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Artikel Tagged ‘James Randi’

Große Gefühle: Der Psiram-Jahresrückblick 2016

29. Dezember 2016 3 Kommentare

 

Gefühlt war dieses Jahr länger, ereignisreicher, aufregender, deprimierender, spannender, bedrohlicher als alle Jahre zuvor. Gefühlt hat der Realismus, das kritische Denken, die Vernunft einige herbe Rückschläge einstecken müssen. Gefühlt bestanden die Nachrichten nur noch aus Meldungen über Krieg, Terror, Flüchtlinge und den endgültigen Untergang des Abendlandes. Gefühlt ist die gesamte Musikszene der 60er, 70er und 80er Jahre ausgestorben. Gefühlt sind wir von Reichsbürgern umgeben, die sich eigene Ausweise drucken und die Erde zur Scheibe in den Grenzen von 1937 erklären. Gefühlt steht an jeder Ecke ein Globulidealer und brüllt uns schon aus der Ferne entgegen: Viren gibt es nicht! Die Pharmamafia will uns alle töten! Komm mit zur nächsten Masernparty! Hüte dich vor den Chemtrails!

Jahresende. Zeit, die gemischten Gefühle zu sortieren, in ihre einzelnen Bestandteile zu zerlegen und zu schauen, was davon wirklich übrig bleibt. Wir richten unser Eulenauge auf die Fakten, so sie denn zu finden sind, übermalen die Schwarzseherei mit der bunten Vielfalt skeptischer Gedanken und glätten die Wogen der Extreme durch einen ausgleichenden Blick auf das große „Was war sonst noch?“.

Ach ja, die Fakten. Unsere Sorgenkinder des Jahres. Braucht die noch jemand oder können die weg? Sind wir jetzt offiziell im „postfaktischen Zeitalter“ angekommen? Während sich mit vollständigem Faktenverzicht problemlos Wahlen gewinnen und Massen mobilisieren lassen, besteht die weite Welt der Wissenschaft bis auf wenige Ausnahmen immer noch darauf, nach den tatsächlichen und nachprüfbaren Zusammenhängen zu suchen. Das Individuum dagegen liebt die schönen Geschichten, die Wünsche, Träume und Hoffnungen, die uns die Realität freundlicher, erträglicher oder wenigstens zuversichtlicher erscheinen lassen.

Also erzählen wir Geschichten. Von Menschen, die uns im vergangenen Jahr bewegt haben, von ihren Erlebnissen, ihren Taten, ihren Erfolgen und Schicksalen. Obwohl, oder vielleicht gerade weil Psiram das nicht ist: Keine Gesichter, keine Namen, keine Geschichten, sondern eine frei verfügbare und kritisierbare Sammlung von nachprüfbarem Wissen, archivierten Belegen und dokumentierten Ereignissen.
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6. World Skeptics Congress Berlin – 20.05.2012

10. Juni 2012 1 Kommentar

Hier ist nun endlich auch Teil 3 des Gast-Foto-Blogs zur sechsten Welt-Skeptiker-Konferenz in Berlin. Besten Dank erneut unserer Forumsleserin. Den zweiten Teil könnt Ihr hier nachlesen.

Für viele Teilnehmer war heute der große Tag: Keynote von James Randi.

Entsprechend voll war es gleich von Anfang an.

Wer sich etwas näher mit Randi beschäftigt hatte, kannte auch einige seiner Vorträge und ahnte, was heute passieren würde. Mehr…

James Randi – Ein ehrlicher Lügner

15. März 2012 9 Kommentare

James Randi ist ein Star in der Skeptikerszene. Er hat Außerordentliches für den Skeptizismus geleistet und sich damit Respekt verdient. Die One-Million-Dollar Paranormal Challenge ist sicher sein berühmtestes Projekt und eines mit gewaltiger Aussagekraft. James Randi hat eine Million Dollar ausgesetzt; man bekommt sie, wenn man übersinnliche Kräfte demonstriert. Alle, die es versucht haben, sind gescheitert – die meisten Hellseher/Wunderheiler/… wollen es gar nicht erst versuchen, einige in den USA bekannte Hellseher drücken sich seit Jahren mit diversen Ausreden.

Ein fantastisches Projekt, ins Leben gerufen von einem lebenslangen Skeptiker. James Randi begann seine Karriere als Zauberkünstler und wurde schnell berühmt. Er hat dabei immer betont, dass das, was er tut, nur ein Trick, eine Illusion ist. Und dann seine unglaubliche Show abgezogen. Er war darin so gut, dass er sogar beschuldigt wurde, er sei ein echter Magier, der nur vorgibt, ein Scharlatan zu sein (auch Harry Houdini wurde einst von dem spirituell angehauchten Arthur Conan Doyle derartig bezichtigt). James Randi ist ein Zauberer, ein Illusionist – aber vor allem jemand, der weiß, wie man andere täuscht. Er kennt alle Tricks und deckt sie bei jenen, die unehrlich sind, auch schonungslos auf.

Sein Leben lang hat er Hellseher und „mental Begabte“ vorgeführt, ihre Tricks aufgedeckt und gezeigt, dass sie nur Lügner und Scharlatane sind. Das Leben das „Amazing Randi“, wie sein Künstlername lautet, wurde nun als Dokumentation verfilmt und wir hoffen, dass es ein Blockbuster wird!

Wenn man James Randi live erleben will, dann hat man im Mai Gelegenheit dazu bei der 6. Weltskeptikerkonferenz Berlin 2012

Die 6. Weltskeptikerkonferenz Berlin 2012

19. Februar 2012 6 Kommentare

In diesem Jahr findet die Weltskeptikerkonferenz in Deutschland, in Berlin, statt. Zum 6. Mal treffen sich vom 18.-20. Mai Skeptiker aus aller Welt zu einem freundlichen Kennenlernen und Austausch über den Wahnsinn der Welt. Eine solche Konferenz ist durchaus eine eher seltene Angelegenheit; das letzte Mal fand sie 2004 in Italien statt. Schön, dass es endlich wieder gelungen ist, ein solches Programm auf die Beine zu stellen. Herzlichen Dank an die GWUP für die Organisation!

Das Programm ist äußerst spannend, Führung durch die Unterwelt, Science Slam, Zaubershow und nach einigen Vorträgen über die Welt der Pseudowissenschaft wird zum Abschluss eine fast echte Séance durchgeführt werden. Und (Vorsicht! Spoiler!) es wird zwischendurch von Massimo Polidoro auch eine sensationelle Information präsentiert, die manche wie ein Schock treffen wird: Paul McCartney ist tot. Er wurde schon vor langer Zeit durch einen Doppelgänger ersetzt, wofür es klare Beweise gibt. Sozusagen.

Esowatch Siegel Gra_Po_2Die Mitwirkenden sind Skeptiker allererster Güte, unter anderem Edzard Ernst, Simon Singh und James Randi, um nur einige der Bekanntesten zu nennen. Aufgrund der internationalen Beteiligung finden viele der Vorträge in Englisch statt.

Über Twitter kann man mit dem Hashtag #6WSC12 auf dem Laufenden bleiben. Und natürlich gibt es auch eine Facebook Seite zum Thema.

Wenn man also Mitte Mai etwas Zeit entbehren kann, ist Berlin auf jeden Fall einen Aufenthalt wert. Wir von Esowatch wünschen jedenfalls Teilnehmern und Vortragenden viel Spaß!

Geil!

25. August 2009 Keine Kommentare

„Der Standard“ aus Wien die Zweite

11. August 2008 Keine Kommentare

Es gibt doch noch Gerechtigkeit und Vernunft auf der Welt. Der österreichische „Standard“, der in seiner Online-Ausgabe Werbung für die Homöopathie machte:
„“Der Standard“ aus Wien“ (von uns) und
„Homöopathiepropaganda in der Qualitatszeitschrift“ (von Astrodicticum Simplex), bringt zum achzigsten Geburtstag von James Randi ein Interview mit dem Altmeister.

Der Zauberkünstler James Randi hält nichts vom Glauben an Übernatürliches. Seine „James Randi Educational Foundation“ hat sich zum Ziel gesetzt, angebliche paranormale Phänomene zu untersuchen. Wer es schafft, unter wissenschaftlich-objektiven Bedingungen übernatürliche Fähigkeiten nachzuweisen, kann sich bei Randi eine Million Dollar abholen. Weder Astrologen noch Wünschelrutengänger oder Homöopathen haben das bisher geschafft. Der STANDARD sprach mit James Randi anlässlich seines achtzigsten Geburtstages.

STANDARD: Sie waren selbst lange Zauberkünstler und lebten von der Faszination des Unerklärlichen. Können Sie Begeisterung über angeblich übersinnliche Phänomene nicht auch nachvollziehen?

James Randi: Nein, das kann ich nicht. Ein Zauberkünstler ist eine völlig ehrliche Person. Er sagt von vornherein: „Ich werde dich täuschen, indem ich Tricks verwende.“ Ein Spiritist wird das nie zugeben.

STANDARD-Interview: „Dieselben Tricks, die ich benutze“
Über die Gefahr, sich auf Übersinnliches zu verlassen: James Randi im Gespräch

Einen richtigen Artikel, der sich unter anderem der Homöopathie widmet, gibt es auch noch.
Auszug:

Randi gegen Homöopathie
Zu den paranormalen Phänomenen zählt James Randi auch die Homöopathie: „Bei homöopathischen Präparaten wird der Wirkstoff so sehr verdünnt, dass keine Spur der originalen Substanz mehr darin enthalten ist. Wenn das eine Krankheit heilen könnte, wäre das übernatürlich.“ 1988 behauptete eine französische Forschergruppe, den Wirkmechanismus von Homöopathie in Form eines mysteriösen „Gedächtnisses des Wassers“ wissenschaftlich nachgewiesen zu haben. James Randi wurde daraufhin vom weltberühmten Wissenschaftsjournal „Nature“ eingeladen, die Sache näher zu untersuchen. Randi entwickelte gemeinsam mit den Wissenschaftlern ein genaues Versuchsprotokoll, das keine Täuschungen zulassen sollte. Das Experiment wurde wiederholt – und plötzlich war der geheimnisvolle Effekt verschwunden. Der Glaube an den Effekt hatte die Wissenschaftler offenbar unbewusst dazu gebracht, ihre Daten einseitig zu interpretieren.

„Nichts als fauler Zauber“
James Randi kämpft mit wissenschaftlicher Methodik gegen das Übernatürliche – zu den paranormalen Phänomenen zählt er auch die Homöopathie

Danke „Standard“ und Alles Gute zum Geburtstag James Randi!

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