Die Natur, wie sie sein sollte

Gerade erhielten wir einen Beitrag von einem unserer Foristen. Er versetzt sich in die Ansichten, die man in Deutschland so über den Idealzustand hat, in dem sich die Natur zu befinden hätte. Wir meinen, dass seine Gedanken es verdienen, einem größeren Publikum bekannt zu werden.


Das Gerede vom Bienensterben ging vor etwa fünf Jahren los – und ich wundere mich seitdem, wieso in Deutschland die Preise für Honig nicht durch die Decke gegangen sind, sondern auf ziemlich gleichem Niveau bleiben…

Ach ja, Naturideale… hier mal differenziert nach politischen Grundüberzeugungen:

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WHO: TCM ins ICD – Traditionelle Chinesische Heilkunde, die lichte Zukunft der Medizin?

Die Weltgesundheitsorganisation hat einen neuen Entwurf der elften Version ihres Klassifikationssystems für medizinische Diagnosen (ICD) vorgestellt, die im nächsten Jahr verabschiedet werden soll. Vorgesehen ist eine neue Abteilung für „traditionelle medizinische Störungen“ (damit ist chinesische, japanische und koreanische „Naturheilkunde“ gemeint). Systematische Bestrebungen, Quacksalberei auf diese Weise hoffähig zu machen, gibt es schon seit längerem. Wir hatten die Geschichte dieser Bemühungen bereits angerissen und mit wenig Erfolg versucht, den Begriffswirrwar zu durchdringen (hier), dessen Zweck darin besteht, grundsätzliche Unterschiede zwischen „traditioneller“ und „westlicher“ Medizin zu verschleiern.

Die „Integration“ der Glaubensmedizin in die wissenschaftlich begründete Medizin erfordert eine gewisse gedankliche Flexibilität, ein Denken, das eingetretene Pfade verlässt. Ben Kavoussi von Science Based Medicine hatte das schon vor einiger Zeit mittels eines Foucault entlehnten Borges-Zitats illustriert [1]:

Dieser Text zitiert „eine gewisse chinesische Enzyklopädie“, in der es heißt, daß „die Tiere sich wie folgt gruppieren: a) Tiere, die dem Kaiser gehören, b) einbalsamierte Tiere, c) gezähmte, d) Milchschweine, e) Sirenen, f) Fabeltiere, g) herrenlose Hunde, h) in diese Gruppierung gehörige, i) die sich wie Tolle gebärden, k) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, 1) und so weiter, m) die den Wasserkrug zerbrochen haben, n) die von weitem wie Fliegen aussehen“.

Was bringt die WHO dazu, einen derartigen Bruch mit der Wissenschaft zu vollziehen? Die Generaldirektorin der WHO, Frau Dr. Margaret Chan, äußerte sich zu diesem Thema in einer Grundsatzrede anlässlich der „International Conference on the Modernization of Traditional Chinese Medicine“ am 23. Oktober 2016.

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„Humanenergetiker“ der WKÖ machen Esoterik-Werbevideo

Die Wirtschaftskammer Österreich hat’s zurzeit schwer. Nicht, dass wir allzu viel Mitleid mit dieser Organisation hätten, ist der Ärger doch hausgemacht. Wir hatten ihr bereits 2012 einen kurzen Artikel gewidmet, und auch der GWUP war sie schon den einen oder anderen Beitrag wert.

Nun hat die Berufsgruppe der Humanenergetiker der österreichischen Wirtschaftskammer WKÖ ein Werbevideo zur Energetik veröffentlicht. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Wir möchten indes darauf hinweisen, dass die Wirtschaftskammer auf Twitter klarstellt, selbst mit dem Werbevideo weder inhaltlich noch finanziell etwas zu tun zu haben. Die Fachverbände entscheiden selbständig über Werbemaßnahmen.

Nun, die Sache mag ihnen ja peinlich sein, doch was ist denn wohl zu erwarten, wenn man sich Esoteriker ins Haus holt?

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Wir präsentieren: Das Psiram-Quacktett

Nach langjähriger Forschungsarbeit in den Tiefen der Psiram-Labs und unter Verwendung üppigster Mittel aus Crowdfunding-Kampagnen – von denen wir allerdings das meiste auf den Kopf gehauen haben – dürfen wir präsentieren:

Das Psiram-Quacktett

 

Pünktlich zur Freibadsaison ist es nun auch in leichter Bekleidung und ohne Internetzugriff möglich, so vergnüglich wie lehrreich einige Größen der deutschsprachigen Quack-Szene kennenzulernen und dabei den einen oder anderen Stich zu machen. Wer es noch nicht kennt: Als Quartett (wir haben das Wort nur ein wenig abgewandelt ;)) bezeichnet man ein Kartenspiel, das man – unter anderem – so spielen kann:

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW21-22, 2018)

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Wieviele uralte Weisheiten halten wir für richtig? Ist Spinat wirklich so gesund? Nutzen wir nur 10% unseres Gehirns? Laufen 80% der Kommunikation über Körpersprache? Zählt der Tonfall, mit dem eine Nachricht übermittelt wird, tatsächlich mehr als der Inhalt? Natürlich ist es anstrengend, immer wieder zu überprüfen, ob das eigene Wissen mit der Realität übereinstimmt. Skeptiker sollten aber durchaus den Anspruch haben, über aktuelle und gesicherte Informationen zu verfügen und nur diese weiterzugeben. Im Video der Woche erklärt Axel Ebert auf der Skepkon 2018, welche sicher geglaubten Wahrheiten in Wirklichkeit einfach „Bullshit“ sind. Damit verabschiedet sich Psirama in die Sommerpause und meldet sich Ende August wieder. Bis dahin geht es hier im Blog mit ein paar kleinen Überraschungen und anderen Beiträgen weiter. Wir machen also keineswegs Urlaub und freuen uns auch weiterhin über Hinweise und Linktipps.

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Die GWUP-Challenge zur Homöopathie: Warum die Homöopathen sie nicht ignorieren sollten

Ein Gastbeitrag von Udo Endruscheit


Die GWUP und ihr homöopathiekritischer Zweig, das INH, haben bei der Skepkon in Köln die Auslobung eines Preises in Höhe von 50.000 Euro für hömöopathische Forscher bekannt gegeben. Wer als erster in zwei Durchgängen drei von ihm selbst vorher gewählte homöopathische Hochpotenz-Mittel (C30) unterscheiden und identifizieren kann und dies mit einer reproduzierbaren Verfahrensbeschreibung belegt, erhält diesen Preis.

Finde den Unterschied!

Es gibt dazu genaue Spielregeln, die auf der Webseite der GWUP einsehbar sind. Nur in einem Punkt gibt es keine „Spielregel“: Die Methode, mit der dies geschieht, ist völlig frei wählbar. Von der klassischen homöopathischen Arzneimittelprüfung über physikalische oder chemische Analysemethoden bis hin zu wissenschaftlich nicht anerkannten Ansätzen ist ausdrücklich alles erlaubt – die GWUP will damit belegen, dass sie keinen den Skeptikern oft vorgeworfenen „Wissenschaftsdogmatismus“ betreibt, sondern allen Ansätzen gegenüber offen ist.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW20, 2018)

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Bei Focus-Online häuften sich vergangene Woche die Jubelmeldungen über Homöopathie. Ist man dort in der Redaktion nun wundergläubig geworden? Aber nein. Aufmerksame Beobachter stellten schnell fest, dass es sich hier um eine bezahlte, aber nicht als Werbung gekennzeichnete PR-Aktion der Globuli-Industrie handelt. Nachdem die Social-Media-Bemühungen vor einigen Wochen eher nach hinten losgingen, versucht man es nun etwas professioneller. Die beste Werbemaßnahme für Starkverdünntes bietet allerdings die GWUP zusammen mit dem INH an: Wer herausfindet, aus welcher Ursubstanz die Kügelchen in einem unbeschrifteten Behältnis hergestellt wurden, darf bei der Homöopathie-Challenge 50.000 Euro kassieren. Damit wäre die Focus-PR immerhin schon zur Hälfte bezahlt. Bei uns gibt es außer Spaß an der Sache nichts zu gewinnen, den haben wir aber schon, wenn Ihr uns aktuelle Links und sonstige Hinweise schickt. Auf Twitter und Facebook geht das mit dem Hashtag #psirama, auch Kommentare in Blog und Forum sehen wir immer gerne.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW19, 2018)

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Auf Twitter war diese Woche ein interessantes Schauspiel zu beobachten: Der Biologe Detlef Weigel versucht seit einiger Zeit, mit Grünen-Politikerinnen (z.B. Renate Künast) sachlich über Gentechnologie, speziell CRISPR/Cas zu diskutieren. Dabei geht es um die Frage, warum jedwede Forschung und Anwendung genverändernder Methoden von Grünen und Greenpeace abgelehnt werden. Fundierte Gegenargumente wurden nicht gesichtet, stattdessen kamen entweder ideologisch geprägte Erwiderungen oder Autoritätsargumente („Ich als Ministerin …“). Die Grünen-Politikerin Simone Peter steigt erst gar nicht in die Diskussion ein sondern blockt alle, die nicht gewillt sind, ihrer strikten Ablehnungshaltung zu folgen. Dabei wäre es wirklich an der Zeit, wieder sachlich und faktenbasiert über Gentechnik zu diskutieren und gerade eine Partei, die sich für die Umwelt einsetzen möchte, kommt auf Dauer nicht daran vorbei, sich mit aktuellen Entwicklungen und Forschungsergebnissen auseinander zu setzen und vielleicht auch die eigene Haltung selbstkritisch zu überdenken. Wir jedenfalls finden sachlichen Widerspruch ebenso nützlich wie Zuspruch und erwarten wie immer gespannt Eure Kommentare. Habt Ihr interessante Links gefunden? Dann postet sie einfach mit dem Hashtag #psirama bei Twitter und Facebook.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW18, 2018)

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Diese Woche war der Autor und Regisseur Tobias Ginsburg in mehreren Radio- und Fernsehsendungen zu Gast, um über seine Undercover-Erfahrungen in der Reichsbürgerszene zu berichten. Dieser Einblick in eine völlig bizarre und verquere Gedankenwelt ist einerseits hochinteressant, andererseits sind die Aussagen Ginsburgs auch erschreckend und alarmierend, zumal er die offziellen Schätzungen zur Stärke dieser Szene für stark untertrieben hält. Wer einmal dieses rechtsextreme und höchst irrationale Gedankengut angenommen hat, ist kaum mehr in die Realität zurückzubringen. Aufklärung mag jedoch helfen, Menschen vor dem Abrutschen in dieses gefährliche Weltbild zu bewahren oder zumindest davor zu warnen, weshalb das Thema auch bei uns immer wieder behandelt wird. Eure Ansichten hierzu sowie neue Links für unseren Wochenrückblick könnt Ihr zukünftig auch unter dem Hashtag #psirama auf Facebook und Twitter senden oder einfach hier in den Kommentaren hinterlassen. Wir sind für jeden Hinweis dankbar.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW17, 2018)

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Die Aufklärungsmaßnahmen zum Thema Homöopathie scheinen erste spürbare Wirkungen für Zuckerverkäufer zu haben. Zumindest sieht sich der Globuli-Hersteller DHU veranlasst, den sinkenden Absätzen mit einer Marketingkampagne entgegenzuwirken. Unter dem bezeichnenderweise völlig inhaltsleeren Hashtag „#MachAuchDuMit“ fordern sie begeisterte Globulisten auf, ihre positiven Erfahrungen in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Außer von ein paar Twitter-Bots finden sich aber erstaunlicherweise keine Erfolgsmeldungen zu diesem Thema. Auch überprüfbare Fakten zur Wirksamkeit der Homöopathie wurden bisher nicht gesichtet. Auf Seiten der Kritiker wird diese Gelegenheit allerdings begeistert wahrgenommen, um zu zeigen, was Homöopathie ist: Nichts drin, nichts dran. Das dürfte wohl auch das Fazit von DHU zum Erfolg dieser Kampagne sein. Unsere wöchentliche Linksammlung hat deutlich mehr Inhalt zu bieten und wir sind wie immer auf Eure Kommentare und Vorschläge gespannt.

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