Haus der Inspirationen „Schloss Weilerbach“ – Quacksalber-Gesundheitszentrum

Ganzheitliche Energiearbeit, Wirbelsäulenbegradigung, Metamorphose-Behandlung, Entstörungen, Entgiftungsverfahren, Schüßlersalztherapie, Ernährungsberatung nach Hildegard von Bingen, Fußreflexzonentherapie, Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht, Aromatherapie, Neue Homöopathie nach Erich Körbler, Kinesiologie, „Das Besprechen“ ein uraltes überliefertes Wissen, Natur- und Lichtmeditation, Chakrenarbeit,Quantenarbeit, Begradigungsenergie, Reiki, Tierlichtarbeit, Bewusstes Atmen, Reinkarnation, Bewusst-Werdung, Neues Wissen für den Neuen Menschen und die Neue Zeit, Kalt Laser Biolifting, Cranio-Mandibuläre-Therapie, Dorn-Breuss-Therapie, Lymphdrainage, Reinkarnationstherapie, Rückführungstherapie, Arbeit mit Krafttieren „indianische Heilweisen„, telepathische Kommunikation mit Tieren, EM effektive Mikroorganismen, Klangschalenmassage, EFT durch Meridianklopfen … Weiterlesen

Herzhafte Überschrift bei Doc-Check-News

Vorsicht, Fuck-up-unktur

Das ist doch mal ein Hinkucker. Mit guten Überschriften fängt man Leser und kurbelt schöne Kommentare an. In dem Artikel geht es um die Risiken der Nadelstecherei, die zwar einen ausgeprägten Plazeboeffekt, aber keine darüberhinausgehende Wirkung auf Erkrankungen hat. Wieso sollte sie auch? Chi ist vorwissenschaftlicher Bullshit, der Meridianverlauf variiert nach Belieben während Staphylokokkus aureus und HBV keine Märchen, sondern reale Krankheitserreger sind. Strikte Hygiene (gründliche Hautdesinfektion) und Einwegnadeln sind also beim chinesischen Voodoo Pflicht. Darum geht es auch in dem Artikel. Die Überschrift ist nur der Eye-catcher und stammt gar nicht von der Verfasserin. Hier ein Auszug und ein paar Links:

Die häufigsten Infektionen wurden mit pyogenen Bakterien beschrieben. In den 70er und 80er Jahren waren dies weltweit 50 Fälle. Die meisten Infektionen mit Eitererregern gingen von der Hautflora der akupunktierten Patienten aus. Offenbar war die Haut vor der Akupunktur nicht ausreichend desinfiziert worden. Bei lokalen Infektionen zeigten sich typische meridian- und Akupunktur-spezifische Läsionen. Nach der Akupunktur entwickelten sich Abszesse und septische Arthritiden, seltener schwere Folgeerkrankungen wie infektiöse Endokarditis, Meningitis, Endophtalmitis u. a. Der Übeltäter in über der Hälfte der Fälle: Staphylokokkus aureus.
[…]
Die genannten Infektionen könnten allerdings nur die Spitze des Eisbergs sein, vermutet Woo und fordert eine bessere Infektionskontrolle. Ein erster Bericht der Übertragung des Methicillin-resistenten Staphylokokkus aureus (MRSA) erschien 2009. Dabei kam es nach Akupunktur zu einer septischen Arthritis mit Zerstörung des Gelenkknorpels und einer Osteomyelitis.
Qualitätsstandards ohne Kontrolle

Das Risiko schwerer Nebenwirkungen nach Akupunktur schätzt der Experte Mike Cummings der British Association of Medical Acupuncturists auf 1:200.000. Insgesamt sei die Akupunktur also sehr sicher.

Doc-Check-News:Vorsicht, Fuck-up-unktur

BMJ-Editorial vom 18. März 2010: Acupuncture transmitted infections
open-acces-Paper bei BMC: An outbreak of post-acupuncture cutaneous infection due to Mycobacterium abscessus

Das ist alles nicht sehr aufregend und könnte sachlich diskutiert werden, wenn nicht die Heultaktiker, „Tierheilpraktiker“ und IGEL-Ärzte (Muhaha) [Reiseimpfberatung als IGEL ist kein Beschiss]wären, die der Autorin Unsachlichkeit, Ahnungslosigkeit und Panikmache vorwerfen. Was ist an der Realität unsachlich? Die Haut ist eine Barriere, sie ist mit Keimen besiedelt und das rituelle Pieksen schafft Eintrittspforten.

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Von der Kunst nichts zu erklären

Im neuesten Teil ihrer kleinen PR-Serie auf www.derStandard.at zeigt Frau Wolkenstein wie man aus einer Pollenallergie maximalen Gewinn schlägt und einem kleinen Jungen entgegen aller Beteuerungen nicht ursächlich behandelt, sondern die durchaus erfolgversprechende Hyposensibilisierung durch einen Blumenstrauß an verschiedenen lukrativen und hübsch alternativen Therapien ersetzt.

Frau Wolkenstein schildert einen typischen Fall einer Pollenallergie bei einem achtjährigen Jungen. Nach ein paar einführenden Worten, in denen sie die Symptome beschreibt und kurz auf die Hygiene-Hypothese eingeht,  kommt sie auf den Punkt:

Die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung (Impfung gegen Allergie) gegen die Birkenpollenallergie wurde nach vorausgehender Testung vom zuständigen Facharzt vorgeschlagen. In Absprach (sic!) mit seiner Mutter hatte sich der Junge dazu entschieden, es mit Akupunktur zu versuchen.

Als Ärztin sollte Frau Wolkenstein wissen, dass die vom Facharzt vorgeschlagene Therapie sinnvoll gewesen wäre (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19000581). Für die erfolgreiche Anwendung von Akupunktur bei diesem Krankheitsbild (wie auch praktisch jedem anderen), gibt die Studienlage nicht sehr viel her.

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Neues aus dem Laborjournal-Blog

„Alternativmedizin im “Zeit-Wissen-Magazin”“ hatten wir ja schon im Blog, bevor das Heft erschienen war. Das Februarheft und der Artikel über die Phytotherapie waren dann für unser Themenspektrum uninteressant und lohnten eigentlich keinen eigenen Blogartikel. Allerdings scheint der Podcast relativ unkritisch die schamanistischen Praktiken der „Ambulanz für Prävention und Integrative Medizin” der Charite zu beleuchten, wie … Weiterlesen

Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil IV: René Gräber

Die Mittelohrentzündung:

Die akute Mittelohrentzündung ist keine seltene Erkrankung. Sie ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis.[1] Sie tritt häufig im Kindesalter auf, da in diesem Alter die Eustachische Röhre noch kurz und weit ist und damit das Aufsteigen von Bakterien aus dem Nasenrachenraum erleichtert wird. Auch Säuglinge können an einer Mittelohrentzündung erkranken.
Die Erkrankung beginnt mit einer ein bis zwei Tage andauernden Entzündungsphase mit pulsierenden Ohrenschmerzen, Fieber, pochenden Ohrgeräuschen, Hörminderung und eventuell einem druckschmerzhaften Warzenfortsatz des Schläfenbeins. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Eine virale Mittelohrentzündung klingt nicht selten mit dieser Phase ab. Bei der bakteriellen Mittelohrentzündung kommt es in den darauf folgenden drei bis acht Tagen (Abwehrphase) häufig zu einem spontanen Trommelfelldurchbruch mit Austritt von Eiter. Anschließend klingen Schmerzen und Fieber ab. Diese Phase wird durch Gabe eines Antibiotikums oft deutlich verkürzt und eine Trommelfellperforation wird vermieden. In diesem Zeitraum ist das Hörvermögen auf dem betroffenen Ohr deutlich eingeschränkt. Nach weiteren zwei bis vier Wochen ist die Mittelohrentzündung in der Regel abgeheilt.

Komplikationen:

  • Mastoiditis (Entzündung des knöchernen Warzenfortsatzes des Schläfenbeins).
  • Das erneute Auftreten von Schmerzen, eitrigem Ausfluss aus dem Ohr und einer schmerzhaften Schwellung hinter der Ohrmuschel nach zwei bis drei Wochen – bei Kindern auch früher – sind typisch für eine Mastoiditis. Eine Mastoiditis ist eine Operationsindikation.
  • Hirnhautentzündung oder Hirnabszess
  • Entzündung des Innenohres (Labyrinthitis) mit Schwindel und Ertaubung.
  • Gesichtsnervlähmung
  • Sepsis
  • Sinusvenenthrombose

Häufige Mittelohrentzündungen können zu Vernarbungen des Trommelfells und Verwachsungen im Bereich der Gehörknöchelchen führen und eine bleibende Hörstörung (Schallleitungsschwerhörigkeit) zur Folge haben.

Therapie:

Körperliche Schonung, abschwellende Nasensprays oder -tropfen, entzündungshemmende Schmerzmittel, wie beispielsweise Ibuprofen.
In der Regel heilt eine Mittelohrentzündung auch ohne Behandlung. Dies kann die Erfolge alternativmedizinischer Behandlungen erklären. Ein Abwarten ist daher unter ärztlicher Kontrolle für die ersten ein bis zwei Tage zu vertreten. Wenn in dieser Zeit keine drastische Besserung eintritt, ist zur Verkürzung des Krankheitsverlaufes und vor allem wegen der Möglichkeit schwerer, auch lebensbedrohlicher, Komplikationen die Gabe eines geeigneten Antibiotikums dringend zu empfehlen (z. B. Amoxicillin oder bei Penicillinallergie Azithromycin oder Clarithromycin).
Komplikationen bedürfen einer umgehenden operativen Intervention.

Eine Mittelohrentzündung ist wirklich sehr ernst zu nehmen und das Risiko von Komplikationen, Folgeerkrankungen und irreversiblen Schäden extrem hoch. Nicht umsonst heißt es in Wikipedia, keine Therapie während der ersten ein bis zwei Tage nur unter Aufsicht und Zustimmung eines Arztes.

All dies interessiert die „Alternativ-Heil-Propagandisten“ jedoch nicht. Hier wird gequacksalbert auf Teufel komm raus und das in der Hauptsache an kleinen Kindern.

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Kindesmissbrauch durch alternative Heilmethoden – Teil I: Lage & Roy Forum

Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen, auf das Thema „Anwendung alternativer Heilmethoden bei Kindern“ aufmerksam zu machen. Wer sich hierzu einen Einblick verschafft, kann nicht umhin festzustellen, dass Kinder und bereits Babys zum Spielball von deren Eltern und von Alternativ-Anbietern gemacht werden. Es geht hier definitiv um Kindesmissbrauch, der sich unter legalen Vorzeichen ausbreitet und den niemand thematisiert, weil speziell Deutschland paradiesische Rahmenbedingungen für Quacksalber-Methoden und deren Anerkennung bietet.

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Evemaries wunderbare Welt der abrechenbaren Nonsense-Methoden

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Der zweite Teil aus der Serie „TCM in zwölf Fällen“, die in offenbar unregelmäßigen Abständen in der online-Ausgabe des österreichischen Standards erscheint, ist da!

Wer gedacht hat, dass schon der erste Teil kaum zu toppen sein würde, wird eines Besseren belehrt. Nachdem Frau Wolkenstein beim letzten Mal erklärt hat, wie man geschickt abwartet, bis sich ein Reizdarmsyndrom abschwächt und sich dabei die Zeit mit Akupunktur vertreibt, geht es diesmal darum, wie man auf ein falsch angewendetes Medikament verzichtet und gleichzeitig Zuckerkügelchen, Moxibustionen und eine Ernährungsumstellung verkauft.

Eine 34jährige Frau kommt in die Praxis und sagt: „Seit meiner Kindheit leide ich ständig an grippalen Infekten, sobald es im Herbst kühler wird. Im Sommer geht es mir gut, außer ich bin dem kalten Luftzug einer Klimaanlage ausgesetzt.“

Der konkrete Anlass für die Patienten, zu Frau Wolkenstein zu gehen, war eine erneute Infektion nach einem Langstreckenflug.
Nun ja, es gibt Menschen die besonders anfällig sind für Atemwegsinfekte. Sinnvoll wäre hier eine Angabe gewesen, wie oft es bei dieser Patientin tatsächlich dazu kommt.

Nach der Aufzählung einiger weiterer Symptome erschließt sich so langsam, worauf Frau Wolkenstein diesmal hinaus will: das Immunsystem ist schwach und muss gestärkt werden, und das geht nur, wenn man es warm macht.  Frau Wolkenstein nennt das aber anders, eingeleitet durch das alternativmedizinische Motto „Anders als die Schulmedizin…“ spricht sie davon, den Körper mittels „Regulationstherapie“ ins Gleichgewicht zu bringen und öffnet damit das Schächtelchen der vielen lustigen Therapiemöglichkeiten.

Dass man sich „erkältet“ liegt aber nicht daran, dass einem kalt ist, sondern daran, dass sich bei Kälte die Viren, die die Erkältung auslösen, besser halten. Mit der Körpertemperatur hat das wenig zu tun. Die Kerntemperatur bleibt gleich bei 37°C. Das nennt man Thermoregulation. Die Infekte nach dem Langstreckenflug und durch die Klimaanlage sind vermutlich auch nicht auf eine mangelnde Immunantwort durch die Kälte zurückzuführen, sondern auf die trockene Luft, die die mechanische Barriere der Schleimhäute schwächt.

An dieser Stelle soll aber nicht auf die oft falschen Erklärungen zur Physiologie eingegangen werden, sondern auf die Methoden die Frau Wolkenstein anwendet.

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ABDA-Webseite von Homöopathen gehackt

Anscheinend wurde die Seite der ABDA von homöopathischen Hackern erfolgreich angegriffen. Dort steht doch tatsächlich, dass Homöopathie bei Erkältungskrankheiten hilft. Glücklicherweise liegt Esowatch das unverfälschte Original der Pressemitteilung vor: Bei Erkältungen sind Homöopathika keine Alternative Berlin, 04. Februar 2010 Jeder zweite Bundesbürger hat schon einmal ein homöopathisches Arzneimittel eingenommen, ein Viertel der Bundesbürger nehmen sie … Weiterlesen

Susanne Rehklau wurde 12 Jahre alt

Todesfalle Germanische Neue Medizin Behandlung eingestellt, Kind tot Ein 12-jähriges, an Krebs erkranktes, Mädchen aus dem Allgäu ist Ende Dezember verstorben, weil die Eltern jegliche medizinische Behandlung abgelehnt hatten. Die Eltern sind Anhänger der so genannten Germanischen Neuen Medizin. report MÜNCHEN traf den Gründer dieser Lehre. … Von Ulrich Hagmann, Annette Peter Stand: 18.01.2010 http://www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-germanische-medizin-ID1263811034754.xml … Weiterlesen

Alternativmedizin im „Zeit-Wissen-Magazin“

Alternativmedizin ZEIT Wissen beantwortet Ihre Fragen Am 9. Februar startet im ZEIT-Wissen-Magazin eine neue Serie zur Alternativmedizin. Schreiben Sie uns jetzt Ihre Fragen per E-Mail, die dann im Heft beantwortet werden. In der kommenden Ausgabe von ZEIT Wissen, die am 9. Februar 2010 erscheint, startet eine Serie über Alternativmedizin. Über den Sinn und Unsinn dieser Disziplin wird … Weiterlesen

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