Harmlose Masern und Anthroposophie bei derstandard.at

Der österreichische Standard ist, was die Medizinredaktion angeht, bei uns im Blog schon ein alter Bekannter. Im Mai des letzten Jahres hatten wir ihn und die österreichische Presseagentur für ihre Artikelserie zum Thema Parawissenschaften auch gelobt.

In diesem Jahr haben sie sich aber wieder ziemlich bekleckert, allerdings nicht mit Ruhm. So hatten sie im Jänner die glorreiche Idee, Pro & Kontra-Artikel zum Thema Impfungen zu bringen. Der Artikel Pro Impfen: „Die Impfskepsis der Ärzte ist ein Problem“ ist in Ordnung, aber über den Kontra-Artikel In Europa kann heute auf Impfen verzichtet werden kann man sich nur ärgern.

Dann später, im Februar, wieder eine besonders skurrile Kombination aus Artikeln auf der Startseite:

Standard_Anthro

In den Artikeln Von roten Popos und hitzigen Diskussionen und Impfen ist eine Art von sozialer Verantwortung wird die Impfrate von Influenza und Masern beklagt.

Das Seltsame ist: dazwischen darf sich ein Anthroposoph austoben.

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Traunstein, Homöopathie und Hogwarts

Als wir im vorletzten Jahr über die esoterische Masterarbeit zur Hellseherei an der Viadrina (Institut IntraG) berichteten und es in kürzester Zeit zu einem Aufschrei der Blogosphäre kam, der auch von diversen Zeitungen wie der Sueddeutschen oder dem Spiegel aufgegriffen wurde, war die Freude groß.

Es war ermutigend zu sehen, wie sich Journalisten, Blogger, Wissenschaftler und viele mehr über die Zustände empörten und ihrem Ärger Luft machten.

Und es war auch schön zu sehen, wie der Druck auf Hogwarts an der Oder wuchs.

Kurz darauf stufte die Hochschulstrukturkommission das IntraG (Viadrina) auch auf Ramsch-Niveau hinab und Harald Walach wurde dann auch mit dem verdienten Goldenen Brett (vorm Kopf) ausgezeichnet für sein Bemühen, wissenschaftsbefreite Theorien in die akademische Welt hineinzubringen.

Man hatte danach den Eindruck, dass das Pseudoinstitut den Kopf unten hielt, um nur ja nicht mehr aufzufallen. Die Abstrafung durch Medien und Hochschulkommission hatte Wirkung gezeigt.

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„Schamanin“ Sonja Raab oder: Wie man Angehörige der First Nations ausbeutet

raabenweib

In der Kronenzeitung durfte Frau Raab sich als „Schamanin“ darstellen – was sie bestimmt erfreut hat, denn ihre diesbezüglichen Meriten scheinen doch ebenso wie ihr Angebot eher spärlich. Selbstverständlich unterhält sie eine eigene Webseite, um ihrem Geschäft auf die Beine zu helfen. Darüber hinaus hat sie die ergreifende Geschichte ihrer „Initiation“ auch selbst ab ca. 2004 allenthalben im Internet gestreut und zwar unter mehreren Namen (Kellermair, Benatzky, Raab) sowie mehreren Nicks (Sonja, majun, bergfrau, Sedna, Raabenweib, Rabenweib).

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James Webb: Die Flucht vor der Vernunft. Eine Empfehlung.

Manche Bücher liebt und hasst man zugleich. Einer der bemerkenswertesten Autoren zum Thema Esoterik und Okkultismus ist James Webb, 1946 in Schottland geboren und leider bereits 1980 wieder durch Suizid aus dem Leben ausgeschieden. Er hatte sein ererbtes Vermögen aufgebraucht, mit dem er hauptsächlich Bücher kaufte und eine riesige Privatbibliothek aufbaute. Als Historiker, besessen von … Weiterlesen

Metasophie – ZDF legt nach

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Wie Psiram aus gut informierten Kreisen mitgeteilt wurde, plant der öffentlich-rechtliche Sender ZDF ein neues Format. Nachdem die Pilotsendung mit Richard David Precht als Double von R. D. Sprecht erfolgreich verlief, will man jetzt wirklich klare Kante zeigen, was den öffentlichen Bildungsauftrag angeht. Eine erste Testsendung wurde in einem Hörsaal der Europa-Universität Viadrina mit Studenten des Lehrganges Pataphysik durchgeführt. Wir haben den ersten Abschnitt, bis es zu einem Zwischenfall kam, transskribiert. Gesprächspartner sind R.D. Sprecht und Dr. Ici Wenn, asiatischer Kulturantroposophologe mit deutschen Wurzeln, bekannt durch sein Werk „Vom Werden des Seins“.

R. D. Sprecht: Ich freue mich sehr, Sie heute in der Sendung zu haben!

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Psiram-Sommerrätsel 2013: Teil 3

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Liebe Rätselfreunde,

wieder sind drei Tage ins Land gegangen, Zeit für den nächsten Teil des Psiram-Sommerrätsels 2013. Für alle, die jetzt so gar nicht wissen, worum es hierbei geht: schaut einfach mal in die [url=https://blog.psiram.com/2013/07/psiram-sommerratsel-2013-die-regeln]Regeln[/url] sowie in [url=https://blog.psiram.com/2013/07/psiram-sommerratsel-2013-teil-1]Teil 1[/url] und [url=https://blog.psiram.com/2013/08/psiram-sommerratsel-2013-teil-2]Teil 2[/url] des Rätsels, dann wird so Manches klarer.

Für diejenigen von Euch, die es jetzt gar nicht mehr erwarten können – hier ist der 3. Rätselteil:

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Psiram-Sommerrätsel 2013: Teil 2

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Liebe Rätselfreunde,

schon wieder 3 Tage um – der [i]?Riddler?[/i] ist wieder da. Ich hoffe sehr, dass Euch [url=https://blog.psiram.com/2013/07/psiram-sommerratsel-2013-teil-1]Teil 1[/url] des diesjährigen Sommerrätsels noch nicht allzu viele Schwierigkeiten bereitet hat. Falls doch, so mag es Euch trösten, dass die Gesamtlösung (zumindest theoretisch) auch ohne die Teillösung 1 gefunden werden kann.

Und für alle diejenigen, die beim ersten Teil nur müde lächeln konnten, folgt hier auch sofort Teil 2:

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Masernimpfpflicht für Deutschland?

Es ist eigentlich peinlich. Wie z.B. die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eine Impfpflicht ins Gespräch gebracht, nachdem im ersten Halbjahr 2013 mehr als 900 Masernfälle in Deutschland gemeldet wurden. Auch andere Politiker und Gesundheitsexperten unterstützen ähnliche Regelungen, wie z.B. Jens Spahn, der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, der anmerkt, dass nur Geimpfte Kitas, Kindergärten oder Schulen besuchen dürfen.

Peinlich dabei ist aber nicht, dass diese Idee diskutiert und vielleicht umgesetzt wird – peinlich ist eher, dass es überhaupt soweit kommen musste. Die Masern hätten ja eigentlich schon bis 2010 aus Europa komplett verschwunden sein sollen, aber das hat leider überhaupt nicht funktioniert.

Propagandistische Darstellung aus impfgegnerischer Sicht

Impfgegner, die mit dem im englischen Raum sogenannten FUD-Prinzip, Fear (Furcht), Uncertainity (Unsicherheit) and Doubt (Zweifel) arbeiten, haben ihr Scherflein dazu beigetragen, dass uns diese Krankheit noch erhalten geblieben ist.

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