Die Weisheit der Volksmedizin

Bei der Recherche über eine obskure Lebertherapie mit Schafläusen stolperten wir über ein wunderbares Fundstück. Der Arzt Eugen Nätscher sammelte über Jahrzehnte Rezepte für Hausmittel und seltsame abergläubige Bräuche zur Verhütung von Unheil. Die Schafläuse, oder auch Kellerasseln, wurden damals zur Behandlungen von Gelbsucht angewendet. Das ziemlich eklige Rezept sah so aus:

8. Gelbsucht wurde so behandelt: Eine Zwetschge wurde aufgebrochen, der Kern entfernt und durch einige Schafsläuse oder Kellerasseln ersetzt. Der Patient musste die Frucht essen, ohne dass er etwas von dem Inhalt wusste. Oder die Schafsläuse oder Kellerasseln wurden in einen Pfannkuchen hineingebacken und dem Kranken verabreicht.

Die Legende lebt in Foren weiter:

Schafläuse
..und Leber-Erkrankungen.

Bei einem Treffen, vor ein paar Tagen, wurde mir erzählt, dass ein im Alter
von 52 Jahren an Leberzirrhose-Erkrankter Mann durch ein altes Hausmittel,
nämlich der Einnahme von lebenden Schafläusen, seine Leberfunktion dermassen
wiederherstellen konnte, dass er erst im Alter von 83 Jahren verstarb.

Googlen ergab eine Menge Treffer, die nur Gutes über diese Art der
Behandlung berichten.

Angeblich würde diese Art der Behandlung „unter dem Scheffel“ gehalten,
damit die Pharmaindustrie ihre Umsätze sichert.
Kann es wirklich möglich sein oder ist es nur eine „Legende“, die gestreut
wird?

http://groups.google.com/group/de.sci.medizin.misc

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Indago


Steuergelder, die für unsinnige Zwecke eingesetzt werden, Politiker die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, dreister Schwindel: Die Zutaten für einen schönen Skandal. Es geht um die Firma Indago. PD Dr. Keck hat die Eckdaten dieses Skandals auf seiner Website zusammengetragen und Thomas Xavier hat ein Interview mit ihm geführt:

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Endspurt

Zweimal hatten wir darüber bereits gebloggt: Homöopathen ohne Grenzen auf Platz eins? Stimmt für die Sozialhelden und rettet Leben! Am 15.11. endet die Abstimmung. Bitte helft mit, die Blamage abzuwenden. Es kann nicht sein, dass deutsche Glaubulisten bezahlten Urlaub in Afrika machen und dort AIDS-Kranken einreden, dass Zuckerkugeln gegen diese tödliche Krankheit helfen sollen. Es … Weiterlesen

Der Regividerm-Skandal – eine Medienbetrachtung

Fünfte Macht oder Fünfte Kolonne?

Über die rosa Creme „Regividerm“ ist hier und an anderen Stellen in den letzten zwei Wochen viel geschrieben und berichtet worden. Der Film und die bekannte Sendung „hart aber fair“ haben viele Millionen Zuschauer erreicht, die Print-Medien noch mal so viele. Aber es geht nicht nur darum, ob die Creme nun wirkt oder nicht. Die Art und Weise, wie die Inhalte verbreitet wurden, sagt einiges über den Zustand der „Vierten Macht“ aus (die Vorgänge im WDR sollen nachfolgend ausgenommen werden). Es soll nur die Wirkung und die Verbreitung von Inhalten durch andere Medien betrachtet werden.

Zunächst wurde von dem Pressebeauftragten des Herstellers das Internet genutzt, um Selbsthilfe-Verbände auf den bevorstehenden Film aufmerksam zu machen. Auch in den Foren, die manche Organisationen ihren Informationsplattformen angeschlossen haben und die eigentlich dem Austausch der Betroffenen und Mitglieder dienen sollen, wurden Neumitglieder gesehen, die sich eigens zum Zwecke der Bekanntmachung des Films angemeldet zu haben schienen.

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Stimmt für die Sozialhelden und rettet Leben!

Wir haben bereits über die Initiative „Geben gibt“ berichtet, die einen Preis für soziales Engagement vergibt. Der Publikumspreis, der per Internet-Abstimmung entschieden wird und immerhin mit 10.000 Euro dotiert ist, birgt die Gefahr, in absurde Hände zu fallen. Die Sozialhelden haben es drauf. Sie sind momentan auf Platz 1. Zu Recht, denn sie bewegen wirklich etwas mit ihren kreativen und witzigen Ideen.
Auf Platz 2 werden sie gerade verfolgt von den „Homöopathen ohne Grenzen„, einem irrwitzigen Verein, der hauptsächlich von seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung lebt. Größenwahn in Reinkultur. (Zwischenbemerkung: Liebe Leser, stimmt ab! Es kann nicht sein, dass dieser menschenverachtende Ignorantenverein diesen Preis gewinnt)
Größenwahn in zweierlei Hinsicht: Sie stellen sich mit den „Ärzten ohne Grenzen“ auf eine Stufe, klauen deren Slogan und meinen, mit Zuckerkügelchen ernsthafte Erkrankungen heilen zu können. Ein unbestreitbarer Vorteil der Anwendung der Homöopathie in Entwicklungsländern ist natürlich der, dass die Behandelten meist verstorben sind, bevor sie registrieren könnten, dass man sie mit Milchzuckerkügelchen schlicht verarscht hat.
Was würden die „HOG“ mit dem Preisgeld wohl anfangen? Ganz einfach: Sie würden sich noch mehr Flüge in exotische Gegenden leisten, sich wichtig vorkommen, sich für zu Hause fotografieren lassen und den Kranken vor Ort durch die Gabe von Milchzuckerkügelchen wirksame Medikamente vorenthalten. Anders kann man es wohl kaum sehen.
Machen wir einen Vergleich:

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Hulda Clark, die Krebsheilerin, verstarb an Krebs!

Dass Hulda Clark das Zeitliche segnete, darüber haben wir bereits berichtet.

Nun wurde öffentlich bekannt, dass die Grande Dame des Zappers selbst an Krebs starb und noch dazu, dass sie einen langen Leidensweg bis zu ihrem bitteren Ende durchschreiten musste.
Nach Clark gibt es nur zwei Ursachen für chronische Krankheiten, nämlich den Parasiten Fasciolopsis buski sowie Umweltgifte.
Clark glaubte, die von ihr benannten Parasiten durch ein Zapper genanntes Gerät im Körper abtöten zu können. Diagnostisch setzt die Clark-Lehre auf die Anwendung von so genannten Syncrometern, die in Wirklichkeit Bioresonanz-Geräte sind und für die es keinerlei Nachweis einer Eignung gibt.

Ironie des Schicksals? Wie man es auch immer bezeichnen möchte, es sollte auf alle Fälle diejenigen aufhorchen lassen, die sich an Quacksalbermethoden festhalten, um ihre Krankheiten besiegen zu wollen. Die Realität ist hart und erbarmungslos und sie führt uns immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Man kann nur hoffen, dass das tragische Ende der Hulda Clark ein Exempel statuiert und den Leuten die Augen öffnet.

Orac hat die Leidensgeschichte von Hulda in seinem Blog dokumentiert. Hier ein Auszug aus dem englischen Original von uns übersetzt:

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Internet prangert allzu unkritischen WDR-Bericht an

Die Netz-Community legte Recherchemängel in einer WDR-Dokumentation offen, der WDR reagierte in den eigenen Foren unglücklich auf die Kritik. … Unangenehmer als die – branchenübliche – Schelte durch die Kollegen dürfte den Fernsehmachern aber sein, wie schnell und präzise sie im Netz vorgeführt wurden. Dort vertraten ein paar Blogger die kritische Öffentlichkeit. Mit der nötigen … Weiterlesen

Ein offener Brief an Klaus Martens und Frank Plasberg

Herr Martens, Herr Plasberg, Sie erreichten und erreichen Millionen mit Ihrer journalistischen Arbeit. Sie nehmen für sich in Anspruch, kritische Journalisten zu sein, die Missstände aufdecken und auch harte Wahrheiten öffentlich machen. Aber Sie sind nicht nur Journalisten, sondern Journalisten im öffentlich-rechtlichen Raum, der bei der Bevölkerung besonderes Vertrauen genießt. In der letzten Woche haben … Weiterlesen

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