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Warum Astrologen immer nur nach vorne schauen…

21. Mai 2011 7 Kommentare

… und niemals zurück, erklärt dieses Dokument:

Aargauer Zeitung

Arjen Robben ist verletzt

5. August 2010 19 Kommentare

Eine Meldung für den Kicker, aber bestimmt nicht für Esowatch, oder?
Nun ja, wenn ein vermeintlicher „Wunderheiler“ eine nicht unerhebliche Rolle spielt, schon.

Arjen Robben hat sich in einem Testspiel vor der Weltmeisterschaft einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Eigentlich eine klare Sache: vier bis fünf Wochen Pause bei „konventioneller“ Behandlung und dann geht’s weiter.

Blöd nur wenn eine WM ansteht und man in Holland einen „Wunderheiler“ parat hat, der dafür sorgen sollte, dass der Flügelflitzer in Rekordzeit gesundet.
Dick van Toorn hat schon Johann Cruyff behandelt – eine bessere Qualifikation gibt es in Holland nicht. Auch Robben war bereits bei dem 77jährigen in Behandlung. Die Ärzte seines damaligen Vereins Real Madrid sahen das allerdings nicht so gerne. Für Toorn ist das – in bester Wunderheiler-Manier –  natürlich kein Makel, sondern eine Bestätigung seiner Kunst:

Die Real-Ärzte hatten ihm im November zwei Wochen Pause verschrieben. Dann kam er zu mir und nach drei Tagen war er wieder fit.

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HIV und AIDS: Ben Goldacre über Matthias Rath

15. Juli 2010 8 Kommentare

Vom 18. bis 23. Juli findet in Wien die 18. Internationale AIDS-Konferenz statt. Esowatch nimmt diese Veranstaltung zum Anlass, einen etwas ungewöhnlichen Artikel zu bringen, in dem es auch um einen der Vorgängerkongresse geht und um AIDS-Dissidenten wie Peter Duesberg, der sich auch zur kommenden Konferenz zu Wort meldet.

Es handelt sich um ein Kapitel aus Ben Goldacres Buch „Die Wissenschaftslüge“, das aus seiner hervorragenden Serie Bad Science im englischen Guardian hervorgegangen ist. In dem Kapitel geht es um den deutschen Mediziner Dr. Matthias Rath, mit dem Goldacre auch auf juristischer Ebene aneinandergeraten ist.

Aufgrund der gerichtlichen Auseinandersetzung ist das hier vorliegende Kapitel zunächst nicht in der englischen Originalfassung des Buches erschienen.

Ben hat uns freundlicherweise die deutsche Fassung des Kapitels zur Veröffentlichung bereitgestellt:

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Über das Nichts reden – Politiker zur Homöopathie

12. Juli 2010 37 Kommentare

Hoffen wir, dass es nicht nur ein Sommerloch-Thema ist: der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach möchte, dass den Krankenkassen verboten wird, die Kosten für Homöopathie zu übernehmen.

Das CDU-Pendant zu Karl Lauterbach, Jens Spahn, findet das auch:

„Wir haben Wahltarife für Homöopathie seinerzeit auf Wunsch von SPD und Grünen eingeführt. Sollte die SPD veränderungsbereit sein, können wir sofort darüber reden.“

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Hilfe, ein Nazi!

12. Juli 2010 14 Kommentare

Viele Esowatch-Autoren treiben sich gerne in den unterschiedlichsten Foren herum, teils zur eigenen Belustigung, teils um Aufklärung zu betreiben, manchmal auch, um das Schlimmste zu verhindern.

Dabei erlebt man einiges. Ärgerliches, Erstaunliches, Lustiges, Unglaubliches oder einfach nur grenzdebilen Schwachsinn. Manchmal trifft auch alles auf einmal zu.

Obacht wenn Sie das nächste Mal einen Vergleich anstellen, der vielleicht sogar noch ein wenig Sarkasmus enthält. Schneller als man denkt, gerät man dadurch in eine unschöne Ecke.

In der Online-Ausgabe des österreichischen Standard – geneigten Lesern bereits aus einer lustigen TCM-Serie bekannt – gibt es die Funktion, die Artikel zu kommentieren, woraus sich immer wieder gepflegte Diskussionen ergeben.

In einem der harmloseren Artikel geht es im weitesten Sinne um die Aromatherapie, bzw. wissenschaftlichen Grundlagen aus dem weiteren Umfeld.

Im Laufe der Diskussion fiel folgender Satz:

Aber dann kann ich auch behaupten gegen Grippe hilft es, sich Marmelade ins Haar zu schmieren und fordern, dass das anerkannt wird.

Der nähere Zusammenhang ist gar nicht so wichtig, interessant ist die Reaktion eines Users darauf, der regelmäßig mit seltsamen Postings in Erscheinung tritt:

„das ist lächerlich. dies methode des lächerlich machens hat man auch im 3. Reich bei den Na*zis gegenüber minderheiten angewendet. sie fügen sich mit ihrer militanten haltung gut in dieses bild ein“

Und weiter:

„jedesmal, wenn ich ihnen versuche etwas zu erklären, gehen sie in einen blinden agitieren über und schalten leider das denken aus. finde ich schade.“

Fassen wir das zusammen:  Ein harmloser, sarkastischer Vergleich mit inhaltlichem Bezug ist „blindes Agitieren“ und eine „militante Haltung“, während ein völlig unpassender Nazivergleich offenbar „eingeschaltetes Denken“ sein soll.

Auf Nachfrage gibt es noch eine nähere Erläuterung:

„die übersteigerung, lächerlich machen und mit irgendetwas in relation setzen ist eine metode der diffammierung. diese wurde bei den Ju*den im 3. Rei*ch angewendet.“

Ich möchte hiermit Herrn Clemens Schwarz aus dem Standard-Forum für den Nazi-Vergleich der Woche nominieren. Falls jemand weiß wo der wohnt, würde ich mich über die Adresse freuen. Ich schicke ihm dann seine Trophäe, eine hübsche braune Wurst.

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Vom Ende eines Versuchs – k.o. in Runde 5?

8. Juli 2010 9 Kommentare

TCM im Standard Runde X

Die Serie über die Anwendung traditioneller chinesischer Medizin war groß im Online-Standard angekündigt worden. In zwölf Teilen sollte Dr. Evemarie Wolkenstein monatlich anhand von Fallbeispielen verschiedene Methoden vorstellen, mit denen sie in ihrer Praxis Patienten behandelt.

Nun scheint die Serie nach nur vier fünf Folgen klammheimlich eingestellt worden sein. Der Artikel für  Mai Juni ist zumindest seit knapp zwei Wochen überfällig.
Der Grund dafür könnte das negative Echo sein, das diese Serie hervorgerufen hat. Zum einen wurde die plumpe Art und Weise bemängelt, mit der billige PR für das „Institut Wolkenstein“, der privaten Praxis von Frau Wolkenstein, gemacht werden sollte, zum anderen die inhaltlich erschreckend schwachen Artikel selbst.

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Wie man eine offensichtliche Maßnahme verschweigt um Erfolg vorzutäuschen

27. Mai 2010 5 Kommentare


Frau Wolkenstein ist zurück! Nachdem auch im Esoblog schon gemutmaßt wurde, die Werbeserie für ihre Privatpraxis sei wegen des negativen Echos vorschnell eingestellt worden, darf sie nun wieder über Traditionelle Chinesische Medizin fabulieren. Ganz zufällig einen Tag nach der Meldung im Esoblog.

Dieses Mal geht es um eine chronische Fehlbelastung. Die offensichtliche Lösung des Problems – das Abstellen dieser Fehlbelastung – verschweigt Frau Wolkenstein, weil sie lieber ein Ohr so lange perforiert, bis der Schmerz maximal ist.

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Vom Ende eines Versuchs – k.o. in Runde 4?

26. Mai 2010 14 Kommentare

TCM im Standard Runde X

Die Serie über die Anwendung traditioneller chinesischer Medizin war groß im Online-Standard angekündigt worden. In zwölf Teilen sollte Dr. Evemarie Wolkenstein anhand von Fallbeispielen verschiedene Methoden vorstellen, mit denen sie in ihrer Praxis Patienten behandelt.

Nun scheint die Serie nach nur vier Folgen klammheimlich eingestellt worden sein. Der Artikel für Mai ist zumindest seit knapp zwei Wochen überfällig.
Der Grund dafür könnte das negative Echo sein, das diese Serie hervorgerufen hat. Zum einen wurde die plumpe Art und Weise bemängelt, mit der billige PR für das „Institut Wolkenstein“, der privaten Praxis von Frau Wolkenstein, gemacht werden sollte, zum anderen die inhaltlich erschreckend schwachen Artikel selbst.

Frau Wolkenstein wird vom Standard als „Präsidentin des Vereins für komplementäre Präventionsmedizin“ vorgestellt. Das klingt gut! Ein vermutlich gemeinnütziger Verein, in dem sich Mediziner zusammenfinden um „komplementäre“ medizinische Methoden zu vertreten.
Doch der Schein trügt: bei diesem Verein handelt es sich um nichts anderes, als das Institut Wolkenstein selbst, wie ein Blick auf das Impressum der Homepage zeigt. Der Zusatz Co. & KEG, eine offenbar seit 2007 veraltete Rechtsform – jetzt „KG, fehlt in der Vorstellung des Standard.

Offenbar wurde es für nötig befunden Frau Wolkenstein als „Präsidentin“ ein wenig mehr formale Kompetenz zu verschaffen, damit die Serie als mehr als das erscheint was sie ist: eine zwölfteilige Werbung für eine Privatpraxis.
Inhaltlich waren die ersten Artikel eine mittelschwere Katastrophe, sie wurden im Esoblog ausführlich besprochen:

Fallbeispiel 1
Fallbeispiel 2
Fallbeispiel 3
Fallbeispiel 4

Die wichtigsten Kritikpunkte zusammengefasst:

  1. Es gab praktisch keinerlei Erklärungen, sondern nur Behauptungen und grobe Beschreibungen von Konzepten. Keinerlei Erläuterungen „wie“ etwas funktioniert, nur das Postulat, „dass“ es funktioniert.
  2. Abenteuerliche medizinische Begründungen, die stark daran zweifeln lassen, dass Frau Wolkenstein tatsächlich mit Sinn und Verstand Medizin studiert hat.
  3. Eine unverständliche Vermischung mit anderen Therapiekonzepten. Plötzlich tauchen indische Chakren auf oder Hahnemanns Homöopathie, letztere so angewendet, dass jeder Homöopath aufschreien müsste. Kurios, dass Frau Wolkenstein immer wieder korrekte medizinische Aussagen trifft, die sie dann aber direkt wieder verwirft.
  4. Ungenügende Darstellung des Behandlungserfolgs. Meistens enden die Berichte mit der „Selbstentlassung“ des Patienten. Frau Wolkenstein deutet das als erfolgreiche Heilung. Bei kritischer Betrachtung kommt man eher darauf, dass die Patienten die Behandlung abgebrochen haben.
  5. Die publizistische Qualität der Artikel war unterirdisch. Offenbar hat es die Gesundheitsredaktion nicht für nötig befunden ordentlich zu redigieren. Den Artikeln ist zumeist kein roter Faden anzumerken, die einzelnen Methoden werden weitgehend zusammenhanglos aneinandergefügt. Der Leser bleibt überwiegend ratlos  zurück.

Bei all dieser Kritik sei die Frage erlaubt, warum die Gesundheitsredaktion des Online-Standard so etwas macht. Zwar ist bekannt, dass die Ausrichtung da stark alternativ geprägt ist, aber darf man sich deshalb so in die Nesseln setzen?
Erklärbar ist das fast nur über persönliche Beziehungen zwischen Frau Wolkenstein und Mitgliedern der Redaktion. Vielleicht hat eine der Damen mal einen Kurs bei Frau Wolkenstein besucht?

Vielleicht gibt es einen guten Grund dafür, dass der nächste Teil der Serie auf sich warten lässt. Vielleicht ist Frau Wolkenstein im Urlaub oder aus anderem Grund verhindert. Vielleicht hat man sich ja sogar die Kritik zu Herzen genommen und benötigt jetzt etwas länger um einen zumindest handwerklich akzeptablen Beitrag zu schreiben.
Wahrscheinlicher ist aber tatsächlich, dass Frau Wolkenstein nach den Reaktionen auf die ersten Teile keine Lust mehr hatte und lieber auf die mutmaßlich kostenlosen monatlichen Werbeschaltungen verzichtet und die Online-Gesundheitsredaktion des Standard da auch nicht soviel Aufhebens drum machen will.

Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns der Standard ja auch mit einer Fortführung der Serie – nur um uns zu ärgern…

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