HiFi-Woodoo. Heute: Biophotone Audio

Es gibt wohl kaum einen Bereich, in dem mehr pseudowissenschaftlicher Unfug behauptet wird als bei Audioanlagen. Der Vorteil dieser Branche: Sie gefährdet keine Menschenleben, und manche Erwerber des Woodoo-Zeugs sind sogar glücklich damit. Der Grund ist simpel: Akustische Signale durchwandern unser Hirn, ohne vorher groß beim Verstand anzuklopfen. Man ist hier suggestibel wie sonst kaum.

Was viel kostet, muss einfach besser klingen. Selbst wenn Messgeräte, die 1000 mal empfindlicher als unser Ohr sind, zeigen: Da ist nix, bzw. so Unwesentliches, dass es unmöglich wahrgenommen werden kann.

HiFi ist ja nun nicht der Kernbereich von Psiram, aber die Mechanismen des (Selbst-)Betruges, der Täuschung und Abzocke sind sehr ähnlich zu pseudowissenschaftlichen Begründungen bei Heilungsversprechungen und sonstigem Quack, wie z.B. beim Perpetuum mobile.

Daher, bevor es zum eigentlichen Artikel geht, eine kleine Handreichung für alle, die zwar gerne Musik hören, das aber nicht fanatisch betreiben:

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW19, 2017)

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Was tun, wenn jemand im Bekannten- oder Verwandtenkreis höchst besorgt von Chemtrails erzählt, auf Globuli und Bachblüten schwört oder sich vor Reptiloidenwesen und der NWO fürchtet? Gibt es das ultimative Argument, um jemandem offensichtlichen Unsinn auszureden? Sowas wie ein Über-Fakt, das gegen jede Schwurbelei gewinnt? Die Wahrscheinlichkeit, dass eine grundsätzliche Weltanschauungsdifferenz mit wenigen, noch so sorgfältig gewählten Worten beigelegt werden kann, ist äußerst gering. Zweckmäßiger ist es, sich Strategien zu überlegen, um sich selbst und auch Freundschaften und Beziehungen vor der Eskalation solcher Diskussionen zu schützen. „Das Magazin“ hat dieses Thema aufgegriffen, kann aber natürlich ebenfalls keine universelle Lösung präsentieren. Also sammeln wir weiter Fakten und Denkanstöße, die wir unserem Umfeld zwar anbieten, aber nicht aufzwingen können. Wir haben dazu wieder ein paar Einstiegspunkte zusammengestellt und wünschen viel Spaß und Erkenntnisgewinn mit unserer wöchentlichen Linksammlung.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW18, 2017)

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Was in Lebensmitteln enthalten ist, muss auf der Packung stehen. Die Zusammensetzung homöopathischer Präparate erfährt der Anwender gewöhnlich nicht. Die Information, welche Ursubstanzen für die Herstellung verwendet wurden, versteckt sich hinter lateinischen Bezeichnungen. Über die Tatsache, dass die meisten derartigen Mittel absolut wirkungslos sind, werden Konsumenten auch selten aufgeklärt. Höchste Zeit, mit einem Evidenz-Label etwas daran zu ändern, fordern die Schweizer Skeptiker. Auch die Heilpraktiker sollten sich endlich der Forderung nach Evidenz stellen. Der Stern hat den aktuellen Zustand dieses medizinischen Schattenreiches vor einigen Wochen umfangreich durchleuchtet und stellt die Ergebnisse nun auch online zur Verfügung.

Unser Video der Woche widmen wir heute einem singenden Wiki-Bewohner, der aus unerfindlichen Gründen vom Schnulzensäusler zum Verschwörungsschwurbler wurde.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW17, 2017)

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Ist es eigentlich wichtig, kritisch denken zu können? Die meisten Menschen kommen gut durch ihr Leben, ohne überhaupt je von diesem Begriff gehört zu haben. Auch in der Evolution gab es offenbar keine besondere Bevorzugung dieser Fähigkeit. Möchten wir allerdings möglichst viel über unsere Umwelt wissen und von dieser ein realistisches, objektives Bild erhalten, Wissenschaft betreiben und den Dingen auf den Grund gehen, kommen wir nicht daran vorbei. Denn auf der anderen Seite lauert stets die Selbsttäuschung. Ein neuer Podcast beschäftigte sich diese Woche mit eben dieser Frage und wir dürfen auf die kommenden Folgen gespannt sein. Weitere Denkanstöße zum Erkenntnisgewinn und zur kritischen Analyse haben wir wie immer in unserem Wochenrückblick gesammelt.

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Evolution der Betrüger. Heute: „Dr.“ Leonard Coldwell

Richard Dawkins beschreibt in seinem Klassiker “Das egoistische Gen”, wie in einer sozialen Gemeinschaft verschiedene Konzepte der Lebensbewältigung miteinander konkurrieren. Eines dieser Konzepte ist Lug und Betrug, der Gegenentwurf zu einem sozialen Miteinander, welches erstmal auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Dieses Konzept funktioniert allerdings nur bis zu einem gewissen Anteil an Betrügern innerhalb einer Gemeinschaft. Wird er überschritten, zersetzt sich die Gemeinschaft, die Basis, jedem erst mal zu vertrauen verliert an praktischer Funktionalität. Dass einem der andere grundsätzlich über’s Ohr hauen will, wird zur Standardannahme und der Vorteil verpufft.

In Zeiten internationaler und anonymer Vernetzung ist die Hemmschwelle zu Lug und Betrug bei so manchen gesunken – was man sich innerhalb einer Dorfgemeinschaft unmöglich hätte leisten können, um nicht die gravierenden Nachteile sozialer Ächtung zu erfahren, ist bei Fremden, die weit weg sind, eher kein Problem mehr.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW16, 2017)

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Gelegentlich stellt sich das Gefühl ein, Wissenschaft sei gesellschaftlich „out“. Sogenannte „alternative“ Denkweisen in Medizin, Naturbetrachtung und Politik entfernen sich von faktenbasierten Methoden, Evolutionsforschung wird durch religiöse Dogmen verdrängt, Klimawissenschaft muss politischen und wirtschaftlichen Interessen weichen. Ist es wirklich so schlimm? Immerhin haben diese Entwicklungen heute eine Menge Menschen beim „March for Science“ auf die Straßen gebracht. Ob es eine gute Idee ist, dabei mitzumarschieren, wird unterschiedlich diskutiert. Unsere wöchentliche Linkliste enthält neben diesem Thema einige Anlässe, sich für Wissenschaft und Forschung stark zu machen, wann und wo auch immer.

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SkepKon – Skeptical, die deutschsprachige GWUP-Konferenz

Wir machen mal etwas Werbung für diesen Event: SKEPTICAL 2017 PROGRAMM Fakten sind sexy! Das Wissenschaftsevent für Vernunft und kritisches Denken 4 Stunden Fakten, Spaß und Musik rund um das Thema Verschwörungstheorien, Fake-News, Wissenschaft und Kritisches Denken. Samstag, 29. April Ort: Berlin – Urania e.V.,  An der Urania 17, 10787 Berlin   –   Zeit: 14  bis … Weiterlesen

Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW15, 2017)

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Im Netz steht auf jede Frage die passende Antwort – neben tausend unpassenden Antworten, die aber auf den ersten Blick oft viel passender aussehen. Bei medizinischen Fragen führt das schnell zu Fehldiagnosen oder in die Hände von Scharlatanen. Der STERN ging vergangene Woche der Frage nach, wie und warum sich gefährliche Falschinformationen zu Gesundheitsthemen in sozialen Netzwerken verbreiten. Wie jede Woche versuchen auch wir, einen kleinen Beitrag bei der Auswahl von Informationen zu leisten und stellen einige ausgewählte Links zur Diskussion.

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Nur Psiram.COM ist Psiram

Liebe Leser, diesmal kurz in eigener Sache. Vermehrt erhalten wir in letzter Zeit Hinweise von aufmerksamen Lesern, die fragen, ob wir denn gehackt worden wären oder was mit Psiram los sei, weil z.B. als Favicon (das ist das kleine grafische Symbol in den Tabs) ein Hakenkreuz auftaucht. In heutigen Zeiten, in denen Fakenews vermehrt bewusst … Weiterlesen

Cannabis – Hinweise für Ärzte


Wir haben kürzlich darauf hingewiesen, dass es für die seit Neuestem zu Lasten der Krankenkassen rezeptierbaren Hanfblüten keine wissenschaftlich ausreichend gesicherten Indikationen gibt. Der Gesetzgeber wusste dies, denn das hatten ihm Ärztekammer und Arzneimittelkommission mitgeteilt. Er hielt es für unerheblich. Er konnte auch nicht feststellen, wie viele potentiellen Anwender es geben wird und konnte nichts über Kosten prognostizieren. Das finanzielle Polster der Krankenkassen ist dennoch auf jeden Fall ausreichend, die monatlichen Therapiekosten von 1800 EUR (lt. Referentenentwurf) zu stemmen. Also kann es losgehen … aber, Moment: bei einer solchen Therapie handelt sich um „individuelle Heilversuche“, und der Arzt tut gut daran, vorher das Einverständnis der Krankenkasse einzuholen. Ohne ein solches Einverständnis fällt ihm die Verordnung als sog. Regress finanziell auf die Füße, und zwar mit voller Wucht (aus Sicht der Krankenkassen sind die Kosten ein „sonstiger Schaden“).

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