Bakterien mordende Viren – Die Nadel im Heuhaufen

Antibiotika werden immer mehr zum Problem. Nun, eigentlich nicht wirklich die Antibiotika selbst, sondern die Resistenzen die sich dagegen bilden. Mutationen, die Prinzipien der Evolution, haben uns zum heutigen Punkt gebracht, aber sie erlauben auch den Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln. In den 60ern/70ern dachte man noch, der Krieg gegen die Bakterien sei gewonnen. … Weiterlesen

Plötzlicher Herztod – Eine App zum Leben retten

Hinweis auf einen AED

Das medizinische Zentrum der Universität Radboud in den Niederlanden hat vor einiger Zeit eine Smartphone-App herausgebracht, die tatsächlich Leben retten kann. Aber dazu braucht sie etwas Hilfe – vor allem muss die Applikation und das Gerät, zu dem sie weist, bekannter werden.

Es geht darum, die Position von automatisierten externen Defibrillatoren (AED) über Smartphones abfragen zu können und damit bei plötzlichem Herztod schnell lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können. Am plötzlichen Herztod sterben allein in Deutschland mehr als 100.000 Menschen pro Jahr!

Es kann also jeden treffen und/oder jederzeit in der Nähe passieren.

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Schwere Zeiten für Snake-Oil – Unzulässige Werbung mit gesundheitsbezogenen Aussagen

Die Schlachten gegen die Quacksalberei werden mitunter an ungewöhnlichen Orten geschlagen, aber immerhin: manchmal mit Erfolg. Ein Urteil des für den gewerblichen Rechtsschutz zuständigen 6. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 10.11.2011, das – hält es der Revision beim BGH stand – der Branche der Vertreiber obskurer Pülverchen und Tröpfchen ordentlich auf die Füße fallen könnte, … Weiterlesen

Blinde Frauen in der Brustkrebsdiagnostik

Die österreichische Zeitung Der Standard hat gestern ein sehr spannendes Interview mit dem Gynäkologen Dr. Frank Hoffmann online gestellt, der in der Brustkrebsdiagnostik tätig ist und eine verblüffend einfache und hochinteressante Idee hatte: Warum nicht die Abtastung der Brust zur Erkennung von Knoten durch blinde Frauen durchführen lassen? Blinde haben einen ausgeprägteren Tastsinn (teilweise zumindest, siehe … Weiterlesen

Gesund leben und sterben

Körper, Geist und Seele – der Gruner und Jahr Verlag ist anscheinend ganz besessen davon, mit seinen Publikationen auf diesen uralten Zug aufzuspringen. Speziell die Titelbilder der entsprechenden Publikationen lassen kein Klischee aus: was an abgedroschenen Phrasen schon 1000 mal gesagt und visualisiert wurde, wird hier zum 1001. mal wiedergekäut. Wir haben ja schon öfter … Weiterlesen

Wie ist das eigentlich mit der Herdenimmunität?

Im Zusammenhang mit Impfungen hört man ja oft den Begriff ‚Herdenimmunität‘.

Was bedeutet das eigentlich? Im wesentlichen, dass die Menschen um einen herum vor der Krankheit geschützt sind und sie nicht übertragen. Schutz durch die Gruppe.

Impfungen funktionieren ja nicht immer zu 100%, bei einem zumeist kleinen Prozentsatz der Geimpften schlägt die Impfung nicht genügend an. Man weiß ja im Normalfall nicht, ob die Impfung bei einem gewirkt hat oder nicht, außer man lässt eine spezielle Titerbestimmung machen. Darum z.B. bei den Masern auch die Empfehlung, zweimal zu impfen. Wenn die erste Impfung erfolgreich war, hat man keinen Nachteil, war sie es nicht, hat man eine zweite Chance, genügend Antikörper zu bilden.

Besonders wichtig ist die Herdenimmunität für Menschen, die nicht geimpft werden können. Dazu zählen vor allem Kleinkinder, aber auch Menschen, die an Erkrankungen des Immunsystems leiden oder z.B. aufgrund einer Organtransplantation Immunsuppressiva einnehmen und daher nicht geimpft werden dürfen.

Schlagwörter wie individuelle Impfentscheidung hören sich zwar gut an: jeder soll selbst entscheiden, aber im Endeffekt muss klar sein, dass damit genau diese Menschen gefährdet werden. Es ist ein zutiefst egoistischer Standpunkt, der vor allem davon profitiert, dass viele Menschen geimpft sind und eine Herdenimmunität besteht.

Eine englische Skeptikerseite hat ein kleines Tool Online gestellt, das den Infektionsverlauf den Krankheiten simuliert. Sehr simpel, aber es zeigt das Prinzip sehr gut. Dazu mehrere Szenarien, damit man den Unterschied sieht.

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Die Intoleranz der bösen Schulmedizin

Von Anhängern der diversen „alternativmedizinischen“ Methoden wird der „Schulmedizin“, also der wissenschaftlichen Medizin, gerne vorgeworfen, sie sei neuen und alternativen Methoden gegenüber intolerant und wenig offen. Wie diese Argumentation oft abläuft, möchte ich am Beispiel der Homöopathie zeigen, sie wird aber auf gleiche Weise auch von Anhängern anderer Spielarten der sogenannten „Alternativmedizin“ angewendet.

Selbst der überzeugteste Homöopath wird zugeben müssen, dass die Homöopathie offensichtlich ungeeignet ist, um zum Beispiel ein gebrochenes Bein zu behandeln. Daher ist es für ihn leicht, zu sagen: Ich gebe zu, dass die Schulmedizin in gewissen Fällen der Homöopathie überlegen ist und daher eine Daseinsberechtigung hat. Jetzt müsst ihr Schulmediziner aber auch zugeben, dass die Homöopathie in anderen Fällen der Schulmedizin überlegen ist und daher ebenfalls eine Daseinsberechtigung hat!

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Hühnerschlachten in Hongkong

In Hongkong wurden vor Weihnachten in einer Ruckzuck-Aktion 17.000 Hühner geschlachtet.

Warum? Weil ein einziges totes Huhn positiv auf den Vogelgrippe-Virus H5N1 (eine schöne Erklärung, was dieser Code eigentlich bedeutet, findet man hier) getestet wurde. Die Einfuhr von lebenden Hühnern wurde für 3 Wochen untersagt, der Markt um den Bereich, wo das tote Huhn gefunden wurde, einstweilig geschlossen. Eine Grippewarnung wurde ausgegeben, Krankenhäuser sind angehalten, auf Influenzakranke zu achten. Vor Weihnachten hat Hongkong den Hühnermarkt praktisch zum Erliegen gebracht.

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Techniker Krankenkasse lässt Versicherte für anthroposophische Pseudomedizin bezahlen

Dieser Artikel wurde am 17.12.2011 bereits bei den Ruhrbaronen veröffentlicht. Wir bedanken uns für die freundliche Möglichkeit zur Übernahme.

Rudolf Steiner um 1905
Rudolf Steiner um 1905 „Scharlatan und größenwahnsinniger Sektenführer“ (Quelle: Wikipedia)

Die „Techniker Krankenkasse“ (TK) will ab 1. Januar 2012 die Kosten für homöopathische, pflanzenheilkundliche und anthroposophische Medikamente erstatten. Gastautor Martin Ballaschk kommentiert die Entscheidung.

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Es ist Weihnachten: Gute Medizin für die Piraten

Wir haben uns gedacht, dass wir den Piraten gerne ein Weihnachtsgeschenk machen würden. Die haben ja gerade über „Evidence-based Medicine“ (EBM) als Grundlage der Gesundheitspolitik abgestimmt und 82% waren dafür! Ein schönes Ergebnis. Die Piraten diskutieren ihre Position in dem Bereich ja noch und da haben wir beschlossen, etwas Brainstorming zu betreiben. Allgemein empfehlen wir … Weiterlesen

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