Schulbuch-Biologie: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde …

Man könnte meinen, die Titelzeile ist ein Scherz. Ein absurder Witz, wie er vielleicht auf xkcd auftauchen könnte. Tatsächlich dürfen 17.000 Schüler, die ihre Biologiebücher aufschlagen, diesen Satz in der Einleitung lesen. Ein Reporter des US-Magazins Slate hat sich die Schulbücher der Charter School Responsive Ed angesehen und seine Funde in einem Artikel „Texas Public Schools Are Teaching Creationism“ publiziert.

Charter Schools – was man in etwa als Vertragsschulen übersetzen kann – sind eine spezielle Schulform in den USA, die im Wesentlichen zu den öffentlichen Schulen zählen und auch großteils vom Staat finanziert werden. Responsive Ed erhält laut ihrem Business-Bericht 82 Millionen Dollar an Finanzierung von den Bundesstaaten, in denen die Firma tätig ist.

Obwohl sie damit eigentlich einen Bildungsauftrag hat, in dem die Trennung von Kirche und Staat vorgeschrieben ist, wird dieser jedoch, ohne Wert auf Subtilität zu legen, ignoriert.

Wie man es von typischen Kreationisten kennt, werden die üblichen rhetorischen Phrasen benutzt, um Unsicherheit und Zweifel zu säen.

Some scientists even question the validity of the conclusions concerning the age of the Earth.

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Tradition, Tradition …

[Wikipedia]

[Bildquelle: Wikipedia]

Zu den häufigsten Bingo-Karten der Paramedizin (wie z. B. natürlich = sanft, und nicht chemisch; Stärkung der Selbstheilungskräfte / des Immunsystems; Ganzheitlichkeit; individuelle Behandlung) gehört die „jahrzehnte- bis hundertealte Erfahrung“, wenn irgend möglich dann auch als „jahrtausendealte Erfahrung“ (Ayurveda, Akupunktur) auftretend. Schon mein Großvater wusste, die Hausmittel …, nun, Sie wissen schon. Aber, nun mal im Ernst, was wusste unser Großvater eigentlich? Psiram hatte die Gelegenheit, ihn direkt zu befragen.

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® naturheilzentrum bottrop – Gequirlte Seiten

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Professioneller wurde heiße Luft nie präsentiert.

Betrachten wir heute im dritten Teil die bekannte und beliebte Website http://naturheilzentrum.com aus werblicher Sicht. Dazu setzen wir zunächst den Designerhut auf. Und sind begeistert. Professionelles Grafikdesign vom Feinsten. Das war bestimmt nicht billig. Nicht nur Logo und Website sind professionell gemacht. Die gesamte Corporate Identity ist aus einem Guss. Vom Interior Design über die Arbeitskleidung des Personals bis hin zu kleinsten Details. Selbst die Kakteen auf dem Chefschreibtisch stehen in Reih und Glied. Und dann die Kleinschreibung. Der Text als einheitlicher Grauwert ist die Idealvorstellung jedes Grafikers. Im grobstofflichen Bereich kann er diese Vorstellung jedoch nur selten durchsetzen. Da gibt es nämlich diese Faktenfanatiker, die tatsächlich glauben, Geschriebenes habe eine Bedeutung und müsse daher lesefreundlich formatiert werden.

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Psiram Chronicle

Liebe Leser und Freunde von Psiram, wie Ihr vielleicht schon gemerkt habt, haben wir momentan technische Probleme und sind daher seit einigen Tagen nur noch eingeschränkt erreichbar. Wir arbeiten daran, und hoffen, die Probleme bald behoben zu haben. Für einige Gegenden (nicht für alle) ist ein Zugriff über https relativ zuverlässig möglich. Allerdings darf man … Weiterlesen

Lesetipp: Alpha- /Aton-Supervision

Empfehlenswert: Der Ratgebernewsblog2 hat sich mal wieder ausführlicher mit der Dreistigkeit gewisser Heilpraktiker befasst: Es ist mittlerweile schier unbegreiflich, was sich Heilpraktiker noch alles einfallen lassen. Man bedenke immer die “Qualifikation”! Bei dieser Alpha- oder auch Aton-Supervision geht es um ein Seminar-Konzept, welches hochgradig in die Psyche des Teilnehmers eingreifen soll. Alte verdeckte Wunden sollen … Weiterlesen

Homöo-Akademie in Traunstein – Die nächste Runde

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Der Titel dieses Beitrags ist geklaut, und zwar vom Blog Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie. Dort beschäftigt sich Norbert Aust mit der geplanten Hochschule für Homöopathie in Traunstein (auch Psiram berichtete). Kürzlich wies er darauf hin, dass der angekündigte Bachelor-Studiengang nicht die Anforderungen für eine staatliche Zulassung erfülle. Unter anderem müssen nämlich die Lehrkräfte über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügen, hauptberufliche Lehrkräfte müssen promoviert sein. Das Dozententeam, „das seinesgleichen sucht„, erfüllt diese Voraussetzungen nicht. Der „Fachbereichsleiter Grundlagen Homöopathie“ beispielsweise kann in seiner Vita zwar auf „viel Eigenstudium“ verweisen, versteht es, Krebs homöopathisch zu behandeln und hat den „unwiderlegbaren Zusammenhang“ zwischen Rötelnimpfung und Gelenkrheuma erkannt (Einzelheiten hier im Wiki), aber das nützt alles nichts: ihm fehlt der nötige Hochschulabschluss und der Hälfte der übrigen Dozenten auch. Der für 2014 angekündigte Beginn des Lehrbetriebs wäre deshalb womöglich rechtswidrig, erst recht die Vergabe von akademischen Graden.

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® naturheilzentrum bottrop – Vorreiter der Augen-Akupunktur

naturheilzentrum

Wie kürzlich geschildert, waren wir gezwungen, in aller Form die Behauptung zu belegen, die Betreiber des „® naturheilzentrum bottrop“ seien „® maximal qualifizierte heilpraktiker“. Wenden wir uns nun einem Aspekt ihrer Tätigkeit zu:

“zu den am häufigsten – erfolgreich – mit akupunktur behandelten augenleiden gehören alterssichtigkeit, macula-degeneration, retinitis pigmentosa, glaukom, erkrankungen der netzhaut, kurzsichtigkeit bei kindern und jugendlichen bis zu 20 jahren, sogar erblindung durch gehirnquetschung oder blutgerinnsel. christian rüger und farid zitoun (naturheilzentrum bottrop), vorreiter der augen-akupunktur in deutschland, haben inzwischen ärzte und heilpraktiker in ganz deutschland, österreich und der schweiz in der neuartigen therapieform ausgebildet.”

quelle: wissenschaftssendung: ZDF, 3Sat, nano augen akupunktur
http://www.naturheilzentrum.com/was/therapiespektrumnabo/augenakupunktur/

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Séralini-Studie zurückgezogen, natürlich eine Verschwörung

Es kommt wohl nicht überraschend, aber die Schrottstudie von Gilles-Éric Séralini wurde durch das Journal Food and Chemical Toxicology am Donnerstag, den 28. November zurückgezogen.

Er hatte in einer Studie angeblich herausgefunden, dass die gentechnisch veränderte Maissorte NK603 bei Ratten Tumore verursacht. Zwar sind die Medien auf das Thema sofort angesprungen, doch bei näherer Betrachtung stellte sich schnell heraus, dass die Studie von äußerst schlechter Qualität war. Die Studie wurde daher auch breitflächig verrissen, zerrissen und als reiner Publicity-Stunt betrachtet.

Was gibt es besseres als eine Skandalstudie, um Schlagzeilen zu machen, wenn man gerade ein Buch zum Thema veröffentlicht?

Man könnte jetzt die Probleme der Studie noch einmal durchkauen, aber der geneigte Leser möge einfach obigen Links folgen. Zusammenfassend lässt sich sagen: die Studie war so schlecht, dass sich eine Faustregel dazu gebildet hat:

retracted

Wer Séralini ins Feld führt, hat die Debatte bereits verloren.

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Hamersche Herde in Wiesbaden – die Germanische Neue Medizin on tour

Pilhar

Ein Gastbeitrag von Sigrid Herrmann-Marschall:

Antisemitismus aktuell – ein Besuch bei einer Vortragsveranstaltung Helmut Pilhars am 08.11.2013

Helmut Pilhar, die Nummer 2 der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM) oder neuerdings schlicht „Germanische Heilkunde“ genannt, tourt seit vielen Jahren als Handlungsreisender. Ziel dieser Reisen durch ganz Deutschland, die Schweiz und Österreich ist nicht nur der Absatz der Bücher von Ryke Geerd Hamer, sondern auch durch die Einnahmen aus den Veranstaltungen der Broterwerb. Pilhar hat eine österreichische Gewerbezulassung, die sich auf den Vertrieb von Büchern und Medien bezieht. Die Zulassung ist also sehr tieffliegend für die medizinische Hochstapelei, die in Vorträgen und Seminaren angeboten wird. Profitabel sind dabei neben den Einführungsveranstaltungen, die aktuell 10 Euro Eintritt kosten, die nachfolgenden Tagesseminare, die pro Teilnehmer 60 Euro einbringen. Der Hinweis auf die Veranstaltung wurde über seinen Newsletter verbreitet. Im Vorfeld hatte es einen Bericht des Wiesbadener Kuriers gegeben, in dem die Geschichte der „Germanischen Neuen Medizin“ dargestellt wurde und vor den Folgen gewarnt. In Reaktion auf diesen Bericht hatte Pilhar einen aktuellen Newsletter versandt, in dem er aus seiner Haltung gegen die „jüdische Schulmedizin“ keinen Hehl macht.

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