Stefan Lanka und die Existenz der Masernviren

So, heute war der erste Prozesstag, die Schwäbische Zeitung berichtete in einem Liveticker. Der Liveblog ist sehr lesenswert – bitte beachten: Der Beginn und die meisten Beiträge sind auf Seite zwei. Der Prozess endete wenig überraschend ohne Entscheidung und es wurde auf den 24. April vertagt; der Anwalt von Herrn Bardens (und auch Herr Bardens … Weiterlesen

Norman Borlaug zum Hundertsten Geburtstag – Im Gedenken an Milliarden Leben

There are no miracles in agricultural production. --  Norman Borlaug mit GetreideWir hatten vor einiger Zeit hier im Blog die rhetorische Frage gestellt: Wer kann von sich behaupten, 5 Millionen Menschen das Leben gerettet zu haben? und erhielten prompt die Antwort in den Kommentaren: Norman Borlaug

Ja, klar. Treffer und versenkt. Man könnte höchstens anführen, dass die Antwort nicht stimmt, weil 5 Millionen viel, viel zu niedrig gegriffen sind für das Lebenswerk des Vaters der Grünen Revolution.

Vor 50 Jahren – zu der Zeit, in der Norman Borlaug wirkte -, herrschte große Sorge vor einer Malthusianischen Katastrophe: Hungersnöten, ausgelöst durch das ungebremste Bevölkerungswachstum.

So begann zum Beispiel die Originalausgabe (1968) des Bestsellers „Die Bevölkerungsbombe“ mit dem Satz:

The battle to feed all of humanity is over. In the 1970s hundreds of millions of people will starve to death in spite of any crash programs embarked upon now. At this late date nothing can prevent a substantial increase in the world death rate …

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SkepKon Mai 2014 München

Es ist uns eine Freude, wieder einmal etwas Werbung machen zu dürfen. Und zwar für die Skeptiker Konferenz 2014 in München. Wir kritisieren ja immer wieder gerne Schwachfugveranstaltungen wie die Paracelsus-Messe oder pseudowissenschaftliche „Impfsymposien“, da macht es zwischendurch Spaß, wenn man auf eine Skeptiker-Veranstaltung aufmerksam machen darf!

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Die SkepKon 2014 findet dieses Jahr vom Donnerstag, 29. bis Samstag, 31. Mai 2014 in München statt und wird von der GWUP organisiert.

 

 

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Frank N. Foode bei Kickstarter

Bei Kickstarter läuft zur Zeit noch eine interessante Kampagne mit dem Ziel, das Maskottchen Frank N. Foode (den freundlichen, genetisch modifizierten Organismus von nebenan) für „alle“ zugänglich zu machen.

Die Idee hinter dem Maskottchen ist es, sich über die Bezeichnung Frankenstein-Futter lustig zu machen. Man hat die Hoffnung, dass es durch diese freundliche Figur möglich ist, den Menschen die komplizierte Welt der Gentechnik und Landwirtschaft näher zu bringen und ihnen eine Persönlichkeit anzubieten, der sie um die Welt folgen können.

Frank hat inzwischen schon die weite Welt bereist und viele Fotos geschossen.

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Ig-Nobelpreis 2013

Der Stinker -offizielles Maskottchen des Ig-Nobelpreises
Der Stinker – offizielles Maskottchen des Ig-Nobelpreises

Gestern Abend war es wieder soweit, der Ig-Nobelpreis wurde zum 23. Mal in mehreren Kategorien vergeben. Wer es nicht kennt: es handelt sich um eine Parodie auf den echten Nobelpreis, bei dem „spezielle“ Erfolge im wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Bereich gewürdigt werden.

Ig kommt von „ignoble“: unwürdig, schmachvoll, schändlich und bezeichnet damit einen Preis, den man eigentlich nicht haben möchte. Hier ist anzumerken, dass das nicht unbedingt stimmt, der Preis wird häufig persönlich entgegengenommen.

Es wurden zwar zum Teil echte Helden der Pseudowissenschaft „gewürdigt“, wie z.B. Jacques Benveniste für seine Behauptung, dass Wasser intelligent sei und Erinnerungen habe (und später, dass es diese sogar übers Telefon weitergeben kann) oder Bestsellerautor Erich von Däniken für seine Schwurbeleien über uralte Astronauten aus dem Weltall, aber auch echte Forschung, die einfach nur lustige Themen hatte, wird immer wieder geehrt.

Das muss man auch als Kritikpunkt am Preis an sich sehen, dass hier Dinge vermengt werden, die nicht zusammen gehören. Auch wenn man vielleicht bei Forschungsergebnissen, dass Schimpansen ihre Artgenossen anhand von Fotos von deren Hintern identifizieren können die Augenbrauen hochzieht, ist es doch Wissenschaft.

Nicht immer, aber manchmal haben diese seltsamen Forschungsergebnisse auch praktische Auswirkungen. Die ebenfalls mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichnete Erkenntnis, dass Malaria übertragende Moskitos Limburger Käse genauso mögen wie den Geruch menschlicher Füße, war nützlich für die Entwicklung besserer Moskito-Fallen.

Pseudowissenschaft dagegen schafft keine Erkenntnisse, sie dient nur dazu, das entsprechende Glaubenssystem zu bestätigen und zu verfestigen.

Daher sollten diese Dinge, auch scherzhaft, besser nicht vermengt werden.

Trotz dieser Kritik ist es ein phantastischer Preis, der jedes Jahr von echten Nobelpreisträgern vergeben wird. Und auch dieses Jahr sind wieder lustige Dinge dabei:

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Prof. Potrykus über Goldenen Reis

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Ingo Potrykus, Professor emeritus am Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich, gehört zu den weltweit angesehensten Persönlichkeiten auf den Gebieten der landwirtschaftlichen, Umwelt- und industriellen Biotechnologie und erfand zusammen mit Peter Beyer den Goldenen Reis. Im Gegensatz zu normalen Reis hat er erhöhten Nährwert, da er Vitamin A liefert. Laut WHO leiden weltweit rund 127 Millionen Kinder im Vorschulalter an Vitamin-A-Mangel, bis zu 500.000 erblinden jedes Jahr und insgesamt sterben pro Jahr etwa 600.000 Kinder unter 5 Jahren daran.

Wir freuen uns sehr, dass Prof. Potrykus so freundlich war, uns ein paar Fragen zu beantworten. (To the English version)

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Prof. Potrykus on Golden Rice

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Ingo Potrykus, Professor emeritus at the Institute of Plant Sciences, ETH Zurich, is one of the world’s most renowned personalities in the fields of agricultural, environmental, and industrial biotechnology, and invented Golden Rice with Peter Beyer. In contrast to usual rice, this one has an increased nutritional value by providing provitamin A. According to WHO, 127 millions of pre-school children worldwide suffer from vitamine A deficiency, causing some 500,000 cases of irreversible blindness every year. This deficiency is responsible for 600,000 deaths among children under the age of 5.

We are delighted Prof. Potrykus kindly agreed to be interviewed by Psiram. (Zur deutschen Version)

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Psiram-Sommerrätsel 2013: Teil 1

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Liebe Rätselfreunde,

hier nun der von Euch (hoffentlich) bereits mit Spannung erwartete erste Teil des Psiram-Sommerrätsels 2013. Wie schon beim Osterrätsel geht es erst einmal recht einfach los, die richtig schweren Rätselnüsse kommen dann in den nächsten Folgen. Also quasi eine Aufgabe zum Warmwerden:

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Walachsche Methodenlehre für Anfänger (Teil 1)

Die Speerspitze der Aufklärung [1], im Rang einer päpstlichen Autorität [2], hat sich kürzlich in der Rubrik „Methodenlehre für Anfänger“ [3] grundsätzlich zur Legitimität der Kritik an der „Komplementärmedizin“ geäußert. Wie zumeist in solchen Fällen ist der erste Gedanke des Lesers, dass es zu einer konkreten Widerlegung der Kritik, insbesondere der Kritik an dem Vordenker … Weiterlesen

Bienensterben, Neonicotinoide und die Fakten

Vor kurzem wurde durch die EU eine Gruppe von Pestiziden namens Neonicotinoide verboten, da man sie im Verdacht hat, ein massives Bienensterben zu verursachen, das man als Colony Collapse Disorder CCD bezeichnet. Der grundsätzliche Effekt ist, dass die erwachsenen Arbeitsbienen aus dem Stock „verschwinden“, z.B. von der Pollensuche nicht zurückkehren.

Das Verbot wurde speziell in Österreich heftig diskutiert, der zuständige Minister Berlakovich geriet wegen seiner Gegenstimme unter heftigen Beschuss. Wir wollten uns das trübe Gewässer, in dem die Diskussion dazu stattfindet, auch mal etwas ansehen. Es ist, wie man schnell feststellt, nicht trivial.

Der Begriff Colony Collapse Disorder für diese mysteriöse Form von Bienensterben ist recht neu und wurde 2006 in einer Studie eingeführt. Aber das Phänomen an sich ist bereits seit 1869 bekannt. Damals wurde als Ursache Schimmelpilz ausgemacht (ob korrekt, weiß man nicht).

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