Wie wird man Wunderheiler

So kommt man zur Esoterik war gestern das Thema. Zufällig (ja, es gibt Zufälle) äußerte sich Colin Goldner in dem sehr hörenswerten Feature des DLF, „Ich sehe was, was du nicht siehst“,Von Heilern, Wunderheilern und der Suche nach dem Glück, klar darüber, was die selbsternannten Heiler antreibt: Behauptet wird ja immer – findet sich fast … Weiterlesen

So kommt man zur Esoterik

Renate telefoniert mit ihrer Freundin Inge: „Hallo Inge, ich muss dir dringend etwas erzählen, du mir geht es so gut und ich hab da was ganz Tolles kennen gelernt. Ich fange aber mal von vorne an. Du weißt doch, dass Jonas so lange erkältet war und da hat mir die Nachbarin geraten, ich sollte mit … Weiterlesen

Wo man Impfgegner treffen kann

Als kleines Schmankerl zwischendurch ein Tipp vom Milchwirt, wo man Impfgegener („Gleichgesinnte“) treffen kann: Es gibt in unserer Nähe mehr solcher Menschen und man kann sie leichter finden, als wir ahnen. Ein Aushang im Bioladen oder dem Wartezimmer des Heilpraktikers meines Vertrauens, eine Kleinanzeige, Kontakt zum nächsten Naturheilverein, dem Waldorfkindergarten oder die Waldorfschule können uns … Weiterlesen

Seher und Propheten bei Maischberger

Die Sendung „Seher und Propheten: Geheimwissen oder fauler Zauber“ gestern in der ARD bei „Menschen bei Maischberger“ war wieder einmal der volle Brüller im öffentlich rechtlichen Fernsehen.

Das Video zur Sendung lässt sich jederzeit im Internet abrufen.

Und hier und hier wurde bereits darüber berichtet.

Für niemanden war zu übersehen, dass die eingeladenen Seherinnen Lilo von Kiesenwetter, Alexa Kriele und die Rumänin Viorica Winterling in all ihren prophetischen Äußerungen nur banalste Allgemeinplätze bedienten.

Amardeo Sarma, der Gründer der GWUP, teilte dem Publikum zwar mit, dass entsprechende Aussagen von Wahrsagern, selbst wenn sie zutreffen sollten, immer dem Zufallsprinzip unterliegen und dass man Treffer auf eine Analyse- und Beobachtungsgabe der Seher zurückführen könnte, dem so genannten „Cold Reading„, trotzdem blieb er jedoch bei einer wichtigen Frage eine Antwort schuldig.

Natürlich echauffierten sich die Damen darüber, dass all ihr Können so gar nichts Übersinnliches zu bieten haben solle und die sichtlich aufgeregte Lilo von Kiesenwetter konterte sofort, warum sie denn dann 1.000 Kunden hätte, die selbstverständlich nur immer wieder kämen, weil sie zufrieden sind. Herr Sarma hat leider versäumt den Zuschauern auch hier eine passende rationale Antwort zu präsentieren.

Die Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren, unter dem psychologischen Fachbegriff „Barnum-Effekt“ bekannt, wurde in der gesamten Sendung nicht erwähnt. Wie ich finde, zum großen Bedauern aller Skeptiker, denn ohne den Effekt zu nennen, liefert man eben keine allumfassende rationale Erklärung.

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Bananen sind giftig !!!1elf

Hans Tolzin hat mal wieder absolut hirnrissige Impfgegnerscheiße zusammengeschrieben und sogar einen Kommentar zu seiner „Meldung“ beim Blog Weitergen hinterlassen. Er „cherrypickt“ ein verkürztes Zitat von Tobias: „Ein Impfstoff, der deutlich weniger als Pandemrix und andere EMEA zugelassene Impfstoffe getestet wurde und explizit nicht für Schwangere empfohlen wird, wird von den Ländern eingekauft um damit … Weiterlesen

Gaia-Pfad – Andreas und Jeannette Jacobs


Die Jacobs nennen sich Schamanen, bieten jedoch vorwiegend indianische Zeremonien und indianische Spiritualität gegen Geld an. Die Bezeichnung „Schamane“ kommt aus Sibirien; bei den indigenen Völkern Amerikas gibt es keine Schamanen, sondern sie verwahren sich im Gegenteil deutlich gegen die Übertragung dieses Begriffs. Dies ist jedoch in der Esoterik/New Age-Szene gang und gäbe.

Bei den Jacobs gibt es mehrere Anzeichen für Unseriosität. Allein schon die Verwendung des inadäquaten Schamanentitels ist ein Hinweis darauf, daß die Jacobs entgegen aller Beteuerungen nicht „echt“ sind und nur für sich und ihre Lehrer in Anspruch nehmen wollen, etwas Authentisches anzubieten. Ein weiterer Hinweis – und typisch für den Esoterikmarkt – ist die auch von den Jacobs angebotene Mischung spiritueller Versatzstücke mehrerer Ethnien aus mehreren Kontinenten (wie z.B. die ebenfalls angebotenen keltischen Beltane- und Samhainfeste); noch ein bißchen Sibirien mit hinein sowie natürlich Ayahuasca – dies ist eine in einigen Gebieten Südamerikas von Medizinleuten genutzte Pflanze, bei deren unsachgemäßer Anwendung ebenfalls gesundheitliche physische und psychische Schäden eintreten können. Nicht zuletzt auch die Tatsache, daß die Jacobs Geld für ihre Dienste und die Durchführung von Zeremonien fordern: bei Native Americans gilt der Grundsatz „Don’t pay to pray“.

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Mediumistische Psychose

Die Mediumistische Psychose (Sonderfall: psychographische Psychose) ist eine Psychische Störung, deren Bezeichnung im Jahre 1919 auf den Psychiater Henneberg zurückgeht und später durch die Psychologen Hans Bender und Johannes Mischo wieder aufgegriffen wurden. Die mediumistische Psychose beschreibt ein Störung nicht organischen Ursprungs, die mit akustischen oder visuellen Halluzinationen einhergeht. Sie kann sich bei manchen Anhängern … Weiterlesen

William Jervis alias „Firewalker“ alias „Turtle Winds“ – oder: Die Parodie eines Plastikschamanen


Auf dem Markt der Plastikschamanen tummeln sich viele Personen, allerdings ist Jervis ein Beispiel, das deutlich nach unten absticht. Die Bezeichnung ‚Plastik‘ ist bei ihm recht wörtlich zu verstehen: Jervis hat Videos ins Internet gestellt, in denen er mit Plastiktomahawks Tänze a la Hollywood-Indianerfilm darbietet. Er präsentiert sich mit einer Federhaube und Klamotten aus imitiertem Wildleder, die selbst das Angebot des billigsten Kostümverleihs noch wie Museumsexponate wirken lassen.

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Früh sterben schützt vor Langzeitschäden?

oder wie man pseudowissenschaftlich argumentiert.
Frechheit alleine genügt heutzutage nicht mehr, man braucht auch noch bescheuerte Argumente, will man im Web als Ignorant glänzen. Das beliebteste Argument aller Quacksalber ist: Wer heilt hat recht.

Es ist das Pseudoargument schlechthin, welches man von Anhängern alternativer Methoden – und damit häufig auch Impfgegnern – entgegengeschleudert bekommt. Einer der fiesesten Sätze überhaupt, denn er leuchtet spontan ein und umschifft elegant die eigentliche Fragestellung, ob denn die Behandlungsmethode überhaupt ursächlich etwas mit der Heilung zu tun hat. Der Satz ist lediglich die Behauptung einer Kausalität. Man schätzt, dass ca. 80% aller Erkrankungen sowieso von selber wieder verschwinden. Man hat also gute Chancen, auch mit den absurdesten Methoden „Erfolge“ zu erzielen. (Wer heilt, hat recht)

Bei Impfungen zieht dieses „Argument“ nicht mehr – man ist ja nicht krank, also kann auch nichts heilen. Sondern man beugt vor. Eigentlich eine clevere, günstige und sehr sichere Sache – was macht man da nun als Impfgegner? Welches Totschlagargument kann man da bringen? Sie haben es gefunden: Langzeitstudien.

Dieses Argument ist besonders trickreich:
– Es klingt so, als würde man die wissenschaftliche Methode akzeptieren.
– Die Frage ist prinzipiell durchaus berechtigt (es gibt sie ja auch, solche Studien).
– Es unterstellt den Angesprochenen sorglosen und fahrlässigen Umgang und definiert die eigene Position als ethisch höherwertig.

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