Die österreichische Kronenzeitung und das EU-Verbot der Naturheilmittel

Es ist irgendwie verblüffend. Sogar wenn man glaubt, dass ein Thema längst gegessen, längst erledigt und schon zu Tode ausdiskutiert wurde: Weiter geht’s!

Die österreichische Kronenzeitung, sowieso nicht unbedingt bekannt für ihre präzise Berichterstattung (hier sei wie immer auf kobuk.at verwiesen), kann es auch diesmal in ihrer Sonntagsbeilage nicht lassen und hat einen extrem uninformativen Artikel zum Thema „EU-Angriff auf die Naturheilkraft“ abgedruckt.

Und das mit dem „uninformativ“ meinen wir genau so. Nach dem Lesen des Artikels ist man so schlau wie zuvor. Alles, was man erfährt ist, dass die böse, böse, gemeine EU und ihr Handlanger, die gentechnikfreundliche Behörde für Lebensmittelsicherheit – natürlich angestiftet durch die milliardenschwere Pharmamafia -, vorhaben, Naturheilmitteln den Garaus zu machen.

Wie sie das genau machen, welche Richtlinie, welches Gesetz? Nichts. Keinerlei Fakten. Man erfährt nur, dass ein einzelner Widerstandskämpfer (in ganz Österreich) sich diesem schrecklichen Vorhaben entgegenstellt.

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Die österreichische Kronenzeitung weiter auf Eso-Kurs

Die österreichische Kronenzeitung hat zur Zeit eine Esoterik-Serie im Programm, für die sie sogar schon von der deutschen Bild-Zeitung Spott und Hohn eingeheimst hat. Wir haben schon darüber berichtet, aber da die Beiträge jede Woche einfach konstant mies recherchiert sind und die Kronenzeitung sowieso nicht gerade als Qualitätsmedium zählt, haben wir ein paar Beiträge ausgelassen.

Für unsere Leser langweilig, wenn wir einfach schablonenhaft jede Woche gebetsmühlenartig die gleichen Kritikpunkte aufzählen.

Diese Woche allerdings hat ein Detail unsere Aufmerksamkeit erregt. Der Schausteller der Woche habe laut Kronenzeitung im Internet recherchiert und sei dabei auf Prof. Ignatenko gestoßen. Professor Ignatenko wird im Artikel als renommierter russischer Wissenschaftler dargestellt, der sich schon seit Jahren mit Kosmologie, Psychologie, Biologie, Quantenphysik, Medizin und Pädagogik beschäftigt und mehrfach dafür ausgezeichnet wurde, dass er Wissenschaft mit Spiritualität verbindet.

Eine Koryphäe sozusagen. Der Mann muss es echt drauf haben.

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Die österreichische Kronenzeitung und Aura Soma

Und weiter geht es. Wir haben ja schon kurz über den Auftakt einer schmerzhaften Artikelserie geschrieben, den die Krone in ihrer Sonntagsbeilage verbrochen hat. Was natürlich die Krone wenig beeindruckte. Seitdem ist im Wochentakt ein Artikel erschienen, den zweiten Teil findet man bei Atheisten-Info kommentiert, falls man glaubt, etwas verpasst zu haben.

Der dritte Beitrag – bei dem eine Hellseherin mit Verstorbenen wie Falco, Prinzessin Diana, Jörg Haider und anderen sprach – war dann so abstrus, dass sich sogar die Bildzeitung etwas verstört ob des geballten Unsinns zeigte und titelte: „Völlig gaga! Ösi-Zeitung druckt Interviews mit Toten“

Wenn sogar die Bildzeitung etwas als völlig gaga abtut, dann muss einem wirklich ein journalistischer Geniestreich gelungen sein. Gratulation sozusagen.

Da man sich aber von ein wenig Kritik nicht irritieren lassen soll, ging es diese Woche munter weiter mit „Das Farb-Orakel“.

Zum Zuge kam die so genannte Aura-Soma Therapie, die sich als ganzheitliche feinstoffliche Aura- und Seelentherapie sieht. Dazu ein Interview mit Österreichs bekanntester Aura-Soma-Beraterin Barbara Heider-Rauter.

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Die österreichische Kronenzeitung und die Hellseher

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Weiterführende Literatur gibt es in der Buchhandlung

Nach dem Jubelbeitrag über Am Anfang war das Licht in der Sonntagsbeilage(?) der österreichischen Kronenzeitung vor 2 Wochen geht es auch diese Woche munter weiter.

Eine neue Serie „Übersinnliche Phänomene“ wird mit einem Modell, das sich als Engel präsentiert, auf der Titelseite angepriesen.

Nun, die Erwartungshaltung an die Kronenzeitung ist zugegebenermaßen nicht besonders groß; ein Artikel über „Engel, Hellsehen und Kontakt zum Jenseits“ – was wird das schon werden? Aber vielleicht wird man ja positiv überrascht? (Nein, nicht wirklich, aber man wird ja noch hoffen dürfen)

So geht es dann zum Artikel: auf einer Doppelseite – eine malerische Landschaft, auf der die Sonne wie ein leuchtender Stern über einer Hügelkette strahlt – bekommt man gleich ein „Shakespeare-Zitat“ präsentiert:

„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich erträumen lässt“

William Shakespeare (Hamlet)

Dieses „Zitat“ ist an sich schon so ärgerlich, dass man darüber bloggen müsste, hätten es nicht schon andere getan: hier und hier (Falsch übersetzt, Romanfigur spricht zu Romanfigur, Autoritätsargument)

Auch eine Methode, einen Artikel auf vier Seiten aufzublasen.

Aber das sind nur Randnotizen: im eigentlichen Artikel wird dann die österreichische Hellseherin Rosalinde Haller von ihrer unkritischsten Seite gezeigt. Es kommt nicht einmal der Hauch eines Zweifels auf, jede Behauptung der Dame wird offenbar ohne weitere Recherche in den Artikel übernommen.

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Homöopathie im Standard

Der Standard, eine österreichische Tageszeitung, ist an und für sich kein schlechtes Blatt. Aber wie es scheint, muss die Gesundheitsredaktion mindestens einmal im Jahr einen Bock schießen. Ist wohl Jagdsaison oder so.

Diesmal berichtet das Blatt über ein Symposium zur wissenschaftlichen Forschung in der Homöopathie: „Nicht Glauben sondern Wissen(schaft)“. Dabei wurde wohl über folgende Themen referiert:

  • Kann Homöopathie den Kriterien der evidenzbasierten Medizin standhalten?
  • Ist homöopathische Behandlung auf lange Sicht billiger als schulmedizinische?
  • Wie können HomöopathInnen in der Praxis ihren Beitrag zur Wissenschaft leisten?

Das Wort Symposium kann hier wohl nur im primitivsten altgriechischen Sinne gebraucht worden sein, andernfalls erschließt sich uns der Gedanke der Veranstaltung nicht, denn die Antworten kann man aus dem Handgelenk geben: „Nein„, „Nein“ und „Ist das eine Fangfrage?“.

Welch Geistes Kind der Artikel (und die Veranstaltung) ist, zeigt sich dann schon im ersten Satz zum Symposium.

Die Abgrenzung zur Schulmedizin dominierte, aber es gab Beispiele, wie sich das Beste zweier Welten vereinbaren ließe

Damit ist ein für alle mal klargestellt, hier geht es um: Die „böse Schulmedizin – die sanfte Homöopathie“. Und da die Homöopathie so lieb ist, geht sie auf die böse Schulmedizin ein. Sie ist ja viel verständnisvoller und sucht den Kompromiss. Wie der Jäger, der 2 Schüsse abgibt: einen vorn vorbei, einen hinten vorbei. Als Kompromiss definiert man: Er hat getroffen.

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Die Welt: Gentechnik, 250.000 Selbstmordbauern und anderer Unsinn

Die Welt hat in einem kürzlich erschienenen Artikel mit dem schönen Titel „Studie bescheinigt grüner Gentechnik Totalversagen“ komplett unreflektiert die Märchen einer sogenannten Studie fröhlich abgedruckt. Besonders interessant dabei, dass sie es eigentlich besser wissen könnten, haben sie doch in eigenen Artikeln einige dieser Märchen selbst schon thematisiert. Besonders sticht aus dem Artikel die alte … Weiterlesen

Wiesenhof – Ein Blick auf Herrn Wesjohann

Die ARD hat Ende letzten Monats einen einseitigen Bericht über „Das System Wiesenhof“ ausgestrahlt und ein tierquälerisches Bild der Firma sowie ein schäbiges des Paul-Heinz Wesjohann, des Firmen/Markeneigners, gezeichnet. Dabei fiel besonders auf: Wann immer sich Offizielle von Wiesenhof den Kameras stellten, hatten sie ihr eigenes Kamerateam mit, das ebenfalls gefilmt hat. Als Grund wurde … Weiterlesen

Edzard Ernst und der dürftige Journalismus im Telegraph

Please note: This article also has an English version: https://blog.psiram.com/?p=3902 In den letzten Wochen haben wir viel über dürftigen Journalismus in deutschen Magazinen und Zeitungen, wie „Die Welt“ und „GEO“ gebloggt. Als wir vor einigen Tagen ein neues Interview im „The Telegraph“ mit Edzard Ernst bemerkten, waren wir begeistert. Vermutlich kennen die meisten unserer Leser … Weiterlesen

„Die Welt“ über Impfungen – Jetzt ist es genug

Seit einigen Monaten verwendet „Die Welt“ in ihren impfbezogenen Artikeln(1, 2, 3, 4 and last but not least 5) eine kleine Pro/Kontra Infobox. Das Kontra wurde wohl von einem „Freimuth Hessenbruch, Allgemeinmediziner mit anthroposophischer Zusatzqualifikation, aus Winterbach (Rems-Murr-Kreis)“ , der sich selbst als „Impfkritiker“ – nicht „Impfgegner“ bezeichnet, verfasst.

Zu dem Herrn spuckt die Suchmaschine leider nur aus: „Sehr nett und kompetent. Sehr gute homöopathische Mittel.“. Wobei kompetent und „gute homöopathische Mittel“ ein klarer Widerspruch ist.

Was gibt dieser Herr Hessenbruch nun als Kontra zu Impfungen zum Besten?

Der Impfzeitpunkt ist entscheidend. Das von der Ständigen Impfkommission angegebene Alter von drei Monaten ist zu früh. Die neurologische und Immunentwicklung ist erst mit einem Jahr so weit, dass man mit Impfungen beginnen kann. Mit einem Jahr ist die Tetanus-Impfung gegen Wundstarrkrampf empfehlenswert, danach die gegen Diphtherie, eine schwere Atemwegserkrankung.

Wir empfehlen hier doch im Hinblick auf die fachliche Korrektheit der weiteren Aussagen des Herrn doch lieber der Impfempfehlung des RKI zu befolgen:
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut PDF

Diese sind durch Statistiken und harte Fakten untermauert, keine persönliche Meinung.

Die klassischen Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern und Röteln sollen die Kinder bis etwa zum 13. Lebensjahr durchleben können, denn dann haben sie anders als bei einer Impfung einen lebenslangen Schutz.

Die Empfehlung, Kinder lieber dem Risiko der Krankheit auszusetzen als einer Impfung, ist grober Unfug. Und der Impfschutz durch MMR wirkt nach heutigen Erkenntnissen ebenfalls ein Leben lang.

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Latte statt Leitlinie

Der Medien-Triumph des Banalen über das Wichtige Wenn man die Printmedien der letzten Woche zu medizinischen Themen überblickt, so fällt auf, dass sehr viele Zeitungen auch in ihrem Online-Angebot eine Nachricht verbreiteten: ein aussichtsreiches pflanzliches Viagra sei gefunden und würde gegenwärtig an der Charité geprüft. Da wurde der Doktorand schon mal zum „Studienleiter“, der Alleingang … Weiterlesen

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