Wenn man so über die Grippe nachdenkt, stellt sich die Frage: warum kommt sie eigentlich im Winter? Warum nicht im Sommer? Andere Virenerkrankungen sind da ja nicht so wählerisch. Aber gerade die Grippe ist eine typische Winterkrankheit. Es gibt also offenbar ein Kriterium, das die Grippe im Winter besonders „aggressiv“ macht.
Man hatte zwar schon länger nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit gibt, aber überraschenderweise fehlte bis letztes Jahr eine gründliche Untersuchung zum Thema.
Eine im Oktober im freien Journal PLoS One veröffentlichten Studie Relationship between Humidity and Influenza A Viability in Droplets and Implications for Influenza’s Seasonality ging der Frage daher im Detail nach. Es wurde untersucht, wie das Virus unter verschiedenen Bedingungen überlebt. Dabei wurden vor allem verschiedene Grade von Luftfeuchtigkeit von 17% bis 100% untersucht. Mehr…
Nach der ganzen Aufregung um den Grippeimpfstoff von Novartis scheint nun langsam wieder Ruhe einzukehren. Die Schweiz und Kanada haben den Auslieferungsstopp aufgehoben. Von Italien, wo der Stein ins Rollen gekommen ist, ist noch nichts bekannt.
Die Swissmedic hat sich davon überzeugt, dass die weißen Partikel tatsächlich nur Verklumpungen der normalen Eiweißbestandteile sind. Diese können bei der Herstellung von Grippeimpfstoffen entstehen und können durch leichtes Schütteln vor der Injektion leicht wieder aufgelöst werden. Im Endeffekt viel Lärm um Nichts.
Dieses Ergebnis war zwar von Anfang an wahrscheinlich, aber man kann nur zufrieden auf die Arbeit der Gesundheitsämter blicken. Ein mögliches Problem wird erkannt, rasch gehandelt und erst nachdem man sich von der Unbedenklichkeit überzeugt hat, das Medikament wieder freigegeben. Die Berichterstattung in den Medien war zumeist auch sehr ruhig und unaufgeregt.
Hier sei nochmal die Aufforderung zum Grippeimpfen wiederholt. Sie mögen der Meinung sein, dass eine Grippe Sie nicht umbringen wird, aber so richtig Spaß macht sie auch nicht.
Wie man schon gestern in diversen Zeitungen lesen durfte, wurde die Auslieferung der Grippeimpfstoffe Agrippal (in vielen Zeitungen fälschlich als Agripal bezeichnet), der in Deutschland unter dem Namen Begripal vertrieben wird, und Fluad, die in Italien auch als „Influpozzi sub unità“ und „Influpozzi adiuvato“ verkauft werden, gestoppt.
Die Namensgebung der Impfstoffe ist übrigens durchaus so verwirrend, dass nicht einmal Novartis in der Lage ist, die korrekten Bezeichnungen auf ihrer Homepage anzugeben und dort in einem Statement von Begrippal spricht.
In Italien erfolgte die Sperre durch die Behörden offenbar, weil Novartis bei Prüfung der Impfstoffe weiße Partikel festgestellt und eine mögliche Verunreinigung an die Behörden gemeldet hatte. Worum es sich handelt, ist zur Zeit unklar; es könnten auch lediglich Verklumpungen von normalen Bestandteilen sein.
Novartis verhängte daraufhin als Reaktion einen Auslieferungsstopp für die genannten Impfstoffe. Mehr…
Wenn das Jahr so vergeht, schiebt man Dinge schon mal vor sich her. Grippeimpfung? Ja, sollte ich wieder machen. Stimmt. Morgen vielleicht. Oder spätestens nächste Woche. Solche diffusen Absichten schwirren zwar prinzipiell durchs Hirn, aber zu wirklicher Konsequenz ringen sie sich nicht immer durch. Wenn man ein paar Jahre keine Grippe mehr hatte, denkt man auch nicht mehr so oft daran. Man will sich ja durchaus impfen lassen, aber aus Bequemlichkeit vergehen die Wochen und am Ende ist man durchs Jahr oder auch nicht.
So kam es eines Tages, es war ein Freitag, 4 Uhr Nachmittags, dass ich mich von meinem Sessel erhob. Ein leichtes Frösteln überkam mich. Das zweite heute. Naja, nicht so schlimm, wird wohl nur eine Verkühlung sein. Ein quasi fast junger Mann in den 30ern, in der Blüte seiner vergilbten, etwas verbrauchten Jugend, was soll sein? Den Kollegen ein gutes Wochenende, und ab ins erhoffte selbige. Im Auto war es dann kühl, kalt, nicht angenehm. Der Weg zum Elternhaus weniger angenehm als erhofft, von Frösteln begleitet. Mehr…
In Hongkong wurden vor Weihnachten in einer Ruckzuck-Aktion 17.000 Hühner geschlachtet.
Warum? Weil ein einziges totes Huhn positiv auf den Vogelgrippe-Virus H5N1 (eine schöne Erklärung, was dieser Code eigentlich bedeutet, findet man hier) getestet wurde. Die Einfuhr von lebenden Hühnern wurde für 3 Wochen untersagt, der Markt um den Bereich, wo das tote Huhn gefunden wurde, einstweilig geschlossen. Eine Grippewarnung wurde ausgegeben, Krankenhäuser sind angehalten, auf Influenzakranke zu achten. Vor Weihnachten hat Hongkong den Hühnermarkt praktisch zum Erliegen gebracht. Mehr…

Grippe-Virus (Quelle: CDC: D. Jordan, Illustrator: D. Higgins 2009)
Der Herbst ist da und damit kehrt auch die Grippe wieder zurück. Aus diesem Grund erinnerte Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) an die Gefahren der Grippe:
„Influenza kann vor allem bei chronisch Kranken, Älteren und Schwangeren zu einer schweren, unter Umständen lebensbedrohlichen Erkrankung führen, die nicht unterschätzt werden sollte“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenzawelle besonders für Personen über 60 Jahren, Personen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung infolge einer Grunderkrankung, gesunden Schwangeren ab dem zweiten Trimenon, sowie für das medizinische Personal in Arztpraxen und Krankenhäusern.
Der saisonale Impfstoff setzt sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Influenza-Virustypen (in diesem Fall A/H1N1, A/H3N2, B) zusammen und die Impfung ist gut verträglich. Rötungen/Schwellungen an der Einstichstelle treten gelegentlich auf, wie auch Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen. Diese Impfreaktionen klingen innerhalb weniger Tage wieder ab. Nebenwirkungen sind sehr selten. Allerdings sollte man bei einer nachgewiesenen schweren Allergie gegen Hühnereiweiß von der Impfung absehen, da es zu einer allergischen Reaktion kommen kann.
Die Grippe ist keine harmlose Krankheit. Für die Saison 2008/2009 wurden vom RKI 19.000 Todesfälle durch die Grippe geschätzt, wovon 72% durch den in diesem Zeitraum dominanten Subtyp A(H3N2) verursacht wurden. 2010/2011 zeichnete sich die Grippe laut einer Zusammenfassung des RKI mit 2,1 Millionen Arztbesuchen, 1,2 Millionen Grippe-bedingten Arbeitsunfähigkeiten und 4.700 Krankenhauseinweisungen aus.
Weitere Informationen finde man bei http://www.impfen-info.de, der RKI Influenza Seite und beim Paul-Ehrlich-Institut.
Ein Gastbeitrag von Godesberg:
Anke Martiny von Transparency International kritisiert in einem DAPD-Interview die Ständige Impfkommission wegen einer zu starken Nähe zur Pharmaindustrie. Sie macht das am aktuellen Beispiel der Impfung gegen die Schweinegrippe fest, die aus ihrer Sicht „im Wesentlichen den Anbietern der Impfstoffe genützt hat“.
http://www.epochtimes.de/articles/2009/12/26/531294.html
Es ist die Aufgabe von Transparency International auf Korruption hinzuweisen und die Äußerungen von Frau Martiny in diesem Interview sind ansonsten auch vernünftig. Dennoch lässt sich an diesem Beispiel ganz gut zeigen, dass es leicht ist als Beobachter Kritik zu üben wenn man selbst nicht verpflichtet ist zu handeln.
Frau Martiny weiter: „Impfen ist ja grundsätzlich vernünftig. Aber man braucht das Vertrauen der Bevölkerung. Wenn man, wie im Fall der Schweinegrippe, eine Sache katastrophenmäßig aufbauscht, die sich hinterher als Papiertiger entpuppt, dann untergräbt man dieses Vertrauen.“
Das sind bemerkenswerte hellseherische Fähigkeiten. Die Hauptgrippezeit kommt erst noch, aber Frau Martiny weiß bereits jetzt, dass sich die Schweinegrippe als Papiertiger erweisen wird. Und von den Wissenschaftlern verlangt sie, dass sie das schon im Frühjahr hätten wissen müssen, als es grade mal ein paar Fälle gab. Mehr…
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