Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 50, 2018)

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Sprechen wir über Motivation: Was bringt eigentlich eine bunte Mischung von Menschen dazu, ein Informationsportal über Pseudowissenschaften, Beutelschneiderei und irrationale Überzeugungssysteme seit inzwischen elf Jahren zu pflegen? Nach Ansicht einiger Kritiker kommen dafür nur niedere Beweggründe in Frage: Angst, Neid, Missgunst oder gar Geld aus dunklen Kanälen. Andererseits kann auch der Wunsch, die Aufklärung voranzutreiben, sich mit interessanten wissenschaftlichen Themen zu beschäftigen und gemeinsam mit ähnlich Gesinnten nützliche Informationen zusammenzutragen, einen wirksamen Antrieb darstellen. Freundliche Zuschriften, Dankesworte und Anfragen von Journalisten wirken ebenfalls motivierend. Vielleicht ist es aber auch überhaupt nicht notwendig, die Frage nach dem Nutzen immer wieder zu stellen. Wie Florian Aigner bei futurezone schreibt, darf etwas auch einfach nur Spaß machen, ohne ein höheres, nutzbringendes Ziel zu verfolgen. Über Themenvorschläge und warme Worte sowie über Linkspenden für den nächsten Wochenrückblick – der allerdings erst im Januar erscheinen wird – freuen wir uns auf jeden Fall und wünschen erkenntnisreiche Feiertage.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 48/49, 2018)

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Sind Skeptiker starrköpfig und unbelehrbar? Glaubt man den Worten von Esoterikern, Homöopathen und Aluhüten, ist das wohl der Fall. Grundsätzlch sollten Skeptiker in der Lage sein, flexibel auf neue Informationen zu reagieren, diese zu prüfen und gegebenenfalls ihre Ansichten zu ändern. Kritisches Denken bedeutet nicht, an einer Meinung entgegen anderslautender Argumente festzuhalten. Allerdings sind Skeptiker recht gefestigt in ihren Vorstellungen, wie ein Argument auszusehen hat. Reine Meinungen sind wertlos. Erst überprüfbare Fakten werden als Diskussionsgrundlage anerkannt. Sind diese vorhanden, ist es allerdings sehr einfach, die Ansichten von Skeptikern zu ändern. Die Diskussion um das Münsteraner Memorandum Heilpraktiker zeigte im letzten Jahr sehr schön, wie Gegenargumente – soweit sie überhaupt vorhanden waren – nicht aussehen sollen. Eine frisch erschienene Analyse der Kritik am Memorandum wurde diese Woche in einer Fachzeitschrift publiziert und ist sehr aufschlussreich. Eure Linkvorschläge für die kommende Woche nehmen wir wieder gerne entgegen, ebenso wie Argumente jeglicher Art – bevorzugt solche mit nachprüfbaren Fakten.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 47, 2018)

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Unsere Rezension zu Bernd Harders Buch über Verschwörungstheorien hat zu einer lebhaften Diskussion geführt, an der bezeichnenderweise fast ausschließlich Leute teilnahmen, die das Buch nicht gelesen haben. Also bleiben wir beim Thema und legen noch ein paar interessante Links nach. Im Netzpolitik-Podcast spricht Markus Beckedahl mit Christian Schiffer, Autor des Buches „Angela Merkel ist Hitlers Tochter. Im Land der Verschwörungstheorien“. Wie in unserer Blog-Diskussion geht es auch hier unter anderem um die Verwendung des Begriffs Verschwörungstheorie, also um die Frage, warum und wo er angebracht ist. Unser Video der Woche beschäftigt sich ebenfalls mit diesem Thema und behandelt im Schnelldurchlauf die historische und philosophische Perspektive. Ein wissensschaftlicher Blick auf die aktuelle Verbreitung von Veschwörungstheorien findet sich im Guardian. Wenn Ihr weitere Links zu diesem oder einem anderen Thema habt, lasst sie uns doch bitte hier (#Psirama).

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 46, 2018)

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Natürlich ist es ein Problem, dass Menschen an gezielt verbreitete Falschmeldungen glauben, daraus falsche Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen, die ihnen selbst oder einer ganzen Gruppe Schaden zufügen. Darüber wird breit diskutiert und nach Lösungen gesucht. Aber wie sieht es eigentlich mit „altem“ falschen Wissen aus? Wenn wir darüber nachdenken, was wir von unseren Eltern, in der Schule oder aus Medienberichten vor zwanzig oder dreißig Jahren gelernt haben und das mit dem heute verfügbaren Wissen vergleichen, stellen wir oft gewaltige Unterschiede fest. Da ist es kein Wunder, dass viele Menschen etwa aktuelle Forschungsergebnisse für unzuverlässig halten, weil sich ja „sowieso alles alle paar Jahre ändert“. Es genügt also nicht, sich neues Wissen anzueignen, man muss auch lernen, es zu bewerten, zu hinterfragen, mit anderen Informationen abzugleichen und irgendwo auf der persönlichen Wahrscheinlichkeitsskala einzuordnen. Das Werkzeug dazu heißt kritisches Denken und bewahrt davor, Aussagen vorschnell als richtig oder falsch einzustufen. Wer das beherrscht, fällt weniger leicht auf Populismus, Heilsversprechen, Panikmache und Abzocke herein. Unsere wöchentliche Linksammlung soll helfen, diese Fähigkeit zu trainieren. Deshalb lohnt es sich, die einzelnen Artikel nicht nur anzuklicken, sondern ihnen auch ein wenig hinterher zu recherchieren. Ist euch eine Meldung aufgefallen, deren Wahrheitsgehalt nicht auf Anhieb zu erkennen ist? Dann lasst einen Link hier, vielleicht finden wir es gemeinsam heraus.

 

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 45, 2018)

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Ein chinesisches Sprichwort wird folgendermaßen zitiert: „Meinungen sind wie Nägel – je mehr du darauf einschlägst, desto tiefer dringen sie ein.“ Bei den Themen, die uns hier täglich beschäftigen, ensteht allerdings ein anderer Eindruck: da wird so lange auf Fakten eingeschlagen, bis sie irgendwann dermaßen verbogen sind, dass man sie kaum wiedererkennt. Diese Tatsachenverbiegung kommt erstaunlicherweise immer mehr in Mode. Es ist ja auch so einfach: eine Behauptung, so abseitig sie auch sein mag, evolviert bei ausreichender Wiederholung irgendwann zur Mehrheitsmeinung. Geht diese Strategie im kreativen Umgang mit der Realität von Autoriäten, gar Regierungen aus, führt dies zu Verunsicherung und irgendwann in den Totalitarismus. Nicht Erkenntnisprozesse unter Ausschluss von Irrtümern führen zum Konsens über die Beschaffenheit der Welt, sondern eine Doktrin, die reale Zusammenhänge ignoriert. Wir stellen dieser Entwicklung weiterhin Fakten entgegen und vertrauen darauf, dass selbige sich irgendwann durchsetzen, wenn der Nebel der Alternativrealität wieder verfliegt. Ihr könnt dabei helfen, indem Ihr uns weiterhin mit interessanten Themen versorgt, Inhalte beisteuert und natürlich Links für die nächste #Psirama-Folge schickt.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 44, 2018)

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Eine der unverfrorensten Hochstaplerinnen des Jahres hat es endlich in unser Wiki geschafft. Als erfolgreiche „Charakterprofilerin“ und vorgebliche Psychologin hätte sie sicher gute Ratschläge parat, wie man sich am besten verhält, wenn das eigene Lügengebäude, eine zusammenphantasierte Vita und großzügig erfundene Karriere-Erfolge durch gerichtsfeste Aufdeckung zu Staub zerbröseln. Ist vielleicht Demut die richtige Strategie, eine öffentliche Entschuldigung und ein Richtungswechsel? In der Politik führte dieses Verhalten gelegentlich zum gewünschten Ergebnis. Nein, Suzanne Grieger-Langer versucht es mit wilden Verschwörungstheorien, in denen es um ein geheimes Netzwerk geht, das seine geballte Medienmacht dazu nutzt, eine eher unbedeutende, aber keineswegs untalentierte Aufschneiderin zu vernichten. Wie wir erfahren durften, sollen auch wir Teil dieser Verschwörung sein.
Unser Video der Woche vom Netzkongress 2018 beleuchtet, wie Verschwörungstheorien entstehen und sich im Netz verbreiten. Kennt Ihr Verschwörungstheorien, die noch nicht ihren Weg in unser Wiki gefunden haben? Dann berichtet davon, hier oder im Forum. Und vergesst nicht, Links für den nächsten Wochenrückblick (#psirama) zu spenden!

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 43, 2018)

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In einem Blogbeitrag aus dem Jahre 2016 kritisiert Edzard Ernst die Globuli-Kritiker dafür, es bei ihrer Argumentation an Präzision fehlen zu lassen. Dazu nennt er sieben typische Anti-Homöopathie-Argumente und zählt die darin vorhandenen Fehler bzw. Unvollständigkeiten auf. Nun ist es bekanntermaßen einfach, in kurzer Zeit eine Menge Unsinn zu behaupten. Homöopathie-Anhänger sind darin wahre Meister. Gegenargumente sollten allerdings auf Fakten basieren und sauber recherchiert sein, was ungleich schwieriger und aufwändiger ist. Wieviel Aufwand soll man also betreiben, um Falschaussagen zu korrigieren? Lohnt sich das überhaupt? Würde es vielleicht ebenso funktionieren, Bullshit mit Gegenbullshit zu kontern? Wir wüssten gerne, wie Ihr darüber denkt. Und natürlch wünschen wir uns auch wieder Link-Vorschläge für die kommende Woche (#psirama).

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 42, 2018)

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Wer sich kritisch mit Pseudomedizin beschäftigt, entdeckt schnell einen grundlegenden Widerspruch: Einerseits will man sich der wissenschaftlichen Betrachtung entziehen und behauptet, die angeblichen Erfolge des jeweiligen Verfahrens entzögen sich den üblichen Forschungsmethoden („noch nicht wissenschaftlich belegbar“), andererseits werden aber wissenschaftlich klingende Begriffe verwendet. Alles hat irgendwas mit Energie, Schwingungen, Magnetismus, Quanten oder Nanoteilchen zu tun. Was diese Begriffe bedeuten, wissen die Anbieter meist selbst nicht und es dürfte ihnen auch egal sein. Mit solchen Buzzwords soll nur der Verkauf gefördert werden. Auch und gerade in der Homöopathie wird gerne mit scheinwissenschaftlichen Wörtern gearbeitet, um ihre Funktionsweise zu erklären. Wie das aussieht und warum es Unsinn ist, erklärt die Homöopedia. Für die kommende Woche bitten wir wie immer um Linkvorschläge und freuen uns über Diskussionen (#psirama) auf den üblichen Kanälen.

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 41, 2018)

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Ein zentrales Motiv der Pseudomedizin: Wenn du nicht gesund wirst, bist du selbst daran schuld. Oft kommt diese Aussage nicht so direkt daher, versteckt sich aber trotzdem in vielen Aussagen von Homöopathen, Wunderheilern, Heilpraktikern und anderen Quacksalbern. Sie lautet dann etwa so: „Dein Körper wird die heilende Energie empfangen, wenn er bereit dazu ist“. Das klingt doch gleich viel freundlicher, oder? Es ist aber nicht minder menschenverachtend, erlegt es doch dem Patienten alleine die Last auf, für Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung verantwortlich zu sein. Noch unerträglicher wird es, wenn einer an Krebs erkrankten Person eingeredet wird, sie verfüge über eine „Krebspersönlichkeit“ und habe etwa durch „negative Gedanken“ selbst diese Krankheit herbeigeführt oder zumindest begünstigt. Letztendlich ist das Ziel solcher Aussagen immer, den Behandler von der Verantwortung zu entbinden, Therapien anzuwenden, die nachweislich zu einer Heilung oder Linderung führen. Geht es gut aus, liegt es am Behandelnden. Läuft etwas schief, ist es die Schuld des Patienten. Wie schon Hahnemann ein umfassendes System zur Absicherung seiner Aussagen aufgestellt hat, wird im Blog von „Onkel Michael“ beschrieben. Fallen Euch ähnliche pseudomedizinische Aussagen ein? Dann hinterlasst uns doch einen Kommentar im Blog, bei Twitter und Facebook oder im Forum – gerne zusammen mit einem Linkvorschlag für den nächsten Wochenrückblick (#psirama).

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Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 40, 2018)

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Als Erklärung für die stetige Ausbreitung von Esoterik und irrationalen Überzeugungen liest man oft, dass diese als Ersatz für traditionelle religiöse und im Rückzug befindliche Glaubenssysteme dienen. Laut einer US-Umfrage vom vergangenen Jahr (diese Woche bei „Pew Research Center“ veröffentlicht) ist unter Anhängern christlicher Konfessionen der Glaube an Reinkarnation, Astrologie, Wahrsagerei und ähnliche New-Age-Konzepte jedoch keineswegs weniger verbreitet als bei nichtreligiösen Menschen. Offenbar werden modernere Glaubenssysteme sogar gerne angenommen, obwohl sie den traditionellen christlichen Lehren widersprechen. Ist es wirklich so, dass wer an einen Unsinn glaubt, auch bereit ist, an jeden anderen Unsinn zu glauben? Diskussionen dazu sowie zu jedem anderen Thema im Forum, im Blog oder bei Twitter und Facebook sehen wir immer gerne, ebenso wie Linkvorschläge für die kommende Woche.

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