Wieder einmal wurde ein Futtermittelpanscher erwischt, durch dessen Machenschaften Lebensmittel mit Dioxinen angereichert wurden. Schön zu reden braucht man das nicht. Es ist kriminell und die Verantwortlichen müssen bestraft werden; keine Frage. Denn es geht weniger darum, ob sich giftige Substanzen in unserem Essen befinden (Ja, befinden sich, und zwar schon immer), sondern darum, dass man aus offensichtlicher Geldgier noch weitere hinzufügt. Es ist verlockend: Was man einerseits als Sondermüll teuer entsorgen müsste, kann man andererseits noch gewinnbringend verkaufen.
Das ist die eine Seite. Die andere ist die Berichterstattung der Medien, vor allem auch der öffentlich-rechtlichen. Man sagt, sie seien der öffentlichen Aufklärung verpflichtet. Was würde das bedeuten?
– Sie müssten als allererstes unterscheiden zwischen den Machenschaften von Futtermittelherstellern bzw. deren Lieferanten und der tatsächlichen Gefährdung der Bevölkerung.
– Sie müssten diese Gefährdung in eine vernünftige Relation setzen.
– Sie müssten darauf hinweisen, dass es durch moderne Messmethoden, die minimalste Mengen (Nanogramm) bestimmen können keine Lebensmittel mehr gibt, in denen man nicht „Giftstoffe“ feststellen kann. Viele der „Giftstoffe“ sind überall vorkommende Verbindungen. Ein Gift entsteht erst durch die Aufnahme einer schädlichen Menge einer Verbindung.
– Sie müssten aufklären, was Grenzwerte bedeuten, für welche Fälle sie jeweils gelten und wie sie auszulegen sind.