Archiv

Autor Archiv

High-Tech in NRW: SPD begeistert von Perpetuum mobile

12. November 2015 17 Kommentare
Rathaus Hürth

Die Ratsherren von Hürth beim Einfangen freier Energie

Nein, es ist keine Satire, leider. Stolz verkündete das ehemalige Mitglied des Bundestages und des Landrates im Rhein-Erft-Kreis Klaus Lennartz (SPD), aktuell Ratsherr der Stadt Hürth, ein Leuchtturmprojekt: Mehr…

Xavier Naidoo ist ein Antisemit

30. August 2015 114 Kommentare

naidoo

 

Wollten wir einfach mal sagen. Weil es andere nicht mehr sagen dürfen, ohne ihre finanzielle Existenz zu gefährden. Der Mannheimer Schmusesänger mit ganz viel Emotion, Schluchzseufzern und christlich radikaler Aufrichtigkeit ist gnadenlos, wenn er einen Spiegel vorgehalten bekommt. Wer dumm, größenwahnig oder sonstwie ernsthaft in der Selbsterkenntnis begrenzt ist, reagiert darauf ähnlich wie unsere nichtmenschlichen Mitgeschöpfe, die sich in einem Spiegel nicht erkennen und auf Drohmodus schalten. In dem Fall per Anwalt – aber lest selbst, liebe Leser:

Einer, der die Gedankentöterknarre aktuell mit “Dum-Dum-Geschossen” durchgeladen hat, ist Xavier Naidoo. Paradoxerweise jemand, der für sich selbst als “kämpferischer Systemkritiker” die “Meinungs- und Kunstfreiheit” einfordert, nach der er als “kritischer Mensch” auch “nicht-massentaugliche” Äußerungen von sich geben will.

Der ganze, lesenswerte Text hier: www.rheinneckarblog.de

 

Verschwörungstheoretiker sind fast immer Antisemiten. Das ist keine Pauschalisierung, sondern systemimmanent. Wer Verschwörungsfan ist, sucht einfache Erklärungen. Die einfachste sind in unserem Kulturkreis „die Juden“. Das ist bewährt und man muss dabei nicht groß denken, womit die Anforderungen an eine übliche Verschwörungstheorie fast zu 100% erfüllt sind. Xavier Naidoo ist ein Antisemit, ein lupenreiner. Die Belege dafür sind zahlreich und eindeutig.

Das muss man einfach so feststellen, auch ohne daraus größere Forderungen abzuleiten oder über Ursachen zu spekulieren. Wir rufen weder zu einem Konzertboykott auf, noch dazu, dass er seine Ansichten nicht mehr zum Besten geben darf. Aber man muss es einfach sagen und wissen.

Differenzieren ist gut. Aber dort weiter zu differenzieren, wo es nichts mehr zu differenzieren gibt, ist Feigheit.

 

Zum Weiterlesen:

GWUP:  Xavier Naidoo will kein Antisemit und kein Reichsbürger sein und zieht vor Gericht

GWUP: Udo Lindenberg: Xavier Naidoo singt nicht bei Soli-Konzert für Flüchtlinge in Berlin

Indymedia: Reichsbürgeraktivist Xavier Naidoo erpresst Medien und antifaschistische Stiftung

Viele weitere Links zum Thema finden sich im GWUP-Blog

 

MMS (Miracle Mineral Supplement) Opfer gesucht!

6. Februar 2015 3 Kommentare

Für einen Fernsehbeitrag (ARD, im März, Sendezeit 20.15 Uhr) suchen wir DRINGEND ein MMS-Opfer, das bereit ist, vor der Kamera auszusagen.

Kontakt: info@psiram.com. Alle Daten werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.

MMS ist immer wieder Thema bei uns, Beiträge dazu findet man mit https://blog.psiram.com/?s=mms

Weitere Hintergrundinformationen im Psiram-Wiki

Es wäre schön, wenn unsere Leser diesen Aufruf möglichst weit verbreiten würden!

 

 

 

 

Lieber Prinzipien reiten als Menschenleben retten oder: Der Streit um die E-Zigarette, die WHO und das Deutsche Krebsforschungszentrum

12. Dezember 2014 97 Kommentare

Aufbau-eZigarette(3)

Lasst uns ein Gedankenexperiment machen. Man stelle sich vor, jeder Raucher in den USA würde auf E-Zigaretten umsteigen. Was wären die Folgen? Eine E-Zigarette ermöglicht es im Wesentlichen, nikotinsüchtig zu sein (Nikotin ist nicht krebserregend), das haptische Erlebnis des Rauchens zu haben, ohne sich 60 und mehr krebserregenden Stoffen oder anderen hunderten giftigen Chemikalien auszusetzen, die beim Verbrennen von Tabak entstehen. Wenn alle US-amerikanischen Raucher “dampften” anstatt zu rauchen, könnten ca. 480.000 Todesfälle jährlich verhindert werden. Wir werden natürlich nicht zu einer solchen vollständigen Veränderung kommen, aber es ist eine Tatsache, dass der Zusammenhang zwischen Rauchen und Sterben an Krebs und anderen Krankheiten sehr klar vorhanden ist.

(Frei übersetzt aus einem Artikel von Daniel Sarewitz, Nature 512, 349 (28 August 2014) doi:10.1038/512349a) [1], [2]

Jeder wird sie inzwischen vermutlich kennen: Die E-Zigarette. Die weltweite Forschergemeinschaft ist sich zwar in ihrer Mehrheit einig, dass sich durch die E-Zigarette das hohe Risiko des Tabakrauchens drastisch verringern lässt. Trotzdem tobt bei der WHO gerade ein Kampf darum, wie man mit der E-Zigarette umgehen soll. Es gingen jeweils kontroverse Aufrufe an die WHO Generaldirektorin Margaret Chan.[3][4] Etwas flapsig, aber wohl zutreffend ausgedrückt, streiten sich die Pragmatiker mit den Prinzipienreitern. Das Deutsche Krebsforschungszentrum mit seiner für diesen Bereich Verantwortlichen Martina Pötschke-Langer gehört definitiv zu Letzteren, und wir sind der Meinung, dass man statt Prinzipien und Bedenkenträgerei zu reiten, lieber die Chancen, viele Menschenleben pragmatisch zu retten, wahrnehmen sollte. Ja, sogar dann, wenn die Tabakindustrie auch auf den Zug mit aufspringt. “Es droht eine Epidemie wie bei Tabakzigaretten”[5] prophezeit Martina Pötschke-Langer in einem Spiegel-Interview. Wie das bei einem Suchtstoff vonstatten gehen soll, bei dem lediglich die Zufuhr auf eine deutlich weniger schädliche Art erfolgt, kann sie nicht glaubhaft belegen. Mit welcher Argumentation das DKFZ versucht, die E-Zigarette zu verhindern, sei im Folgenden beispielhaft für die weltweite Diskussion angerissen, ebenso einige Fakten zum grundsätzlichen Verständnis dargestellt. Mehr…

Vier Frauen und ein Scharlatan

27. Oktober 2014 7 Kommentare
Ein satirischer Esothriller von Eva S. Bernauer.

vier_frauenNormalerweise schreibt Eva S. Bernauer Krimis. Mit Esoterik im Allgemeinen und ihren Methoden im Speziellen hielt sie es – so ist zu vermuten – wie die Meisten in unserer Gesellschaft, die nicht besonders viel damit anfangen können: Das sind vielleicht etwas spleenige Leutchen, aber was solls, die Welt ist bunt und leben und leben lassen. Dass “leben lassen” noch eine ganz andere, unschöne Bedeutung in diesem Zusammenhang haben kann, nämlich ein flottes Dahinsiechen und Sterben, wurde ihr klar, als sie selbst an Krebs erkrankte und von manchen Seiten Ratschläge der “alternativen” Richtung als die einzig wahren Heilmethoden angepriesen wurden. Auch die “Germanische Neue Medizin” des vermutlich inzwischen völlig wahnsinnigen Ryke Geerd Hamer, die behauptet, ein psychischer Konflikt sei Ursache von Krebs jeglicher Art und dessen Auflösung brächte die Heilung – eine sehr schnell tödliche Annahme.

Zum Buch

Bei den ersten Sätzen meint man, sich in einem Groschenroman zu befinden und stellt schon Vermutungen an, ob nicht in der Buchbinderei etwas schief gelaufen sei. Falscher Innenteil mit falschem Umschlag oder etwas dieser Art. Spätestens aber, wenn rührselig der Sarg aus 1000-jährigem Wurzelholz beschrieben wird, muss man schmunzeln, und es kommt das zum Vorschein, was vorn drauf steht: Satire. Mehr…

LMU: Eine Uni wird geräuchert

15. Juli 2014 20 Kommentare

Eröffnet Hogwarts an der Oder eine Filiale an der Isar? Man möchte es fast meinen, vernimmt man den GWUP-Blog. Kopfkratzend liest man dort Bernd Harders Artikel “Heiler und Medizinmänner: Wird die LMU München zur Schwitzhütte?”. Es geht um den “Weltkongress der Ganzheitsmedizin”, veranstaltet von “Infomed – Institut für Ganzheitsmedizin” und man fragt sich, was das an einer Uni, und dann auch noch an der renommierten Ludwig-Maximilians-Universität (LMU ) zu suchen hat. “Nichts”, meint sinngemäß auch der Dekan der Medizinischen Fakultät, welchen die GWUP um Stellungnahme bat:

Wir haben die LMU angeschrieben und vom Dekan der Medizinischen Fakultät, Herrn Prof. Dr.med. Dr.h.c. Maximilian Reiser, persönlich eine Antwort erhalten.
Demnach ist ein “Weltkongress der Ganzheitsmedizin” der Hochschulspitze nicht bekannt und den Hinweis auf die Fakultät erachte man als “rufschädigend”.

Mehr…

Jim Humbles tödliche Geschäfte

6. Juni 2014 44 Kommentare
Adrian Jones: Freut sich, mit tödlichen Ratschlägen Geld zu verdienen.

Adrian Jones: Freut sich, mit tödlichen Ratschlägen Geld zu verdienen.

Der Jim Humble Verlag

Über Jim Humble und sein MMS haben wir oft berichtet, wie auch im letzten Blogartikel. Dazu noch eine „unbedingte“ Anseh-Empfehlung: Kontraste: Ätzende Alternativmedizin – Angebliche Wundermittel gefährden Patienten. Das „unbedingt“ in Anführungszeichen, da man eine Kotztüte bereit halten sollte. Die lebensgefährlichen Ratschläge, die die Journalisten von Jim Humble und Andreas Kalcker erhalten, lassen einem die Haare zu Berge stehen.

Es wird auch über die bei uns schon dokumentierte Einlauf-Folter von autistischen Kindern berichtet; im Bericht haben offenbar auch schon einige Darmverätzungen davongetragen.

Die Eltern sind trotzdem begeistert: seit sie das machen, stehen die Kinder brav „bei Fuß“ und rennen nicht mehr munter umher. Wie merkwürdig muss man drauf sein, wenn man kleinen Kindern die Bedeutung von Begriffen wie Folter und (elterlichem) Terror beigebracht hat und das auch noch als Erfolg wertet?

Was weniger bekannt ist (im Bericht allerdings auch thematisiert wird): Der selbsternannte Bischof promotet in seinem Verlag auch “schwarze Salbe” (Adrian Jones: Schwarze Salbe, das natürliche Skalpell).

Was in Jim Humbles Kopf vorgeht, darüber kann man spekulieren; was medizinisches Wissen angeht, kann man aufgrund der Interviews davon ausgehen, dass es gegen Null tendiert. Aber eines drängt sich auf: er scheint ein pervers-sadistisches Interesse daran zu haben, andere leiden und sterben zu sehen.

Schwarze Salbe

Als wären die Heilsversprechen durch MMS nicht schon absurd genug, soll die “Schwarze Salbe” gegen Brustkrebs helfen. Hier wird es wirklich tödlich. Nimmt man MMS in genügender Verdünnung ein, ist es bestenfalls völlig wirkungslos, ansonsten wird es einem schlecht, zerstört u.U. einige DNA-Stränge und langfristig die Nieren nebst anderer Kleinigkeiten – man stirbt nur selten unmittelbar daran. Man muss ja bei solchen Quacksalbereien bescheiden und schon mit wenig zufrieden sein. Mehr…

STOPP-MMS Demo, morgen in Hannover

25. April 2014 17 Kommentare

Wir schließen uns dem Aufruf an:

Morgen, Samstag, den 26.4.14, findet ab 10:00 Uhr vor dem HCC in Hannover eine Demo statt. Sie ist gegen die Werbung für MMS im Rahmen des “Spirit of Health”-Kongresses gerichtet.

Im GWUP-Blog  findet ihr Details und weiterführende Links (Man muss ja nicht alles zweimal schreiben). Über den Wahnsinn mit der Chlorbleiche haben wir des öfteren berichtet, zuletzt hier im Blog .

KategorienAllgemein Tags:

Lesetipp: Alpha- /Aton-Supervision

16. Dezember 2013 Keine Kommentare

Empfehlenswert: Der Ratgebernewsblog2 hat sich mal wieder ausführlicher mit der Dreistigkeit gewisser Heilpraktiker befasst:

Es ist mittlerweile schier unbegreiflich, was sich Heilpraktiker noch alles einfallen lassen. Man bedenke immer die “Qualifikation”! Bei dieser Alpha- oder auch Aton-Supervision geht es um ein Seminar-Konzept, welches hochgradig in die Psyche des Teilnehmers eingreifen soll. Alte verdeckte Wunden sollen “hochkommen” und verarbeitet werden. Erklärungen zu Sinn und Zweck erinnern an Regressions- und Reinkarnationstherapien, nur dass es hier keine direkte Rückführung gibt:

Weiter hier

Wem noch nicht schlecht ist, kann hier noch über ein Geschäftsmodell mit Krebs lesen. Auszug:

Solange sich hier nichts verändert, kann man jeden nur warnen! Frau Mally-Blank hat ja wirklich ein Businesskonzept ausgearbeitet, welches in Anlehnung an ihren Fernkursus mit Zertifikat “geprüfte Präventologin” die Spezialisierung PräventONKOlogie erhalten sollte, schreibt sie selbst. Ihre Geschäftsstrategie widmet sich voll und ganz dem Thema Krebs und hat weder etwas mit der seriösen Onkologie noch mit der seriösen Psychoonkologie zu tun. (Auch hier muss man aber aufpassen, weil “Psychoonkologe” keine geschützte Berufsbezeichnung ist und sich jeder so nennen darf) Es liegt also auf der Hand, dass die Kundschaft, die sie ansprechen möchte, identisch ist mit denjenigen, die von ihrer Selbsthilfegruppe und ihrem Verein angezogen werden. Sie muss im Rahmen des Mutmacher-Hauses auch keine direkten Geschäfte abwickeln, es reicht vollkommen aus, wenn sie bei den Teilnehmern Vertrauen aufbaut. Genau dadurch werden dann ihre persönlichen Angebote auch nachgefragt und in Anspruch genommen. Das ist die Psychologie des Marketings und damit lässt sich auf Deutsch auch  Scheiße verkaufen, wenn es jemand beherrscht.

KategorienAllgemein Tags:

James Webb: Die Flucht vor der Vernunft. Eine Empfehlung.

11. November 2013 2 Kommentare

WebbManche Bücher liebt und hasst man zugleich. Einer der bemerkenswertesten Autoren zum Thema Esoterik und Okkultismus ist James Webb, 1946 in Schottland geboren und leider bereits 1980 wieder durch Suizid aus dem Leben ausgeschieden. Er hatte sein ererbtes Vermögen aufgebraucht, mit dem er hauptsächlich Bücher kaufte und eine riesige Privatbibliothek aufbaute.

Als Historiker, besessen von den okkultistischen Strömungen Anfang des 20. Jahrhunderts, sammelte er akribisch alles, was er zu diesem Thema auftreiben konnte. Wer den ersten Band kennt – Das Zeitalter des Irrationalen – weiß, dass das keine leichte Kost ist. Ein dicker Wälzer mit der wohl umfangreichsten Sammlung okkultistisch-esoterischer Themen. Dabei enthielt er sich stets Wertungen, er dokumentierte einfach nur. Eine Interpretation, warum okkultistisches Gedankengut so beliebt war (und immer noch ist), findet man nicht. Sein letztes, auf Deutsch veröffentlichtes Buch – Die Flucht vor der Vernunft – geht in diesem Stil als Fortsetzung weiter. Seine Werke kann man mit dem Duden vergleichen: es wird die Sprache dokumentiert, erklärt sie aber nicht – entsprechend anstrengend ist es, seine Bücher von vorne bis hinten durchzulesen; ähnliche Mühe hat man ebenso bei Telefonbüchern.

Webb wird wohl die Frage getrieben haben, die auch so manchen Skeptiker treibt: „Wie kann man nur an solchen Unsinn glauben …“. Und hat dazu nie eine Antwort gefunden.

Dennoch, und gerade deswegen ist sein Werk von unschätzbarem Wert, will man verstehen, wie sehr auch unsere jetzige Gesellschaft von Okkultismus, magischem Denken – man kann es auch grob als Esoterik zusammenfassen – nach wie vor durchzogen ist. Es gibt keinen Bruch, nur die Begriffe haben sich geändert.

css.php