Esoterikzwang an der Bonner Universität – Umfrage: Wie ist es bei Euch?

Mit freundlicher Genehmigung von Cornelius Courts von den Science-Blogs bloggen wir noch einmal den Bericht über Esoterische Ausbildungsinhalte an der Uni Bonn.
Bitte schickt uns Rückmeldungen darüber, was Ihr an esoterischen Inhalten an Euren Unis lernen musstet und in Prüfungen gefragt wurdet.

Im Rahmen meiner Tätigkeit in Forschung und Lehre am Institut für Rechtsmedizin begegne ich auch zahlreichen Medizin-Studierenden, die in unserem Haus arbeiten, lernen, famulieren, praktizieren etc. Als ich kürzlich ein Gespräch mit einer dieser Personen führte, erzählte sie mir mißmutig, daß sie sich gerade auf eine ihrer letzten Klausuren vorbereite. Ich fragte sie, was sie denn zu lernen habe und sie zeigte mir die Folien aus einer Vorlesung zum „Querschnittsbereich (QB) Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren“. Was ich da sah und las, verschlug mir für einen Augenblick die Sprache.

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Am Anfang war das Licht Talk beim ORF

Nach der gestrigen Ausstrahlung von „Am Anfang war das Licht“ fand beim ORF ein Talk statt. Wir möchten schnell die Gelegenheit nutzen, ein paar Aussagen von P.A. Straubinger und Rüdiger Dahlke zu kommentieren. Leider zu kurz und man könnte sicher mehr sagen.

Herr Dahlke hat sich wie so oft als handfester Weichspüler erwiesen. Wie von ihm gewohnt, hat er von Anfang an die Grenzen und Definitionen verwischt, alles etwas schwammiger gemacht, auf dass Fasten und Lichtnahrung auf eine Stufe gestellt werden.

Er hat das selbst ja schon gemacht. Und redet dann über Fasten. Dass aber Fasten ein normaler Prozess ist, den jeder kennt und dass man als gesunder Mensch „problemlos“ ein paar Tage ohne Nahrung auskommt, bestreitet niemand. Auch dass Wahnsinnige (ja, man muss es so formulieren) wie David Blaine 44 Tage ohne Nahrung, nur versorgt mit Wasser, verbracht haben, gibt es. David Blaine hat dabei aber auch 27 kg abgenommen und musste mit schwerer Unterernährung ins Krankenhaus.

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Am Anfang war das Licht – Schon wieder …

So wie jedes Jahr taucht auch heuer wieder der Fantasy-Film „Am Anfang war das Licht“ in den Medien auf. Herr P.A. Straubinger stellt damit wieder einmal klar, dass er ein verdienter Gewinner des Goldenen Bretts 2011 war. Nicht, dass er das noch extra beweisen muss: sein Werk ist zweifellos nachhaltig und breitenwirksam. Dass es bereits ein … Weiterlesen

Greenpeace: Gen-Pflanzen: riskant, unkontrollierbar, nutzlos!

Greenpeace behauptet auf seiner Website ja so einiges zur Gentechnik, die wohl zentrale Seite dazu schreibt: Gen-Pflanzen: riskant, unkontrollierbar, nutzlos! und zählt in 4 Hauptpunkten auf, warum die Technologie und die daraus entwickelten Pflanzen so schlimm seien.

Aber ist das wirklich so? Gehen wir das mal Schritt für Schritt durch. Der erste Satz nach der Zusammenfassung ist gleich interessant:

Bei der Genmanipulation werden im Gegensatz zur Züchtung natürliche Grenzen ignoriert und natürliche Abläufe in der Pflanze massiv verändert.

Zur natürlichen, klassischen Züchtung gehört unter anderem die Verwendung von erbgutschädigender Substanzen wie Radioaktivität oder Giften. Diese Methode unterliegt keinerlei Auflagen und mehr als 3.000 Sorten wurden damit geschaffen, wie z.B. die Grapefruitsorten „Star Ruby“ und „Ruby Red“, die heute oft in Bioläden verkauft werden. 90% der behandelten Pflanzen überleben eine solche Behandlung nicht, aber der Rest weist hoffentlich eine gewünschte Veränderung auf. Dazu leider im Schnitt noch ca. 20 weitere, bei denen man oft keine Ahnung hat, was sie bewirken.

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Das Elend der Volkshochschulen (5) Bitte bequeme Kleidung, warme Socken, ein Kissen und eine Decke mitbringen – den kritischen Verstand dürfen Sie zu Hause lassen.

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Die warme Socke – Wahrzeichen der VHS?

 

In den vier vorangegangenen Folgen sind Wege aufgedeckt worden, auf denen irrationale Gedankenwelten in die Programme der Volkshochschulen einsickern; nicht etwa vereinzelt, sondern flächendeckend. Anscheinend muss man davon ausgehen, dass bundesweit keine VHS existiert, der es gelingt, sich gegen die Vereinnahmung durch unnütze bis gefährliche Heilslehren zuverlässig zu schützen. Hinweise auf Gegenbeispiele werden gerne entgegen genommen – nur wo sind sie?

Es ist vermutlich illusorisch, von den VHS zu erwarten, dass sie sich an die Spitze einer Aufklärungskampagne gegen Homöopathie setzen. Vermutlich ist es sogar zu viel verlangt, Kursangebote in dieser Richtung auch nur zu vermeiden – wenn gleichzeitig eine öffentliche Universität sich ein „Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften“ leistet. Sehr wohl aber könnte erwartet werden, dass zumindest der haarsträubendste Unfug nicht auf dem Umweg über einen VHS-Kurs den Ritterschlag öffentlicher Beglaubigung erhält. Dabei reichen in den meisten Fällen wenige Minuten der Überprüfung, mit wem und womit man es bei den Kandidaten für eine Dozententätigkeit zu tun hat. Wenige Mausklicks reichen aus, um vorgewarnt zu sein, dass ansonsten beispielsweise

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Das Elend der Volkshochschulen (4) Im Dienste seltsamer Hierarchien

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Stellen Sie sich vor, da behauptet jemand, er könne durch einfaches Handauflegen universale und grenzenlose Heilenergien strömen lassen; Krankheiten und Verletzungen lassen sich damit kurieren, Giftstoffe verlassen den Leib, körpereigene Heilkräfte leben auf. Zimmerpflanzen wachsen davon besser und selbst Hund und Katz gedeihen nochmal so gut, Speisen und Getränke werden davon auch noch gesünder. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt: ein einschlägiges Hand(-auflege-)buch verzeichnet nicht weniger als 385 Störungen, von Allergien und Asthma über Haarausfall, Herpes und Hühneraugen hin zu Tuberkulose, Tumoren und Typhus, die so behandelt werden können. Und das alles nicht nur hier und jetzt, sondern über die Grenzen von Zeit und Raum hinaus, also als Fernwirkung, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Spooky, nicht? Da muss man schon ein hartgesottener Esoteriker sein, um daran zu glauben. Kein Gedanke, dass so etwas Eingang in das Bildungsangebot einer kommunalen Einrichtung wie der örtlichen VHS finden könnte! Oder doch?

Man lasse sich eben etwas einfallen, bezeichne das Ganze mit einem raunend-fernöstlichen Wort „Reiki“, und siehe da: man kann es landauf, landab erlernen und mit Hilfe der VHS sogar in dem dazu gehörenden Hierarchiesystem aufsteigen.

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Das Elend der Volkshochschulen (3) – Eichstätt

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Eichstätt ist, zugegebenermaßen, nicht zufällig, sondern gezielt ausgewählt worden. Grund dafür war weniger der Umstand, dass hier ein Bischof Walter Mixa eine stockkonservative Ausrichtung des dortigen Priesterseminars betrieb, sondern der Umstand, der eine ungute Verquickung von kommunalen Diensten und esoterischen Umtrieben nahelegt: eine Stadträtin der „Grünen“ hatte sich als Betreiberin eines „spirituellen Kinos“, Anbieterin von „Lichtwasser“-Seminaren und Geistheilerin hervorgetan, Letzeres zeitweise sogar mit dem – illegalen – Anbieten von Fernheilungen.

Möchte man sich den Tort eines Vortrages von Rüdiger Dahlke, Jürgen Fliege oder Masaru Emoto antun, kann man das in ihrer Seminarreihe immer noch gerne tun.

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Das Elend der Volkshochschulen (2) – Erfurt

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Auch die Landeshauptstadt Erfurt unterhält die örtliche VHS als Teil der kommunalen Verwaltung in Form eines Eigenbetriebs. Das Bildungsprogramm orientiert sich, den „Leitlinien“ zufolge, an den „individuellen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erfurt und dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse“. Das klingt an sich nicht schlecht, also schaun wir mal!

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Deutschland verbrennt den Impfpass

ImpfpropagandaUnser alter Freund Hans Tolzin hat offenbar Facebook entdeckt und träumt dort seine wirren Träume weiter, wie man am Titel des Posts ablesen kann.

Argumente hat er ja keine, darum wird vor allem mit „schockierenden“ Bildern Stimmung gemacht. Sehr gerne werden dabei schreiende Kinder und Spritzen gezeigt, dass Ganze garniert mit Verschwörungstheorien und wilden Behauptungen. Auf Fakten wird dabei so gut es geht verzichtet. Und wenn Daten präsentiert werden, dann werden sie verfälscht, dass es schon ans Kriminelle grenzt.

Er kommt nicht umhin, die gaaaannnnzzzzzz alten Fälschungen aus dem Fundus zu kramen.

So zum Beispiel dieses Bild hier:

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Das Elend der Volkshochschulen – Die Ihr eintretet, lasst alle Vernunft fahren

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 „Die Ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren“

lautet in Dantes Divina Commedia die Inschrift über dem Tor zur Hölle.

Volkshochschulen in Deutschland verstehen sich als gemeinnützige Einrichtungen zur Erwachsenen- und Weiterbildung. Zu ihren Trägern gehören, neben einigen privaten Organisationen, hauptsächlich Kommunen und kommunale Zweckverbände; auch die Finanzierung erfolgt zu beträchtlichen Teilen aus öffentlichen Haushalten. Die Kursangebote der Volkshochschulen tragen damit in der öffentlichen Wahrnehmung quasi einen amtlichen Stempel. Von verantwortlicher Seite sollte daher eigentlich ein Auge darauf geworfen werden, dass auf diesem Ticket kein Unsinn unter das Volk gebracht wird.

Weit gefehlt.

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