Ruqia (Exorzismus) für Anfänger

Ein Gastbeitrag von Sigrid Herrmann-Marschall

Magisch-mythisches Denken auch in Alltagsfragen findet sich als volkstümliche Nebenerscheinung von einigen Religionen. So werden Hostien Heilkräfte zugeschrieben, ebenso dem Wasser aus Lourdes. Manche Gruppierung setzt auf die heilende Kraft des Gebetes wie viele Pfingstgemeinden. Es wird sich bekreuzigt, es werden Schutzzauber mit Reliquien vollzogen und es werden Heiligenbildchen mitgeführt. Es gibt einen bunten Strauß an Möglichkeiten, wie der ängstliche Mitmensch sich durch Rituale zu beruhigen suchen kann. Wenn es für die Person funktioniert und keine andere Person betroffen ist, so liegt das in ihrer persönlichen Freiheit. Viel Glück, die Person wird es brauchen bei ernsthafter Erkrankung.

Auch der fundamentalistische Islam ist nicht frei davon. Auf diversen Internetseiten finden sich detaillierte Nachfragen, was hinsichtlich einer rituell korrekten Wohnungsreinigung zu beachten ist, wie man  mit Dschinns umzugehen hat  oder ob Haarbürsten aus Schweinehaar benutzt werden dürfen. Obwohl Konzepte wie Gegenzauber und Exorzismus etc. wohl nicht auf den Koran zurückgehen, sondern auf die Sunna und eingebundenen Volksglauben, werden von einigen Strömungen diese Ideen verwendet, ebenso wie das Konzept der Dschinns oder der Zauberei, die sich im Koran wiederfinden. Es hat den Anschein, dass Anhänger fundamentalistischer Richtungen mehr zu Beiritualen neigen. Man könnte es auf die einfache Formel bringen: Mehr Angst, mehr Regelungsbedarf, mehr Abwehrzauber.

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® naturheilzentrum bottrop – Gequirlte Seiten

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Professioneller wurde heiße Luft nie präsentiert.

Betrachten wir heute im dritten Teil die bekannte und beliebte Website http://naturheilzentrum.com aus werblicher Sicht. Dazu setzen wir zunächst den Designerhut auf. Und sind begeistert. Professionelles Grafikdesign vom Feinsten. Das war bestimmt nicht billig. Nicht nur Logo und Website sind professionell gemacht. Die gesamte Corporate Identity ist aus einem Guss. Vom Interior Design über die Arbeitskleidung des Personals bis hin zu kleinsten Details. Selbst die Kakteen auf dem Chefschreibtisch stehen in Reih und Glied. Und dann die Kleinschreibung. Der Text als einheitlicher Grauwert ist die Idealvorstellung jedes Grafikers. Im grobstofflichen Bereich kann er diese Vorstellung jedoch nur selten durchsetzen. Da gibt es nämlich diese Faktenfanatiker, die tatsächlich glauben, Geschriebenes habe eine Bedeutung und müsse daher lesefreundlich formatiert werden.

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Psiram Chronicle

Liebe Leser und Freunde von Psiram, wie Ihr vielleicht schon gemerkt habt, haben wir momentan technische Probleme und sind daher seit einigen Tagen nur noch eingeschränkt erreichbar. Wir arbeiten daran, und hoffen, die Probleme bald behoben zu haben. Für einige Gegenden (nicht für alle) ist ein Zugriff über https relativ zuverlässig möglich. Allerdings darf man … Weiterlesen

Homöo-Akademie in Traunstein – Die nächste Runde

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Der Titel dieses Beitrags ist geklaut, und zwar vom Blog Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie. Dort beschäftigt sich Norbert Aust mit der geplanten Hochschule für Homöopathie in Traunstein (auch Psiram berichtete). Kürzlich wies er darauf hin, dass der angekündigte Bachelor-Studiengang nicht die Anforderungen für eine staatliche Zulassung erfülle. Unter anderem müssen nämlich die Lehrkräfte über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügen, hauptberufliche Lehrkräfte müssen promoviert sein. Das Dozententeam, „das seinesgleichen sucht„, erfüllt diese Voraussetzungen nicht. Der „Fachbereichsleiter Grundlagen Homöopathie“ beispielsweise kann in seiner Vita zwar auf „viel Eigenstudium“ verweisen, versteht es, Krebs homöopathisch zu behandeln und hat den „unwiderlegbaren Zusammenhang“ zwischen Rötelnimpfung und Gelenkrheuma erkannt (Einzelheiten hier im Wiki), aber das nützt alles nichts: ihm fehlt der nötige Hochschulabschluss und der Hälfte der übrigen Dozenten auch. Der für 2014 angekündigte Beginn des Lehrbetriebs wäre deshalb womöglich rechtswidrig, erst recht die Vergabe von akademischen Graden.

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® naturheilzentrum bottrop – Vorreiter der Augen-Akupunktur

naturheilzentrum

Wie kürzlich geschildert, waren wir gezwungen, in aller Form die Behauptung zu belegen, die Betreiber des „® naturheilzentrum bottrop“ seien „® maximal qualifizierte heilpraktiker“. Wenden wir uns nun einem Aspekt ihrer Tätigkeit zu:

“zu den am häufigsten – erfolgreich – mit akupunktur behandelten augenleiden gehören alterssichtigkeit, macula-degeneration, retinitis pigmentosa, glaukom, erkrankungen der netzhaut, kurzsichtigkeit bei kindern und jugendlichen bis zu 20 jahren, sogar erblindung durch gehirnquetschung oder blutgerinnsel. christian rüger und farid zitoun (naturheilzentrum bottrop), vorreiter der augen-akupunktur in deutschland, haben inzwischen ärzte und heilpraktiker in ganz deutschland, österreich und der schweiz in der neuartigen therapieform ausgebildet.”

quelle: wissenschaftssendung: ZDF, 3Sat, nano augen akupunktur
http://www.naturheilzentrum.com/was/therapiespektrumnabo/augenakupunktur/

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Hamersche Herde in Wiesbaden – die Germanische Neue Medizin on tour

Pilhar

Ein Gastbeitrag von Sigrid Herrmann-Marschall:

Antisemitismus aktuell – ein Besuch bei einer Vortragsveranstaltung Helmut Pilhars am 08.11.2013

Helmut Pilhar, die Nummer 2 der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM) oder neuerdings schlicht „Germanische Heilkunde“ genannt, tourt seit vielen Jahren als Handlungsreisender. Ziel dieser Reisen durch ganz Deutschland, die Schweiz und Österreich ist nicht nur der Absatz der Bücher von Ryke Geerd Hamer, sondern auch durch die Einnahmen aus den Veranstaltungen der Broterwerb. Pilhar hat eine österreichische Gewerbezulassung, die sich auf den Vertrieb von Büchern und Medien bezieht. Die Zulassung ist also sehr tieffliegend für die medizinische Hochstapelei, die in Vorträgen und Seminaren angeboten wird. Profitabel sind dabei neben den Einführungsveranstaltungen, die aktuell 10 Euro Eintritt kosten, die nachfolgenden Tagesseminare, die pro Teilnehmer 60 Euro einbringen. Der Hinweis auf die Veranstaltung wurde über seinen Newsletter verbreitet. Im Vorfeld hatte es einen Bericht des Wiesbadener Kuriers gegeben, in dem die Geschichte der „Germanischen Neuen Medizin“ dargestellt wurde und vor den Folgen gewarnt. In Reaktion auf diesen Bericht hatte Pilhar einen aktuellen Newsletter versandt, in dem er aus seiner Haltung gegen die „jüdische Schulmedizin“ keinen Hehl macht.

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Die Methoden der Arzneimittelindustrie – Bad Pharma

goldacreMitte August ist die deutsche Version von „Bad Pharma“, das zweite Buch des Wissenschaftsjournalisten Ben Goldacre, auf den Markt gekommen. Der etwas reißerisch übersetzte Titel „Die Pharmalüge“ ist nicht Programm, dafür jedoch der Untertitel: „Wie Arzneimittelkonzerne irreführen und Patienten schädigen“. Wie zu erwarten war, hat die Industrie bereits reagiert, indem sie das Buch als Boulevard bezeichnet und zur „sachlichen Diskussion“ aufruft.

Dabei ist das letzte, was man Goldacre unterstellen kann, Unsachlichkeit. Goldacre erläutert die verschiedenen Taktiken der Täuschung, auf die Pharmakonzerne zurückgreifen, mit der Akribie eines Wissenschaftlers und liefert üppig Belege – auch auf die Gefahr hin, den Leser mit Informationen zu überfluten. Etwas anderes kann er sich ob der drohenden Gefahr einstweiliger Verfügungen und Klagen auch gar nicht erlauben, wie er aus Erfahrung weiß. Ein Kapitel seines ersten Buchs konnte erst in zweiter Auflage erscheinen, wegen einer Verleumdungsklage vom mittlerweile selbst verurteilten, selbsternannten Krebs- und AIDS-Heiler Matthias Rath (hier online auf Englisch zu lesen).

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Naturheilkunde – denn unfühlend ist die Natur

Ein Leser schrieb uns über die Wirkung von „sanfter Medizin“, die er aus nächster Nähe miterlebte. Dem einen oder anderen mögen solche Erfahrungen bekannt vorkommen. Wir geben sie hier ungekürzt wieder.

„Wer heilt hat Recht“. Jeder von uns kennt diese Plattitüde, allzu oft hört man diesen Satz. Das ist in Ordnung, denn er ist wahr. Wenn der Nutzen einer Therapie nachgewiesen ist und die Risiken der Behandlung kleiner sind als erwartbare Folgen der Erkrankung, dann bildet er die Grundlage der evidenzbasierten Medizin. Darüber hinaus werden Therapien, sobald der Heilungserfolg ausbleibt, häufig weiterhin verteidigt. Zwar ist der Therapieerfolg nicht nachweisbar, allerdings gibt es auch keine Nebenwirkungen, wodurch die Anwendung bestimmter Mittel vermeintlich risikofrei propagiert werden kann. Dieses Credo ist nicht nur bei Anwendern sogenannter alternativer Medizin tief verwurzelt, auch im Volksmund schlägt es sich in Sprichwörtern nieder wie „Hilft’s nix, schad’ts nix“.

Im ersten Moment klingt das sehr plausibel. Wieso sollte eine völlig nebenwirkungsfreie Behandlungsform wie Hochpotenzen der Homöopathie nicht verwendet werden, schließlich demonstrieren selbst Kritiker gerne und häufig, dass die Einnahme großer Mengen dieser Mittel unschädlich ist? Vielmehr noch, wieso regen sich Skeptiker, „Schulmediziner“ und viele andere so auf, woher dieser „missionarische Eifer“, wenn es auf alternative, nachweislich unschädliche Behandlungskonzepte kommt? Es muss doch jedem freigestellt sein, „komplementär – ergänzend – zur „schulmedizinischen“ Therapie weitere Mittel auszuprobieren! So bestechend diese Logik wirkt, ihre Anwendung hat oftmals verheerende Auswirkungen, die gerne geleugnet oder totgeschwiegen werden. Im Zweifel ist immer der Patient schuld, er hätte anders agieren müssen und hat gutgemeinten Rat missverstanden.

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Metasophie – ZDF legt nach

Precht_Ici

Wie Psiram aus gut informierten Kreisen mitgeteilt wurde, plant der öffentlich-rechtliche Sender ZDF ein neues Format. Nachdem die Pilotsendung mit Richard David Precht als Double von R. D. Sprecht erfolgreich verlief, will man jetzt wirklich klare Kante zeigen, was den öffentlichen Bildungsauftrag angeht. Eine erste Testsendung wurde in einem Hörsaal der Europa-Universität Viadrina mit Studenten des Lehrganges Pataphysik durchgeführt. Wir haben den ersten Abschnitt, bis es zu einem Zwischenfall kam, transskribiert. Gesprächspartner sind R.D. Sprecht und Dr. Ici Wenn, asiatischer Kulturantroposophologe mit deutschen Wurzeln, bekannt durch sein Werk „Vom Werden des Seins“.

R. D. Sprecht: Ich freue mich sehr, Sie heute in der Sendung zu haben!

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