ihm ist klar, dass das recht teuer ist. Also fragt er bereits 1999 bei Monsanto nach, ob es gegen eine Gebühr möglich sei, die Ernte doch zur Aussaat weiterzuverwenden. Mehr…

Ist Monsanto der Antichrist und wen interessiert’s?

22. Januar 2012 24 Kommentare

Ein beliebtes Argument bei den Gegnern der Grünen Gentechnik ist, dass Monsanto ganz einfach der Antichrist sei. Und weil die Firma der Antichrist ist, ist die Gentechnik natürlich böse.

Diese Logik ist aber im Grundsatz schon falsch. Wenn man die Technologie bewertet, ist es völlig egal, ob Monsanto der Antichrist ist, ob irgendwelche Anschuldigungen gegen die Firma wahr sind oder nicht. Es ist ganz einfach nicht relevant!

Die Vermarktung und Verwendung einer Technologie kann natürlich ökonomische, ökologische, ethische, politische usw. Faktoren haben, aber eine Technologie ist an sich nur ein Werkzeug. Weder gut noch böse.
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Eine unbequeme Wahrheit

23. Dezember 2009 22 Kommentare

Pünktlich zum Fest wollen wir doch mal auf den Seiten des Bundesamtes für Naturschutz stöbern.
Es geht um Neophyten.

Neophyten sind Pflanzenarten, die von Natur aus nicht in Deutschland vorkommen, sondern erst durch den Einfluss des Menschen zu uns gekommen sind. Sie gehören daher zu den gebietsfremden oder nicheinheimischen Arten (Neobiota) und werden manchmal wenig zutreffend auch als „Exoten“ oder „fremdländische Arten“ bezeichnet.

Die machen teilweise ganz schöne Probleme und die Bekämpfung ist oft aussichtslos und richtig schwierig. Die Späte Traubenkirsche ist so ein Problemorganismus, der Heiden und Magerrasen und Feuchtgebiete schädigen kann.

Und jetzt kommt der Hammer für Ökologisten:

4.3 Methoden und Kosten der Bekämpfung

Auch die jahrelang durchgeführte Herbizidanwendung in den Niederlanden hat mehr Misserfolge als Erfolge ergeben. Durch eine Applikation des Herbizids mit Überkopfspritzung werden nicht alle Pflanzen erreicht.

Wirksamer sind kombinierte mechanisch-chemische Verfahren, z. B. das Abschneiden der Stämme und Einstreichen der Schnittstelle mit Round-Up. In belgischen Versuchen war das Einkerben der Stämme in 1 m Höhe mit anschließendem Sprühen eines Herbizids in die Kerbe im Sommer am erfolgreichsten. Auch in Berlin gab es erfolgreiche Versuche, dieses Verfahren ist aber nicht durch die seit dem 1.7.2001 geltende Gebotsindikation von Pflanzenschutzmitteln gedeckt.

Dagegen ist das Einstreichen der Stümpfe mit dem Pilz Chondrostereum purpureum als biologische Bekämpfungsmethode weniger wirksam. Gegen diese Methode spricht weiter, dass der Pilz auch auf einheimische oder kultivierte Prunus-Arten übergehen und hier die Bleiglanzkrankheit hervorrufen kann.

http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/prunusserotina.html

Der Leibhaftige, Monsanto, Hersteller von Round-Up, kann helfen, bedrohte Lebensräume in Deutschland vor dieser invasiven Pflanzenart zu schützen.
Denkt mal drüber nach, liebe Versuchsfelderzerstörer, „Umweltaktivisten“ und Greenpeaceunterstützer!

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