Die Metaphysik des Krebsrisikos

Der Zuckerersatz Aspartam ist am 14. Juli 2023 von der IARC als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft worden, Klasse IIb. Diese Nachricht findet reichlich Widerhall in den Medien. Wir nehmen als Beispiel den Bayrischen Rundfunk. Dort kann man einen Podcast von knapp acht Minuten Dauer hören: Krebsrisiko durch Aspartam? Magazin vom 14.07.2023 br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/magazin Es gebe neue Belege: … Weiterlesen

Unabhängige Experten

In einer privaten Diskussion bin ich unlängst mit dem Argument konfrontiert worden, ein bestimmter „Experte“ sei unabhängig, da nicht an einer Universität beschäftigt. Die Logik ist, kurz gesagt, daß ein Wissenschaftler an einer Universität nichts  publizieren könnte, was seinem Arbeitgeber nicht passt. Ein freiberuflich, als Autor und Vortragsreisender tätiger Experte wäre demgegenüber niemandem Rechenschaft schuldig … Weiterlesen

Soziologisches zu Cannabis als Medizin

Die Soziologin Frau Prof. Dr. habil. Gundula Barsch, Hochschule Merseburg, sieht (hier) eine beklagenswerte Unterversorgung der deutschen Bevölkerung mit Cannabis. Aber sie sieht auch einen Ausweg. Wir wollen herausfinden, was es mit dieser Bestandsaufnahme, die zwei Druckseiten einer überregionalen linken Tageszeitung einnimmt, auf sich hat. Zunächst schildert sie die aktuelle Situation. Da sei einmal die … Weiterlesen

Befleckte Medizinsoziologie 1

Der Anlass Frau Doktor Dana Mahr, Medizinsoziologin in Genf, hat erneut ihre Einstellungen bzgl. der aktuellen Gender/Trans-Debatte bekannt gegeben (hier). Im Rahmen dessen erwähnt sie auch Frau Nüsslein-Volhard, die zuvor einige Dinge zurechtgerückt hatte (hier). Mahr schreibt: Diese sehr eindeutige, sehr vereinfachende Sicht auf das menschliche Geschlecht sagt weniger über die Biologie des Menschen als … Weiterlesen

Befleckte Medizinsoziologie 2

Teil 2 unserer Serie zur Wissenschaftstheorie von Ludwik Fleck Teil 1 ← | → Teil 3 Historisches und Grundsätzliches Ludwik Fleck (1896-1961) war ein polnischer Mikrobiologe und Immunologe. Sein Buch „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache“ ist 1935 erschienen. Es hatte einige zeitgenössische Rezensionen in der Fachpresse, aber es wurden nur etwa 200 Exemplare verkauft.[1] … Weiterlesen

Befleckte Medizinsoziologie 3

Teil 3 unserer Serie zur Wissenschaftstheorie von Ludwik Fleck Teil 2 ← | → Teil 4 Einige Details Flecks Buch ist nicht umfangreich. Es umfasst 190 Seiten und ist in vier Kapitel gegliedert, aus denen wir eine Blütenlese charakteristischer Behauptungen untersuchen wollen. Wir benutzen die 9. Auflage 2012 (erste Auflage 1980) der bei Suhrkamp in … Weiterlesen

Befleckte Medizinsoziologie 4

Teil 4 unserer Serie zur Wissenschaftstheorie von Ludwik Fleck Teil 3 ← | → Teil 5 2. Kapitel: Erkenntnistheoretische Folgerungen aus der vorgebrachten Geschichte eines Begriffes [M]an darf die Syphilis nicht formulieren als »die durch Spiroch. pallida hervorgerufene Krankheit«, sondern umgekehrt, muß Spiroch. pallida als »der zur Syphilis Beziehung habende Mikroorganismus« bezeichnet werden. Eine andere … Weiterlesen

Befleckte Medizinsoziologie 5

Teil 5 unserer Serie zur Wissenschaftstheorie von Ludwik Fleck Teil 4 ← | → Teil 6 3. Kapitel: Über die Wassermann-Reaktion und ihre Entdeckung Die Wassermann-Reaktion ist eine heute wegen ungenügender Spezifität verlassene Labormethode zur Diagnose der Syphilis aus dem Blutserum. Die Reaktion hat ein fixes Schema, doch wird sie in so vielen Modifikationen ausgeführt … Weiterlesen

Befleckte Medizinsoziologie 6

Teil 6 unserer Serie zur Wissenschaftstheorie von Ludwik Fleck Teil 5 ← 4. Kapitel: Erkenntnistheoretisches zur Geschichte der Wassermann-Reaktion Wir können vorläufig die wissenschaftliche Tatsache definieren als eine denkstilgemäße Begriffsrelation, die zwar von geschichtlichen, individuell- und kollektiv-psychologischen Standpunkten aus untersuchbar, aber nie ohne weiteres aus diesen Standpunkten inhaltlich vollständig konstruierbar ist. (S. 110, kursiv im … Weiterlesen

Wie robust sind die Zitate der Pharma-„Kritiker“?

Dr Johnson liest die erschütternde Neuigkeit (adaptiert von Wikipedia)
Wenn man wünscht, sein allgemeines Unbehagen über Medikamente, die Machenschaften der Pharma- und Impfmafia usw. mit anschaulichen Beispielen auszustaffieren, ist man bei Professor Harald Walach an der richtigen Adresse. Sein ganzes Berufsleben lang war dies einer seiner Schwerpunkte, was uns schon manche Glosse wert gewesen ist.

Vor nicht langer Zeit hat er uns erneut einen kurzen Text zu diesem Thema ins Stammbuch geschrieben. Nachdem er die initial überschätzte Wirksamkeit des Grippemittels Tamiflu anreißt, fährt er fort mit Exempeln aus einem Buch von Peter C. Gøtzsche. Gøtzsche war Mitbegründer des Nordic Cochrane Center, einem renommierten Forschungsnetzwerk zur evidenzbasierten Bewertung klinischer Studien. 2018 wurde er wegen möglicher Rufschädigung ausgeschlossen (hier, hier). In unserem Blog (hier) wie auch in unserem Forum (hier, hier) war gelegentlich von ihm die Rede. Walach referiert:

Peter C. Gøtzsche beschreibt in seinem neuen Buch „Mental Health Survival Kit and Withdrawal From Psychiatric Drugs“, das ich an dieser Stelle gerne weiterempfehle (siehe Link oben) einige weitere drastische Beispiele:

Lamotrigine

Für das Antiepileptikum Lamotrigine gibt es nur 2 publizierte positive Studien in der Literatur; 7 große negative Studien wurden nicht publiziert. Gøtzsche schreibt dazu: „Two positive trials are all it takes for FDA approval […]“ [7] (Dieses Literaturzitat hat mir Peter C. Gøtzsche am 25.6.2020 per E-Mail geschickt, er verwendet es auch in seinem Buch.)

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