Archiv

Artikel Tagged ‘Rüdiger Dahlke’

Am Anfang war das Licht Talk beim ORF

7. März 2013 8 Kommentare

Nach der gestrigen Ausstrahlung von „Am Anfang war das Licht“ fand beim ORF ein Talk statt. Wir möchten schnell die Gelegenheit nutzen, ein paar Aussagen von P.A. Straubinger und Rüdiger Dahlke zu kommentieren. Leider zu kurz und man könnte sicher mehr sagen.

Herr Dahlke hat sich wie so oft als handfester Weichspüler erwiesen. Wie von ihm gewohnt, hat er von Anfang an die Grenzen und Definitionen verwischt, alles etwas schwammiger gemacht, auf dass Fasten und Lichtnahrung auf eine Stufe gestellt werden.

Er hat das selbst ja schon gemacht. Und redet dann über Fasten. Dass aber Fasten ein normaler Prozess ist, den jeder kennt und dass man als gesunder Mensch „problemlos“ ein paar Tage ohne Nahrung auskommt, bestreitet niemand. Auch dass Wahnsinnige (ja, man muss es so formulieren) wie David Blaine 44 Tage ohne Nahrung, nur versorgt mit Wasser, verbracht haben, gibt es. David Blaine hat dabei aber auch 27 kg abgenommen und musste mit schwerer Unterernährung ins Krankenhaus. Mehr…

Am Anfang war das Licht – Schon wieder …

4. März 2013 23 Kommentare

Straubinger in der KroneSo wie jedes Jahr taucht auch heuer wieder der Fantasy-Film „Am Anfang war das Licht“ in den Medien auf.

Herr P.A. Straubinger stellt damit wieder einmal klar, dass er ein verdienter Gewinner des Goldenen Bretts 2011 war. Nicht, dass er das noch extra beweisen muss: sein Werk ist zweifellos nachhaltig und breitenwirksam.

Dass es bereits ein Opfer gab, das von seinem Film motiviert verhungert ist, hat ihn wohl auch ziemlich kalt gelassen. Herr Straubinger hat ein dickes Fell. Verantwortung ist in der Welt der Esoterik prinzipiell nicht so angesagt (wenn man auf der Strecke bleibt, hatte man einfach nicht die richtige Einstellung), und so verwundert es eigentlich nicht, dass er weiter für sein Machwerk Werbung macht. Wer soll es ihm verdenken, auch Esoteriker müssen Geld verdienen, Geld stinkt nicht.

Am Mittwoch, den 6. März 2013, strahlt der ORF seinen Fantasy-Film aus, und die Werbetrommel wird gerührt. Irrtümlicherweise ordnet der ORF das Ganze allerdings in die Rubrik „Dokumentation“ ein. Mit einem markigen Spruch wie: „Wurde in den gleichen Kinos gespielt wie „Der Herr der Ringe“ könnte man vielleicht nicht nur Zuseher gewinnen, sondern würde auch der bisherigen Werbelinie in Wahrhaftigkeit treu bleiben.

Da es absehbar war, dass der ORF irgendwann Am Anfang war das Licht ausstrahlen wird, ist immerhin begrüßenswert, dass er danach einen Talk einrichtet. Im Anschluss an die Sendung werden dann die Esoteriker Straubinger und Rüdiger Dahlke mit dem ScienceBuster Heinz Oberhummer  Scienceblogger Ulrich Berger und der Psychologin Ulrike Schiesser, Mitarbeiterin der österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen, diskutieren.

Sicherlich geschieht das vor allem aus Quotengründen, aber was soll man bei einem rein werbefinanzierten Sender erwarten? Es ist ja nicht so, dass der ORF nicht auch einen Bildungsauftrag hätte und dafür Geld vom Steuerzahler erhält.

Besonders übel ist aber der völlig unreflektierte Werbeartikel dazu in der österreichischen Kronenzeitung (qualitativ etwa auf Höhe der Bildzeitung anzusiedeln und immer wieder voller spaßiger Ungenauigkeiten), in dem Straubinger frech angibt, er habe intensiver recherchiert als alle Wissenschaftler und seine Argumentation sei „wasserdicht“.

Die Ergebnisse der Phänomene seien für Wissenschaftler überraschend und verstörend; zumindest Zweiteres stimmt: es ist verstörend, dass es der Unsinn ins Fernsehen schafft. Sowohl Prahlad Jani als auch Meditationslehrer Manek wurden von kritischen Beobachtern in der Luft zerrissen. Besonders peinlich: Manek wurde einmal von einem Kamerateam verfolgt und ging prompt in ein Restaurant. Da kann man doch Herrn Straubinger nur zu seiner wasserdichten Recherche gratulieren.

Dass Straubinger jegliche rationale Betrachtung des Themas schon lange über Bord geworfen hat und ihm Wissenschaftler mit ihrer idiotischen Faktenbezogenheit eher auf die Nerven gehen dürften, ist keine Überraschung.

Bitter ist eher, dass es noch immer Zeitungen gibt, die seine Aussagen einfach so abdrucken und das Ganze auch noch als „Doku der Woche“ und „Sensationsdokumentation“ deklariert wird. Klar, es ist „nur die Kronenzeitung“, aber sie hat trotzdem eine Menge Leser.

Aus unserer Sicht ist das eher der Schmarrn der Woche – wohl bekomm’s!

Die Berliner Piraten und ihre Fraktionsgeschäftsführerin

16. Dezember 2011 54 Kommentare

Es zieht gerade ein Sturm durchs Netz. Da es um Esoterik geht, wollen wir dazu auch nicht schweigen. Es geht um die Fraktionsgeschäftsführerin Daniela Scherler, die wohl stark der Esoterik zugewandt ist. Nun ist sowas erstmal nicht weiter schlimm. Wer meint, er müsse seine Nägel nach Mondphase schneiden, sein Bett nach Feng oder Shui aufstellen, hübsche Engelchen im Regal stehen haben oder bunte Steine in den Wasserkrug schmeißt – Privatsache. Jeder nach seiner Fasson. Kritisch und ein Fall für EsoWatch wird es aber, wenn Menschen psychischer, physischer oder finanzieller Gefährdung durch  esoterische Methoden ausgesetzt werden. Soweit wir das bis jetzt beurteilen können, tut Frau Scherler genau dies.  Frau Scherler hängt, zusammengefasst gesagt, der wirklich sehr unappetitlichen esoterischen Lehre an, dass jeder an seinem Leid selber schuld ist. Entsprechend sind ihre Affinitäten zu Rüdiger Dahlke und Ryke Geerd Hamer (GNM).

In den Blogs von Marc Scheloske und Florian Freistetter sind dazu Details nachzulesen.

Die Piraten haben jetzt ein Problem. Die allermeisten dürften von Frau Scherlers geistigen Welten wenig überzeugt sein. Andererseits sollten die privaten Überzeugungen eines Menschen für seinen Job nicht relevant sein, solange er diesen normal erledigt. Es herrscht schießlich zurecht Glaubens- und Meinungsfreiheit. Zudem, sagen sie, ist eine Fraktionsgeschäftsführerin nicht politisch unterwegs, sondern für organisatorische Aufgaben angestellt.

Die Piraten haben reagiert. Hier werden Fragen zur Fraktionsgeschäftsführerin beantwortet:

Zu der aktuellen Berichterstattung bezüglich privater Ansichten unserer neuen Fraktionsgeschäftsführerin erreichten uns gestern Abend vier Fragen, die wir an dieser Stelle gern beantworten.

1. Wußte die Fraktion bei der Einstellung von Scherlers Vorstellungen von Medizin?

Den am Auswahlprozess beteiligten Fraktionsmitgliedern war Frau Scherlers Buch “Du hast die Macht über Dich!” in Auszügen bekannt. Die Fraktion hat kein vollumfängliches Bild von Frau Scherlers persönlichen Vorstellungen von Medizin.

2. Wie steht die Fraktion zu esoterischem Heilertum im Allgemeinen und GNM im besonderen?

Die Fraktion hat keinen Beschluss für oder gegen esoterisches Heilertum. Die Fraktion lehnt Germanische neue Medizin ab.

3. Sieht die Fraktion einen Interessenskonflikt zwischen der Anschauung von Scherler und ihrer Tätigeit als Geschäftsführerin?

Nein.

4. Wird die Fraktion personelle Konsequenzen ziehen?

Nein.

Das war nun keine Meisterleistung in Dialog und Konfliktbewältigung.

Gleich der erste Kommentar trifft ins Schwarze:

Pseu says:
16. Dezember 2011 at 16:22

“…und solange ihre persönlichen Ansichten ihre Arbeit für die Fraktion nicht behindern, spielen diese für uns auch keine Rolle.”

Das klingt nach: “Ich hab ihn ja nicht als wissenschaftlichen Mitarbeiter eingestellt.”

Personalentscheidungen waren bisher ja nicht gerade eure Stärke.

Oder, um es mit den Worten des neuen FDP-Generalsekretärs Patrick Döring zu sagen: „In einer verantwortungsvollen politischen Position ist ein Außenspiegel nicht einfach ein Außenspiegel.“

Blöd an der Sache ist, dass die Piraten bis heute kein offizielles Programm zu Medizin und Gesundheitswesen verabschiedet haben. Sie sollten diesen Fall als dringenden Ansporn nehmen, damit potentielle Wähler bei diesem wichtigen Thema wissen, woran sie sind. Eine entsprechende Formulierung wie das Bekenntnis zu einer wissenschaftsbasierten Medizin dürfte nicht allzu schwer zu formulieren sein.

Nachtrag: Der SpON hat sich des Themas inzwischen auch angenommen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,804278,00.html

 

Am Anfang war das Licht

25. September 2010 21 Kommentare

Der Herr Straubinger, ein junger Regisseur aus Österreich, hat einen extrem naiven Film übers Lichtfasten gemacht, der in Österreich ziemlich erfolgreich angelaufen ist. Hungerkünstler waren bei uns als Jahrmarktsattraktion vor etwa hundert Jahren auch mal in Mode und sie waren alle Betrüger oder hielten nur einige Wochen durch. Indische Yoghis haben eine jahrhundertealte Tradition des Betruges, wie wir hier im Blog schon mal mit ziemlichem Aha-Effekt zeigen konnten. Das mit dem „Flugstuhl“ war wirklich ein simpler und effektiver Zaubertrick. Am 24.09.2010 war der Regisseur zu Gast in der ORF-Sendung konkret. Mehr…

Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil III: Rüdiger Dahlke, Vera Kaesemann

22. Februar 2010 31 Kommentare

Teil III beschäftigt sich mit dem Buch: „Krankheit als Sprache der Kinderseele.
Be-Deutung kindlicher Krankheitsbilder und ihre ganzheitliche Behandlung“ von Rüdiger Dahlke und und der Kinder-Homöopathin Vera Kaesemann.

Die hier aufgeführten Zitate aus dem Buch sprechen alle für sich und sind der beste Ansatz sich einen Eindruck zu verschaffen. Mehr muss man dazu bestimmt nicht sagen. Leider liegt uns das Gesamtwerk (über 500 Seiten) nicht vor, sonst gäbe es sicherlich noch sehr viel mehr zu zitieren.

Mehr…

css.php