Ein Monatskommentar

Wir bloggen zwar üblicherweise keine Monatsübersicht, diesmal möchten wir jedoch ein paar Worte zu einigen Themen dieses Monats verlieren (P.A. Straubinger, Harald Walach, Giordano Bruno Stiftung).

Zuerst einmal zu P.A. Straubinger und „Am Anfang war das Licht“:

Wie RelativKritisch berichtet, hat Herr Straubinger inzwischen auf den Tod von „Anna Gut“ reagiert und auf der Facebook-Seite des Films einen Stellungnahme eingestellt, in der er jegliche Schuld von sich bzw. von seinem Film weist. Beim Lesen des Kommentars bleibt ein fader Geschmack zurück.

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9-jährige stirbt an FSME

In Kärnten, im Bezirk Villach-Land, ist tragischerweise am Dienstag die 9-jährige Chiara an einem Zeckenbiss gestorben. Der erste Todesfall durch FSME dieses Jahr in Österreich.

Die Mutter hatte vor zweieinhalb Wochen eine Zecke entdeckt und diese entfernt. Kurz darauf hatte die kleine Chiara über Kopfschmerzen und Müdigkeit geklagt. Die Eltern haben schnell reagiert und das Kind ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Ärzte eine Hirnhautentzündung fest und nach einer Woche auf der Intensivstation verstarb das Mädchen.

Gegen FSME gibt es keine Behandlung. Man kann zwar gegen die Symptome etwas tun, aber ein wirkliches Mittel hat man nicht zur Verfügung.

Das Mädchen war unzureichend geimpft; es hatte zwar eine Impfung bekommen, da es diese jedoch laut Eltern nicht so gut vertrug, nahmen diese Abstand von den weiteren notwendigen Impfungen. Erst ab der zweiten gilt die Impfung als wirksam. Wir möchten nicht in der Haut der Eltern stecken, wenn man sich im Nachhinein fragen muss, was gewesen wäre, wenn …

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Masterarbeit an der Viadrina schlägt der Wissenschaft ins Gesicht

Als wir vorgestern über Global Scaling, Herrn Walach und die Viadrina gebloggt haben, war uns zuerst gar nicht bewusst, was für einen Schlag ins Gesicht die dort verlinkte Masterarbeit für jeden Akademiker, die wissenschaftliche Arbeit und jegliche Ethik bedeutet.

Oh, wir hatten schon überlegt, einen eigenen Blogpost dazu zu bringen, da praktisch jede Zeile darin ein WTF?-Erlebnis auslöst. Aber dass es sich im Unterschied zu einem beliebigen Text aus dem Internet, tatsächlich um eine Masterarbeit handelt, haben wir nicht sofort realisiert.

Es geht bei der so genannten Masterarbeit im Wesentlichen um die pseudo-wissenschaftliche Zeit-Theorie des Nikolai Kozyrev und im Speziellen um den so genannten Kozyrev-Spiegel, mit dem es möglich sein soll, Raum-Zeit-Tunnel zu öffnen. Die Links im Text führen in unser Wiki und liefern einen Überblick über den schmerzhaften Unsinn.

Die Masterarbeit spricht aber am besten für sich selbst:

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Am Anfang war das Licht: Das erste Opfer

Herr Straubinger, letztes Jahr haben Sie das Goldene Brett (vor dem Kopf) mit Humor entgegengenommen, fanden es cool, fanden es toll, waren charmant, witzig, haben sich gefreut, haben gelacht.

Die Frage, die sich uns stellt, ist: „Lachen Sie noch immer?“

Anna Gut (zum Namen siehe Tagesanzeiger), aus der Ostschweiz, lacht nicht mehr. Nie wieder. Die Staatsanwaltschaft stellte Tod durch Verhungern fest. Verhungert im festen Glauben, sich von Prana ernähren zu können.

Wie der Schweizer Tagesanzeiger berichtet, hat Ihr Film „Am Anfang war das Licht“ die Mittfünfzigerin fasziniert. Sie war begeistert, begeistert von dem Film, von der Aussage, begeistert von den „Lichtgestalten“ darin.

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Harald Walach und das Missverständnis

Wieder einmal wird in der Zeitung über den Global-Scaling-Betrug berichtet. Hartmut Müller, der Initiator der ganzen Sache, hatte behauptet, mit Gravitationswellen alles Mögliche tun zu können, inklusive Lottoprognosen zu erstellen.

Dabei gab es auch Kontakte zur Europa Universität Viadrina, wo Müller über die Deutsche Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e.V. (DGEIM) als Referent tätig war. Eine Übersicht über die Verbindungen des Global-Scaling-Netzwerkes findet man hier.

Wie man in der Zeitung liest, war laut zuständigem Institutsdirektor der Viadrina, Harald Walach, alles nur ein Missverständnis. Global Scaling sei ein „vollkommener Schmarrn“. Er kenne sich damit auch nicht aus, das sei alles zu kompliziert.

Aber Herr Walach, stellen Sie Ihr Licht doch nicht unter den Scheffel! Als Erfinder der Schwachen Quantentheorie sollten doch Kleinigkeiten wie Gravitationswellen für Sie nur ein Klacks sein. Zugegeben, ernsthafte Forscher halten das Zeug auch für kompletten Schmarrn, aber das würde Sie ja erst recht zur Koryphäe auf dem Gebiet machen.

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Einmal Mammut mit Ketchup, bitte!

Wenn man so darüber nachdenkt, klingt eine Steinzeit-Diät ja gar nicht schlecht. So ursprünglich. So saftig. Und mit einem Kalorienverhältnis von zwei Dritteln Fleisch und einem Drittel pflanzliche Kost das Paradies für alle, die meinen, Kartoffeln gehörten in den Keller. Vor allem mit Delikatessen wie Mammut auf dem Speiseplan. Versuchen Sie mal heute, in einem Restaurant Mammut zu bekommen. Ein Ding der Unmöglichkeit.

Dazu kommt – wie man heute weiß -, dass der Fleischkonsum extrem wichtig für die Evolution zum heutigen Status war. Auch wenn sich die Forscher im verlinkten Artikel von der Idee, sich heute auch so zu ernähren, ausdrücklich distanzieren – was wissen die schon?

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Vorbeugen – Schützen – Immunisieren

Die Europäische Impfwoche 2012 wurde gerade eingeläutet und der erste Blog von Seth Berkley ist online. Berkley ist seit Herbst der Chef der GAVI (Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung), die von Bill Gates aus dem Boden gestampft wurde. (Lesenswert, wie wir unbescheiden meinen)

Ziel ist es, durch Zugang zu Impfungen in Entwicklungsländern Menschenleben zu retten und die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Seth Berkley zeigt sich enthusiastisch und schreibt von den Millionen Leben, die verändert wurden; Kindern, die gesund blieben, zur Schule gehen; Eltern, die sich weniger Sorgen um kranke oder verkrüppelte Kinder machen müssen.

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Coole Forschung gegen Krebs

Wir haben ja vor kurzem berichtet, dass 47 von 53 Krebsstudien nicht replizierbar seien und im Artikel auch erklärt, warum das sowohl tragisch als auch kein Problem für die Wissenschaft an sich ist.

Als Gegensatz möchten wir einen kurzen Blick darauf werfen, woran gerade (hoffentlich erfolgreich) geforscht wird. Man bekommt ja vielleicht einen negativen Eindruck, wenn man Schlagzeilen wie die obige liest. Dem wollen wir ein wenig entgegenwirken und schreiben über:

* Impfungen, die „direkt“ gegen Krebs wirken
* Viren, die nur Krebszellen töten
* durch HIV genetisch modifizierte T-Zellen, die Leukämie bekämpfen

Forschung ist einfach cool!

Man wird uns also hoffentlich vergeben, wenn wir die Skepsis ein wenig zur Seite legen und die folgenden Forschungsergebnisse einfach toll finden. Es ist fantastisch, mit welchen Ideen geforscht wird, welche Wege beschritten werden. Viele sind eine Sackgasse, nicht alles davon wird funktionieren, möglicherweise schwere Seiteneffekte haben, aber allein die Ideenvielfalt ist bewundernswert.

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PaläoPower: Giordano Bruno Stiftung goes marketing

Die Giordano-Bruno-Stiftung  kennen viele; sie selbst nennt sich Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung und ist, wie der Name schon sagt, eine Stiftung, die Herbert Steffen 2004 ins Leben gerufen hat. Der bekannteste Vertreter der GBS dürfte der Philosoph Michael Schmidt-Salomon sein. Die GBS hat viele honorige Mitglieder, die sich dem Gedanken des Humanismus und der Aufklärung verpflichtet sehen – im Übrigen auch ein Leitmotiv von EsoWatch.

Umso verwunderlicher, wenn die Giordano Bruno Stiftung jetzt plötzlich aktiv Werbung für etwas betreibt, das wie ein neuer Joghurt-Drink klingt: PaläoPower  Die GBS wirbt aktiv dafür. Der Autorin werden Räumlichkeiten der Stiftung für Vorträge zur Verfügung gestellt, das Ganze wird per Newsletter beworben – was man halt so tut, wenn man ein neues Produkt promoten will. So weit, so banal.

Aber schauen wir etwas im Detail.

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Homöopathie gegen Unfruchtbarkeit

Eigentlich wollten wir nicht mehr so viel über Homöopathie bloggen, ist ja im Wesentlichen wie ein totes Pferd treten. Mittlerweile weiß jeder, der sich ein wenig informiert, dass das Zeug wirkungslos ist.

Aber da gerade die „Woche der Homöopathie“ stattfindet, wollen wir mal nicht so sein. Auch wenn wir gerade zwei Beiträge gebracht haben – einen über eine Homöopathin, die einen Kritiker abmahnt und einen über eine homöopathische Klinik, die AIDS-Kranke behandelt – gibt es doch noch mehr Nachrichten aus Hogwarts.

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