Ein zentrales Motiv der Pseudomedizin: Wenn du nicht gesund wirst, bist du selbst daran schuld. Oft kommt diese Aussage nicht so direkt daher, versteckt sich aber trotzdem in vielen Aussagen von Homöopathen, Wunderheilern, Heilpraktikern und anderen Quacksalbern. Sie lautet dann etwa so: „Dein Körper wird die heilende Energie empfangen, wenn er bereit dazu ist“. Das klingt doch gleich viel freundlicher, oder? Es ist aber nicht minder menschenverachtend, erlegt es doch dem Patienten alleine die Last auf, für Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung verantwortlich zu sein. Noch unerträglicher wird es, wenn einer an Krebs erkrankten Person eingeredet wird, sie verfüge über eine „Krebspersönlichkeit“ und habe etwa durch „negative Gedanken“ selbst diese Krankheit herbeigeführt oder zumindest begünstigt. Letztendlich ist das Ziel solcher Aussagen immer, den Behandler von der Verantwortung zu entbinden, Therapien anzuwenden, die nachweislich zu einer Heilung oder Linderung führen. Geht es gut aus, liegt es am Behandelnden. Läuft etwas schief, ist es die Schuld des Patienten. Wie schon Hahnemann ein umfassendes System zur Absicherung seiner Aussagen aufgestellt hat, wird im Blog von „Onkel Michael“ beschrieben. Fallen Euch ähnliche pseudomedizinische Aussagen ein? Dann hinterlasst uns doch einen Kommentar im Blog, bei Twitter und Facebook oder im Forum – gerne zusammen mit einem Linkvorschlag für den nächsten Wochenrückblick (#psirama).
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 40, 2018)
Als Erklärung für die stetige Ausbreitung von Esoterik und irrationalen Überzeugungen liest man oft, dass diese als Ersatz für traditionelle religiöse und im Rückzug befindliche Glaubenssysteme dienen. Laut einer US-Umfrage vom vergangenen Jahr (diese Woche bei „Pew Research Center“ veröffentlicht) ist unter Anhängern christlicher Konfessionen der Glaube an Reinkarnation, Astrologie, Wahrsagerei und ähnliche New-Age-Konzepte jedoch keineswegs weniger verbreitet als bei nichtreligiösen Menschen. Offenbar werden modernere Glaubenssysteme sogar gerne angenommen, obwohl sie den traditionellen christlichen Lehren widersprechen. Ist es wirklich so, dass wer an einen Unsinn glaubt, auch bereit ist, an jeden anderen Unsinn zu glauben? Diskussionen dazu sowie zu jedem anderen Thema im Forum, im Blog oder bei Twitter und Facebook sehen wir immer gerne, ebenso wie Linkvorschläge für die kommende Woche.
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 39, 2018)
Leider hat es ein interessanter Artikel aus der FAZ (Grundlagenforschung: Ihre Mission heißt Innovation) heute nicht in unseren Wochenrückblick geschafft. Eine Allianz der Zeitungsverleger versucht derzeit auf europäischer Ebene das Recht durchzusetzen, dafür bezahlt zu werden, dass andere Medien für ihre Inhalte werben, obwohl oder gerade weil dieses sogenannte „Leistungsschutzrecht“ bereits in Deutschland und Spanien gescheitert ist. Wir fügen uns diesem Wunsch und werden zukünftig keine Beiträge der großen Presseverlage mehr verlinken. Das ist allerdings kein ernsthaftes Problem, da es viele interessante Blogs, private Websites oder auch öffentlich-rechtliche Beiträge und internationale Angebote gibt. Vorschläge nehmen wir auf den üblichen Kanälen gerne entgegen (Hashtag #psirama) und freuen uns über jede Diskussion in Blog oder Forum sowie bei Twitter und Facebook.
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 38, 2018)
Die „falsche Ausgewogenheit“ bezeichnet ein journalistisches Problem, bei dem zu eigentlich eindeutigen Sachverhalten verschiedene Ansichten gleichwertig präsentiert werden. Obwohl nur eine Darstellung korrekt sein kann, wird der Eindruck vermittelt, es handele sich um eine kontroverse Diskussion oder ein Thema, das noch nicht eindeutig geklärt ist. Zu beobachten ist das etwa bei Klimadiskussionen, beim Thema Impfungen oder auch bei Beiträgen zur Homöopathie. Letztere wird etwa als „umkämpft“ oder „umstritten“ bezeichnet. Es lohnt sich, Sender oder Redaktionen darauf aufmerksam zu machen, dass hier eine „Balance as Bias“ auftritt, die dem Thema nicht angemessen ist. MedWatch hat einen Redaktionsleiter dazu interviewt und erstaunliche Antworten erhalten. Damit wir auch nächste Woche an dieser Stelle etwas zu berichten haben, bitten wir Euch, Links zu schicken. Unter dem Hashtag #psirama auf Twitter und Facebook sowie in Blog und Forum haben wir für Vorschläge und Kommentare immer ein offenes Ohr.
Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 36-37, 2018)
In den letzten Wochen gab es heftige Diskussionen um den Dokumentarfilm „Eingeimpft“ von David Sieveking. Während die Kritik durchaus fundiert und weitgehend sachlich daherkam, fühlte sich der Filmemacher von Skeptikern bedroht und verfolgt, wittert eine konzertierte Kampagne gegen sein Werk und seine Person und versucht seinen Film dadurch zu rechtfertigen, dass er keinesfalls einen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit habe und nur seine persönliche Situation illustriere. Warum diese Darstellung trotzdem gefährlich ist, Eltern verunsichert und die Gesundheit vieler Menschen gefährden kann, wurde in vielen Artikeln und Videobeiträgen sowie in Radiosendungen erläutert. Im GWUP-Blog findet sich eine vollständige Übersicht. Für die nächste Psirama-Folge bitten wir wie immer um Link-Spenden im Blog, auf Twitter und Facebook. Auch über Kommentare und Diskussionen freuen wir uns immer, hier oder im Forum.
Wider die Seuche der SUV – Teil 3
In Teil 2 werden die objektiven Eigenschaften von SUV im Vergleich mit herkömmlichen Autos bewertet. Das Fazit fällt vernichtend aus und wirft eine Frage auf:
Warum werden SUV überhaupt gekauft?
Damit steht die Entscheidungskompetenz der Konsumenten zur Diskussion.
Dass ein Sportwagen als Alltagsauto nicht recht taugt, erkennt so gut wie jeder: Zu wenig Sitzplätze, zu wenig Platz für Gepäck, zu unkomfortabel, zu viel Verbrauch etc.
Über Nachteile von SUV jedoch wissen die Konsumenten vor dem Kauf meist so gut wie nichts.
Wider die Seuche der SUV – Teil 2
Bodenfreiheit und Komfort
In Teil 1 wird aufgezeigt, warum der hohe Schwerpunkt die aktive Sicherheit von SUV erheblich beeinträchtigt. Doch nicht nur die Sicherheit, auch der Fahrkomfort leidet unter der höheren Bodenfreiheit.
Wider die Seuche der SUV – Teil 1
Eines der wichtigsten Ziele von PSIRAM wird auf unserer Homepage genannt. Wir möchten den Blick unserer Leser dafür schärfen, inwieweit das Handeln der Menschen von irrationalen Überzeugungen bestimmt wird:
Jeder Mensch nennt eine Vielzahl von Überzeugungen hinsichtlich unterschiedlichster Gegenstände des Alltags und der Wissenschaft sein eigen. …
Rationale Überzeugungen zeichnen sich dadurch aus, dass neue, widersprechende Erkenntnisse zur Anpassung oder sogar zum Verlust der Überzeugung führen.
Irrationale Überzeugungssysteme sind nicht durch logische Überlegungen oder Gründe gedeckt. … Irrationale Überzeugungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie aufgrund von Fakten nicht angezweifelt werden, sondern die Fakten stattdessen verzerrt werden, bis sie ins System passen. Dazu sind oft abstruse Kunstgriffe nötig
Wir hoffen, dass SUV-affine Leser nach der Lektüre dieser Artikelreihe von abstrusen Kunstgriffen Abstand nehmen und ihre Einstellung zu dieser Fahrzeuggattung überdenken.
Psirama – Der Psiram-Sommerrückblick (KW 24-35, 2018)
Die Psirama-Redaktion ist langsam wieder auf Betriebstemperatur heruntergekühlt, Sonnenschirme und Liegestühle stehen bereits im Keller der geheimen Psiram-Kommendozentrale, die exklusiven Cocktails sind alle ausgetrunken und wir fühlen uns ausgeruht genug, um den normalen Wochenrückblick-Betrieb wieder aufzunehmen. Trotz Pause haben wir in den letzten Wochen fleißig Links gesammelt und diese heute als Sommer-Rückblick unsortiert zusammengestellt. Eure Vorschläge für die kommende Woche nehmen wir gerne auf Twitter und Facebook (#psirama), im Blog oder im Forum entgegen.
Podcasts für Ungläubige
Bereits im vergangenen Jahr wurden hier einige Podcasts vorgestellt, die sich mit wissenschaftlich-kritischem Denken befassen. Nun haben wir uns Podcasts angehört, die sich kritisch mit Religion und Glauben auseinandersetzen. Das Angebot an Sendungen für Ungläubige ist vielfältig und nimmt sich des Themas aus ganz unterschiedlichen Richtungen an: