Monsanto vs. Bowman oder der Wert der Innovation

Monsanto hat sich ja gerade wieder unbeliebt gemacht, weil es den armen Bauern Vernon Bowman verklagt und gewonnen hat. Die Tagesschau sprach von „David gegen Goliath“, ein Vergleich, den auch andere aufgegriffen haben. Auch wenn „David“ verlor.

Uns ist klar, dass wir uns wohl mit einem Blog zum Thema auch unbeliebt machen, denn so trivial, wie viele es gerne sehen würden, dass Monsanto der Antichrist ist, der einen armen, alten, unschuldigen Bauern fertiggemacht hat, ist es nicht. Im Endeffekt geht es nicht einmal um Monsanto, sondern um Gesetze und Patente. Es ist ein Grundsatzurteil, das den Wert von Patenten untermauert.

Aber beginnen wir mit dem Fall und seiner Geschichte.

Monsanto vs. Bowman

Seit 1999 hat der Landwirt Bowman jedes Jahr Roundup Ready® Sojabohnen für seine Erstaussaat(*) erworben. Im Rahmen des Kaufes unterzeichnete er eine Vereinbarung, dass er die Samen nur für eine Pflanzung verwendet und die Ernte nicht wieder aussäen wird. Herr Bowman ist nicht dumm, ihm ist klar, dass das recht teuer ist. Also fragt er bereits 1999 bei Monsanto nach, ob es gegen eine Gebühr möglich sei, die Ernte doch zur Aussaat weiterzuverwenden.

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Transparenzoffensive, Teil III: Werbung für ein Buch unserer geheimen Sponsoren

Vorwort Aufgrund aktueller Ereignisse und des neuen Zeitgeistes der Transparenz und Offenheit über Finanzierungen entschlossen sich unsere geheimen Sponsoren wir uns, eine neue Charmebolzen- und Transparenzoffensive zu starten, dass einem der Schlübber qualmt. Dies kommt auch den besorgten Menschen entgegen, die immer noch nicht überzeugt sind, dass wir gesponsert werden oder nur unzureichende Klarheit haben, … Weiterlesen

47 von 53 Krebsstudien sind nicht replizierbar

Die Krebsforscher C. Glenn Begley und Lee M. Ellis haben analysiert, warum so wenige „Durchbrüche“ im Krebsbereich schlussendlich in erfolgreiche Medikamente/Behandlungen münden. Vor kurzem haben sie dazu in Nature einen Kommentar publiziert (leider nicht frei zugänglich). Im letzten Jahrzehnt haben sie versucht, 53 Studien zu verifizieren, die aus Top-Journalen oder von renommierten Laboren stammen. Das schockierende Ergebnis: Bei 47 haben sie dies nicht geschafft.

Warum das einerseits sehr schlimm ist, man darüber aber nicht das Vertrauen in die Wissenschaft verlieren muss und ein paar Gedanken zur Verbesserung der Problematik sind Thema dieses Blogs.

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Der Preis des Wissens – Der Research Works Act ist gefallen

Wir hatten vor kurzem ja schon von dem Protest „einiger“ Wissenschaftler gegen Elsevier berichtet. Mittlerweile haben 7509 Wissenschaftler eine Erklärung unterzeichnet, nicht mehr mit dem Verlag zusammenzuarbeiten. Es scheint nun, als würde dieser Druck Wirkung zeigen. Elsevier hatte sich bis vor kurzem für den sogenannten Research Works Act stark gemacht. Diese Verordnung richtete sich gegen … Weiterlesen

Der Preis des Wissens – Wissenschaftler gegen Elsevier

Elsevier ist einer der bekanntesten Wissenschaftsverlage, der unter anderem The Lancet und Bücher wie „Gray’s Anatomy“ (Der Serienname ist eine Anspielung auf dieses Standardwerk) vertreibt. Elsevier ist schon seit einiger Zeit in der Kritik, wegen des hohen Preises für Wissen, der Geschäftspraktiken und neuerdings der Unterstützung von SOPA/PIPA.

Der schon länger gärende Konflikt – Scilogs schrieb z.B. im letzten August über „Wissenschaftsverlage – die Blutsauger des Wissenschaftsbetriebs“ – geht nun in die nächste Runde.

Tim Gowers, ein bekannter Mathematiker und Träger der Fields-Medaille meinte jetzt, dass es genug sei und startete einen Boykottaufruf gegen den Verlag. Auf einer von ihm ins Leben gerufenen Webseite The Cost of Knowledge kann man sich dem Boykott anschließen und erklären, dass man nicht mehr mit Elsevier zusammenarbeiten will.

Gründe dafür gibt es einige:

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Es ist Weihnachten: Gute Medizin für die Piraten

Wir haben uns gedacht, dass wir den Piraten gerne ein Weihnachtsgeschenk machen würden. Die haben ja gerade über „Evidence-based Medicine“ (EBM) als Grundlage der Gesundheitspolitik abgestimmt und 82% waren dafür! Ein schönes Ergebnis. Die Piraten diskutieren ihre Position in dem Bereich ja noch und da haben wir beschlossen, etwas Brainstorming zu betreiben. Allgemein empfehlen wir … Weiterlesen

Reinventing Discovery – Der Weg der Wissenschaft in die Zukunft

Vor einer Weile habe ich mir „Reinventing Discoveries – The new Era of Networked Science“ gekauft. Das Buch stammt von Michael Nielsen, einem der führenden Wissenschaftler im Bereich der Quantencomputer. Er schrieb auch das Buch „Quantum Computing an Quantum Information“, das wohl mit Fug und Recht, obwohl 10 Jahre alt, als eines der besten Bücher in dem Bereich betrachtet werden kann. Kleine Einschränkung: Wenn man mit Grundbegriffen der Linearen Algebra wie Vektor, Matrix, Kern einer Abbildung, Kreuzprodukt, Pauli-Matrix nichts anfangen kann, ist das Buch ein ziemlicher Brocken. Etwas Wissen über Informatik, die Geschichte mit den Nullen und Einsen, ist ebenfalls hilfreich. 😉

Michael Nielsen hat übrigens eine kleine Serie von 5-10 Minuten Online-Videos zum Thema Quantum Computing in seinem Blog, die wirklich sehenswert sind (Auch hier wird Lineare Algebra als Basiswissen vorausgesetzt). Es lohnt sich reinzuschnuppern. Quantengeschwurbel ist ja im Esoterikbereich weit verbreitet, es scheint manchmal fast, als gebe es einen Preis für die unsinnigst mögliche, aber wohlklingende Satzkonstruktion die das Wort „Quantenphysik“ enthält.

Jedenfalls ist das neue Buch „Reinventing Discoveries“ sehr gut und ich hatte mir vorgenommen, eine Rezension darüber zu schreiben. Das kann ich mir aber im Wesentlichen sparen, da der Autor Michael Nielsen einen TED Talk hält, der vor allem den Geist und die Aussage wundervoll präsentiert.

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