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Artikel Tagged ‘Ebola’

Hans Rosling: Wie man Ebola besiegt

26. April 2015 5 Kommentare

Nach dem Spirit of Health und Netzfrauen-Unsinn möchten wir mal wieder einen positiven Beitrag bringen.

Wir hatten den großartigen Hans Rosling, Professor für Internationale Gesundheit, schon einige Male bei uns im Blog „zu Gast“; er hat uns die „besten Statistiken gezeigt, die wir je gesehen haben“, und uns das Wunder der Waschmaschine erklärt.

Im Herbst letzten Jahres hat Hans Rosling beschlossen, dass er bei Ebola helfen wolle. Als er im Oktober die Anzahl der Infizierten in Sierra Leone steigen und in Liberia sinken sah, war er zuerst skeptisch. Er musste sich selbst überzeugen. Er hat seine Vorlesungen abgesagt und ist nach Liberia gereist.

Laut Luke Bawo, Chef der Ebola-Überwachung, ist er eines Tages ins Büro marschiert und hat sich vorgestellt. Mehr…

Ebola-Epidemie? – Best of Verschwörungstheorie

15. August 2014 7 Kommentare

Wer prinzipiell das Wesen von Verschwörungstheorien kennt und weiß, was so an Dämlichkeiten durch die Welt zieht, wie zum Beispiel die Strichcode-Verschwörung, hat sicher kommen sehen, dass auch zum Thema Ebola etwas kommt.

Hans Tolzins Idee
Da wäre mal die Idee von Hans Tolzin: Es gibt gar keine Ebola-Epidemie!

Die wahren Krankheitsursachen, die je nach Einzelfall sehr unterschiedlich ausfallen können, werden ignoriert, d. h. der Patient bleibt auf der Strecke. Die eher unspezifischen Symptome einer Erkrankung mit dem neuen Ebola-Etikett treten häufig im Zusammenhang mit Medikamenten- und Pestizidvergiftung auf.

Ah, die armen Menschen haben einfach nur eine Medikamenten- und Pestizidvergiftung. Der Arzt Sheik Umar Khan, der an Ebola starb, ist in Wirklichkeit sicher an den Medikamenten gestorben, die er genommen hat, während er die armen Pestizidgeplagten behandelt hat.

Das Alarmgeschrei der sogenannten Experten (ich benutze das Wort „sogenannt“ bewusst, denn ein Mediziner, der die individuellen Umstände einer Erkrankung ignoriert, ist alles Mögliche, aber sicherlich kein „Experte“) führt dazu, dass weltweit Millionen, wenn nicht gar Milliarden in die Entwicklung von Medikamenten und Impfprogrammen fließen.

Ja, die Leute von Ärzte ohne Grenzen (hier ein Interview mit einem ihrer Experten) sind sicher alle zu blöd, um zu erkennen, dass die Menschen in Sierra Leone in Wirklichkeit nur zu viele Medikamente nehmen.

Da ist doch die Theorie von Herrn Tolzin, seines Zeichens Milchwirt, Verzeihung: Molkereifachmann, viel plausibler. Warum auf Ärzte hören, wenn man einen Milchwirt, Verzeihung: Molkereifachmann zur Hand hat. Mehr…

Ebola? Da haben wir etwas für Sie…

9. August 2014 21 Kommentare

 

…schließlich sind wir gestandene Homöopathen! Und es ist gar nicht so schwer, man beherzige nur die folgenden Regeln:

 

Ist ein Ausbruch in der Nähe zu befürchten, dann nehmen Sie vorbeugend Crotalus horridus C30 (aus Amerikanischer Waldklapperschlange), einmal täglich, bis sich die Bedrohung verzogen hat.

Hat sich jemand infiziert, gebe man zunächst einmal eine Dosis Crotalus horridus C30 stündlich. Im übrigen empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

Bei Schluckbeschwerden wegen Krämpfen und Verengungen im Kehlbereich, tiefdunklem Blut, ödematösen purpurfarbenen Hautausschlägen gebe man weiterhin Crotalus horridus C30.

Bei nervösem Zittern, Artikulationsschwierigkeiten, Abgeschlagenheit, aufgetriebenem und geschwollenem Gesicht und schwärzlichem Erbrechen ziehe man Bothrops C30 (aus Lanzenottern) in Betracht.

Treten Delirium mit Zittern und Verwirrtheit und verbreitete Blutungen auf, empfiehlt sich Lachesis muta (Buschmeisterschlange) C30.

Bei Auftreten von großflächigen Blutungen, Delirium, Kopfschmerz bei erhitzten Wangen, Lichtempfindlichkeit, schwärzlichen geschwollenen Lippen, metallischem, salzigem oder bitterem Geschmacksempfinden wähle man Mercurius corrosivus C30 (Quecksilbersublimat).

Bei Aussickern von dünnem, schwärzlichem Blut mit durchdringendem Geruch, kalter Haut und Kribbeln in den Gliedmaßen greife man zu Secale cornutum C30 (Mutterkorn).

Kommt es zu Sepsis, übelriechendem Auswurf und Schwellungen der Lymphknoten, so ist die Gabe von Echinacea C30 geboten.

 

Hier verabreichen Sie bitte Lachesis muta C 30:

hand

 

Das haben wir uns jetzt ausgedacht, ein geschmackloser Scherz, mit dem wir auf dem Boden eines furchterregenden Seuchenzuges unser antihomöopathisches Süppchen kochen, nicht wahr?

Weit gefehlt. Das ist das, was dabei herauskommt, wenn in ihrem Wahn in ihrer Lehre gefestigte Homöopathen anfangen, mit ihren komischen „Arzneimittelbildern“ über mörderische Viruserkrankungen nachzusinnen. Wer’s nicht glaubt, überzeuge sich selbst, denn:

 

joette„The symptoms of Ebola and other hemorrhagic fevers resemble those of malaria, dengue fever, yellow fever and viral hepatitis. In homeopathy, remedies are often chosen based on the symptom picture, so the remedies most often used for Ebola will be the same as for these other diseases.”

 

(Joette Calabrese, Homöopathin)

 

 

 

Und hier gleich noch eine akademisch-homoöpathische Hochpotenz:

„Dr. Vickie Menear, M.D. and homeopath, found that the remedy that most closely fit the symptoms of the 1914 “flu” virus, Crolatus horridus, also fits the Ebola virus nearly 95% symptom-wise! Thanks go to these doctors for coming up with the following remedies:

1. Crolatus horridus (rattlesnake venom) 2. Bothrops (yellow viper) 3. Lachesis (bushmaster snake) 4. Phosphorus 5. Merc. cor.“

 

„fits the Ebola virus nearly 95% symptom-wise“ – wann hat man je solch unwiderlegliche Beweise bestaunen können! Und so ganzheitlich!

Es wäre demnach alles ganz einfach: ein wenig Ähnlichkeitsgesetz, ein paar Schlangen aus dem amerikanischen Hinterland, ganz viel Verdünnen und Schütteln, und dann stündlich ein Kügeli. Man sieht sie förmlich vor sich, die entfesselten Homöopathen, wie sie an den Lagern der Schwerstkranken stehen, geschützt durch die mächtige Potenz der Klapperschlange, und wie sie den Siechen die Kügelchen unter die blutende Zunge schieben, aber bitte nur eine stündlich, sonst wird’s zu viel des Guten.

Geht es nur mir so, oder erinnert die Szene auch andere an das hier:

pestileziarius

 

Offensichtlich hat sich bis jetzt niemand im homöopathischen Lager bemüßigt gefühlt, solchen völlig verrückten Ideen mit einem einzigen Wort entgegenzutreten, geschweige denn diesen Saustall, der sich offenkundig in dieser Gedankenwelt breit gemacht hat, auszumisten. Krebs, Malaria, Dengue- und Gelbfieber – kein Gegner, dem man sich nicht gewachsen fühlte; da kam Ebola gerade recht für den ganzheitlichen Heilungsschmus.

Was Sie da oben gelesen haben, diese widerlichen, eingebildeten Ergüsse, sind die Frucht einer Saat, die unter anderem auch die berüchtigten „Homöopathen ohne Grenzen“ hervorgebracht hat, nur noch eine Schraubendrehung höher im Wahn. Zumindest von den letzteren ist im westafrikanischen Krisengebiet übrigens noch keiner gesichtet worden.

Aber vielleicht fehlt denen da auch nur eine Prise Vicia Faba C 30 – gegen das Muffensausen. Das wäre doch mal was!

Mit freundlichen Grüßen an http://scienceblogs.com/insolence/2014/08/01/homeopaths-and-ebola-virus-hemorrhagic-fever/, der die Anregung zu diesem Artikel gab.

Stimmt für die Sozialhelden und rettet Leben!

1. November 2009 36 Kommentare

Wir haben bereits über die Initiative „Geben gibt“ berichtet, die einen Preis für soziales Engagement vergibt. Der Publikumspreis, der per Internet-Abstimmung entschieden wird und immerhin mit 10.000 Euro dotiert ist, birgt die Gefahr, in absurde Hände zu fallen. Die Sozialhelden haben es drauf. Sie sind momentan auf Platz 1. Zu Recht, denn sie bewegen wirklich etwas mit ihren kreativen und witzigen Ideen.
Auf Platz 2 werden sie gerade verfolgt von den „Homöopathen ohne Grenzen„, einem irrwitzigen Verein, der hauptsächlich von seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung lebt. Größenwahn in Reinkultur. (Zwischenbemerkung: Liebe Leser, stimmt ab! Es kann nicht sein, dass dieser menschenverachtende Ignorantenverein diesen Preis gewinnt)
Größenwahn in zweierlei Hinsicht: Sie stellen sich mit den „Ärzten ohne Grenzen“ auf eine Stufe, klauen deren Slogan und meinen, mit Zuckerkügelchen ernsthafte Erkrankungen heilen zu können. Ein unbestreitbarer Vorteil der Anwendung der Homöopathie in Entwicklungsländern ist natürlich der, dass die Behandelten meist verstorben sind, bevor sie registrieren könnten, dass man sie mit Milchzuckerkügelchen schlicht verarscht hat.
Was würden die „HOG“ mit dem Preisgeld wohl anfangen? Ganz einfach: Sie würden sich noch mehr Flüge in exotische Gegenden leisten, sich wichtig vorkommen, sich für zu Hause fotografieren lassen und den Kranken vor Ort durch die Gabe von Milchzuckerkügelchen wirksame Medikamente vorenthalten. Anders kann man es wohl kaum sehen.
Machen wir einen Vergleich:
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