Die Pfingstkirche und die HIV-Wunderheilungen

Wie die BBC berichtet, sind einige Pastoren der Pfingstbewegung in lebensgefährlicher Mission unterwegs. Oh, sie gefährden natürlich nicht das eigene Leben, nur das von Gläubigen.

Die Children’s HIV Association befragte 19 Mediziner, die in England mit Kindern und Babys arbeiten, da die Organisation Gerüchte vernommen hatte, dass HIV-Patienten ihre Medikamente absetzten, weil ihre Pastoren ihnen das befahlen.

Zehn dieser Mediziner hatten schon in den letzten 5 Jahren mit diesem Problem zu kämpfen: 29 ihrer Patienten hatten erklärt, sie seien unter Druck gesetzt worden, ihre Medikamente abzusetzen und mindestens elf hatten das dann tatsächlich getan.

Darunter Eltern, die unter Druck gesetzt worden waren, ihren kleinen Kindern die antiretroviralen Medikamente nicht zu geben und sich dem Druck beugten. Stillende Mütter, HIV positiv getestet, verweigerten die Medikamente, die ihre Kinder vor dem Virus geschützt hätten.

Einige Pastoren hatten den Patienten erklärt, dass sie stattdessen beten und Weihwasser trinken sollten.

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Psiram-Sommerrätsel 2013: Teil 3

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Liebe Rätselfreunde,

wieder sind drei Tage ins Land gegangen, Zeit für den nächsten Teil des Psiram-Sommerrätsels 2013. Für alle, die jetzt so gar nicht wissen, worum es hierbei geht: schaut einfach mal in die [url=https://blog.psiram.com/2013/07/psiram-sommerratsel-2013-die-regeln]Regeln[/url] sowie in [url=https://blog.psiram.com/2013/07/psiram-sommerratsel-2013-teil-1]Teil 1[/url] und [url=https://blog.psiram.com/2013/08/psiram-sommerratsel-2013-teil-2]Teil 2[/url] des Rätsels, dann wird so Manches klarer.

Für diejenigen von Euch, die es jetzt gar nicht mehr erwarten können – hier ist der 3. Rätselteil:

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Yoga und die antichristliche Voreingenommenheit

Im Encinitas Union School District in San Diego wird seit einiger Zeit Unterricht in Yoga angeboten. Interessant wurde dies wegen einer Klage, die von einer Familie eingebracht wurde, die der Meinung ist, dass Yoga im Schulunterricht gegen die strikte Trennung von Religion und Staat im Schulunterricht verstoße. Der Richter teilte diese Meinung nicht und urteilte, Yoga sei Teil der Gesundheits- und Sporterziehung und keine religiöse Beeinflussung.

Recherchiert man zum Thema, findet man eine recht eigenartige Geschichte.

Da wäre einmal das Yogaprogramm, das von der Jois Foundation finanziert wird. Krishna Pattabhi Jois war ein Guru, der seinen eigenen Yogastil namens Ashtanga erfand. Der Stil basiert angeblich auf einem Text zweifelhafter Herkunft namens Yoga Korunta, den der Guru aber offenbar gar nicht gelesen hat.

Der Mann war wohl ein recht harter Lehrer, der zwar lehrte, aber selbst keine Übungen durchführte und es war nicht ungewöhnlich, dass Schüler Verletzungen bei den Übungen davontrugen. Das heißt, vor allem Männer, Frauen hat er wohl „besonders“ behandelt. Insgesamt eine sehr skurrile Figur und man kann verstehen, wenn die Eltern nach kurzer Recherche von den Kursen nicht sehr angetan waren.

Nachdem sie in den regionalen evangelikalen Kirchen die Sache ausgiebig diskutiert hatten, sorgten sich viele Eltern, dass diese Übungen ihre Kinder möglicherweise näher an den Hinduismus führen könnten. Es gab Petitionen und Streit, aber die Schulverwaltung blieb hart und behielt das Programm bei.

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Wort + Geist

Bei Psiram wird uns ja oft – und vielleicht ja auch zu Recht – vorgeworfen, zu negativ zu sein. Wir wollen heute daher mal jemanden vorstellen, der ein echter Heiler und Heiliger ist, bescheiden und zurückhaltend – Helmut Bauer von Wort und Geist.

Schon von Anfang an zeigte sich die segensreiche Wirkung des Heiligen Geistes, als er in bestehende Gemeinden eindrang, verkrustete Strukturen aufbrach und viele Seelen aus ihren nur scheinbar gläubigen Familien herausreißen und retten konnte. Retten in einem sehr realen Sinne, denn wie gesagt ist er ein großer Heiler, der viele Menschen zum Absetzen ihrer Medikamente bewegen konnte. Natürlich gibt es da einige, die nicht fest genug im Glauben sind und daher doch nicht geheilt werden. Andere, die wie Ingrid Z. dem Heilungsdienst angehörten, ziehen einer Heilung (in ihrem Fall Krebs der Bauchspeicheldrüse) dann doch die ewige Glückseligkeit vor. Alle aber können sich trösten, dass der Obolus, den sie dafür gespendet haben (man redet von 8.000-12.000 € pro Heilgottesdienst, die dem Völkerapostel und fleischgewordenen Christus Bauer cash im Umschlag zugesteckt werden), sicher einem guten Zweck zugute kommt. Die Finanzen von Wort und Geist sind zwar nicht besonders transparent (Geschätzte Einnahmen der Bibelschule allein, also ohne Spenden laut NDR: 3,6 Mio € / Jahr), aber an dem großen Audi A8 (geht bei 75.000 € los), den Bauer fährt, sieht man doch, dass das Geld gut in den Aufschwung angelegt wird.

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Kirchenvolksbegehren in Österreich

Ab heute, Montag, den 15. April 2013, liegt für eine Woche ein Volksbegehren Gegen Kirchenprivilegien! auf. Es geht dabei grundsätzlich um die Trennung von Kirche und Staat, um gängige Praxis und im Speziellen um das Konkordat: den Staatskirchenvertrag, der zwischen Pius XI. und der österreichischen Bundesregierung am 5. Juni 1933 geschlossen wurde. Dieser Vertrag, obwohl … Weiterlesen

Die verlorenen Schuhe der Atheisten

Schuh mit dem Aufdruck: Ich bin AtheistEine Gruppe Berliner Atheisten hat vor kurzem ein Experiment durchgeführt und es wäre eine lustige Geschichte, wenn es nicht so traurig wäre.

Der Schumacher David Bonney, der aus Irland stammt und in Berlin eine kleine Werkstatt betreibt, hatte die Idee für „atheistisches Schuhwerk“.

Er startete eine Kickstarter-Kampagne und bekam 59.132$ zusammen, mit denen er sein Schuhgeschäft „Atheist Shoes“ aufmachte. So weit, so gut.

Das Geschäft wurde gegründet, florierte und fand eine Menge Kunden überall auf der Welt. Komischerweise kamen aber aus den USA auch eine Menge Klagen. Verlorene Schuhe – Schuhe, die ewig auf dem Postweg benötigten. Und schließlich eine Bitte, doch den Markennamen nicht auf die Schachteln zu drucken.

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Die Atheistische Kirche von London

The Nave
The Nave

Es mag merkwürdig klingen, aber London hat mittlerweile tatsächlich eine atheistische Kirche. The Sunday Assembly (Die Sonntags-Versammlung) wurde von den Schauspielern und Komödianten Sanderson Jones und Pippa Evans gegründet und hat sich am Sonntag, den 6. Jänner 2013, zum ersten Mal getroffen.

Die Idee dahinter war laut den Initiatoren, die guten Dinge der Religionsausübung zu genießen, wie zum Beispiel das Gefühl der Gemeinschaft. Der Mensch ist ein soziales Wesen und hat das Bedürfnis, sich mit anderen Menschen zu treffen und gemeinsam etwas zu unternehmen.

Im Prinzip ist dazu zwar (unserer Meinung nach) nicht mehr als ein Kegelklub nötig, aber nicht jeder kegelt gerne und warum sollte das gemeinsame Band nicht die atheistische Grundeinstellung sein?

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Die Wunderkraft des Placebo

placeboDie Wunderkraft des Placebo – ein Blick zurück, und einer nach vorn:

»Wunderheilungen sind kein Voodoo, das können wir erklären«, ist Manfred Schedlowski überzeugt. »Eine starke Erwartungshaltung verändert die Gehirnchemie, Botenstoffe werden ausgeschüttet, und diese Veränderungen werden über das Nervensystem an den Körper weitergeleitet, wo sie häufig genau die gewünschten Wirkungen in Gang setzen«, sagt der Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen.“

So war es vor wenigen Jahren in der ZEIT zu lesen. Und im Januar 2013 trafen sich, so wird herablassend mitgeteilt, 100 Placebo-Forscher zum Kongress in Tübingen, „um in einer großen Aufbruchsstimmung die bislang stiefmütterlich vernachlässigte Placeboforschung voranzutreiben. […] Und natürlich wird das Einfluss auf das einseitig materialistisch[e] Weltbild anderer Forscher haben. Das wird nämlich in nicht allzu ferner Zukunft in seiner Einseitigkeit ausgedient haben …“ Die Journalisten der ZEIT hatten das Programm noch leichter fasslich präsentiert: „Die Wissenschaft erklärt, warum Jesus der perfekte Heiler war“.

Nun ist bekanntermaßen kaum etwas schwieriger, als die Zukunft vorherzusagen. Werfen wir daher einen Blick in die (ferne) Vergangenheit. Ein umherziehender Wunderheiler mit einer gewissen Rechtsgelehrsamkeit und der Fähigkeit, seine moralischen Gebote in Gleichnissen zu verkünden: das ist wahrscheinlich die historische Substanz der Jesus-Gestalt. Durch die Überlieferung wurden seine Heilungen vermehrt und überhöht, und es ist nicht sinnvoll, für jede eine naturalistische Erklärung zu suchen. Für den gläubigen Christen waren alle beschriebenen Heilungen völlig real und auch nicht durch eine Art primitiver Psychiatrie hervorgebracht, sondern durch direktes göttliches Eingreifen.

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„Studie“ zur Heilung von Homosexualität

Warum auch immer religiöse Extremisten ein Problem mit Homosexualität haben und gerne ihren geballten Hass (statt gebotener Nächstenliebe) über die von Gott gehassten Schwuchteln („God hates fags!“) ergießen, wo es doch viel weniger anstrengend wäre, einfach auf Gottes Gerechtigkeit zu vertrauen und diese in der Hölle braten zu lassen – soviel Zeit muss angesichts der Ewigkeit schon sein. Immerhin gibt es einige, die diesen leidenden Sündern helfen und sie von ihrer schrecklichen Krankheit heilen wollen.

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Der Papst und die Frucht der Erkenntnis

Am Freitag (an dem schon wieder kein Weltuntergang stattfand) hielt der Papst eine Ansprache, in der er die tiefe Krise der Familie beklagte. Er zitierte dabei lobend ein Traktat des Großrabbiners von Frankreich, Gilles Bernheim, der in Frankreich gerade gegen ein böses, böses Gesetz ankämpft. Die Unterstützung der katholischen Kirche in diesem Kampf hat er, … Weiterlesen

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