Was die Beschneidungsdebatte und eine Burgruine gemeinsam haben

Ein etwas ungewöhnlicher Einstieg ins Thema:

 

Eine mittelgroße Stadt in Südhessen zählt zu ihren wenigen bedeutenden Bauten ein Festungsbauwerk aus dem 15. Jahrhundert. Das Bauwerk war bis in die 80er Jahre hinein verfallen und von wuchernder Vegetation überwachsen. Dann endlich rafften sich Magistrat und Denkmalpfleger auf und konzipierten eine Wiederherstellung und Freilegung der Gebäudesubstanz. Es folgte eine jahrelange erbitterte Debatte zwischen Denkmal- und Naturschützern, die statt dessen unbedingt das gewachsene Biotop erhalten wollten. Die Auseinandersetzungen hätten beinahe dazu geführt, die örtlichen „Grünen“ zu spalten.

 

Was war passiert? Es war zu einem Interessenwiderstreit gekommen, den so niemand vorher hatte kommen sehen wollen. Auf beiden Seiten der Front standen Werte, die vorher bei ein und denselben Personen positiv besetzt waren. So lange diese Werte nicht an einem konkreten Fall in Kollision gerieten, war es bequem, die Möglichkeit einer solchen Kollision zu verdrängen. Debatten, die sich dann am Aufflammen solcher Konflikte entzünden, haben die Eigenschaft, unübersichtlich, unsortiert, unreflektiert und deshalb hochgradig hysterisch zu verlaufen. Und da werden sich plötzlich eine marode Festung der Grafen zu Katzenelnbogen und die Beschneidung jüdischer Kleinkinder ähnlich.

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Pimp Your Bishop

Zugegeben: es gibt Menschen, die haben eine bessere Presse als der derzeitige Bischof des Bistums Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst. Es kommt gerade ja auch eine ganze Menge Unrat, über den seit Anfang 2008 in der mittelhessischen Residenz hofhaltenden Hochwürdigen Herrn (ausnahmsweise keine Satire: so lautet die korrekte Anrede für einen römisch-katholischen Bischof).

 

Diese vier Jahre haben locker ausgereicht, ein Bistum, zu dem in heftigem Gegensatz zu dem beschaulichen Limburg auch die Metropole Frankfurt a.M. und die Landeshauptstadt Wiesbaden gehören, in hellen Aufruhr zu versetzen, der bundesweites Echo erzeugt.

 

 

Ein kurzer Rückblick: Vorgänger des aktuellen Bischofs war der sozialreformerisch orientierte Franz Kamphaus, der seine Termine mit einem selbstgesteuerten betagten VW Golf anfuhr. Mit solcher Bescheidenheit haben Exzellenz (ja, auch das ist offizielle Anredeform) gründlich aufgeräumt. Think Big, heißt es jetzt im bischöflichen Ordinariat, und man lässt sich beim Upgraden nicht lumpen.

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Braunschlag – Ein Wunder muss her!

Wenn wir schon gerade bei den Fernsehempfehlungen sind, hätten wir da noch eine, vor allem für unsere österreichischen Leser. Wer sich schon vor der Mondverschwörung am Sonntag etwas bitterbös‘-satirisches gönnen möchte, bekommt heute Abend mit den ersten zwei Folgen von „Braunschlag“, ausgestrahlt im österreichischen ORF 1, ein echtes Schmankerl serviert.

Was macht man, wenn das Dorf heruntergewirtschaftet ist und es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt? Dann muss ein Wunder her! Und da Wunder sich auf Kommando so selten manifestieren, produziert man einfach eines. Eine kleine Marien-Erscheinung und schon rennt das Geschäft und die Pilger dem Dorf die Türen ein.

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Die Mondverschwörung auf 3sat

Eines der unangefochtenen Kino-Highlights des letzten Jahres für Skeptiker und alle, die es werden wollen, war sicherlich der Dokumentarfilm „Die Mondverschwörung„.
Besonders die Vorführungen in Anwesenheit von Autor, Regisseur und Produzent Thomas Frickel blieben den Besuchern als unvergessliches Erlebnis im Gedächtnis.

Inzwischen gibt es „Die Mondverschwörung“ mit vielen zusätzlichen Szenen auf DVD – eine Anschaffung, die sich auch lohnt, wenn man den Film schon im Kino gesehen hat.

Am Sonntag, dem 23. September 2012 um 21.45 Uhr auf 3sat entführt Chefreporter Dennis Mascarenas erstmalig auch die Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in die schräge Welt der UFO-Gläubigen, Verschwörungtheoretiker und Braunesoteriker.

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Peter Fitzek, Neudeutschland

Es kursieren Gerüchte, dass der Herr Fitzek , ein GNM-ler und KRR-Spinner, an diesem Wochenende ein neues Kaiserreich gründen will. Einige Geschädigte interessieren  sich dafür und haben uns um Hilfe gebeten. Da der Herr Fitzek auch so dubiose Angebote wie „Engelgeld“ und eine Pseudokrankenkasse angeschoben hat, könnte es gut sein, dass es ein paar mehr … Weiterlesen

Der Preis des bewussten Lebens (13) Feinstofflich im Bett

Quält Sie schlechter Schlaf? Haben Sie das Bedürfnis, etwas Grundlegendes zu verändern? Fühlen Sie sich nachts von Energien belästigt?

Dann kann Ihnen geholfen werden: mit der feinstofflich energetischen Bettwäsche von Ni-Ma! Mit Durchsagen zu den viertdimensionalen Chakren und Symbolen von Telane, Priester aus Atlantis, der die Ewigkeit in sich trägt, wurde die heilende Energie der Frequenzverschiebung der Erde in die neue Dimension mit einem Wechsel des Chakrensystems um bla bla bla bla bla.

Genug geschwurbelt. Es ist doch immer wieder spannend, mit welchem Blafasel die Produkte der Esoterikindustrie angeboten werden. Für so geschmackvolle Bettwäsche
im Stile Ra Vanonah legt man knappe 90€ hin.

Dafür kommt man aber auch in den Genuss der einzigartigen Kraft der neuen Bettwäsche mit dem blauen Pyramidensymbol. Auf der energetischen Ebene legt das aktivierte Symbol eine elektrisch-blaue Röhre um den Schlafenden. Der Körper wird mit kosmischem Licht umgeben.

Wir vermuten, das funktioniert besonders gut, wenn man vorher viel Alkohol getrunken hat. Dann ist die blaue Röhre sicher extrem ausgeprägt. Vermutlich dreht sie sich sogar.

Einziger Wermutstropfen: um das blaue Dreieck zu aktivieren, ist ein kosmischer Aktivierungscode und ein Aktivierungsritual notwendig. Ein Video auf der Seite erklärt, wie man die Aktivierung durchführen muss. Dies ist jeden Abend notwendig – viele Kunden, die keine von der Bettwäsche ausgehende Kraft spürten, haben das offenbar falsch gemacht, wie die Seite erklärt. Ob man diese Aktivierung volltrunken noch schafft? Scheint schwierig. Aber vielleicht erbarmt sich ja jemand anders und weckt die magische Kraft der Bettwäsche für einen, das ist auch möglich.

Die geschäftstüchtigen Betreiber können die Wirkung sogar erklären – nämlich ganz einfach, mittels Radiästhesie und Bovis-Einheiten. Die Bovis-Einheit ist ein Maß für die Stärke der „feinstofflichen“ Energie; sowohl die Festlegung der Skala als auch der Werte bzw. ihrer Bedeutung ist komplett willkürlich. Ein Rutengeher wandert umher und erklärt dann am Ende, dieser oder jener Ort habe so und so viele Bovis.

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Herr Roewer und der Verfassungsschutz

Die Vorgänge um die NSU und die jetzige Nachlese der Schuldigen haben wir natürlich verfolgt; bislang dachten wir aber, das ist kein Thema für uns. Aber siehe da: wir haben uns getäuscht. Es ist nämlich so, dass der Herr Roewer, der von 1994 bis 2000 oberster Verfassungsschützer in Thüringen war, inzwischen beim Ares-Verlag publiziert, der mit viel Entrüstung als „rechts“ charakterisiert wird. Psiram-Kenner beschleicht da wohl gleich ein ungutes Gefühl, wie sich zeigt zu Recht.

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Sabine Paul und der gute Ton

Dass Sabine Paul, Erfinderin des PaläoPower-Programms sowie Mitglied des Beirats der Giordano-Bruno-Stiftung, und Psiram keine Freunde mehr werden, kann man nach den vor und hinter den Kulissen ausgetragenen Debatten der letzten Monate als gesichert betrachten. Dass es bei mehr oder weniger heftigen Rempeleien auch einmal rustikal zugeht, mag auch noch angehen. Was aber gewiss nicht angeht, ist, wie Frau Paul bei ihren Vortragsveranstaltungen neuerdings gegen Psiram vom Leder zieht.

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Impfgegner im Aufruhr

Die Bill & Melinda Gates Foundation hat vor einigen Wochen jeweils 100.000 Dollar an insgesamt 17 Projekte vergeben, die im Bereich Impfungen einiges verbessern sollen. Verbesserte Lagerräume, um die Kühlkette aufrecht zu erhalten; verbesserte Überwachung eben dieser; kompostierbare Verpackungen; SMS-System, um Eltern über anstehende Impfungen zu informieren und vieles mehr. Alles nette, überschaubare Projekte, die Detailverbesserungen bringen sollen.

Was aber, wie Orac von den englischen Scienceblogs berichtet, die nicht so ganz glasklare Welt der Impfgegner erschüttert, ist folgender Punkt:

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