Vandana Shiva: Globalisierungs und GMO Schwurbelei

Vor kurzem haben sich ja 110 Nobelpreisträger gegen Greenpeace und für gentechnisch verbesserte Organismen in der Landwirtschaft ausgesprochen, ein flammender Appell, den ideologisch begründeten und unvernünftigen Widerstand gegen diese Technologie im Allgemeinen und gegen Goldenen Reis im Speziellen doch endlich fallen zu lassen.

Dass dieser Aufruf bei Greenpeace auf taube Ohren fallen würde, war zu erwarten. Aber vielleicht bringt der Aufruf doch ein paar Menschen dazu, sich mit dem Thema zu beschäftigen und eigene Schlüsse zu ziehen.

Screenshot Bio mit Dr. der Nuklearphysik (Quelle: Forbes)
Screenshot Bio mit Dr. der Nuklearphysik (Quelle: Forbes)
Eine weitere Gegnerin der Grünen Gentechnik, gegen die sich dieser Aufruf der 110 Nobelpreisträger indirekt auch richtet, ist die „Nuklearphysikerin“ Vandana Shiva.

Sie bekämpft die Gentechnik und den Goldenen Reis schon seit mehr als einem Jahrzehnt mit diversen längst widerlegten Behauptungen.
Bekannt ist sie vor allem auch für ihre Anschuldigung, dass sich aufgrund von genmodifizierten Organismen (GMO) in Indien reihenweise Bauern umbringen. Wir haben uns damit im Blog schon mehrfach beschäftigt. Kurzzusammenfassung: Stimmt einfach nicht. Wer es genauer nachlesen möchte, findet dazu in den folgenden Artikeln Details:

    Obwohl diese Frage schon umfassend untersucht wurde, wird sie nicht müde, weiterhin ihre Geschichte von den indischen Selbstmordbauern zu wiederholen. Auch in Bezug auf Goldenen Reis hält weiterhin sie an ihren vor 15 Jahren aufgestellten, nicht haltbaren Behauptungen fest.

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Andrea Jacob – Öffentlich-rechtliche Empörung als Werbung für Hochstapler

Plusminus_Redaktion

Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ist immer dafür gut, Skandale aufzudecken; kürzlich ging es in der ARD-Sendung plusminus um psychologische Gutachten. Eingangs wird der Fall eines quasi von Gerichts wegen entführten Kindes geschildert. Vorwand für diesen empörenden Eingriff in die Menschenrechte sei ein Gutachten gewesen; und: „Dabei sind sie [die Gutachten] oft das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.“ Sagt wer? Sagt die „Psychotherapeutin und Rechtspsychologin Andrea Jacob“. Sie „bestätigt“: „‘Ich habe noch nicht ein einziges Gutachten vorliegen gehabt, das wirklich allen fachlichen Anforderungen entsprochen hätte.‘“ Und so weiter, alles ganz furchtbar.

Weder der Bundesjustizminister noch die kritisierte Gutachterin seien zu einer Stellungnahme bereit gewesen, heißt es. Aber es ist nun nicht so, dass es gar keine fachliche Stellungnahme gegeben hätte. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. – Sektion Rechtspsychologie – hat im November 2015 einen ausführlichen Brief an die Redaktion plusminus geschrieben. Darin heißt es unter anderem:

„Sie lassen Andrea Jacob als “Expertin” zu Wort kommen. Frau Jacobs Einschätzungen sind in Fachkreisen hoch umstritten. Sie nennen sie “Rechtspsychologin”, anscheinend ohne sich näher über ihre Qualifikation und die Voraussetzungen dieser Berufsbezeichnung informiert zu haben. Über die spezifische, rechtspsychologische Weiterbildung verfügt Frau Jacob nicht. Ferner ist auch zweifelhaft, ob sie Psychotherapeutin ist […]“
http://www.rechtspsychologie-bdp.de/2015/11/brief-an-plusminus/

Nur eben, dass diese Stellungnahme den schönen Skandal gestört hätte, weshalb sie der plusminus-Redaktion nicht weiter erwähnenswert schien. Psiram ist in der Lage, noch weitere Details zur Qualifikation von Frau Jacob beizusteuern. Bereits weit vorher, im Umfeld der Diskussion um die Causa Mollath (wenn auch in der späten Phase), hatte sich Frau Jacob durch einige – sagen wir, schräge – Einschätzungen in anderen Fällen bekannt gemacht. Dies war uns Anlass, uns kundig zu machen über die indischen Bildungseinrichtungen, an denen sie ihre akademischen Meriten erworben hat.

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Channelling, uralte Flugzeuge und ein Wissenschaftskongress

Eine Sensation! Die Inder haben bereits vor 7.000 Jahren das Flugzeug erfunden. Wunderdinger geradezu, die in jede Richtung und sogar von Planet zu Planet reisen konnten.

Das behauptet zumindest ein Vortragender beim (eigentlich) hochrangigen 102. Indischen Wissenschaftskongress, der derzeit stattfindet und vom indischen Premierminister Narendra Modi eröffnet wurde.

Kapitän Anand J. Bodas, ein pensionierter Pilot, hat am Sonntag mit seiner Rede mächtig Wellen geschlagen. Er präsentierte den Inhalt einer laut der Washington Post uralten Hindu-Sage, was allerdings eine sehr wunderliche Definition des Wortes „uralt“ voraussetzt.

Es handelt bei dem den „uralten“ Text Vaimānika Shāstra, der durch Channeling in den Jahren 1918–1923 durch einen indischen Mystiker empfangen wurde, um ein pseudowissenschaftliches Dokument erster Güte. Wer sich den abstrusen Text durchlesen möchte: eine englische Übersetzung findet sich hier.

Man kann sich vorstellen, dass diese Behauptungen ordentlichen Wirbel ausgelöst und entsprechend Resonanz gefunden haben. Der NASA-Wissenschaftler Dr. Ram Prasad Gandhiraman hat bereits im Vorfeld eine Petition gestartet, um diesen pseudowissenschaftlichen Vortrag zu stoppen, den er als himmelschreiend empfand. Mehr als 200 Wissenschaftler haben unterzeichnet, um sich diesem Vortrag, der wohl auf politischen Druck zustande gekommen ist, zu widersetzen.

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Vandana Shiva: Bauern-Selbstmorde in Indien

Wir haben uns vor ein paar Jahren schon einmal mit den angeblichen 250.000 Selbstmordbauern in Indien befasst. Das Thema wurde ja schon gefühlt endlos zerpflückt, was aber die Verbreiter nicht weiter stört; die Behauptung wird weiter munter wiederholt, Jahr für Jahr.

Vandana Shiva, die die Behauptung jedes Jahr wie ein Mantra wiederholt, hat im Jänner nochmal nachgelegt. Beim Lesen ihres Textes wurde klar, dass es eigentlich mehrere Artikel braucht. Dieser hier beschäftigt sich daher nur mit der Frage der angeblichen Bauernselbstmorde in Baumwollgebieten wegen gentechnisch modifizierter Samen.

Vandana Shiva schreibt:

All studies that try and disconnect suicides in the cotton areas from Monsanto’s seed monopoly take the aggregate national data, not the figures of the regions and states where cotton cultivation and cultivation of Bt cotton is concentrated.

Tatsächlich ist das ein sehr guter Einwand. Die Selbstmordraten indischer Bauern sind statistisch höher als der Durchschnitt; BT-Baumwolle wird aber nur in einem Teil Indiens angebaut, man sollte sich also auf diese Gebiete konzentrieren. Diagramme wie dieses sind eigentlich nicht genau genug:

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Indisches Gesundheitsministerium gefährdet Ausbildung hunderter Homöopathen

Erschütternd! Das indische Gesundheitsministerium hat einen Report verworfen, der die Schließung von 14 homöopathischen Colleges sowie Disziplinarstrafen gegen 24 weitere Institute empfahl. Den betroffenen Colleges wird vorgeworfen, dass die Ausbildung schlecht/unzufriedenstellend ist. Trotzdem hat das Ministerium entschieden, dass die Institute auch 2012 noch Studenten verdummen dürfen. Wer jetzt glaubt, der Vorwurf wäre von Skeptikern gekommen, der irrt. … Weiterlesen

Yogi Prahlad Jani

We´ve translated our wiki-article about Prahlad Jani into english: Prahlad Jani (Jay Ambe Prahaladbhai Maganlal Jani, real name Chunriwala Mataji, called by aderents also „Mataji“ or „goddess“, born August 13, 1929) is an indian fakir and Jainism-follower from Gujarat who claims that he did not eat usual food or drink since he was eight years … Weiterlesen

Hugo Stamm über die Entzauberung von Gurus

Wir haben einen Schweizer Blog in der Blogroll, der es in sich hat: http://newsnetz-blog.ch/hugostamm/. Der aktuelle Artikel behandelt zwei Dokumentarfilme über Gurus: David Sievekings „David wants to fly“ und Sheela Birnstiels „Guru“. hugostamm am Sonntag den 2. Mai 2010 Die Hölle, ein Guru zu sein In diesen Tagen sind zwei Filme in den Schweizer Kinos … Weiterlesen

Yogi Prahlad Jani

Dieser dreiundachtzigjährige Jogi behauptet, ohne Nahrung auskommen zu können.
Im SPON erschien gestern ein Artikel dazu, der auch in unser Wiki verlinkt:

Ist er ein Wunder oder doch bloß ein Scharlatan? Der 83-jährige Yogi Prahlad Jani aus Indien behauptet, seit über 70 Jahren nichts mehr gegessen und getrunken zu haben – dank Meditation und göttlichem Segen. Indische Ärzte wollen den rätselhaften Yogi nun untersuchen. Es ist nicht das erste Mal.

Spiegel online, 28.04.2010 70: Jahre ohne Nahrung Ärzte knöpfen sich angeblichen Wunder-Yogi vor
Vielen Dank dafür, das letzte Mal gingen dadurch die Zugriffszahlen für ein ziemliches Außenseiterthema ordentlich nach oben.

Da es nicht das erste Mal war, gibt es schon Laborwerte von älteren Untersuchungen: Prahlad Jani -Ten Day Study Medical Case Summary.
Wir haben die aus gegebenem Anlass grafisch aufbereitet und den Wikiartikel etwas aufgebohrt:
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