Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil IV: René Gräber

Die Mittelohrentzündung:

Die akute Mittelohrentzündung ist keine seltene Erkrankung. Sie ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis.[1] Sie tritt häufig im Kindesalter auf, da in diesem Alter die Eustachische Röhre noch kurz und weit ist und damit das Aufsteigen von Bakterien aus dem Nasenrachenraum erleichtert wird. Auch Säuglinge können an einer Mittelohrentzündung erkranken.
Die Erkrankung beginnt mit einer ein bis zwei Tage andauernden Entzündungsphase mit pulsierenden Ohrenschmerzen, Fieber, pochenden Ohrgeräuschen, Hörminderung und eventuell einem druckschmerzhaften Warzenfortsatz des Schläfenbeins. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Eine virale Mittelohrentzündung klingt nicht selten mit dieser Phase ab. Bei der bakteriellen Mittelohrentzündung kommt es in den darauf folgenden drei bis acht Tagen (Abwehrphase) häufig zu einem spontanen Trommelfelldurchbruch mit Austritt von Eiter. Anschließend klingen Schmerzen und Fieber ab. Diese Phase wird durch Gabe eines Antibiotikums oft deutlich verkürzt und eine Trommelfellperforation wird vermieden. In diesem Zeitraum ist das Hörvermögen auf dem betroffenen Ohr deutlich eingeschränkt. Nach weiteren zwei bis vier Wochen ist die Mittelohrentzündung in der Regel abgeheilt.

Komplikationen:

  • Mastoiditis (Entzündung des knöchernen Warzenfortsatzes des Schläfenbeins).
  • Das erneute Auftreten von Schmerzen, eitrigem Ausfluss aus dem Ohr und einer schmerzhaften Schwellung hinter der Ohrmuschel nach zwei bis drei Wochen – bei Kindern auch früher – sind typisch für eine Mastoiditis. Eine Mastoiditis ist eine Operationsindikation.
  • Hirnhautentzündung oder Hirnabszess
  • Entzündung des Innenohres (Labyrinthitis) mit Schwindel und Ertaubung.
  • Gesichtsnervlähmung
  • Sepsis
  • Sinusvenenthrombose

Häufige Mittelohrentzündungen können zu Vernarbungen des Trommelfells und Verwachsungen im Bereich der Gehörknöchelchen führen und eine bleibende Hörstörung (Schallleitungsschwerhörigkeit) zur Folge haben.

Therapie:

Körperliche Schonung, abschwellende Nasensprays oder -tropfen, entzündungshemmende Schmerzmittel, wie beispielsweise Ibuprofen.
In der Regel heilt eine Mittelohrentzündung auch ohne Behandlung. Dies kann die Erfolge alternativmedizinischer Behandlungen erklären. Ein Abwarten ist daher unter ärztlicher Kontrolle für die ersten ein bis zwei Tage zu vertreten. Wenn in dieser Zeit keine drastische Besserung eintritt, ist zur Verkürzung des Krankheitsverlaufes und vor allem wegen der Möglichkeit schwerer, auch lebensbedrohlicher, Komplikationen die Gabe eines geeigneten Antibiotikums dringend zu empfehlen (z. B. Amoxicillin oder bei Penicillinallergie Azithromycin oder Clarithromycin).
Komplikationen bedürfen einer umgehenden operativen Intervention.

Eine Mittelohrentzündung ist wirklich sehr ernst zu nehmen und das Risiko von Komplikationen, Folgeerkrankungen und irreversiblen Schäden extrem hoch. Nicht umsonst heißt es in Wikipedia, keine Therapie während der ersten ein bis zwei Tage nur unter Aufsicht und Zustimmung eines Arztes.

All dies interessiert die „Alternativ-Heil-Propagandisten“ jedoch nicht. Hier wird gequacksalbert auf Teufel komm raus und das in der Hauptsache an kleinen Kindern.

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Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil III: Rüdiger Dahlke, Vera Kaesemann

Teil III beschäftigt sich mit dem Buch: „Krankheit als Sprache der Kinderseele.
Be-Deutung kindlicher Krankheitsbilder und ihre ganzheitliche Behandlung“ von Rüdiger Dahlke und und der Kinder-Homöopathin Vera Kaesemann.

Die hier aufgeführten Zitate aus dem Buch sprechen alle für sich und sind der beste Ansatz sich einen Eindruck zu verschaffen. Mehr muss man dazu bestimmt nicht sagen. Leider liegt uns das Gesamtwerk (über 500 Seiten) nicht vor, sonst gäbe es sicherlich noch sehr viel mehr zu zitieren.

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Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil II

Wenn man glaubt, dass es die Homöopathie- Bekloppten nur im Lage & Roy Forum gibt, hat man sich getäuscht.
Die Heilpraktikerin und Homöopathin Susanne Unger ist so dreist, dass sie in ihrer Werbebotschaft für Eltern-Kurse zum Erlernen von Homöopathie gleich mal darauf hinweist, dass Kinder, die ausschließlich homöopathisch behandelt werden, ganz selten krank sind.

Wenn also ein Kind öfter kränkelt, liegt es daran, dass es medizinisch vergiftet wurde. Selbstverständlich an erster Stelle mit Antibiotika. So schürt man wunderbar Ängste, verschafft Eltern ein schlechtes Gewissen und sichert sich die Kundschaft. Die Globuli-Kinderschänder-Fraktion kennt keine Skrupel.

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Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil I: Lage & Roy Forum

Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen, auf das Thema „Anwendung alternativer Heilmethoden bei Kindern“ aufmerksam zu machen. Wer sich hierzu einen Einblick verschafft, kann nicht umhin festzustellen, dass Kinder und bereits Babys zum Spielball von deren Eltern und von Alternativ-Anbietern gemacht werden. Es geht hier definitiv um Kindesmissbrauch, der sich unter legalen Vorzeichen ausbreitet und den niemand thematisiert, weil speziell Deutschland paradiesische Rahmenbedingungen für Quacksalber-Methoden und deren Anerkennung bietet.

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Neues über die Galavit-Betrüger

Galavit in der Boulevardpresse: Galavitprozess in der Ärztezeitung: Verringerte Haftstrafen im Galavit-Prozess KASSEL (kaj). Mit abgesenkten Freiheitsstrafen ist der Betrugsprozess um das angebliche Krebsheilmittel „Galavit“ für vier Angeklagte zu Ende gegangen. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshof (BGH) hatte eine neue Bemessung der Strafen nötig gemacht. Die früheren Schuldsprüche wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs an 132 schwer … Weiterlesen

10^23 in der Pharmazeutischen Zeitung

10^23 hat es in die PZ geschafft: www.pharmazeutische-zeitung.de Protestaktion gegen Homöopathie PZ / In Großbritannien haben Homöopathie-Gegner vor mehreren Filialen der Apothekenkette Boots protestiert. Das Unternehmen verkauft homöopathische Arzneimittel, obwohl die Geschäftsführung selber nicht an die Wirkung dieser Präparate glaubt. Publikumswirksam nahmen die Protestanten große Mengen an Globuli, zum Beispiel Arsenicum album, ein, um damit … Weiterlesen

Evemaries wunderbare Welt der abrechenbaren Nonsense-Methoden

C

Der zweite Teil aus der Serie „TCM in zwölf Fällen“, die in offenbar unregelmäßigen Abständen in der online-Ausgabe des österreichischen Standards erscheint, ist da!

Wer gedacht hat, dass schon der erste Teil kaum zu toppen sein würde, wird eines Besseren belehrt. Nachdem Frau Wolkenstein beim letzten Mal erklärt hat, wie man geschickt abwartet, bis sich ein Reizdarmsyndrom abschwächt und sich dabei die Zeit mit Akupunktur vertreibt, geht es diesmal darum, wie man auf ein falsch angewendetes Medikament verzichtet und gleichzeitig Zuckerkügelchen, Moxibustionen und eine Ernährungsumstellung verkauft.

Eine 34jährige Frau kommt in die Praxis und sagt: „Seit meiner Kindheit leide ich ständig an grippalen Infekten, sobald es im Herbst kühler wird. Im Sommer geht es mir gut, außer ich bin dem kalten Luftzug einer Klimaanlage ausgesetzt.“

Der konkrete Anlass für die Patienten, zu Frau Wolkenstein zu gehen, war eine erneute Infektion nach einem Langstreckenflug.
Nun ja, es gibt Menschen die besonders anfällig sind für Atemwegsinfekte. Sinnvoll wäre hier eine Angabe gewesen, wie oft es bei dieser Patientin tatsächlich dazu kommt.

Nach der Aufzählung einiger weiterer Symptome erschließt sich so langsam, worauf Frau Wolkenstein diesmal hinaus will: das Immunsystem ist schwach und muss gestärkt werden, und das geht nur, wenn man es warm macht.  Frau Wolkenstein nennt das aber anders, eingeleitet durch das alternativmedizinische Motto „Anders als die Schulmedizin…“ spricht sie davon, den Körper mittels „Regulationstherapie“ ins Gleichgewicht zu bringen und öffnet damit das Schächtelchen der vielen lustigen Therapiemöglichkeiten.

Dass man sich „erkältet“ liegt aber nicht daran, dass einem kalt ist, sondern daran, dass sich bei Kälte die Viren, die die Erkältung auslösen, besser halten. Mit der Körpertemperatur hat das wenig zu tun. Die Kerntemperatur bleibt gleich bei 37°C. Das nennt man Thermoregulation. Die Infekte nach dem Langstreckenflug und durch die Klimaanlage sind vermutlich auch nicht auf eine mangelnde Immunantwort durch die Kälte zurückzuführen, sondern auf die trockene Luft, die die mechanische Barriere der Schleimhäute schwächt.

An dieser Stelle soll aber nicht auf die oft falschen Erklärungen zur Physiologie eingegangen werden, sondern auf die Methoden die Frau Wolkenstein anwendet.

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Abzocke mit „Heilsteinen“ bei Mensch und Tier

Bernstein Heilwirkungen auf den Körper: Aufgrund von Erfahrungen, welche die Menschen in nahezu 3000 Jahren sammeln konnten, zählt der Bernstein mit zu den begerhtesten Heilsteinen. Auf der Haut getragen lindert er nahezu allen Arten von Hautkrankheiten und Alergien. Hierunter fallen vor allem Ekzeme allem Ekzeme, Pickel, Pusteln, Warzen sowie übermässige Schuppenbildung und Flechden. Desweiteren lindert … Weiterlesen

ABDA-Webseite von Homöopathen gehackt

Anscheinend wurde die Seite der ABDA von homöopathischen Hackern erfolgreich angegriffen. Dort steht doch tatsächlich, dass Homöopathie bei Erkältungskrankheiten hilft. Glücklicherweise liegt Esowatch das unverfälschte Original der Pressemitteilung vor: Bei Erkältungen sind Homöopathika keine Alternative Berlin, 04. Februar 2010 Jeder zweite Bundesbürger hat schon einmal ein homöopathisches Arzneimittel eingenommen, ein Viertel der Bundesbürger nehmen sie … Weiterlesen

Homöopathie – 10:23 Campaign

Am Samstag hat die 10:23 Campaign – eine Gruppe britischer Skeptiker, die der Öffentlichkeit mit dem packenden Slogan “there’s nothing in it” die Wahrheit über die Pseudomedizin der Verdünnungsschüttlungsfetischisten erklären will – den Versuche gewagt, sich mittels einer homöopathischen Überdosis zu vergiften. Inzwischen gibt es auf YouTube einige Videos dieser Aktion (z.B. Southhampton, Leicester, Brighton,  Leeds …) und auch australische Skeptiker … Weiterlesen

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