Ein Psiram-Kernthema ist von Anfang an die Beschäftigung mit irrationalen Glaubenssystemen. Wenn Menschen an eine flache Erde und heilende Zuckerkugeln glauben oder die Existenz des Staates bezweifeln, in dem sie leben, können sie das selbstverständlich gerne tun. Wenn gute Gründe gegen diese Auffassungen sprechen, sammeln wir sie und erläutern die Hintergründe. Genau das ist auch diese Woche Thema im Psirama-Wochenrückblick. Für alle, die das schon wissen, gibt es natürlich wie immer Neuigkeiten aus der Forschung und weitere lesenswerte Links.
Die Unendliche Leere der Homöopathie
Uns fällt gerade auf: wir haben ja wirklich schon ewig nichts mehr über Homöopathie geschrieben. Tatsächlich schon seit März. Eine Ewigkeit im anbrechenden Zeitalter der Generation Z, deren Aufmerksamkeitsspanne gegen 8 Sekunden konvergiert.
Die Wahrheit ist: Homöopathie ist ein 200 Jahre altes Ödnis, ein langer dunkler Fünfuhrtee der Sinnlosigkeit, der nicht mal dunkel ist, sondern nur klares Wasser enthält. Darüber zu reden, ist wie eine Diskussion, ob Stiere Milch geben können. Sie haben zwar keine Euter, aber der Homöopath der Wahl wird einem erklären, dass man nur lange genug schütteln – also – ähm – lassen wir das Beispiel doch lieber.
Homöopathie ist langweilig, weil es im Grunde um NICHTS geht. Gähnende Leere. Man schüttelt und schüttelt, damit nichts übrig bleibt. Dass sich Hahnemann vor mehr als 200 Jahren bei seinem Selbstversuch mit Chinarinde vertan, einen Irrtum begangen hat, wollen wir ihm ja nicht mal vorwerfen. Er hat damals sein Gedankengebäude eben auf einen Fehler, also NICHTS, gebaut. Es hätte ja trotzdem zufällig richtig sein können. Theoretisch jedenfalls.
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW47, 2016)
Diese Woche ist unsere Leseliste etwas länger geworden, weil es so viele interessante Artikel gab, die es alle wert sind, in unseren Wochenrückblick aufgenommen zu werden. Angenehm: Immer mehr Medien berichten kritisch über Homöopathie. Bedenklich: Auch in den Reihen der Polizei finden sich „Reichsbürger“. Bedrohlich: Masern sind in Deutschland immer noch ein Thema. Außerdem dabei: Medizin, Naturwissenschaft, kritisches Denken und vieles mehr aus Blogs, TV und Printmedien.
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW46, 2016)
Unsere bunte Sonntagsmischung enthält wie üblich Links quer durch alle Psiram-Themengebiete. Besonders beschäftigt hat uns diese Woche eine Homöopathie-Vorlesung an der LMU, die grassierende Reichsbürgerei, Impfungen sowie die Frage, warum bei vielen Menschen eine faktenbasierte Argumentation überhaupt nicht funktioniert. Natürlich geht es auch wieder um Naturwissenschaft, Gesundheit und vieles mehr.
Das Rosch-Auftriebskraftwerk – Von Ratten und Wölfen vor Gericht und auf hoher See
Im Jahre 2009 machte ein gewitzter Tüftler eine verblüffende Entdeckung: Wenn man in den Boden eines Eimers ein Loch bohrt, läuft oben eingefülltes Wasser unten wieder heraus. Robert Schrade, so der Name des hellen Eimerbesitzers, gebar sofort eine Idee, auf die, wie es schien, noch kein Mensch zuvor gekommen war: Ein Rohr, mit dem Loch … Weiterlesen
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW45, 2016)
Schon ist es wieder Zeit für einen Blick auf die vergangene Woche. Manche Themen schaffen es in jede Psirama-Folge, wie etwa die Homöopathie. Aber auch die lange als „harmlose Spinner“ bezeichneten „Reichsbürger“ haben inzwischen einen festen Platz. Abwechslung bringt diese Woche die US-Wahl, die wir mit einem kleinen Bilderrätsel begleiten.
Die Verfolgung des Peter Tiernan
Peter Tiernan wird verfolgt und belästigt. Seine Frau erhielt Nachrichten auf Facebook, dass man ihr etwas über ihren Mann erzählen müsse, Anrufe an seiner Arbeitsstelle an seinen freien Tagen, die versuchten, seine Kollegen und Chefs „aufzuklären“ und er erhielt auch Nachrichten, dass man wisse, wo er lebt und wo seine Kinder zur Schule gehen. Sie sind tatsächlich hinter ihm her.
Nur, was hat Peter Tiernan getan? Er arbeitet als Physiotherapeut im Ballina Hospital in Byron Bay, in Australien. Byron Bay ist ein malerischer Badeort mit etwa 5000 Einwohnern und wunderschönem Sandstrand. Also, was hat dieser Physiotherapeut angestellt und wer bedroht ihn da eigentlich?
Die Antwort ist einfach: Nichts. Er hat gar nichts gemacht. Die unglaublich scharfsinnige Impfgegnergemeinde meint allerdings in ihm den Blogger „Reasonable Hank“ erkannt zu haben, ein anonym bleibender Autor, dessen Website, Facebook und Twitteraccount seit Jahren ihre schöne, heile, wahnsinnig durchdachte Welt aufs Korn nimmt (wobei die Betonung zweifelsfrei auf wahnsinnig liegt).
Diese „Aufdeckung“ gelang ihnen durch die übliche messerscharfe Kombinatorik, den geschulten detektivischen Blick und die brillanten deduktiven Schlüsse, wie man sie von dieser Gruppe gewohnt ist! Der Leser sollte sich jetzt auf einiges gefasst machen:
„Reasonable Hank“ postet des öfteren unter dem Namen Peter Tierney. Peter Tiernan schreibt man fast gleich. Daraus folgt logischerweise: Peter Tiernan < ==> Peter Tierney.
Peter Tierney hat seine wahre Identität verschleiert, indem er einfach ein paar Buchstaben vertauscht hat. Einfach unglaublich. Quasi wie Superman und Clark Kent – niemand kann die Identität erkennen, solange Clark seine Brille trägt. Vielleicht haben sie ja auch an „E. Nigma“, den Riddler gedacht oder so. Sherlock Holmes lässt grüßen! Als nächstes klären sie vielleicht noch die wahre Identität von Pepito Spazzaguti auf.
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW44, 2016)
Frische Links zum Sonntag: Heute besuchen wir diverse „Reichsbürger“, schauen uns das Thema Gentechnik genauer an, machen Strom aus Schrott und verleihen einen Aluhut. Wie immer findet sich auch viel Wissenschaft, Medizin, Möchtegernmedizin und allerlei Wissenswertes in unserem Wochenrückblick.
Before the Flood
Ich habe mir gerade „Before the Flood“, eine neue Dokumentation zum Klimawandel angesehen und ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Der Film stellt in eindrucksvollen Bildern und als sehr persönliche Erzählung aus Sicht von Leonardo DiCaprio die Erkenntnisse dar, die er gewinnt. Seine Zweifel, seine Ängste und seine Hoffnungen. Der Film ist noch bis zum … Weiterlesen
Monsanto – Ein Feindbild
Wir haben uns hier im Blog schon oft für die Gentechnik ausgesprochen, da wir glauben, dass es sich bei der pauschalen Ablehnung um pure Esoterik handelt und wir diese Technologie als äußerst wertvoll empfinden. Dass wir mit dieser Meinung nicht allein stehen, sieht man auch an dem offenen Brief zum Thema, den inzwischen 119 Nobelpreisträger unterzeichnet haben.
Im Zuge dessen haben wir auch schon mehrfach die Darstellung von Monsanto als „Antichrist“ kritisiert und möchten einmal unseren Standpunkt zum Konzern darlegen.
Monsanto hat es in gewisser Hinsicht geschafft, zu einem der großen Feindbilder der westlichen Welt zu werden. Wenig überraschend sehen wir die Lage etwas differenzierter. Aus unserer Sicht ist Monsanto im Großen und Ganzen ein Konzern wie jeder andere, der einfach „zum Handkuss“ kam und zum besonderen Feind stilisiert wurde, um der bösen Gentechnik ein Gesicht zu geben.
Und natürlich ist Chemie an sich sowieso schon böse. Keine ganz neue Entwicklung, wie man an der Werbung von Monsanto aus dem Jahr 1980 vielleicht erkennen kann.
Monsanto und die Erbschuld
Die Kritik an Monsanto beginnt meist historisch, mit Bezug auf ihre Geschichte in der chemischen Industrie, mit Agent Orange, PCB, DDT usw. Monsanto war ja einer der teils zahlreichen Hersteller, die diese Produkte produziert haben und man zieht diese Tatsache als Beleg dafür heran, dass Monsanto ganz besonders übel ist.