Homöopathielinks der letzten Tage

Medizin ohne Höflichkeit: Homöopathie ist Schwachsinn in Zucker DocCheckNews: Aufmarsch der Globulisierungsgegner Ingeborch_Schubiak: Wir glauben nich an Viren und Bakterien! SBM: Taking On Homeopathy in Germany Stupidedia: Homöopathie excanwahn-Blog: Mail an Lauterbach kidmed-Blog: Die homöopathische Potenzierung des Tages Gedankenabfall: Babys homöopathisch misshandeln (ELTERN-Zeitschrift 7/2010) Plazeboalarm: Bei Tieren gibt es (k)einen Placeboeffekt RatioBlog: Warum Pseudomedizin nicht … Weiterlesen

Die Homöopathie- hörensagenbasierte Ahnungslosigkeit bei Spreeblick

Homöophobie: Die Placebo-Debatte,www.spreeblick.com, Johnny Haeusler | 14.07.2010 um 14:48
Der Spreeblick ist einer der Top-Blogs in Deutschland. Die können gesellschaftliche Themen schon ziemlich selbstbewusst angehen. Scheiße schreiben ist im Internet trotzdem keine gute Idee. Schauen wir mal:

Bei Temperaturen über 30 Grad verwundert es nicht, dass die Debatten heiß laufen und einige Hitzköpfe nur zu gerne im Sommerlochpool der Selbstgerechtigkeit baden.

Aha, selbstgerechte Hitzköpfe nutzen also das Sommerloch zum Debattieren. Worüber?

Dabei stört es mich keineswegs, dass über Sinn und Unsinn der Homöopathie diskutiert wird, über ein Thema also, das mit feiner Regelmäßigkeit alle paar Jahre wieder in die Medien stolpert – leider mit den immer gleichen, sich im Kreis drehenden Argumenten.

Die Diskussion über Sinn oder Unsinn einer Homöopathiedebatte stört ihn also nicht, nur die gleichbleibende Argumentation. Was soll man sagen? Naturgesetze sind keine Modeerscheinungen. Wenn vor 100 Jahren in den homöopathischen Mitteln kein Wirkstoff war, dann ist das auch heute noch so. Wenn vor über 70 Jahren die Mittelchen trotz Führerbefehl keine Wirksamkeit zeigten, warum sollten sie es heutzutage tun? Wenn 2005 das endgültige wissenschaftliche Aus für die Homöopathie im Journal „Lancet“ verkündet wurde, dann ist es 2010 irgendwie sinnlos, sich einen neuen Dreh auszudenken, warum die Homöopathie völlig bescheuert ist.
Den nächsten Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

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Die armen Kinder. Mütter im Lage Roy Forum.

Dass das Forum Lage & Roy in Punkto Irrsinn eine Spitzenstellung hat, dürfte Vielen bekannt sein. Hier ein neueres Beispiel. Vor ein paar Wochen wurde dort von einem Jungen berichtet, der von seinen Mitschülern gequält wird:

Zitat von: LeeAnn
meine Freundin ist umgezogen.Die Kinder mußten die Schule vor 8 Wochen wechseln und sie ist ziemlich verzweifelt.
Ihr Sohn(10) war noch nie der Mittelpunkt der Klasse,aber hatte schon ein paar wenige Freunde.

Jetzt kommt er jeden Tag mit Schlägen nach Hause,die er im Bus bekommt und die Kinder seiner Klasse sagen,dass sie ihn nicht leiden können.
In der Schule läuft es oftmals nach folgendem Schema:Ihr Sohn wird mit Steinen beworfen.Er reagiert nicht.Dann trifft ein Stein sein Auge.Er geht zur Lehrerin, doch die Kinder der Klasse (auch die die gar nichts mit bekommen haben) behaupten erst einmal dass X Schuld sei. (Heute allerdings hat ein Junge erstmals gesagt,dass die anderen Kinder lügen) Zu Hause reagiert das Kind oftmals mit Kopfweh.So nach dem Motto“Du hast ja eh keine Freunde“.

Seine Grundkonstitution ist Lycopodium.

Tja, ich habe ihr die Tierchakra empfohlen ,doch da tut sich gar nichts.

Wir halten fest: Seine Grundkonstitution ist Bärlapp und Tierchakra schlägt nicht an. Aber vermutlich ist die korrekte Anwendung auch nicht so einfach, wie man aus der Frage nach Details der Behandlung schließen darf:

Dreiste Schleichwerbung der Homöopathenlobby im Bayerischen Rundfunk BR2

Der Fall Regividerm ist noch nicht lange her, und schon wieder ist es einer Interessengruppe gelungen, einen öffentlich-rechtlichen Sender in redaktionellen Tiefschlaf zu versetzen, was seine journalistische Pflicht und Redlichkeit angeht. Offenbar genügen Stichworte wie „ganzheitlich“ und “Schulmedizin”  in Verbindung mit sanften Frauenstimmen und zarter Klaviermusik, um einer ganzen Redaktion jegliche Kritikfähigkeit zu rauben. Nun ist man ja das kritiklose Nachbeten sogenannter alternativer Methoden fast schon gewohnt, denkt man z.B. an die Online-Ausgabe des „Standard“ mit dessen Dauerwerbeveranstaltung für das Institut Wolkenstein in der Rubrik Gesundheit.

Das besondere an diesem Fall ist, dass sich diesmal der Rundfunksender Bayern2 dafür hergegeben hat, normalerweise einer der wenigen noch übrig gebliebenen Sender, die ein qualitativ gutes Programm machen und  dem man jenseits von unverbindlicher Verblödungsbespaßung guten Journalismus  zuschreiben kann. Richtig peinlich wird es, wenn sich dort ausgerechnet die Sendung „IQ – aus Wissenschaft und Forschung“ so ein fettes Kuckucksei der Homöopathenlobby unterjubeln lässt.

So war die Sendung  gestern um 18:05 “Homöopathie – Wunschdenken oder Wissenschaft” eine einzige Ansammlung von Halbwahrheiten und Unterlassungen an bekannten Kritikpunkten. Besonders schlimm war die akustische Dramaturgie: So wurden die wenigen kritischen Stimmen von einem Sprecher mit herablassend-hochnäsig-arroganter Stimme verlesen, danach diese meist aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate von einer sanften Frauenstimme, mit noch sanfteren Klavierklängen untermalt, “widerlegt”. Alleine dies ist eine journalistische Unmöglichkeit; so etwas ist in einem Feature, Hörspiel, oder Kommentar u.U. angemessen, aber sicher nicht einer Wissenschaftssendung mit informativer Absicht.

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Homöopathie ist Zauberei


Oder Hexerei, Magie, je nachdem, wie man es übersetzen mag. Das jedenfalls verkündet klar und deutlich die BMA (British Medical Associacion), der Britische Ärzteverband mit immerhin ca. 140.000 Ärzten und Medizinstudenten als Mitglieder. Eine erfreulich klare Stellungnahme, die nicht um den heißen Brei herum redet und etwas klarstellt, was schon lange offensichtlich ist. Noch erfreulicher, dass das auch von größeren Medien auf der Insel aufgegriffen wird wie z.B. vom Telegraph, etwas, was für den deutschsprachigen Journalismus eher undenkbar ist, so es denn schon daran mangelt, dass eine deutsche Ärztevereinigung überhaupt jemals konkrete Stellung zur Homöopathie nimmt. Das mag wohl daran liegen, dass für viele Ärzte Homöopathie einerseits ein willkommenes Zusatzgeschäft ist, und andererseits – dank des absurden, einmaligen „Binnenkonsens“ – ein legales Placebo darstellt.

Der Unterschied zwischen Homöopathie und Wissenschaft

1861 warnte das altehrwürdige britische Fachmagazin für Medizin »The Lancet«, dass Zugfahren zu Schwindelanfällen, Kopfschmerzen, Gallenleiden und weiteren schlimmen Sachen führen könne. Heute wissen wir, dass das diese Hypothese Quatsch war. Dieses zuzugeben, ist für Mediziner und/oder Wissenschaftler überhaupt kein Problem. Hypothesen aufstellen, sie zu prüfen, und gegebenenfalls zu verwerfen wenn sie nicht zutreffen, ist das Wesen

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Mal wieder Homöopathie

Über den hartnäckigen Blödsinn Homöopathie findet sich seit ein paar Jahren zum Glück auch immer mehr Rationales und Kritisches im Netz. Irgendwie fällt es da schwer sich etwas Originelles und Lesenswertes zum Thema auszudenken. Doch zum Glück gibt es Vince Ebert, der in der Frankfurter Rundschau über Huschi-Fuschi-Medizin herzieht und die ganzheitlichen Köthener Stadtplaner, die endlich zeigen, was sie mit homöopathischer Stadtplanung eigentlich meinen.

Satire:

Huschi-Fuschi-Medizin

Auch der alte Spruch „von nix kommt nix“ gilt bei den sanften Heilern nicht mehr. Homöopathen – die absoluten Popstars der Huschi-Fuschi-Medizin – sehen die Sache ganz anders. Denn die arbeiten mit dem Prinzip der Hochverdünnung: Je dünner die Beweise für die Wirksamkeit der Homöopathie, desto populärer wird sie. Homöopathie ist so, wie wenn man in Frankfurt einen Autoschlüssel in den Main wirft und in Würzburg versucht, mit dem Mainwasser das Fahrzeug zu starten.

fr-online 28. April 2010: Mit aller Härte zur sanften Medizin

Realsatire:

Den Anfang der Therapie machte, wie in der Homöopathie üblich, eine Anamnese. Ein Team aus Stadtplanern und homöopathischen Ärzten führte dazu Gespräche mit den Bewohnern der Ludwigstraße – den „Patienten“. Da diese die Situation in der Straße als gar nicht so schlimm einstuften, griffen die Therapeuten auf das homöopathische Prinzip der „Impulssetzung“ zurück. „Wir klebten an alle Häuser ein Plakat mit der Info: Dieses Haus wird abgerissen“, berichtet Kösters. Die Anwohner der Ludwigstraße sollten erkennen, wie prekär die Lage ist. „Es gab aber kaum eine Reaktion – unser Mittel war falsch gewählt.“
Also habe man einen noch stärkeren Impuls gesetzt und an einem dunklen Dezemberabend für 15 Minuten die Straßenlaternen an der Ludwigstraße ausgeschaltet – getreu dem homöopathischen Prinzip der „Erstverschlimmerung“ durch temporäre Verstärkung der Symptome, um so den Körper des Patienten – hier die Bewohner der Ludwigstraße – dazu zu bringen, selbst für einen Ausgleich zu sorgen. Und siehe da: Diesmal passten Mittel und Dosierung. „Auf der anschließenden Anwohnerversammlung tobte sprichwörtlich der Volkszorn, die Apathie war durchbrochen.“ In den folgenden Wochen seien an die 50 verschiedene Projektvorschläge und Anfragen bei der Stadt eingegangen, wie der Verfall der Ludwigstraße gestoppt und der drohende Abriss vieler Wohnhäuser verhindert werden konnte.

Ärzte Zeitung, 21.04.2010: Stadt auf dem Sterbebett – Köthen setzt auf die Homöopathie

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Noch mehr Pfusch als subventionierte Kassenleistung

Einer unserer FDP-nahen Esowatchautoren mit Kontakten zum Bundesministerium für Gesundheit hat Erschreckendes aus gut unterrichteten Kreisen zugespielt bekommen. Es befindet sich eine Verordnung in Arbeit (der Referentenentwurf und die Strategiepapiere liegen Esowatch vor), die zum 1.10 2010 in Kraft treten soll. Zwei Dinge sind aus unserer Sicht bemerkenswert: – die Mehrwertsteuer für homöopathische und anthroposophische … Weiterlesen

Potentes potenziertes weniger als nichts

Homöopathie ist ein interessantes Konzept. Gleiches mit gleichem heilen zu wollen ist eine gute Idee, zumal Homöopathen recht willkürlich festzulegen pflegen was gleich ist. Mal ist die Wirkung des Urstoffes entscheidend, der dann ähnliche Symptome hervorrufen muß, oder aber schlicht das Aussehen (Herzform ist gut für das Herz). Warum dieser Urstoff in starker Verdünnung dann … Weiterlesen

Wenn Politikwissenschaftler Naturwissenschaft erklären

Thorbrietz
Petra Thorbrietz ist promovierte Politikwissenschaftlerin. Wie es dazu kommen konnte, dass sie eine Kolumne – Thorbrietz´Diagnosen – zu medizinischen Themen auf Focus online schreiben darf, ist uns unbekannt.
In der neuesten Ausgabe „bricht sie eine Lanze für die Homöopathie“. Wir stimmen mit ein und brechen nach der Lektüre auch gleich.

Schon der erste Satz zeigt, wohin die Reise geht. Da unterstellt Frau Thorbrietz den homöopathischen Mitteln großartige Fähigkeiten:

Es heißt, der Glaube könne Berge versetzen. Globuli schaffen Ähnliches.

Was von dieser Aussage zu halten ist, lässt sich praktischerweise schon nach dem nächsten Satz beurteilen:

Die Wissenschaft will das nicht wahrhaben, weil sie es nicht beweisen kann.

Die Dame ist „Wissenschaftsjournalistin“ und hat doch von Wissenschaft offensichtlich keine Ahnung. Es ist das Wesen der Wissenschaft, eben nicht zu glauben („wahrhaben wollen“), sondern zu beweisen. So und nicht anders funktioniert Wissenschaft und besonders Naturwissenschaft. Es steckt auch kein „Wille“ dahinter, es gibt nur den Beleg. Und die Belege sind in Sachen Homöopathie glasklar: In 200 Jahren hat kein Homöopath einen wissenschaftlich haltbaren Beweis für die Wirksamkeit erbringen können. Alle ernstzunehmenden Versuche endeten im Desaster für die Homöopathen. Statt der Wirksamkeit wurde die Unwirksamkeit bewiesen.
Frau Thorbrietz versucht, mit diesem Satz den Wissenschaftlern eine ungerechte Haltung gegenüber der Homöopathie unterzuschieben. So, als würden die das Ganze aus formalen Gründen nicht anerkennen, obwohl sie es besser wissen müssten.

Frau Thorbrietz weiß, dass sie sich auf dünnes Eis begibt:


Achtung – dies ist ein Outing: Ja, ich vertraue der Homöopathie. Auch wenn es gerade mal wieder total en vogue ist, sich von dem scheinbaren Nichts zu distanzieren.

Im Folgenden berichtet sie über die Situation in England, wo es eine Parlamentsinitiative gibt, die zum Ziel hat, die Homöopathie aus dem Leistungskatalog der Gesundheitsvorsorge zu nehmen. Sie glaubt, Kritik an der Homöopathie sei eine aktuelle Modeerscheinung („en vogue“).
Sie erwähnt auch einen interessanten Selbstversuch:

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