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Artikel Tagged ‘Simon Singh’

6. World Skeptics Congress Berlin – 18.05.2012

29. Mai 2012 4 Kommentare

Vor gut einer Woche fand in Berlin die sechste Welt-Skeptiker-Konferenz statt. Eine Leserin unseres Forums hat uns freundlicherweise viele ihrer Fotos mit ein paar Anmerkungen zukommen lassen (Besten Dank!). Hier ihr Foto-Blog des ersten Tags. Und hier kommt Ihr zum zweiten Teil.

Bei Empfang…

Mehr…

Die 6. Weltskeptikerkonferenz Berlin 2012

19. Februar 2012 6 Kommentare

In diesem Jahr findet die Weltskeptikerkonferenz in Deutschland, in Berlin, statt. Zum 6. Mal treffen sich vom 18.-20. Mai Skeptiker aus aller Welt zu einem freundlichen Kennenlernen und Austausch über den Wahnsinn der Welt. Eine solche Konferenz ist durchaus eine eher seltene Angelegenheit; das letzte Mal fand sie 2004 in Italien statt. Schön, dass es endlich wieder gelungen ist, ein solches Programm auf die Beine zu stellen. Herzlichen Dank an die GWUP für die Organisation!

Das Programm ist äußerst spannend, Führung durch die Unterwelt, Science Slam, Zaubershow und nach einigen Vorträgen über die Welt der Pseudowissenschaft wird zum Abschluss eine fast echte Séance durchgeführt werden. Und (Vorsicht! Spoiler!) es wird zwischendurch von Massimo Polidoro auch eine sensationelle Information präsentiert, die manche wie ein Schock treffen wird: Paul McCartney ist tot. Er wurde schon vor langer Zeit durch einen Doppelgänger ersetzt, wofür es klare Beweise gibt. Sozusagen.

Esowatch Siegel Gra_Po_2Die Mitwirkenden sind Skeptiker allererster Güte, unter anderem Edzard Ernst, Simon Singh und James Randi, um nur einige der Bekanntesten zu nennen. Aufgrund der internationalen Beteiligung finden viele der Vorträge in Englisch statt.

Über Twitter kann man mit dem Hashtag #6WSC12 auf dem Laufenden bleiben. Und natürlich gibt es auch eine Facebook Seite zum Thema.

Wenn man also Mitte Mai etwas Zeit entbehren kann, ist Berlin auf jeden Fall einen Aufenthalt wert. Wir von Esowatch wünschen jedenfalls Teilnehmern und Vortragenden viel Spaß!

Verleumdungsklage: Simon Singh darf Berufung einlegen

15. Oktober 2009 2 Kommentare
Verleumdungsklage: Simon Singh darf Berufung einlegen

Padraig Reidy

Heute bestätigte ein Gericht das Recht des Wissenschaftsjournalisten Simon Singh auf freie Meinungsäußerung. Er darf gegen die Entscheidung des Hohen Richters Eady in der Sache der British Chiropractic Association (BCA) gegen ihn Berufung einlegen.

Meldung vom HPD

Geil!

25. August 2009 Keine Kommentare

Update: Simon Singh

13. Juni 2009 5 Kommentare

Simon Singh schrieb gemeinsam mit

Edzard Ernst das Buch „Trick or treatment“ (deutsch „gesund ohne Pillen- Was kann die Alternativmedizin“). Darin wurden seriös und streng an Fakten orientiert alternativmedizinische Behandlungsmethoden einer Bewertung unterzogen. Etwas, was von Gläubigen und Anhängern ja immer wieder gefordert wird. Wenn es dann nicht so läuft, wie es die Quacksalber gern hätten, kommen sie üblicherweise nicht mit neuen belastbaren Fakten, sondern lassen die juristischen Muskeln spielen. Simon Singh hatte in einem Artikel im „Guardian“ die chiropraktische Behandlung von Patienten als „bogus“ bezeichnet. Die britische Chiropraktiker-Vereinigung (BCA) klagte daraufhin und die Zeitung nahm den Artikel aus dem Netz. Eine Verleumdungsklage kann in Großbritannien richtig teuer werden. Bisher musste man sich ziemlich mühsam auf englischen Seiten (und auf einigen deutschen Blogs) mit Informationen versorgen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Jetzt berichtet endlich auch „Die Zeit“ darüber:

Eine Frage des Rückgrats
Christoph Drösser, 10 Juni 2009, DIE ZEIT

Sich mit der Lobby der Alternativmedizin anzulegen kann teuer werden – zumindest in
England

Hat Simon Singh die Chiropaktiker verleumdet?

Das Wort bogus ist eine hübsche englische Vokabel, für die es keine rechte deutsche
Entsprechung gibt. Im wissenschaftlichen Kontext wird das Adjektiv benutzt, um
zweifelhafte, unbewiesene, quacksalberische Praktiken zu beschreiben; aber auch dann, wenn
es um betrügerische Forscher geht. Was bedeutet es, wenn man die Therapien eines
Alternativmediziners als bogus bezeichnet? Unterstellt man ihm (a), dass er wider besseres
Wissen seine Patienten hinters Licht führt, oder (b) stellt man ihn nur als naiven Gläubigen
hin? …

Link zum Artikel
Der Artikel erschien auch in der gedruckten Ausgabe.

Die großartige Unterstützung für den coolen Typ wird über diese Seite „sense about science“ koordiniert. Dort kann man sich auch ein Unterstützungsbanner für den eigenen Blog runterladen. Wir bekommen das hier im Esoblog sicher auch noch irgendwie gebacken.

Deutsche Blogs, die darüber geschrieben haben, finden sich hier:
„Der Fall Simon Singh“ auf Diax´s rake
und
„Bogus Chiropractic Association: E-mail von Simon Singh“ auf Kritisch gedacht

Es darf nicht sein, dass diese Debatte (wissenschaftlich wäre jetzt ein bisschen unangebracht) durch Maulkörbe der Anwälte von Priestern der glaubensbasierten Medizin unterdrückt wird. Die Patienten werden durch diesen Blödsinn schon lange genug gefährdet und geschädigt, auch in Deutschland:
„Gefangen im eigenen Körper“

Gefangen im eigenen Körper, SZ
Von Ekkehard Müller-Jentsch

Der Hausarzt verschrieb ihr Tabletten und Zäpfchen. Als diese nicht halfen, ging die Frau zu einem Heilpraktiker, der mit einem „chiropraktischen Griff nach Nelson“ und ruckartigen Bewegungen der Halswirbelsäule die vermeintliche Verrenkung zu beheben versuchte.

Doch schon wenige Stunden später verfiel die Frau in das Locked-in-Syndrom. Seither wird sie in Spezialeinrichtungen gepflegt. Sie kann mit minimalen Kinn- und Lippenbewegungen einen Laserstrahl steuern, der über eine Buchstabentafel an der Wand fährt – ihre einzige Möglichkeit zu kommunizieren.

Nachtrag:
Den Zeitartikel gibt es jetzt doch online:
Link

Ein cooler Typ

18. Mai 2009 3 Kommentare

Simon Singh ist Physiker und Wissenschaftsjournalist. Vor Jahren las ich sein Buch „Fermats letzter Satz“, welches mir die Welt der Mathematiker näherbrachte, mit Genuss. In diesem Jahr las ich „Trick or Treatment“ in der deutschen Übersetzung mit dem unglücklichen Titel „Gesund ohne Pillen – Was kann die Alternativmedizin?“. Dieses Buch, das er gemeinsam mit Edzard Ernst schrieb, hat sich in kürzester Zeit zu einem Standardwerk über den Bereich der Alternativmedizin entwickelt. Den berufsmäßigen Quacksalbern sind solche Werke und alternativkritische Zeitungsartikel natürlich ein Dorn im Auge. Sie kratzen am dünnen Lack der pseudowissenschaftlichen Fassade, beschädigen das Ego und vermiesen das Geschäft. Die üblichen Reaktionen kennt man aus Diskussionen mit Fundamentalisten, es wird persönlich. Gern wird auch aus einer Sachaussage eine Beleidigung oder Verleumdung konstruiert, die dann justiziabel ist. Selbiges geschah 2008 mit Simon Singh in Großbritannien:

2008 hat die British Chiropractic Association (Britische Chiropraktische Vereinigung, BCA) Simon Singh aufgrund einiger Kommentare, die im Rahmen einer Kolumne der britischen Zeitung Guardian verfasste, auf Verleumdung verklagt. …
„Man könnte denken, dass moderne Chiropraktiker sich darauf beschränken, Rückenprobleme zu behandeln, aber Tatsache ist, dass sie immer noch einige ziemlich verrückte Ideen haben. Die Fundamentalisten behaupten, sie könnten alles heilen. Und selbst die moderateren Chiropraktiker haben fantastische Ideen. Die Britische Chiropraktische Vereinigung behauptet, ihre Mitglieder könnten helfen, Kindern mit Koliken, Schlaf- und Ernährungsstörungen, häufigen Ohrinfektionen, Asthma und übermäßigem Weinen zu behandeln, auch wenn es dafür nicht einen Iota an Beweisen gibt. Diese Organisation stellt das ehrbare Antlitz der chiropraktischen Profession und dennoch befördert es vergnügt betrügerische Behandlungen (bogus treatments).“(1)

hpd: Simon Singh vs. British Chiropractic Association

An der Formulierung „bogus treatments“ störten sich die Alternativheiler, das heißt, sie werden sich an dem ganzen Buch und den Zeitungsartikeln gestört haben. Die Formulierung diente aber als juristischer Hebel. Wie in der verlinkten HPD-Mitteilung steht, läuft es derzeit vor Gericht nicht allzu gut für Singh. Ich hoffe, eine Solidaritätswelle wird zuerst durchs Netz und dann durch die Medien gehen. Es geht auch um Pressefreiheit und Maulkörbe.
Wie cool der Herr Singh ist, kann man sich hier auf youtube anschauen („Stairway to heaven“ rückwärts mit Untertiteln. Ein herrliches Beispiel, wie unsere Wahrnehmung von Erwartungen beeinflusst wird):

Die Facebook-Unterstützungsseite gibt´s hier:
For Simon Singh and Free Speech – Against the BCA Libel Claim .

Andere Blogs zum Thema:
Diax´s rake
Respectful Insolence
und natürlich SBM

19.05.09
Gimpys Blog

Links ohne Ende:
Simon Singh Case Response Roundup

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